Jim Beam Brennereien werden bestreikt

Angebotene neue Arbeitsverträge abgelehnt

Seit letztem Samstag bereits befinden sich mehr als 200 Mitarbeiter der beiden Jim Beam Brennereien in Boston und Clermont, Kentucky, im Streik. Der Ausstand ist das Ergebnis der am letzten Freitag ergebnislos beendeten Verhandlungen über neue Arbeitsbedingungen und Verträge. Die Arbeitnehmer hatten den vom Unternehmen Jim Beam unterbreiteten neuen Vertrag mit großer Mehrheit abgelehnt.

Streikende fordern lebenswertere Arbeitsbedingungen

Es geht den Streikenden der Jim Beam Brennereien darum, dass nach Personalkürzungen viele Überstunden anfallen würden. Außerdem bemängeln sie unter anderem, dass auf ihre Bedürfnisse hinsichtlich Arbeitsplatzsicherung und Dienstalter nicht eingegangen würde. Sie fordern eine bessere Work-Life-Balance. Gerade die Werte Familie und Herkunft, über die sich das Label Jim Beam ganz bewusst in seiner Selbstdarstellung immer wieder definiere, müssten auch den Arbeitern stärker zugestanden werden. Alle würden sehr hart arbeiten und hätten daher ein besseres Leben verdient, meinte Jannelle Mudd von der Gewerkschaft United Food& Commercial Workers Local. Im Schnitt verdienen Vollzeit Arbeiter in den Beam Brennereien $23 in der Stunde, neue Mitarbeiter wurden für einen Stundenlohn von $17.22 eingestellt und Zeitarbeiter für $11 in der Stunde beschäftigt. Der Mindestlohn in diesem Staat liegt bei $7.25. Die Entlohnung ist also wohl nicht das Kernproblem

Ausgehandelter Vertrag wurde von Jim Beam Mitarbeitern abgelehnt

Nach Aussage des Unternehmens Jim Beam ist der am Freitag von den Arbeitnehmern abgelehnte Vorschlag mit der Arbeitnehmervertretung unter der Mitwirkung eines Vermittlers in gutem Vertrauen ausgearbeitet worden. Dieser Zweijahresvertrag würde auch die Bereiche Bezahlung von Überstunden und Zeitarbeit behandeln und zudem Lohnerhöhungen berücksichtigen. Dass die Arbeitnehmer nun gegen diesen Vertragsvorschlag gestimmt haben und in den Streik getreten sind, würde Jim Beam zwingen, einen Notfallplan in Kraft zu setzen.

Jim Beam will mit Notfallplan weiter produzieren

Wie genau dieser Notfallplan aussieht wurde bisher noch nicht bekannt, aber Jim Beam betont, dass man in beiden bestreikten Betrieben weiter produzieren werde. Es seien keine Verknappungen des Jim Beam Whiskeys oder ihrer anderen Bourbons zu erwarten, so dass Handel und Verbraucher weiterhin mit allen Produkten versorgt werden könnten. Das japanische Unternehmen Suntory hatte Jim Beam im Jahr 2014 für 16 Milliarden US-Dollar gekauft.

Update 24.10.: Laut Aussagen von Jim Beam ist der Strike beendet und die Mitarbeiter werden heute wieder an die Arbeit gehen. Sie hätten einem Vertragsangebot des Unternehmens zugestimmt, das unter anderem Mehreinstellungen von Vollzeitkräften vorsehe. 

 

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