Blended Whisky
Blended Scotch Whisky ist eine Kombination aus weichem Grain Whisky und intensivem Malt Whisky. Grain Whisky kann aus verschiedenen Getreidesorten hergestellt werden, wobei heute häufig Weizen verwendet wird. Der Alkoholgehalt ist höher und der Geschmack neutraler als bei Malt Whisky. Das britische Gesetz schreibt für Whisky eine Mindestlagerzeit von drei Jahren vor.
Blended Whiskys dominieren den Markt und sind meist preisgünstiger als reine Malt Whiskys. Sein Geschmack ist oft milder und unkomplizierter als der von Single Malt Whisky.
Entstehung des Blended Whiskys
Vor dem Grain Whisky gab es nur Malt Whisky und der war außerhalb Schottlands nahezu unbekannt!
Der Erfolg des Scotch Whiskys wurde erst durch die preiswerte industrielle Herstellung von Alkohol aus ungemälztem Getreide möglich. Robert Stein erfand im Jahre 1826 die Patent Still. In diesem auch Continuous Still genannten Apparat lässt sich kontinuierlich ungemälztes Getreide brennen. Der Grain Whisky war entstanden und somit die Basis für den Blended Whisky. Aeneas Coffey verbesserte in den folgenden Jahren dieses Destillationsverfahren, worauf die Patent Still auch den Beinamen Coffey Still erhielt.
Der Erfolg des Blended Whiskys, der Grain und Malt Whisky kombiniert, führte zu Spannungen zwischen den Herstellern. 1909 entschied eine königliche Kommission, dass auch Whisky aus ungemälztem Getreide als solcher bezeichnet werden darf.
Der Hauptvorteil von Blended Whisky liegt in der Möglichkeit, den Geschmack und die Qualität durch die Mischung verschiedener Whiskys zu standardisieren und zu verfeinern.
Die ersten Blender
Mit zu den ersten Blendern gehörten Andrew Usher und William Sanderson, die preiswerten Grain Whisky mit Malt Whisky verschnitten und so den ersten Blended Whisky erschufen. Zu den ersten Marken gehörten die auch heute noch bekannten Namen: Black & White, Dewar's, Haig, Vat 69 und White Horse.
Blended Whiskys sind weit verbreitet und in der Regel preisgünstiger als Single Malts. Bekannte Marken für Blended Whisky sind heute beispielsweise Johnnie Walker, Chivas Regal und Ballantine's.
Das Besondere am Blended Whisky
Der Master Blender ist ein Könner seines Fachs!
Das Mischen verschiedener Malt Whiskysorten mit Grain Whisky erfordert vom Master Blender viel Können und Erfahrung. Obwohl ihm oftmals über 100 Malt Whiskys zur Verfügung stehen, verwendet der Master Blender in der Regel 30 bis 40 verschiedene Single Malts. Davon kommen etwa zehn in größeren Mengen zum Einsatz, während die anderen 20 bis 30 Sorten zur Verfeinerung und Geschmacksabstimmung dienen. Seltene und teure Blends können aus mehr als 100 verschiedenen Malts bestehen.
Ein Blend wird systematisch aufgebaut. Zunächst wählt der Master Blender etwa zehn Lead Whiskys aus, die den Grundgeschmack des Blends bestimmen. Diese stammen typischerweise aus verschiedenen Regionen Schottlands (Lowlands, Highlands und von den Inseln). Highland Malts (Speyside) sorgen für den Grundgeschmack und die Tiefe, Malts von der Insel Islay für das rauchige Aroma und Lowland Whiskys für eine weiche, fruchtige Note.
Jedem Lead-Whisky wird ein vergleichbarer Ersatzwhisky zur Seite gestellt, um Produktionssicherheit zu gewährleisten. Bei häufig verkauften Blends gibt es oft zwei bis drei Ersatzmalts für die Lead Whiskys.
Die Grain Brennereien
Grain Whisky spielt die Hauptrolle bei der Herstellung von Blended Whisky!
90% der Malt Produktion fließt in dieHerstellung von Blended Whiskys. Wenn man nun bedenkt, dass wiederum diese 90 % Malzwhisky nur 10 bis 15 % zur Blendproduktion beitragen, hat man in etwa eine Vorstellung, wie groß der Ausstoß der wenigen Grain Brennereien ist.
Der Maltanteil in Blends beträgt zwischen 10 und 80 %. Der Großteil der Malts, die sich in Blended Whiskys finden, sind aus den Lowlands.
In alphabetischer Reihenfolge stellen wir Ihnen einige bekannte Grain Brennereien vor:
Schottland
Die meisten Grain Brennereien in Schottland liegen in den Lowlands. Eine Ausnahme macht Invergordon, die als größte Grain Brennerei in den Highlands liegt.
Cameronbridge: eine der größten und ältesten Grain Whisky-Brennereien in Schottland wird von Diageo betrieben.
Girvan: gehört Willian Grant & Sons und produziert für Blends und Single Grain Abfüllungen.
Invergordon: Whyte & Mackay, Emperador Inc. Ist die größte Grain Brennerei Schottlands und liegt in den Highlands.
Loch Lomond: gehört zu Loch Lomond Distillers.
North British: ist eine große Brennerei in Edinburgh, im Besitz von Diageo und The Edrington Group.
Port Dundas: war vor Schließung im Jahr 2010 eine bedeutende Grain Brennerei.
Strathclyde: wird von Chivas Brothers, einer Tochtergesellschaft von Pernod Ricard, betrieben.
Irland
Cooley: produziert neben Malt auch Grain Whisky und gehört zu Beam Suntory.
Midleton: eine der größten Brennereien Irlands produziert neben Pot Still auch Grain Whisky und gehört zu Pernod Ricard.
USA
Bernheim Distillery: produziert in Kentucky neben Wheat Whisky auch Grain Whisky
Kanada
Gimli Distillery: gehört Diageo und produziert den bekannten Crown Royal
Japan
Chita Distillery: wird von Suntory betrieben und ist spezialisiert auf die Grain Whisky Herstellung
Nikka Coffey Grain Distillery: hier ist gleich der Name des Brennapparates im Brennereinamen zu finden. Es wird Grain Whisky auf einer Coffey Still produziert.
Sonstige Länder
Amrut: in der indischen Brennerei werden u.a. auch Grain Whiskys hergestellt.
Mackmyra: sowohl Malt als auch Grain Whisky wird in der schwedischen Brennerei gebrannt.
Starward: in Australien wird an verschiedenen Arten von Whisky gearbeitet, darunter auch Grain Whisky.
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