Ich hab´s getan - Whisky weggeschüttet

michaels

Am Samstag auf der Whisky-messe in München habe ich leider feststellen müssen, dass der Spruch "Es gibt nur guten und sehr guten Whisky" scheinbar nur für richtigen schottischen Whisky seine Richtigkeit hat.
Auf der Whsiky-Messe in München bekam man mit der Eintrittskarte ja auch 4 Wee Drams. Einer davon war der Coillmór von der deutschen Brennerei Liebl.
Ich schwöre, es war das erste mal in meinem Whiskyleben, dass ich einen Dram weggeschüttet habe. Aber ich denke mal, das sich nicht der einzige war. Die Bambuspflanze neben dem Messestand tut mir echt leid.
Ich habe den Oak und den Sherry Brand versucht. Beide Destilate (von Whisky möchte ich nicht schreiben) richen wza ein klein wenig nach Whisky, haben aber einer penetranten Geschamck nach schlechten Obstler, dass ich echt an den Machern zweifeln muß.

Sorry, aber das ist kein whiskyähnliches Getränk.

Michel

janswhiskyparadise

"michaels" schrieb:
Sorry, aber das ist kein whiskyähnliches Getränk.

Michel

Ola Michel,

Ick kennen das Gefuehl. Wir haben hier in Brazilien verschiedene von diese Destilate die sich Whisky nennen duerfen. Und die werden auch noch gut verkauft weil die so billig sind! Aber mit echtem Whisky hat dass nichts zu tun.
Gruss
Jan

pj

Wir haben es uns am Samstag verkniffen den Gutschein einzulösen, da wir genau dieses Erlebnis erwartet haben.

Es waren halt zu viele andere leckere Sachen da, so dass wir uns damit nicht aufhalten wollten.

Kapaneus

Ich glaube das ist einfach noch ein echtes Problem bei deutschen Whiskys: Zu jung, Hersteller zu ungeduldig (es werden sehr kleine oder frische Fässer verwendet) oder die Brennblasen haben die falsche Form.
Einerseits sind Messen ja dafür da, um sowas zu probieren. Andererseits verdirbt man sich mit sowas auch gerne mal den Geschmack des nächsten, leckeren, Whiskys.

Bisher hab ich nur einen weggeschüttet (und dann noch noch nen Schotten), nämlich den Loch Lomond NAS.

Cthulhoo

Ich fand die beiden auf der Interwhisky 2010 gar nicht so schlecht.

Merke: Blindtasting macht bescheiden

Mal andersrum gefragt: Was erwartet ihr eigentlich von den deutschen Brennern? Wunderwerke? Die
Jungs sind fast alle im Experimentalstadium, wie lange haben die Japaner gebraucht um ein mit
Schottland vergleichbares Produkt zu erzeugen? Das ist aus meiner Sicht für die Deutschen die
falsche Messlatte.

michaels

Was erwartet ihr eigentlich von den deutschen Brennern?

Na ja, wenn ich mir auf deren HP die Premierungen anschaue, erwarte ich ein genießbares Produkt.

Was allerdings Goldmedallien wert sind, wissen wir in Bayern ja spätestens seit Müller Brot.

Ich hab mir nach dem Geschamcksschock erstmal am Stand von Ardbeg einen Flight (3 Ardbegs nach Wahl für 12.-€) gegeönnt.
Und der Tag war weider im Lot.
Michel

Marko_I

Tja, deswegen interessieren mich die Japaner nicht sonderlich - sie machen schottischen Whisky, nur teurer. 8) Und es gibt für mich in Schottland noch mehr als genug zu entdecken.
Ich fände es auch langweilig, würden Deutsche (Franzosen, Inder, Schweden etc.) versuchen, Scotch zu imitieren, das braucht kein Mensch, Bourbon ist ja auch anders, dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Und IMO dürfen und sollen die "Ausländer" (von Schottland aus gesehen8)) auch deutlich anders hergestellt werden und schmecken und damit polarisieren. So finde ich Reisetbauer überaus lecker und interessant, der ist aber auch brachial "anders" und unschottisch. Simon's ist nett, mir aber fast schon zu normal, Bosch war irgendwie akademisch interessant und Glen Els und Slyrs (vor einigen Jahren), naja, Decke des Schweigens.

Ach ja, weggeschüttet hab ich noch keinen Whisky.

Edit: bezog mich auf Cthulhoo

N.C.B.

"Marko_I" schrieb:
...sie machen schottischen Whisky, nur teurer. 8)

Treffende Beschreibung!

Cthulhoo

"Marko_I" schrieb:
Ich fände es auch langweilig, würden Deutsche (Franzosen, Inder, Schweden etc.) versuchen, Scotch zu imitieren, das braucht kein Mensch

Du sagst es.

Enttäuschung ist zumeist die direkte Folge von nicht erfüllter Erwartung. Wenn ich mir irgendeinen Deutschen oder anderen
Nicht-Schotten reintue, lege aber die Schottische Skala an, kann ich ja fast nur enttäuscht werden.

[Gelöschter Benutzer]

"Cthulhoo" schrieb:

"Marko_I" schrieb:
Ich fände es auch langweilig, würden Deutsche (Franzosen, Inder, Schweden etc.) versuchen, Scotch zu imitieren, das braucht kein Mensch

Du sagst es.

Enttäuschung ist zumeist die direkte Folge von nicht erfüllter Erwartung. Wenn ich mir irgendeinen Deutschen oder anderen
Nicht-Schotten reintue, lege aber die Schottische Skala an, kann ich ja fast nur enttäuscht werden.

Das unterschreib ich sofort. Auch wenn es eher den ein oder anderen "Gerstler" gibt, schmeckt das Resultat für sich genommen oftmals doch ziemlich lecker. Man darf halt nicht gleich einen "volljährigen Schotten" erwarten.

Zum Thema wegschütten: ja ich auch, aber nur einmal: Loch Lomond Peated!

Diedler

Naja, wenn Whisky drauf steht erwarte ich auch Whisky der nach Whisky schmeckt. Die Inder, Japaner und Schweden bokommen das auch hin. Warum sollte ich bei nicht schottischem Whisky eine andere Messlatte anlegen? Und warum sollte ich Aromen die ich im Scotch Whisky als störend empfinde bei einem Nichtschotten plötzlich als "interessant" oder "eigenständig" betrachten? Das macht für mich keinen Sinn.
Nur weil Whisky drauf steht ist der Weutz z.B. für mich kein Whisky. Der schmeckt so "eigenständig" das er meinetwegen Fischsuppendestilat heißen könnte. Oder der letztjähri Rothaus gerne als Kornbrand- Obstlermix mit Käsefußfinish bezeichnet werden darf.

Mir doch egal wie eigenständig der Brauer sich bezeichnen mag. Wenns im Grundkarakter nix mit dem hat was man eigentlich drunter versteht, dann brauch ichs auch nicht. Schließlich bin ich Whiskyliebhaber und kein X- beliebigen- Schnaps- Liebhaber