Ergebnisse des Ardbeg Weltraumexperiments bekanntgegeben

Petra Milde |

Ardbeg Supernova 2015 erscheint zur Feier des Weltraumfinales

Seit die Islay Brennerei Ardbeg im Jahr 2011 Proben ihres Destillats auf die Raumstation ISS gesendet hatte, gab es in schöner Regelmäßigkeit Zwischenmeldungen und Sonderabfüllungen zu Ehren dieses Experiments. Im September vergangenen Jahres dann kehrten die Proben nach dreijährigem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit zurück auf die Erde und die Arbeit einiger Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg, begann.

Dr. Bill Lumsden bestätigt Unterschiede zwischen Erd- und Weltraumlagerung

Es galt, die Proben hinsichtlich Geruchs- und Geschmacksveränderungen zu überprüfen und diese Entwicklung mit der des Alkohols in den Vergleichsproben zu vergleichen, die auf der Erde zurückgeblieben waren. Aber auch zahlreiche andere Laboruntersuchungen, beispielsweise Messungen mit Gas-Chromatographie, erfolgten, um veränderte chemische Zusammensetzungen wissenschaftlich nachweisen zu können. Das Ergebnis, das Dr. Bill Lumsden stolz in Pressemitteilungen verkündete: Ja, es macht einen Unterschied, ob Alkohol auf der ISS oder auf der Erde gelagert wird. Er kann diese Unterschiede deutlich herausschmecken und auch im Labor ließen sich messbare Abweichungen feststellen.

Laboruntersuchungen liefen deutlich unterschiedliche Werte

Für Fans des Ardbeg Whisky wohl besonders interessant ist die sensorische Beurteilung, bei der Dr. Lumsden konstatiert, dass die Weltraumprobe in Geruch und Geschmack stärker phenolisch und rauchig ist. Und er entdeckt beispielsweise ungewöhnliche Duftnoten in der ISS-Probe, die ihn an Veilchen oder Johannisbeeren erinnern sowie einen Geschmack wie von gezuckerte Zwetschgen und Kirschen.
Die Gaschromatographiemessungen bestätigten die Wahrnehmung unterschiedlicher Rauchigkeiten, denn die Werte einer Phenolverbindung wiesen bei beiden Proben signifikante Unterschiede auf. Auch bei Untersuchungen mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie ließen sich Unterschiede in beiden Alkoholproben feststellen. Wer an genauen Werten interessiert ist, dem sei das Studium des Whitepaper empfohlen: Unter dem Titel „THE IMPACT OF MICRO-GRAVITY ON THE RELEASE OF OAK EXTRACTIVES INTO SPIRIT” steht das Paper auf der Internetseite von Ardbeg bereit.

Ardbeg Supernova 2015 soll Weltraumepisode beschließen

Um das Weltraumprojekt von Ardbeg gebührend zu beenden, erscheint am 12. September Arbeg Supernova 2015, eine limitierte Ardbeg Abfüllung, die wohl nur den registrieren Committee Mitgliedern zum Kauf direkt zur Verfügung stehen soll. 100ppm und 54,3% vol sind die Eckdaten, die zum neuen Single Malt bekannt gegeben wurden. Von einer finalen Landung ist die Rede, es sollte somit wohl die letzte Supernova Abfüllung sein.

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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