Wie überleben all die Whisk(e)y Shops ?

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  • DanTM
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    Dabei seit: 21.11.2011Beiträge: 22Flaschensammlung:DanTMs SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 28. April 2013 um 20:24

    Hallo !

    Auf der Suche nach bestimmten Whisk(e)ys sowie Möglichkeiten mir als Student nebenbei etwas dazuzuverdienen bin ich über die schiere Masse an Spirituosen-Shops gestolpert. Die wenigsten davon haben die Ausmaße von whisky.de

    Dabei stellen sich mir folgende Fragen.

    Wie zum Geier können diese Läden überleben ? Kann man nur als Nebengeschäft einen derartigen Shop am laufen lassen ?

    Folgende Grundüberlegung:

    Die Gewinnspanne bei Whisk(e)ys kenne ich natürlich nicht. Ich würde jedoch mal so 5 bis max. 10 Euro bei einem normalen 30 bis 100 Euro Whisk(e)y ansetzen. Um von einem Geschäft leben zu können denke ich mal sollte man unterm Strich mindestens 1500 Euro Gewinn im Monat erzielen. Gehe ich von 30 Tagen im Monat aus würde das bedeuten, dass ein Shop pro Tag mindestens 10 Flaschen verkaufen muss. Die Rechnung geht auch nur auf wenn nicht nur <30 Euro Flaschen verkauft werden weil da ist die Gewinnspanne sicherlich noch geringer als 5 Euro das Stück.

    Dass Whisky.de diese Zahlen locker erreicht, da bin ich mir recht sicher. Aber was macht der 0815 Onlineshop ? Ich glaube nicht, dass da ein monatlicher Gewinn erzielt wird, von dem die Miete, Nahrung, Versicherung, Verpackungskosten, Shopkosten usw. gezahlt werden können.

    Wie kann es also sein, dass es so viele 0815 Onlineshops gibt ? Sind das alles doch nur eher "Hobbyprojekte" von Leuten, die diese jeweiligen Shops nur so nebenbei betreiben ?

  • Psyk0man User Psyk0man Dabei seit: 14.03.2012Beiträge: 4,717Bewertungen: 102
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    Einige haben einen Getränkenarkt vor Ort und betreiben den onlineshop nebenher.

    Manche haben auch einfach einen Spirituosen bzw. Whiskyladen irgendwo vor Ort.

    Und die Gewinnspanne halte ich teilweise für übertrieben. Ich denke ein gewisser Prozentsatz von 5-10% ist denke ich treffender.

    MfG André

  • Buffstar User Dabei seit: 18.04.2012Beiträge: 14Bewertungen: 7
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    Also die Gewinnmargen im Spirituosenbereich sind wirklich relativ mager im Vergleich zu sonstigen Lebensmitteln, was aber auch nachvollziehbar ist, da es so gesehen kaum Verderbrisiko beim Whisky gibt.

    Wenn ich mir die Whiskyshops anschaue, die ich von hier kenne, so fällt mir eins auf. Der Onlinehandel wird "nebenbei" bzw. parallel betrieben. So gibt es hier einen Online-Store, der seine Filiale in der City hat, nebenher aber auch noch Pfeifen verkauft, und das sowohl off- als auch online.
    Ein weiterer Shop verkauft neben Whisky auch noch andere Luxusgüter wie Pralinen oder Weine. Aber das wichtigste Element seines Ladens ist (so weit ich das beurteilen kann) die Ausrichtung von regelmäßigen Veranstaltungen wie Tastings oder Themenabenden zum Thema Whisky.
    Demnach kann man also (für die beiden Shops) sagen, dass das Online-Geschäft "mitläuft" und als zusätzliche Umsatzquelle betrachtet werden kann.
    Da aber whisky.de nun wirklich kein Geheimtip mehr ist und auch meiner Erfahrung nach die Preisführerschaft im Onlinehandel besitzt, ist es für mich auch fraglich, wie wirtschaftlich die kleineren Shops den Onlinehandel betreiben können.

  • iDad User iDad Dabei seit: 14.01.2013Beiträge: 2,266Flaschensammlung:Kellerkinder von früher.Bewertungen: 61
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    Es gibt da sicher einen große Unterschied zwischen den Läden, die das Online-Geschäft nebenher betreiben und z.B. TWS.
    Für viele der Kleine, die Whisky (neben Wein und/oder Tabakwaren) im Laden und dann eben noch zusätzlich online verkaufen ist das oft wohl auch ein guter Anteil Leidenschaft und trägt sich nur unter bestimmten Bedingungen. (Eigener Laden, mitarbeitende Familie etc.)

    Bei TWS und vielleicht ein paar anderen, die das im Großen Still betreiben, da macht es natürlich die Masse. (auch wenn es ja wohl immer noch genug Grund zum 'jammern' gibt :wink:)

    "It is true that whisky improves with age. The older I get, the more I like it." (Ronnie Corbett) "There's nothing better than having a good dinner, a fine bottle of whisky and a bad girl." (unknown)
  • Zyrano User Zyrano Dabei seit: 22.01.2012Beiträge: 607Flaschensammlung:Zyranos SammlungBewertungen: 0
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    Was mir auch öfter begegnet: Wenn man im Impressum schaut, sind teilweise mehrere Onlineshops vom selben Inhaber. Sozusagen das Saturn/Madia Markt Konzept.

  • Buffstar User Dabei seit: 18.04.2012Beiträge: 14Bewertungen: 7
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    "iDad" schrieb:
    Es gibt da sicher einen große Unterschied zwischen den Läden, die das Online-Geschäft nebenher betreiben und z.B. TWS.
    Für viele der Kleine, die Whisky (neben Wein und/oder Tabakwaren) im Laden und dann eben noch zusätzlich online verkaufen ist das oft wohl auch ein guter Anteil Leidenschaft und trägt sich nur unter bestimmten Bedingungen. (Eigener Laden, mitarbeitende Familie etc.)

    Bei TWS und vielleicht ein paar anderen, die das im Großen Still betreiben, da macht es natürlich die Masse. (auch wenn es ja wohl immer noch genug Grund zum 'jammern' gibt :wink:)



    Ganz genau deswegen können sich die "Kleinen" im Onlinehandel sicherlich auch kaum über Wasser halten. Whisky.de hat sich nunmal auf den Onlinehandel spezialisiert und bittet ja sogar explizit darum, den Betrieb in Seeshaupt nicht zum Einkauf aufzusuchen.
    Ich würde auch nicht behaupten, dass sich die "Kleinen" mit whisky.de messen wollen, weil sie es schlicht und ergreifend auch gar nicht können.

  • iDad User iDad Dabei seit: 14.01.2013Beiträge: 2,266Flaschensammlung:Kellerkinder von früher.Bewertungen: 61
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    @Zyrano: Ich denke, dass es dabei um Serach Engine Optimierung geht und meine Erfahrung mit einem solchen Shop, sind eher 'Finger weg!'...

    Ich glaube, dass es keineswegs so sein muss, dass ich die Kleinen im Onlinhandel schlecht über Wasser halten können müssen. Der Aufwand heutzutage eine Online-Shop Plattform aufzubauen ist längst sehr viel überschaubarer geworden und aus den Fehlern, die andere gemacht haben kann man viel lernen. Es geht wohl einfach auch darum, dass man sein Alleinstellungsmerkmal nicht alleine Im Preis sucht und ein gute Gesamtpaket schnürt.

    Da gibt es sehr viele Ansatzpunkte, gerade weil man es mit einer sehr interessanten Klientel zu tun hat. Aber der Erfolg von TWS beruht ja zu einem nicht unerheblichen Teil darauf, dass Herr Horst recht aufwendig und auch mutig Frau Theresa technisch und inhaltlich unterstützt hat. Mittlerweile drängt sich zwar da und dort der Eindruck auf, dass die technischen Systeme etwas unter dem Wachsen auf einer z.T. handgestrickten Plattform etwas leiden, auch weil sie natürlich eine hohe Komplexität erreicht haben, aber jemand, der frisch anfängt kann da von Haus aus auf moderner Technik aufsetzten und die zweite Maus ist da oft besser dran als der frühe Vogel. Das haben wir schon oft erlebt.

    Der große Vorteil, den ein Großer haben sollte, nämlich viel günstiger einkaufen zu können, scheint sich für TWS auch nicht wirklich bemerkbar zu machen, wenn man die aktuelle Preisentwicklung sieht, also ich denke, dass man auch als kleiner da im Moment hervorragende Chance hat mit etwas frischem Wind erfolgreich zu sein.

    "It is true that whisky improves with age. The older I get, the more I like it." (Ronnie Corbett) "There's nothing better than having a good dinner, a fine bottle of whisky and a bad girl." (unknown)
  • DanTM
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    Dabei seit: 21.11.2011Beiträge: 22Flaschensammlung:DanTMs SammlungBewertungen: 0
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    "Frischer Wind" ... das ist wohl das Zauberwort. Ist die Frage wie sowas aussehen kann in Zeiten wo Youtube-Videos schon Standard sind und quasi jeder Shop Tastings und gar ganze Schottland- / Irlandreisen organisiert icon_smile.gif

    Vielleicht könnte man exklusive Verkaufsrechte mit den wenigen kleinen unabhängigen Destillerien abschließen ( So Konzernriesen wie Diageo oder LVMH würden sowas wohl eh nie machen ) wobei das wahrscheinlich riesige Mindestabnahmemengen mit sich bringen würde das man das nicht wirklich stämmen könnte.

  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
    , letzte Änderung 28. April 2013 um 23:29
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    "Buffstar" schrieb:
    Whisky.de hat sich nunmal auf den Onlinehandel spezialisiert und bittet ja sogar explizit darum, den Betrieb in Seeshaupt nicht zum Einkauf aufzusuchen.

    Richtig. Und das ist der Ansatzpunkt: Das, was man kann und will, richtig gut machen und konsequent durchziehen. (Und das unwichtige, was nicht hilft, bewußt weglassen.) Und das macht TWS. Firmenziel und so.
    Hat Horst auch mal in einem Video erklärt, ich glaube, das war das hier: http://www.youtube.com/watch?v=-yTcw8vFR6s

    Und TWS läßt bewußt Sachen weg - Ladenverkauf, damit persönliche Beratung + Sampleabfüllungen + Probiermöglichkeit.
    An dieser Stelle können andere ansetzen.
    Dann hat TWS zwar rund 1200 Artikel - das sieht zwar erstmal viel aus, ist aber auf den Whiskymarkt gesehen ein ein Klacks, da wird sehr viel bewußt weggelassen und wird genau kalkuliert, ob man eine Sorte reinnimmt oder nicht, und was nicht läuft, fliegt gnadenlos wieder raus. Zigmal habe ich von Horst auf die Frage, ob man diese oder jene Sorte nicht ins Angebot nehmen könne, gelesen: "Muß ich mal meine Frau fragen, aber wohl eher nicht, XYZ läuft nicht so gut, Anzahl Flaschen lohnt nicht" etc. Bei quasi allem, was nicht Scotch Single Malt OA / große UA sind, quasi dem "Long Tail" (von Horst gelernt 8)), muss man früher oder später anderswohin - Bourbon, Blend, internationale Whiskys, Liköre, kleine UA - Chance für andere Shops.
    Und drittens ist da der Fluch des barbarisch schnellen Umschlags, was bedeutet: Limitierte Abfüllungen sind hier sehr oft ratzfatz alle und Preiserhöhungen kommen hier schnell an, weil die billig eingekauften alten Flaschen eher alle sind. Woraufhin dann sämtliche anderen SHops auf Raritäten-Restbestände oder Schnäppchen abgegrast werden - so kommen die dann auch immer mal wieder zu Kunden.
    Wenn man also nicht versucht, TWS zu kopieren, sondern das, was TWS nicht macht, selber gut zu machen, kann das was werden.

    Oder man macht genau das Gegenteil - radikal in Richtung Discount: Angebotspalette deutlich reduzieren (nur die Schnelldreher, so um die 200 max), dazu ein paar gut laufende Rum, Wodka, Gin, dazu keinen Cent in Know How (Info-Seiten, Tasting Notes, kompetentes Personal) investieren, nur Standards - möglichst wenige Sortenwechesel. Und dann einfach nur Kampfpreise und auf Menge verscherbeln. Sollte auch funktionieren.

    Oder die Preise anheben, Kerzen-Deko-nutzlose-Möbel-Firlefanz dazu verkaufen und Lifestyle-Idioten verarschen. :twisted:

    Edit: Natürlich gibt's für alle diese Ideen schon Leute, die schon längst drauf gekommen sind und das mehr oder weniger erfolgreich machen. Letztenendes muss man sich dann mit denen um den jeweiligen kleinen Kuchen prügeln und nicht mit TWS um den großen. :wink:

    "Every question I answer will only lead to another question", 'Mother', Lost S06E15
    Whisky-Chat-Stammtisch auf Whisky.de / TWS-Ersatzchat / Treffpunkt alt
    Proben: mein komisches Zeuchs / WID-Nummern in Link verwandeln

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  • Weizenbiertrinker User Dabei seit: 14.11.2008Beiträge: 320Bewertungen: 0
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    "DanTM" schrieb:
    ...
    Dabei stellen sich mir folgende Fragen.

    Wie zum Geier können diese Läden überleben ?...


    Mein junger Padavan,
    ES gibt da ein Standardwerk von Charles Darwin. Dort werden biologische Abläufe ziemlich genau beschrieben. Geier und diverse Reptilien kommen richtig gut weg. Viele Arten gingen seid Anbeging unserer Erde über die Wupper, Federvieh und Krokos halten sich beständig. Das darfst Du gerne auch auf Whiskyläden übertragen.

    "DanTM" schrieb:
    ...Folgende Grundüberlegung:

    Die Gewinnspanne bei Whisk(e)ys kenne ich natürlich nicht. Ich würde jedoch mal so 5 bis max. 10 Euro bei einem normalen 30 bis 100 Euro Whisk(e)y ansetzen...

    Du gehst also von 10-18 Prozent "angeblicher" Gewinnmarge aus?
    Bube, träum weiter! Ein BWL Studium kannste knicken, Dir fehlt ja jegliche Grundlage.
    Morgen früh wird hier unser Horstl zwar genau erklären, warum ES höchstens 3-5% sein können, oba glaub mal dem ollen Biersäufer es sind deutlich über 20%. Allerdings gibbet ES mich noch nich so lange wie das Feder- und Schuppenvieh.

    "DanTM" schrieb:
    ...Um von einem Geschäft leben zu können denke ich mal sollte man unterm Strich mindestens 1500 Euro Gewinn im Monat erzielen. Gehe ich von 30 Tagen im Monat aus würde das bedeuten, dass ein Shop pro Tag mindestens 10 Flaschen verkaufen muss. Die Rechnung geht auch nur auf wenn nicht nur <30 Euro Flaschen verkauft werden weil da ist die Gewinnspanne sicherlich noch geringer als 5 Euro das Stück...


    Also Mathe sollteste auch nich studieren, datt wird nix!
    Kennste so was wie Miete, Nebenkosten, Krankenversicherung und diverse Steuern...danach fängt Gewinn an und nu folgt die wirkliche Steuer! Leben musste fei auch noch. Mit 10 Flaschen am Tag wird es wohl nix werden, es sei denn die Marge is höher!
    Kleiner Insidertip zu Deiner Rechnung!!!
    Versandkostenfrei ab 100 T€uronen, kennste den Spruch. DHL verlangt selbst bei Großkunden, und das sin nich ALLE, versichert locker 4 €ros.
    Warum kommt Horst_S morgen früh trotzdem nur auf 3-5%? Farbe geborgt!

    Die arbeiten Alle nach dm Prinzip, no risk no fun und Hotte, ääääh die Theress, hat den meisten Spaß.

    "Buffstar" schrieb:
    Also die Gewinnmargen im Spirituosenbereich sind wirklich relativ mager im Vergleich zu sonstigen Lebensmitteln, was aber auch nachvollziehbar ist, da es so gesehen kaum Verderbrisiko beim Whisky gibt.


    Wenigstens ein Vollprofi hier! Lass uns doch mal teilhaben.

    Und nein Ihr Spax, ääh Schrauben, ganz genau weiß ich ES nicht. Aber vom Leben weiß ich was. z.B. Gfressen und gsuffn wird imma!
    Und nebenbei arbeitet für Hartz IV Niveau keiner lange, da ES ganz einfach nicht funktioniert! Das könnt Ihr aber gerne vom Finanzbeamten eures Vertrauens gerne selbst erfahren.

    WBT

  • DanTM
    Themenersteller
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    Dabei seit: 21.11.2011Beiträge: 22Flaschensammlung:DanTMs SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. April 2013 um 00:05
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    Haha, was bist du denn für ein Typ ?

    Alleine schon dein "Insidertip" verrät mir, dass du eine Laberbacke bist die sich auf die heiße Luft die sie ausstößt sehr viel einbildet.

    Hier mal ein "Insidertip" von mir an dich. Bevor man auf einen Beitrag antwortet, sollte man sich vergewissern, dass man diesen Beitrag nicht nur durchgelesen sondern auch verstanden hat.

    Mag ja sein, dass meine Zahlen da oben nicht exakt sind ( Den Anspruch habe ich auch gar nicht erhoben ) aber die grobe Richtung stimmt. Kleine Marge bedeutet, dass ein Laden pro Tag relativ viele Flaschen verkaufen muss um unterm Strich davon leben zu können.

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