Highwood

Seit nahezu 40 Jahren arbeitet die unabhängige Brennerei Highwood im Örtchen High River, Alberta, am Fuße der Rocky Mountains. Ihr Whisky Portfolio ist breit aufgestellt und trotzdem ist Highwood noch immer eine familiäre, kleine Destillerie mit nur rund 30 Mitarbeitern.

Informationen über die Brennerei
1 Flaschen
Kanada
-113.867330 50.574193
Geöffnet
http://www.highwood-distillers.com/
Beschreibung der Brennerei

Der Whisky

Auch das kanadische Gesetz verlangt eine Mindestlagerzeit von drei Jahren, damit sich ein Getreidebrand Whisky nennen darf. Doch im Gegensatz zu europäischen Whiskyproduzenten haben kanadische die Freiheit mit Aromen zu arbeiten. Diese Kunst hat man bei Highwood perfektioniert und bringt neben diversen Roggen- und Grainwhiskys auch zahlreiche „Spiced Whiskys“ heraus, die dann auch zum Teil nur mit 35% oder 36% vol abgefüllt werden. Der Maple Whisky ist einer dieser Spiced Whiskys: Es handelt sich um einen geblendeten Highwood Wheat Whisky, dem Quebecer Ahornsirup zur Aromatisierung zugesetzt wird. 

Zu den Hauptprodukten von Highwood gehört der Century Reserve, ein Canadian Rye Whisky, der in verschiedenen Altersstufen, aber auch als „Lot“ aus Whiskys verschiedener Altersstufen angeboten wird. So überzeugt der Century Reserve LOT 15/25 mit süßen Marzipan und Nussaromen, hat aber auch Gewürze wie Nelke oder Muskatnuss zu bieten. Hier wird der Roggencharakter deutlich von Einflüssen beteiligten Maiswhiskys umschmeichelt und versüßt.

Bekannt ist auch der neue White Owl Whisky, der durch seine klare Farbe überrascht. Nein, es ist kein Wodka und das Destillat wurde tatsächlich in Holzfässern gelagert. Highwood Distillers wollen damit an die Tradition des kanadischen „Whisky blanc“ anknüpfen, der früher in Kupferfässern reifte und deshalb farblos blieb. Grundlage des White Owl ist Getreidebrand, der hauptsächlich aus Weizen hergestellt wird und in Eichenfässern gelagert wird. Geschmacksgebend wird er dann mit Roggenwhisky geblendet und durch Holzkohlepulver gefiltert, um die Farbe zu verlieren.  Vom White Owl Whisky gibt es auch Varianten wie Wihte Owl Ginger Lime Whisky oder White Owl Spiced Whisky.

Das Label Centennial steht für einen weichen, gefälligen Canadian Rye Whisky. Auch von ihm gibt es eine „Reinform“, den Centennial 10 Year Old Canadian Rye Whisky, aber auch diverse aromatisierte Versionen, die mal Vanille und Nelken, mal Ahornsirup und mal auch Schokolade als ergänzende Aromen präsentieren.

Das Label Potter’s führt Highwood seit 2005 in seinem Sortiment, als man das Unternehmen Potter’s Distillers aufkaufte. Mit dem Potter’s Special Old Canadian Rye Whisky hat man einen weichen und voluminösen Whisky im Glas, der einem cremigen Karamellaroma würzige Ingwer- und Zimtnoten entgegensetzt und fruchtigen Grapefruitaromen einen Hauch von weißem Pfeffer.

Die Produktion

Bei Highwood läuft die Whiskyproduktion in kleinen Batches ab. 100% Weizen sind die Grundlage für den Basisalkohol der meisten Highwood Whiskys.  Den Geschmack bestimmen aber die Roggenanteile, die von Produkt zu Produkt hinsichtlich Alter und Mengenanteil verändert werden. Auch der Roggenwhisky wird in kleinen Batches nach dem gleichen Fermentations- und Destillationsverfahren hergestellt. Zusätzlich stehen Highwood aber durch die Übernahme von Potter’s Distillers und deren gesamtem Bestand noch zahlreiche alte Fässer mit Roggenwhisky zur Verfügung.

Mais Whisky zum Blenden mit dem Weizen- und Roggenwhisky wird in Highwood nicht selbst produziert, sondern aus anderen Brennereien als New Spirit dazugekauft und dann selbst gelagert.

Das Maischen

Jeweils 2.500 Kilogramm Getreide wandern zusammen mit 12.000 Liter Wasser in den Kochkessel, in dem alles unter Druck gekocht wird. Das ergibt dann 14.000 Liter Maische. Das Wasser, das für die Produktion benutzt wird, kommt übrigens nicht aus dem nahe gelegenen Highwood River, sondern aus einem speziell  dafür angelegten tiefen Brunnen. Ist das erste Batch fertig gemaischt, wandert es in die Gärbehälter und das nächste Batch Maische wird angesetzt. Sieben sind es jede Woche.

Das Fermentieren

72 Stunden bleibt die Maische in den Gärbehältern, bis die Hefe ihre Arbeit getan hat und ein Bier entstanden ist, das über einen beachtlichen Alkoholgehalt von etwa 12 % vol verfügt.

Die Destillation

In der Beer Still aus Edelstahl wird dieses Bier im ersten Destillationsvorgang auf 70% vol gebracht. Doch dieser Alkohol wird wieder auf 40% reduziert, bevor er erneut destilliert wird, diesmal in einer großen Kesselbrennblase mit aufgesetztem Rectifyer. Das Ergebnis ist ein äußerst reiner Alkohol, frei von Fuselölen und Nebenaromen, die erst durch lange Lagerzeit im Fass abgebaut werden können. Dieses Brennverfahren ist dem deutschen Destillateur zu verdanken, dem die Gründer der Highwood Distillery den Aufbau der Produktion in die Hände legten. 

Für den zur Aromenbildung nötigen Kupferkontakt sorgen die kupfernen Kondensatoren und Rohrleitungen, die der Alkohol passiert. 

Die Lagerhäuser

Das kanadische Klima mit den extrem kalten Wintern und großen Temperaturschwankungen sorgen im Verlauf des Jahres in den nicht temperaturregulierten Lagerhäusern für große Aktivität des Whiskys und regen Austausch mit dem Fass. Die äußerst trockene Luft sorgt zudem für ein für Europäer ungewöhnlich anmutendes Phänomen: Da mehr Wasser als Alkohol verdunstet, kommt der Whisky mit 72 % vol ins Fass, aber nicht selten mit 75% vol wieder heraus. Von Angels Share keine Spur. 

Die Geschichte

1974 taten sich Investoren aus Calgary zusammen und heuerten einen deutschen Brenner an, der eine Whisky Brennerei für sie plante. Als Sunnyvale Distillery wurde sie erbaut und geführt, bis sie 1985 in Highwood Distillery umbenannt wurde. Am Brennverfahren und Equipment hat sich seit den Gründungszeiten nicht viel geändert und Highwood ist noch immer eine unabhängige Destillerie. Der Aufkauf von Potter’s Distillers 2005 ermöglichte Highwood den Zugriff auf einen großen Stock gelagerten Whiskys und auf bekannte Labels und Rezepte. Potter’s Distillers in Kelowna/British Colimbia waren Whisky Broker und Blender und besaßen eine eigene Abfüllanlage, produzierten aber nicht selbst, sondern kauften ihren Alkohol von anderen Brennereien ein. So wie es auch Highwood Distillers weiterhin tun, um ihre eigene Alkoholproduktion zu ergänzen.

Das Besucherzentrum

Ein Besucherzentrum gibt es in Highwood nicht; die Brennerei ist nicht für den Publikumsverkehr geöffnet .


Highwood Distillers Ltd.

114-10th Avenue S.E., Box 5693

High River, Alberta, Canada

403-652-3202

hrplant@remove-this.telus.net

Erfahrungen und Tipps

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