Ballindalloch
Die Ballindalloch Brennerei trägt den Namen des Ortes, an dem sie zu finden ist und zugleich den Namen des Stammsitzes der Gründerfamilie: Ballindalloch Castle befindet sich in unmittelbarer Nähe der neu gegründeten Brennerei in der Speyside.
Informationen über die Brennerei | |
---|---|
Schottland, Speyside | |
-3.368709 57.406345 | |
Geöffnet | |
1 x 5.000 l
|
|
1 x 3.600 l
|
|
2014 | |
100.000 l | |
http://www.ballindallochdistillery.com/ |
Durchschnittliche Geschmacksbewertungen Geschmacksbewertungen |
Berechnet aus 9
i
|
|
---|---|---|
Aroma
Zitrus:
Kräuter:
Malz:
Floral:
Sherry:
Gras:
Eiche:
Süße:
Heide:
Rosine:
Orange:
Nüsse:
Früchte:
Geschmack
Früchte:
Sherry:
Süße:
Malz:
Eiche:
Kräuter:
Floral:
Grüner Apfel:
Zitrus:
Apfel:
Zitrone:
Vanille:
Alkohol:
Pfirsich:
Kirsche:
Birne:
Gewürze:
Rauch:
Heide:
|
Der Whisky
Noch lässt sich nichts über den Whisky der Ballindalloch Brennerei berichten. Seit dem 22. September 2014 wird hier destilliert, somit könnte die Familie Macpherson-Grant rein rechnerisch bereits einen Whisky vorstellen. Nach Aussagen des Managers der Brennerei, Colin Poppy, will man aber keinen sehr jungen Whisky auf den Markt bringen. Der Whiskystil, der angestrebt wird ist nicht rauchig, aber kräftig und ausdrucksstark.
Die Produktion
Die Whiskyherstellung in der Ballindalloch Brennerei geschieht (noch) nicht nach dem Motto „So viel wie möglich“. Man arbeitet im Einschicht-Betrieb mit drei Mitarbeitern und kommt so auf eine Jahresproduktion von 100.000 Litern. Alles läuft ohne Automation und Computer rein in Handarbeit.
Die Brennblasen
Gebrannt wird in einer 5.000 Liter fassenden Wash Still und einer 3.600 Liter Spirit Still. Die Brennblasen wurden, wie auch die Mashtun und die anderen Produktionsbehälter und -anlagen, von Forsyths gefertigt und installiert. Die beiden Brennblasen haben eine leicht unterschiedliche Form: Die Spirit Still ist mit einer zusätzlichen kleinen Auswölbung versehen, einem sogenannten Reflux Ball, die für zusätzlichen Rückfluss und dadurch erhöhten Kupferkontakt sorgt. Der Spirit Safe, der in der Ballindalloch Brennerei steht, ist sozusagen ein Second-Hand-Gerät: Er tat bereits in der Cragganmore Brennerei seinen Dienst, kaum zwei Kilometer von hier entfernt, und war ein Geschenk des Cragganmore-Besitzers Diageo.
Das Maischen
Die Semi-Lauter-Mashtun arbeitet mit einer Tonne Malz. Ballindalloch verwendet Getreide, das auf eigenen Feldern des Anwesens der Macpherson-Grants angebaut und von Bairds in Inverness gemälzt wird. In der Nähe des weiträumigen Ballindalloch-Areals befinden sich auch die Garline Wälder, in denen aus sieben Bohrlöchern Wasser für die Brennerei emporgeholt wird.
Das Fermentieren
In fünf Washbacks aus Oregon Pinienholz wird fermentiert. Die Gärvorgänge sind, bedingt durch die 5-Tage-Woche, wie in etlichen anderen Brennereien auch unterschiedlich lang. Wöchentlich wird aus drei Washbacks Würze entnommen, die 114 Stunden gärte und aus zweien Würze, die nur 66 Stunden lang fermentiert wurde. Da der New Spirit gemeinsam gesammelt wird, ergibt sich trotzdem eine konstante Qualität.
Die Lagerhäuser
Das Lagerhaus, das sich direkt auf dem Brennereigelände befindet, war schnell gefüllt. Seit Mai 2015 bringt Ballindalloch die Fässer zur Lagerung in weitere Lagerhäuser, die sich in der Nähe von Glenfarclas befinden.
Die Geschichte
Der Besitz, auf dem die Brennerei Ballindalloch errichtet wurde, ist seit dem Jahr 1546 und seit 23 Generationen das Zuhause der Familie Macpherson-Grant. In dieser Zeit wurde auf ihm auch bereits einmal eine Brennerei betrieben: Um 1820 herum stand sie in Delnashaugh, weniger als eine Meile vom Standort der jetzigen neuen Brennerei entfernt. Ganz offiziell und in größerem Umfang stieg dann 1869 der 3. Baronet von Ballindalloch, Sir George Macpherson-Grant, ins Brennereigewerbe ein, als er Mitbegründer der Cragganmore Destillerie wurde. Auch zu Robert Hay gab es enge Kontakte, der an der Nordseite des Ballindalloch Estates die Glenfarclas Brennerei errichtete. Die letzte Brennerei-Gründung, mit der Sir George in Zusammenhang zu bringen ist, war 1896 der Bau der Speyside Distillery in Kingussie.
Dann trat das Brennereiwesen in der Familie Macpherson-Grant zunächst einmal in den Hintergrund, bis die jetzigen Familienoberhäupter und Besitzer des Ballindalloch Anwesens Clare und Oliver Russell im Spätsommer 2011 nach einer Nutzungsmöglichkeit für alte Farmgebäude zu suchen begannen. Zusammen mit ihren Söhnen Guy und Edward fassten sie nach einem Jahr den Entschluss, eine Brennerei zu erbauen. Zwei Jahre wurde geplant und gebaut. Die alten Gebäude sollten so weit als möglich erhalten bleiben und ihren Stil bewahren. Regionale Materialien und Handwerker wurden herangezogen, um die Ballindalloch Brennerei zu errichten und sie wurde als "Single Estate" Brennerei geplant: Von der Erzeugung der Rohstoffe bis zum Abfüllen in die Flaschen geschehen alle Produktionsschritte hier auf dem Anwesen. Charly Smith, ehemaliger Manager von Talisker, konnte als Master Distiller, Manager und kompetenter Berater beim Aufbau gewonnen werden.
Die offizielle Eröffnung der Ballindalloch Brennerei fand am 16. April 2015 durch den damaligen Herzog und die Herzogin von Rothesay statt - den meisten wohl eher bekannt als König Charles und Königin Camilla. Da wurde aber bereits seit mehreren Monaten gebrannt, genauer gesagt seit dem 22. September 2014.
Das Besucherzentrum
Es gibt zwar kein ständig geöffnetes Besucherzentrum, Touren durch die Brennerei sind aber nach Voranmeldung möglich. Angeboten wird
- eine Besichtigungstour mit maximal 8 Personen zum Preis von 35 Pfund pro Person, die etwa 2,5 Stunden dauert
- eine Tour für 75 Pfund für max 6 Personen. Sie umfasst 4 Stunden Besichtigung und Abfüllen eines Samples des New Spirits.
- der Tagesworkshop "The Art of Whisky Making" für 175 Pfund, bei dem man von 8 bis 16 Uhr alle Prozesse der Brennerei kennen lernt und selbst mit Hand anlegen kann. Maximal 2 Personen können diese besondere Tour an einem Tag buchen.
Ballindalloch Distillery
Lagmore
Ballindalloch
Banffshire
AB37 9AA
Tel: +44(0)1807-500 331
Erfahrungen und Tipps
Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen feinen Geistern. Schreiben Sie über Besuche bei dieser Brennerei, Touren, die Anreise oder Ihre persönliche Meinung.