Bier-Empfehlungen? Gerne!

Büttner

Grad für Whisky-Genießer interessant:
Von Rittmayer (Hallerndorf, Landkreis Forchheim) gibt's ein Rauchbier aus schottischem Räuchermalz (vermute Islay).
Schmeckt völlig anders als Schlenkerla & Co., hat meiner Meinung nach recht viel vom Lagavulin 16yo.
Hört sich an, schmeckt aber :D

Uuund das "normale" Rauchbier von Rittmayer ist ebenfalls sehr zu empfehlen, finde ich sogar noch wesentlich besser als Schlenkerla (das hat aus der Flasche nen ziemlich unschönen Beigeschmack).

Eigentlich schmeckt fast alles von Rittmayer klasse (Weizen, Kellerbier, Annafestbier, ...) nur das Landbier und die alkoholfreien/alkoholreduzierten Sorten sind nicht so prickelnd...

Edit: Ja, mit "Räuchermalz" meine ich genau das, was beispielsweise im Lagavulin landen würde, wenn's die Privatbrauerei nicht rechtzeitig nach Franken importieren würde 8)

Unbekannt

@ grimnok: Das Problem ist uns doch aber beim Whisky wohl bekannt.
Die Supermärkte bieten die Massenware an. Die "teuren" Abfüllung finden dort einfach keine Abnehmer.
Es bleibt nur der punktuelle Verkauf über den Spezialitätenhandel. Und diese haben zu kämpfen und sind rar bzw. auf dem Land eben meist nicht ums Eck.
Es bleibt uns oftmals daher fast nur der Griff über den "Online-Handel". Bei Bier fällt dies naturgemäß schwerer, als beim Whisky. Ich bedauere dies auch.

grimnok

Ich wohn ja nicht mal aufm Land sondern in ner großen Großstadt Ich wüsste nur nicht wo hier was ist. Um für meinen Geburtstag vor ein paar Jahren ein paar Sixer Duff Bier zu kaufen musste ich 2x50 Minuten Bahn fahren. Darauf hab ich keine Lust für 2 Flaschen Bier.

Unbekannt

@grimnok: Absolut nachvollziehbar. Dann bleibt wohl nur der Online-Handel. Gerade die "raren" Biersorten kann man durchaus online gut bestellen, da man sie auch bewusst und nicht täglich genießt. Alle 3-4 Monaten eine etwas größere Bestellung genügt mir zumindest. Es gibt ja auch noch den Whisky .

thebeas

@Grimnok: zur Not muss dann eben der Versand herhalten (wobei sich das für deine angesprochenen "2 Flaschen" auch nicht lohnt). Einige Brauer versenden kistenweise direkt (bspw. Störtebeker Brauspezialitäten Stralsund, da gibt's tolle Sorten mit angabe der verwendeten Hopfensorten etc. auch in Probierzusammenstellungen so weit ich weiß, oder die "Crew" aus München) oder "Gemischtwarenläden" wie der angesprochene Bierzwerg, wo's internationale Biere genauso wie etliches aus deutschen Landen gibt (da gibt's aber auch noch andere Versender, Tante Google hilft). Für einige fränkische Sorten gibt's bspw. den Onlineshop vom Landbierparadies usw. usf.

Und jetzt lege ich mein letztes Hochdorfer kalt, hab' Lust auf Bier bekommen, böses Forum!

Skye

"thebeas" schrieb:
Ganz generell muss ich zu dem Topic mal was loswerden, weil ich das bereits einige Zeit beobachte.
Es ist ein hierzulande typisches Phänomen: aus dem Stand kann dir jeder ein halbes Dutzend Microbrews aus USA, Indien oder den Philippinen aufzählen, da wird trefflich über englische Ales debattiert, die die meisten Engländer nicht kennen, aber die ziemlich aufregende (wenn zugegebenermassen auch meist recht junge) Szene kleiner deutscher Brauereien wird übergangen oder leicht gönnerhaft herablassend kommentiert.

Es gibt aber mehr als standardisierte Industrie-Plörre hierzulande, und ob (Indian) Pale Ale oder so "simple" Sachen wie Pils: man muss die Pullen nicht um den Erdball schippern, es gibt reichlich aufregendes zu entdecken. Und was man nicht vor der eigenen Tür bekommt, kriegt man evtl. über freundliche Forumskollegen . Das mag umständlicher sein, als einen "Bestellen"-Button zu klicken, aber ich bin immer etwas irritiert, wie schnell Loblieder auf Dinge gesungen werden, die in der Hauptsache eine Auszeichnung haben: sie sind von "woanders". ...

Also ich kann kein "halbes Dutzend Microbrews aus USA, Indien oder den Philippinen aus dem Stand aufzählen", mir schmeckt lediglich wo auch immer frisch vom wirt gezapftes lokales bier besser als zu hause selbst eingeschenktes aus der flasche.

Ansonsten ist dieses phänomen in sachen exotisch oder exklusiv bei geschmacksfragen doch weit verbreitet:
das gewohnte "gewöhnliche", das in der nähe leicht und preiswert zu bekommen ist, eignet sich halt auch nicht so zum "schaulaufen" wie das, was nur aufwändig von weit her oder hipp überteuert bei ganz besonderen fachhändlern in der nähe zu bekommen ist.

Schließlich bleibt selbst das preiswerte gute nicht lange etwas besonderes.

Was mbMn auch der wesentlichere unterschied zwischen einem glenfiddich 12Y OA und einem octomore 10Y ist als ein paar vol% und ppms mehr bei der etwa 10 mal so teueren flasche.


Gute n8!


PS:
Haben denn den kaviar die damals neureichen gourmets nicht erst so richtig wertzuschätzen begonnen, als der stör vom aussterben bedroht war?

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Er konsumiert, also ist er. Ich konsumiere exklusiveres, als bin ich was besseres. (68er sponti variation zu descartes: "Ich denke, also bin ich.")

Celtic

"grimnok" schrieb:
Ich wohn ja nicht mal aufm Land sondern in ner großen Großstadt Ich wüsste nur nicht wo hier was ist. Um für meinen Geburtstag vor ein paar Jahren ein paar Sixer Duff Bier zu kaufen musste ich 2x50 Minuten Bahn fahren. Darauf hab ich keine Lust für 2 Flaschen Bier.

versuche es doch mal hier: Bierspezialitäten Lieferservice

grimnok

Ja ne. Bier ist etwas, dass ich eigentlich nie alleine trinke. N Dram am Abend geht schon, aber Bier ohne Leute geht nicht.
SO habe ich auch nie Bier auf Vorrat daheim. Daher ist es für mich sehr uninteressant, 1-2 Kisten per Post zu bestellen.
Muss mal weiter die Augen auf halten...

sound67

"Skye" schrieb:
Also ich kann kein "halbes Dutzend Microbrews aus USA, Indien oder den Philippinen aus dem Stand aufzählen", mir schmeckt lediglich wo auch immer frisch vom wirt gezapftes lokales bier besser als zu hause selbst eingeschenktes aus der flasche.

Nun, ganz offensichtlich hast du einfach keine Kenntnis der Materie. Erstens gibt es manche Biere, auch hierzulande, nur aus der Flasche, und zweitens schmecken etliche auch besser in dieser Form! Besonders dann, wenn sie in der Flasche nach reifen. Dann sind sie bei richtiger Lagerung auch über einige Jahre hinweg mühelos haltbar. Vielleicht, wenn du ein paar mehr "exotische" Flaschenbiere getrunken hättest, wüsstest du auch, wo sich die Shift-Taste befindet (So sind deine Texte fast unlesbar!)

Vorurteile beiderseits gibt's natürlich: So wie die Deutschen Biere, und zwar immer aus Unkenntnis und Mangel an Erfahrung, anderer Länder verachten (England: keine Kohlensäure, Zimmertemperatur), USA (Maisplörre), Belgien (Chemiepampe) - so sehen uns die Briten umgekehrt als "Lager Boys", die nur Pils und andere klare helle Biere trinken. Um damit aufzuräumen, gibt es bei jedem englischen Bierfest immer eine größere Zahl von Bieren aus Kontinentaleuropa (hierbei besonders beliebt das nun wirklich furchterregende Schlenkerla Rauchbier - immer dabei!), um mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Bei deutschen Bierfesten umgekehrt auch, wenn man denn hingeht.

Das Argument gegen die langen Transportwege lässt sich für JEDES Konsumprodukt machen (warum schottischen Whisky kaufen, wo es doch inzwischen einigen deutschen gibt - Gelle?) Das zieht als Argument überhaupt nicht. Was für das eine Produkt gilt, gilt auch für das andere. Ich jedenfalls kenne mindestens ein halbes Dutzend schottische Biere, teils von den entfernten Orkney-Inseln, die ganz anders schmecken als irgendein Bier hierzulande! Da lohnt es sich schon, genauer hinzuschauen.

Ebenso hinkt der Vergleich zwischen "teuren" Importbieren und den 89-Cent Vertretern aus dem Supermarkt gewaltig. Erstens kostet ein Bierchen in der Kneipe hierzulande auch nicht weniger als ein solches Importbier, und zweitens sind diese Biere schon im Ursprungsland deutlich teurer als die in den Supermärkten hier (nämlich ab UKP 1.50 die Flasche, teilweise 2.50).

In der Tat lohnt sich auch ein Blick auf die Microbrews hierzulande, hier ist die Wellt aus Großbritannien und USA zu uns herüber geschwappt. Allerdings sind viele dieser neuen Biere, die das elende Reinheitsgebot hinter sich gelassen haben, Imitationen bzw. Interpretationen "angelsächsischer" Bierstile: IPA, Stout, Porter.

Ich jedenfalls werde mich kommende Woche wieder an die Quelle begeben, da dann das jährliche "Winter Ales Festival" in Manchester statt findet, mit über 300 Bieren, die meisten direkt aus dem Cask.

http://nwaf.org.uk/

Das ist eines der größten Bierfeste in England, mit einigen Tausend Besuchern auf relativ kleinem Raum. Und natürlich, jahreszeitlich bedingt, v.a. mit dunklen Bieren!

In diesem Sinne hier für die wenigen nicht-Kostverächter noch drei winterliche Bierempfehlungen aus Großbritannien, die man meist bei den o.g. Händlern bekommt:


Samuel Smith Oatmeal Stout - aus der unabhängigen Brauerei in Yorkshire kommt dieses Stout, das aufgrund der Verwendung von Hafer besonders mild und weich ausfällt. Wem z.B. die Röstmalznoten im Guinness weniger zusagen, der kann dieses Bier probieren. Eigentlich macht Samuel Smith überhaupt nur gute Biere, vom Old Brewery Pale Ale über das Imperial Stout bis hin zum einzigen wirklich sehr guten englischen Hefeweizen, dem Organic Wheat. Wenn man mal in London ist lohnt sich z.B. ein Besuch im Pub THE CHANDOS um die Ecke von der National Gallery (Trafalgar Square) und schräg gegenüber von der National Portrait Gallery. Dort gibt es viele dieser Biere auch vom Fass, da der Pub der Brauerei gehört.


Wells and Young's Special London Ale - kein ganz dunkles Bier, aber aufgrund des kräftigen, malzigen Charakters sehr gut als "winter warmer" geeignet. Ein sogenanntes "strong ale" (> 6% ABV), aber man schmeckt den Alkohol nicht heraus. Sehr volles Geschmack. Auch hier handelt es sich um ein "bottle conditioned ale".


The Orkney Brewery Dark Island - Immer ein Favorit bei Abstimmungen auf Bierfesten in ganz Großbritannien, vielfach ausgezeichnet. Etwas kräftiger als das Oatmeal Stout von SS, aber ohne die "Kohlenote" von Guinness Original Draught.

Gruß, sound67

Celtic

"grimnok" schrieb:
Ja ne. Bier ist etwas, dass ich eigentlich nie alleine trinke. N Dram am Abend geht schon, aber Bier ohne Leute geht nicht.
SO habe ich auch nie Bier auf Vorrat daheim. Daher ist es für mich sehr uninteressant, 1-2 Kisten per Post zu bestellen.
Muss mal weiter die Augen auf halten...

beim Landbierparadies kannst Du auch weniger Flaschen bestellen!
Wo ein Wille ist, da ist bekanntlich auch immer ein Weg. 8)