Zu Besuch bei Macaloney's Distillery

Heut waren wir bei der Macaloney's Distillery in Victoria. Zuvor muss ich sagen, dass ich noch nicht wirklich in einer anderen Distillery war und nur schwer vergleichen kann. Aber einiges an Youtube Bildung und “Wissen“ und schon ein paar Bier Brauereien besucht. Da gibt's ja eine gewisse Anlehnung.

Innen einige Flaschen, eine kleine Bar und ein kleiner Shop

Gebucht war eine 45 Minuten Führung inkl. drei Sorten Bier und zwei Whisky. Die beiden Herren rechts waren mit bei der Führung dabei. Ein Kanadier der nun in Australien lebt und ein “proud“ American (hat alles auf Ex gezogen) riechen/analysieren Fehlanzeige die beiden kannten sich aber.

Es ging los und dazu ein paar Daten. Seit 2016 wird produziert. Zuerst Whisky und später kam das Bier dazu. Die Gerste kommt anscheinend von Vancouver Island, aber der Rest wie Hopfen und Hefe (sei wohl die allerwelts Hefe M1 ?) wird weltweit zusammengekauft. So auch die Fässer. Vorab wurde der Bierprozess erklärt, dazu stationsweise jeweils eine Kostprobe.

Die ersten beiden waren ok, ziemlich hopfig und floral. Das letzte ein “Weizen“ - eher nicht so. Aber immerhin alle naturtrüb.

Weiter zum Whisky:

Wie die einzelnen Schritte sind weiß hier glaub fast jeder, darauf geh ich nicht wirklich ein. Aber auf Unterschiede wie die Maische- und Gärbottiche normalerweise aus Holz/Douglasie sind, sind sie bei Macaloney's aus Edelstahl. Hier läuft eben die Linie noch parallel zum Bier. Auf die Frage das andere Holz nehmen und warum hier nicht - kam: “that's an interesting question“

Destilliert wird auf einer Potstill, zweifach oder dreifach. Somit nur teilweise ein Malt bzw. überhaupt ein Whisky, so die Erklärung.

Der erste kredenzte war der Kandidat

Kein Wunderwerk, bodenständig, was frisches, fruchtiges, etwas malzig. Klassischer Durchschnitt.

Der zweite Kandidat war schon deutlich besser

Dreifach destilliert, vierfach Vermählung aus jeweiliger Vollreifung. Es werden keine gefinishten Whisky gemacht. Aber alle als NAS, man möcht anscheinend kein AS geben. Der 2. Whisky ist jeweils aber 4 Jahre alt bevor zusammengemischt wird.

Der war echt nicht schlecht. Oloroso und PX waren deutlich präsent. Definitiv war der nicht schlecht. Aber für weit über 100 can. $ definitiv zu viel. Bei uns kostet er weniger.

Danach wurden wir noch zur Bar geführt um je 1cl der drei peated Versionen zu probieren. Das waren 11, 27 und 56ppm nach der Destillation/vor dem Fass.

In der Nase war erst beim 2. etwas peat warnehmbar. Geschmacklich aber bei allen. Der letzte ging schon eher in Richtung Talisker. Eher Richtung fleischiges Lagerfeuer. War auch ganz passabel, würd ich ne Flasche leeren.

Hier noch erwähnt, gedarrt wird mittels Torfmoos aus USA. Es lag ein Stück davon da, ich würd sagen, das ist torfähnlich.

Ganz stolz wurde erwähnt, dass sie letztes Jahr beim San Francisco Award Gold gemacht haben. Dazu sag ich nichts

Auf die Frage welches Wasser verwendet wird - Tap Water - womit ich mir hier lediglich die Zähne putze, trinken auf keinen Fall. Chlorig ists, ähnlich Schwimmbad 

Auf Nachfrage zur Rendite, anscheinend ist die ganze Anlage bereits Ende diesen Jahres fertig abgezahlt. Scheint als läuft es ganz gut, da auch nach Schott- und England geliefert wird. Und es gibt die Brände teilweise auch hier im Shop...

Fazit: war interessant, spannend, das Bier hätt ich nicht gebraucht, der Whisky schmeckt und Amerikaner bleiben einfach Amerikaner 

Eine Frage bleibt mir zum Schluss, das hab ich so noch nicht gesehn, da kann ggf. jemand von euch antworten.

Am Spiritsafe waren bläuliche Ablagerungen von Kupfersalzen, welche beim Destillieren doch mit ins Fass kommen?

Wirklich eine blöde Frage - ist das normal? Und richtig blöd, haben wir Whisky Trinker auf Dauer ein Problem mit Kupfer im Körper? Ich weiß was Kupfer in Holz anrichtet ...