St. George

Die Brennerei St. George wurde 1982 von einem Deutschen Auswanderer, Jörg Rupf, in der Nähe von San Francisco gegründet. Damals noch eine One-Man-Show, hat Rupf mittlerweile ein kleines Team von Destillateuren und weiteren Mitarbeitern um sich versammelt, das neben Whiskey und Gin auch weitere Spirituosen produziert.

Informationen über die Brennerei
2 Flaschen
USA, Kalifornien
-122.308980 37.787860
Geöffnet
1982
Jörg Rupf
https://www.stgeorgespirits.com/
Durchschnittliche Geschmacksbewertungen Geschmacksbewertungen
Berechnet aus 10 Beschreibungen
i
Aroma
Gewürze:
Floral:
Kräuter:
Zitrus:
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Kräuter:
Zitrus:
Geschmack
Beschreibung der Brennerei

Der Whiskey

Zunächst lag der Fokus von Jörg Rupf auf der Herstellung von Fruchtbränden nach deutschem Vorbild. Diese produzierte er in den ersten Jahren erfolgreich. Man begann bereits 1996 mit der Arbeit an einem Single Malt, obwohl damals die Kategorie ‘American Single Malt‘ offiziell noch gar nicht existierte. Master Distiller Lance Winters war zuvor als Brauer tätig und setzte anhand seiner Erfahrung die Mash Bill für den St. George Single Malt aus Gerste mit verschiedenen Röstungsstufen zusammen. Das stärker geröstete Getreide steuert Aromen von Haselnuss und Kakao bei, während eine Portion ungeröstete Gerste Noten von Buche und Erlenholz beiträgt. Das erste Batch oder ‘Lot‘ wurde 2000 abgefüllt, über die Jahre folgten noch viele weitere Auflagen. Dabei experimentiert man mit unterschiedlichen Altersangaben, von vier bis zu 22 Jahren, sowie verschiedenen Fassreifungen, etwa in gebrauchten Kentucky Bourbon oder Tennessee Whiskey Fässern, Brandy-, Rum- oder Sauternesfässern.

Der Baller Single Malt ist hingegen japanisch inspiriert. Bestehend aus 100% amerikanischer Gerste, wird er in Obstbrennblasen destilliert und reift anschließend in ehemaligen Bourbonfässern sowie französischen Weinfässern. Nach der ersten Lagerung wird der Malt durch eine Ahorn-Kohleschicht gefiltert. Im Anschluss erhält er ein zusätzliches Finish in Fässern, in denen zuvor der japanische Pflaumenlikör Umeshu lagerte. Dieser wird in der Brennerei selbst aus in Kalifornien geernteten Ume Früchten, einer Art japanischer Aprikose, hergestellt.

Unter dem Namen B&E (Breaking & Entering – zu Deutsch ‘Einbruch‘) wurden zwei Whiskeys abgefüllt: Der B&E Bourbon, ein Blend aus verschiedenen Bourbons, und der B&E American Whiskey, ein Blend aus Bourbon und Rye. Dabei stammen nicht alle Brände aus der eigenen Brennerei, weshalb der Whiskey auch bewusst so benannt wurde: Man ‘stielt‘ sozusagen Spirits von anderen Herstellern. 

Der Gin

Bei St. George werden zwei klassische Gins produziert – Botanivor Gin und Terroir Gin – sowie zwei Roggen-basierte – Dry Rye Gin und Dry Rye Reposado Gin. Der Terroir Gin fängt das Terroir, also den Geschmack Kaliforniens ein. Dafür werden Tannennadeln und Salbei separat mit dem Gin destilliert, während Lorbeer- und Wacholderbeeren im Aromakorb ihren Geschmack beitragen. Der Name Botanivore leitet sich vom englischen Begriff 'carnivore' (Fleischesser) ab. Für den regelrechten ‘Botanical-Esser‘ werden Wacholder und Lorbeeren sowie frischer Koriander im Aromenkorb platziert, die restlichen 16 Botanicals weichen über Nacht in der kupfernen Pot Still ein: darunter Zitrusschalen, Sternanis, Fenchel, Kardamom und Zimt. Am nächsten Morgen destilliert man alles langsam zu einem aromatischen Gin.

Für die beiden Rye Gins dient ein Roggendestillat als Ausgangsspirituose. Die Botanicals für den Dry Rye Gin sind neben 50% Wacholderbeeren, schwarzer Pfeffer, Kümmel, Koriander, Grapefruit- und Limettenschale, wobei die Auswahl das pfeffrige Aroma der Hauptzutat Wacholder unterstreichen soll. Der Dry Rye Reposado Gin ist die fassgelagerte Abfüllung des Dry Rye Gins. Dafür wird der Gin aus den sechs Botanicals noch in Weinfässern aus französischer und amerikanischer Eiche gelagert, die vorher Grenache Rosé, Syrah und Tannat beinhalteten.

Alle Gins destilliert Dave Smith in einer kupfernen 1.500 Liter Pot Still. Der Reposado Gin reift anschließend in Weinfässern des Weingutes Blacksmith Cellars, das von seinem Bruder Matt Smith betrieben wird. 

Die Geschichte

Der Deutsche Jörg Rupf gründete 1982 die kleine Brennerei und betrieb sie zunächst im Alleingang. Damals war er neu in den Vereinigten Staaten, nachdem er als jüngster Richter Deutschlands im Auftrag des Kultusministeriums in das Land gekommen war. Rupf stammt aus einer Brennereifamilie im Schwarzwald und hatte daher bereits Erfahrung im Destillieren und Herstellen von Spirituosen. In einer kleinen 250 Liter Holstein Pot Still begann er zunächst Schnäpse aus Birnen, Himbeeren, Kirschen und Kiwi zu machen – zu dieser Zeit eine Neuheit in den USA. Die Erzeugnisse kamen aber gut an und konnten es in Wettbewerben gar mit der Konkurrenz aus Österreich aufnehmen. 1997 konnte Rupf in Zusammenarbeit mit seinem neuen Destillateur Lance Winters nach langen Jahren des Experimentierens den ersten eigenen Single Malt Whiskey ins Fass füllen. Im Jahr 2000 kam er auf den Markt, obwohl er zu Beginn erst schwer Anklang fand. Die Rechnung ging jedoch schließlich auf und 2004 siedelte man in eine größere Location, einen 6.000 m² großen Flugzeug-Hangar, um.

Über die Jahre nahm Rupf auch viele weitere aufstrebende Destillateure unter seine Fittiche. Mit deren Zusammenarbeit entstanden zahlreiche Spirituosen, darunter Absinthe, Agavenschnaps und Rum. Im Jahr 2010 setzte sich Rupf letztendlich zur Ruhe und überließ das Brennen bei St. George den beiden Destillateuren Lance Winters und Dave Smith. Ein Jahr später wurden 2011 die St. George Gins Botanivore und Terroir sowie der erste Breaking & Entering Whiskey abgefüllt, gefolgt von weiteren Gins, Rums und Likören. 

Besucherinformationen

Brennereiadresse:

St. George Spirits
2601 Monarch Street
Alameda, CA 94501
Tel: +1 510 7691601
Email: info@remove-this.stgeorgespirits.com 

Erfahrungen und Tipps

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