Wen interessiert schon die Meinung der Whisky Päpste?

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  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    "Horst_S" schrieb:
    ...Besser ist es da, die durchschnittliche Bewertung unserer Kunden im Internet-Shop sich anzusehen. Wenn man dort mal mehr als 20 Bewertungen zusammen hat, kann man über eine allgemeinverbindliche Qualität schon mehr sagen.



    Da gebe ich ihnen im grossen ganzen recht, jedoch sollte man gegenüber den Bewertungen gewisse Vorbehalte haben. So wird ein sehr teurer Whisky wohl eher von erfahrenen Geniessern gekauft, und entsprechend kritischer beurteilt, als ein "Einsteiger-Malt" von einem Neuling-der noch leichter zu begeistern ist. Als Paradebeispiel fällt mir da der "Balvenie Double Wood" ein. Ein zweifellos guter Malt, aber sooo gut? Ich denke er wir zum grossen Teil von Einsteigern gekauft - und gut bewertet.

    Blindverkostung öffnet die Augen...
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  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
    , letzte Änderung 26. November 2012 um 23:18
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    "HolgerT." schrieb:
    "Horst_S" schrieb:
    ...Besser ist es da, die durchschnittliche Bewertung unserer Kunden im Internet-Shop sich anzusehen. Wenn man dort mal mehr als 20 Bewertungen zusammen hat, kann man über eine allgemeinverbindliche Qualität schon mehr sagen.

    Da gebe ich ihnen im grossen ganzen recht, jedoch sollte man gegenüber den Bewertungen gewisse Vorbehalte haben. So wird ein sehr teurer Whisky wohl eher von erfahrenen Geniessern gekauft, und entsprechend kritischer beurteilt, als ein "Einsteiger-Malt" von einem Neuling-der noch leichter zu begeistern ist. Als Paradebeispiel fällt mir da der "Balvenie Double Wood" ein. Ein zweifellos guter Malt, aber sooo gut? Ich denke er wir zum grossen Teil von Einsteigern gekauft - und gut bewertet.

    Eben. Im Gegensatz zu den kritisierten Bewertungspunkten der "Bekannten" ist hier alles für den Außenstehenden anonym und noch nicht einmal bekannt, wie sich dieser Durchschnitt zusammensetzt. Hier ist somit genauso blindes Vertrauen vorausgesetzt, wie bei den anderen Bewertungen. Im direkten Vergleich ist hier sogar die Whiskybase noch ein wenig transparenter, da man Einzelbewertungen über das User-Profil relativeren kann (natürlich vorausgesetzt, man hat nichts besseres zu tun).

    Ich kann daher mit den Bewertungspunkten der "Päpste" am Ende tatsächlich mehr anfangen, da ich diese personenbezogen durch den Abgleich mit dem eigenen Bewertungssystem in Grenzen relativieren kann. Das kann ich mit einem anonymen Durchschnitt eben nicht - bzw. schon auch, merke aber, dass dies Wertungen sich häufig nicht relativieren lassen. Der Whisky A hier bei TWS muss ja nicht von den gleichen Personen bewertet worden sein, wie Whisky B.

    Und natürlich wird/kann man sich auch einen Durchschnitt der verschiedenen Bewertungspunkte der anderen "populären" Quellen (der Päpste?) zusammenreimen.

  • Kapaneus User Kapaneus Dabei seit: 15.02.2010Beiträge: 1,051Flaschensammlung:Kapaneus's SammlungBewertungen: 51
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    "theo22" schrieb:
    "Kapaneus" schrieb:
    Ich denke das hängt auch stark von den Usern ab. Serge, Ruben, Ralfy usw. nutzen vom 100 Punkte Schema eher den Bereich 80-100, nur selten drunter.
    Wenn jetzt jemand wirklich von 0-100 bewertet dann sollte ein durchschnittlicher Whisky 50 Punkte bekommen. Meiner Meinung nach kommen daher 55-60 Punkte für Whisky wie Glenfiddich oder Glenlivet 12yo gut hin. Man muss halt von dem Bild weg, das 50 Punkte schlecht sind und einfach die volle Skala nutzen. :wink:


    Danke Kapaneus.
    Ich denke die anderen verwenden die Skala von 50 bis 100. So ist dann ein Glenfiddich 12 mit 75 Punkten im Durchschnitt.
    Da ich selber als Ausländer nicht bewerten kann, habe ich mich gefragt, ob die TWS "Spezialskala" aufgrund entsprechender Skalenbeschreibungen zustande kommt, die man "von Aussen" nicht sehen kann und wie diese wohl lauten mögen.

    Ich finde es ein bisschen schade, dass so die Vergleichbarkeit der Bewertungen etwas leidet.


    Ok, das "von Außen" ist natürlich was anderes. Anbei einfach mal 2 Screenshots wie die Bewertung für "Inländer" aussieht. :wink:

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    Screen2.JPG 119.4K
  • theo22 User theo22 Dabei seit: 07.10.2011Beiträge: 4,628Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 26. November 2012 um 23:18
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    "Kapaneus" schrieb:
    Ok, das "von Außen" ist natürlich was anderes. Anbei einfach mal 2 Screenshots wie die Bewertung für "Inländer" aussieht. :wink:


    Also da gibt es afaics keine weitere Erklärung (in Worten), wie die Skala definiert ist.
    Danke!

  • Horst_S User, Administrator Horst_S Dabei seit: 07.05.2004Beiträge: 5,211Flaschensammlung:Horst_S SammlungBewertungen: 1364
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    Die Päpste haben mit ihrer Skala natürlich ein Problem. Sie werden direkt und indirekt von den Herstellern bezahlt und sind von deren Flaschen bzw. Probenlieferungen abhängig. Auch wir werden ab und an um Proben kontaktiert, wenn wir exklusive Flaschen haben.

    Diese Abhängigkeit führt zu einer Kompression der Skala auf 80 bis 95. Im Prinzip ist das schon bald eine 5 Sterne Skala mit dreifacher Abstufung im einzelnen Stern.

    Zu der möglichen Beeinflussung der Skala durch uns (wie von DeJa angesprochen) darf ich bitte folgenden Gedanken ergänzen. Wenn wir die Skala (nach oben) beeinflussen würden, wäre der durchschnittliche Kunde bei den beeinflussten Flaschen ein Stück weit frustriert. Durchschnittlich würde er ja schlechter werten als der gefakte Schnitt ihm vorgaukelte.

    Und das letzte, was ein Händler braucht, ist ein falsch beratener Kunde. Und wenn er das zur Förderung des Absatzes einer miesen Flasche macht, dann trifft ihn das als Boomrang später wieder. Geht gar nicht. Wir haben als Versandhändler mit vergleichsweise hohem Absatz auch keine Ladenhüter. Selbst der am miesesten bewertete Whisky ist nach ein paar Monaten weg. Manchmal muss man beim Preis in der Restebude nachhelfen.

    Eine Fälschung der Daten wäre das letzte, was uns in den Sinn käme.

    Allerdings kommen nicht alle Bewertungen ungefiltert durch. Mehrfachwertungen auf Grund von Softwareproblemen und offensichtliche Querschläger (z.B. Jemand der Lagavulin mit 1 Punkt im Rauch wertet) werden vom System gefiltert.

    An einem speziellen Punkt kommen wir dann jedoch an die Grenze der Bewertbarkeit.

    "DeJa" schrieb:
    Der Whisky A hier bei TWS muss ja nicht von den gleichen Personen bewertet worden sein, wie Whisky B.

    Genau das ist die Grenze des Systems. Je spezieller der Erfahrungsstand eines Genießers ist, um so weniger wird er mit den Durchschnitten anfangen können. Da braucht man dann die verbalen 'Ausflüge' eines Papstes. Ob man sich dabei in Nuancen verzettelt, muss jeder selbst mit seinen Erfahrungsschleifen bei den Päpsten (Beschreibung-Flaschenkauf-eigene Erfahrung) selbst bewerten.

    Dass die Skala bei uns nur von ca. 55 bis 90 verwendet wird liegt einmal an der Mittelwertbildung (es gibt zahlreiche Einzelwertungen mit 100 aber auch mit 30-40 Punkten) aber auch daran, dass sich Kunden zuvor natürlich nur die Flaschen aussuchen, die ihnen von der Papierform (Beschreibung im TWS-Shop-Artikel) her zusagen. Sie wollen ja kein Geld verschwenden :smile: Da sie so besser ihren Geschmack treffen, halten sich die enttäuschenden Bewertungen natürlich in Grenzen.

    Und das ist unser Ziel! Zufriedene Kunden :exclaim:

    Gruß Horst Lüning Admin, Whisky.de
  • theo22 User theo22 Dabei seit: 07.10.2011Beiträge: 4,628Bewertungen: 0
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    Das kann man sicherlich so erklären.
    Das eigentlich merkwürdige ist, dass sich auf Whiskybase scheinbar automatisch eine Skala ergibt, die genau der der "Päpste" z.B. MM entspricht.
    Mit Ausnahme eines Ausreißers, bewegen sich alle Werte im Bereich von 54 bis 96 Punkten, wobei ein Glenfiddich 12yo auf rund 75 Punkte kommt.
    Das entspricht genau der MM Wertung, lässt sich aber nicht mit den 55 Punkten der Whisky.de User in Einklang bringen.
    Soweit ich sehen kann, werden die Punkte bei Whiskybase aber 1:1 von den Usereingaben übernommen.
    Merkwürdig oder?

  • MarkIsAnAstronaut User MarkIsAnAstronaut Dabei seit: 03.11.2012Beiträge: 82Bewertungen: 0
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    ich kenne whiskybase nicht, aber ein blick auf die seite zeigt mir, dass das eine
    internationale seite ist. solche statistischen differenzen lassen sich haeufig in
    gruppenunterschieden erklaeren, bei glenfiddich koennte man sich z.b. denken, dass
    die whisky.de user durch horst L. insoweit beeinflusst sind, dass der glenfiddich
    für sie als allerweltswhisky gilt und deswegen einfach ein bisschen unten durch
    faellt, weil er nicht <speziell> genug ist. nur ein erklaerungsversuch.

    BOOAH.
  • theo22 User theo22 Dabei seit: 07.10.2011Beiträge: 4,628Bewertungen: 0
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    "MarkIsAnAstronaut" schrieb:
    dass der glenfiddich für sie als allerweltswhisky gilt und deswegen einfach ein bisschen unten durch
    faellt, weil er nicht <speziell> genug ist.


    Das muss so schlimm sein, dass der direkt aus dem Sortiment gefallen ist.
    vergriffen, kein Nachschub http://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Highland-G/Glenfiddich-12-Jahre--.html

    :eek:

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 21.05.2012Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    Ich sehe das sportlich: Schreiben z.B. fünf Whisky-Koriphäen, dass ein Whisky nichts taugt, kommt er dazu noch in userbasierten Bewertungen wie hier oder in der Whiskybase und Connsr durch die Bank schlecht weg, dann kaufe ich mir nicht unbedingt eine Flasche a 0,7 Liter, sondern probiere den erstmal als Sample (wenn er mich denn überhaupt interessiert).

    Im Fall, dass ein Whisky durch die Bank gut abschneidet und von einer Brennerei kommt, die mir grunsätzlich sowieso zusagt, kaufe ich eher mal eine Flasche blind, d.h. ohne vorher ein Sample verkostet zu haben. Kann dann natürlich auch passieren, dass ich auf die Schnauze falle wie z.B. mit dem Port Charlotte The Peat Project, der nur durch den Torf nicht völlig ungenießbar ist.

    Kontrovers diskutierte Whiskies besorge ich mir auch eher als Sample und schaue, ob sie mir zusagen, und ich muss sagen, dass ich das zum Glück beim Dalmore King Alexander III (und auch anderen Dalmores, denen habe ich echt viele Chancen gegeben) gemacht habe, die sagen mir subjektiv gar nicht zu. Aber auch hier gilt: Jeder empfindet anders, daher sage ich i.d.R. auch nicht, dass ein Whisky schlecht ist, sondern dass er MIR PERSÖNLICH nicht zusagt bzw. mich nicht überzeugt. Ich freue mich für jeden, der diesen dann mag und mit ihm glücklich wird.

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    Mit dem Whiskypäpsten ist es wie beim Winterreifenkauf, ich schaue auch nach, wie diese bei Tests abgeschnitten haben, schneidet ein Reifen beim ADAC, bei der Auto Bild und bei Auto Motor & Sport schlecht ab, dann kaufe ich ihn auf alle Fälle nicht. Wer überall gut abschneidet tut sich eben leichter. Gut, beim Reifen sind i.d.R. so gut wie nur objektive Kriterien für ein Testurteil ausschlaggebende, aber die Traktion wird zum Teil eben doch durch einen Tester wahrgenommen, der dann eine Teilnote vergibt (und ob die immer gleich ist?).

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    Ich finde gerade die Bewertungen von Serge Valentin sehr gut, da er sich selbst nicht zuuuuu ernst nimmt und ziemlich lustig schreibt, dazu noch den Whisky Comic hat und irgendwo meine Geschmacksnerven zumindest zu 80% trifft. Bei der Whiskybase muss man immer darauf achten, wieviele Ratings denn da sind, ich kaufe mir lieber einen mit 87 Punkten bei 75 Bewertungen als einen mit 95 Punkten bei 1 oder 2 Bewertungen.

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    Am Wichtigsten: Ob einem etwas schmeckt kann jeder nur selbst beurteilen, kein anderer - jede Tasting Note spiegelt ja nur den subjektiven Geschmack des Tasters wider - also ist selber trinken angesagt :mrgreen: - und gerade die Sample-Börse in den Foren oder auch Flaschenteilungen sind durchaus geeignet, sich ein Bild von einem Whiksy zu machen.

    "The barrel is a greater invention than the wheel because you can't mature whisky in a wheel." - Jim McEwan Meine Sample-Liste: http://www.whisky.de/nc/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//whiskey_rum_cognac_gin_jocmuellers_samples.html Aktuelle FT:
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 21.05.2012Beiträge: 0Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 4. Dezember 2012 um 19:23
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    und noch was zum Ausnutzen der Skala 1-100:

    Das ist wie in der Schule, da haben die meisten irgendwas zwischen 2 und 3,5, ein paar wenige haben eine 1 oder paar Doofies :mrgreen: auch nur 4, 5 und 6 als Note. Die Normalverteilung ist dann eben linkslastig (wenn die 100 links steht auf der Skala) mit der Spitze irgendwo zwischen 80 und 85 Punkten.

    "The barrel is a greater invention than the wheel because you can't mature whisky in a wheel." - Jim McEwan Meine Sample-Liste: http://www.whisky.de/nc/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//whiskey_rum_cognac_gin_jocmuellers_samples.html Aktuelle FT:
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