Glenglassaugh Octaves Classic und Peated

Petra Milde |

Schnelle Reifung in kleinen Fässern

Zwei neue Abfüllungen der Brennerei Glenglassaugh sind seit kurzem auf dem Markt: Octave Classic und Octave Peated. Die Namen verraten bereits einen markanten Unterschied zwischen den beiden, der in der Verwendung des Ausgangsmalzes liegt. Während für den Glenglassaugh Classic ungetorftes Malz verwendet wird, erlangt der Octave Peated durch getorftes Malz eine rauchige Aromatik. Ein anderes Kriterium dürfte Fans der Brennerei in der Nähe von Portsoy im Nordosten Schottlands aber noch mehr interessieren: Die Bezeichnung „Octaves“ weist auf die Reifung des Single Malts in außergewöhnlich kleinen Fässern hin.

Die für die Glenglassaugh Octaves verwendeten Eichenfässer wurden aus gebrauchten Holzdauben hergestellt. Gerade einmal ein Achtel der Größe eines herkömmlichen Butts haben die Octaves, was nicht einmal 50 Liter sind. Sachkundigen Genießern sind die Vorteile, aber auch Risiken der Whiskyreifung in solch kleinen Fässern bewusst: Durch den stärkeren Holzkontakt des reifenden Destillates wegen der größeren Kontaktfläche im Vergleich zum Volumen kann der Aromenaustausch schneller geschehen, was vor allem die additive Reifung des Whiskys beschleunigt. Ob die Balance zur subjektiven Reifung, dem Abbau unerwünschter Aromen, aber gehalten werden kann, verlangt großes Fingerspitzengefühl bei der Beobachtung des reifenden Whiskys.

Tastingnotes Glenglassaugh Octaves (nach offiziellen Angaben)

Octaves Classic
Farbe: tiefgoldener Bernstein
Nase: Eine Fülle wie von einem Süßigkeitenladen. Brause und kandierte Äpfel mit der angenehmen Wärme von weißem Pfeffer und Zimt.
Geschmack: Lebhafte Aromen von grüner Apfelschale halten die Balance mit gedünsteten gelben Pflaumen und einem Hauch von schwarzen Vanilleschoten. Frisch gesägte Eiche, süße Gerste im langen Finish
Nachklang: Eine delikate Kombination von Zitrusnoten und Süße ergänzen die einzigartige Eichencharakteristik der Reifung im Octave Fass.

Octaves Peated
Farbe: Leuchtendes Herbstgold
Nase: Apfelkuchen mit Schlagsahne, vermischt mit süßen Schwaden von brennendem Heidekraut.
Geschmack: Aprikosenmarmelade und Pflaumen in warmen Kontrast zu frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Im Hintergrund Rauch von schwelender Torfasche.
Nachklang: Typischer Hochlandtorf verbindet sich harmonisch mit dem kräftigen Alkohol-Holz-Wechselspiel der Octave Reifung

Sowohl Glenglassaugh Octaves Classic als auch Glenglassaugh Octaves Peated werden ungefärbt und nicht kühlgefiltert mit 44% vol abgefüllt. Wir haben die (limitierten!) Abfüllungen in den Whisky.de-Shop aufgenommen. 

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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