Rückläufige Verluste bei schottischen Whisky Exporten

Petra Milde |

Scotch Whisky Association blickt nach Halbjahresbericht positiv in die Zukunft

Die schottische Whiskyindustrie konnte im ersten Halbjahr 2015 Exporte in Höhe von rund 1,7 Milliarden Pfund verzeichnen und muss damit noch immer Verluste in Kauf nehmen. Die sind allerdings nur noch rund halb so groß wie im Vorjahr, so dass die Scotch Whisky Assoziation SWA nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen positiv in die Zukunft blickt. „Nur“ 3 Prozent betrugen diese Verluste im Volumen betrachtet, was etwa 517 Millionen Flaschen entspricht. David Frost, geschäftsführender Vorstand der SWA, sieht die rückläufigen Verluste als positives Signal für die Zukunft und rechnet mit kommendem starkem Wachstum. Die Tatsache, dass im Bereich der Single Malts in der ersten Jahreshälfte eine 55%ige Exportsteigerung auf 406 Millionen Pfund erzielt wurde, zeige das starke Kundeninteresse an Premiumprodukten. Diese Tendenz hatte ja auch bereits die positiven Geschäftsberichte von Macallan aufgezeigt (wir berichteten hier).

China ist wieder zurück in den Exportcharts der SWA

Die Verluste der jüngsten Vergangenheit bei den Exporten nach Asien seien der verlangsamten Entwicklung der neuen Märkte zuzurechnen, nachdem man ihnen ein Jahrzehnt lang gewaltige Gewinne zu verdanken hatte. Die Exporte nach China hätten im ersten Halbjahr aber bereits wieder stark zugenommen: 46% Wachstum auf 22 Millionen Pfund, vorzugsweise im Bereich der Blended Malts. Damit ist China wieder unter den Top 20 Exportländern des Scotch Malt zurück, nachdem die Zahlen 2013 aufgrund neuer gesetzlicher Regeln in China zu Geschenken an staatliche Bedienstete eingebrochen waren. Nach Jahren rückläufiger Zahlen zeigten sich auch die Exporte nach Japan wieder stark ansteigend und legten 7,2% auf 35 Millionen Pfund zu.

Kein einheitliches Bild in den europäischen Ländern

Schwankender stellten sich die Zahlen in den europäischen Ländern dar: Die Exporte in Frankreich und Spanien stiegen zwar dem Volumen nach, gingen jedoch im Wert zurück. In Deutschland gingen beide Werte nach unten, in Polen und der Türkei stark aufwärts. Und Italien zeigte nach Jahren der Rückgänge endlich wieder einen Aufwärtstrend, wenn auch nur sehr verhalten. Exporte in die USA sind nahezu identisch geblieben wie im Vorjahr.

Wer die Exportzahlen des ersten Halbjahres 2015 ländergenau nachlesen möchte, findet auf der Internetpräsenz der Scotch Whisky Association eine entsprechende Liste: www.scotch-whisky.org.uk

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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