Motivationen beim Whiskykauf

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  • Benedikt89
    Themenersteller
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    Dabei seit: 18.09.2011Beiträge: 54Flaschensammlung:Bene's SammlungBewertungen: 11

    Hallo zusammen,
    ich bin BWL Student mit Schwerpunkt Marketing und schreibe derzeit eine Arbeit darüber, welche Motivationen und Einstellungen die Zielgruppe für Single Malt Whisky bewegen und bei der Kaufentscheidung beeinflussen.

    Beispiele für mögliche Motivationen (ohne persönliche Wertung):

    • Geselligkeit beim genießen mit Freunden

    • Soziales Image (evtl. Prestige)

    • Genusserlebnis für sich selbst

    • Bedürfnis nach Besitz

    • Wirkung von Alkohol auf den Menschen



    Beispiele für Einstellungen:

    • Bedeutung von finanziellen Aspekten beim Kauf

    • Bedeutung der Altersangabe auf Flaschen

    • Stellenwert der Marke des Whiskys

    • Bedeutung von Seltenheitswert bei limitierten Flaschen

    Es wäre sehr freundlich, wenn ihr mir eure persönlichen Ansichten kurz schildern könntet und auch erwähnt, ob Whisky für euch schon ein richtiges Hobby ist oder nur eine schöne Nebensache und ob ihr nur Genießer oder sogar Sammler seid. Es steht kein komerzieller Nutzen hinter dem ganzen, es ist lediglich für Studienzwecke und außer mir, eventuell meinen Eltern wegen Korrekturlesen und meinem Professor liest es auch keiner.

    Vielen Dank und freundliche Grüße,
    Benedikt

  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
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    Das ist ein interessantes Thema und daher antworte ich gerne. Natürlich würde mich auch das zusammengefasste Ergebnis interessieren. Eventuell magst Du es ja hier veröffentlichen, ansonsten freue ich mich auch über eine PN.

    Nun zu Deinen eigentlichen Fragen. Da ich hier in Bezug auf meinen Whiskygenuss nichts zu verstecken habe, antworte ich auch gerne öffentlich.

    Motivation:

    An allererster Stelle steht für mich der persönliche Genuss und dann kommt lange nichts. Der persönliche Genuss ist verbunden mit einer unstillbaren Neugier, immer weiter andere und neue Aromen und Geschmacksnoten zu entdecken und immer einen "noch besseren" Whisky zu finden. Wenn ich jedoch ehrlich zu mit selbst bin, dann spielen, wenn auch sehr weit untergeordnet, noch andere Kriterien eine Rolle: der Besitz und der Genuß seltener und exklusiver Produkte und wohl auch ein wenig das damit verbundene Prestige. Und dass obwohl ich kein Sammler bin; ich besitze in der Regel nie mehr als 12 Flaschen. Auch eine Rolle spielt die Atmossphäre, die das Produkt für mich verbreitet. Auch wenn mir bewußt ist, dass die Destillerien im Grunde Industriestandorte sind und großen weltumspannenden Konzeren gehören (von weniger Ausnahmen mal abgesehen), genieße ich die Vorstellung ein von Hand hergestelltes, natürliches und etwas anachronistisch anmutendes Produkt genussvoll zu konsumieren. Whisky hat für mich einfach den Hauch des Besonderen. Ein sehr geringe Rolle spielt die Geselligkeit, da ich nur einen Freund im Bekanntenkreis habe, der auch gerne Whisky trinkt. Keine Rolle spielt für mich der Konsum und die Wirkung von Alkohol.

    Einstellung

    Natürlich und leider spielt Geld eine Rolle. Ich verbrauche pro Monat im Schnitt etwas mehr als eine Flasche Whisky und kaufe somit im Jahr etwa 13 Flaschen, da ich wie gesagt kein Sammler bin. Der finanzielle Rahmen dabei hängt ein wenig von meiner aktuellen Finanzlage zum Zeitpunkt des Kaufes ab. Die meisten Flaschen, die ich kaufe liegen im Bereich zwischen 40 und 80 Euro, seltener gehe ich an die 100 Euro ran, und nur sehr selten über 100. Die teuerste Flasche, die ich je gekauft habe, kostete 185 Euro. Ich kaufe Flaschen, von denen ich glaube, dass sie mir schmecken. Dabei lasse ich mich leiten von den Videos hier, den Beurteilungen von Serge Valentin auf Whiskyfun, Empfehlungen aus dem Forum, Geschmacksbeschreibungen und Beurteilungen in online Shops (nicht nur hier). Mittlerweile kann ich meinen Geschmack und die Eindrücke aus den genannten Quellen gut einschätzen und liege eigentlich nie völlig daneben. Das Image der Brennerei spielt auch eine Rolle, wobei ich durchaus auch Underdogs eine Chance gebe (neulich habe ich mir einen Braes of Glenlivet gekauft). Allzu große Marketingbemühungen führen bei mir eher zum Gegenteil: von Ardbeg kaufe ich nur Standards. Eine Altersangabe auf den Flaschen hilft mir, weil ich dann den Inhalt besser einschätzen kann, aber ich kaufe auch NAS-Whiskys. Trotzdem: Altersangaben spielen eine Rolle und ich mag mittlerweile ältere Whisky in Regel lieber als jüngere, da ich sie als harmonischer empfinde. Die Limitierung von Flaschen stellt für mich keinen Kaufanreiz dar, im Gegenteil finde ich es gut zu wissen, wenn ich eine Flasche, die mir gefällt, problemlos nachkaufen kann. Unabhängige Abfüllungen kaufe ich nur dann, wenn ich nichts Vergleichbares bei den Originalen finden kann. Ich würde jedoch lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich mich über den Besitz seltener, limitierter Flaschen freue. Nur traue ich mich dann gar nicht die aufzumachen und das ist Unsinn, denn mein Whisky ist zum Trinken da, und somit mache ich sie dann doch irgendwann auf. Gerade diese Vorfreude und das Schwanken zwischen Neugier, Beherrschung und Erwartung bei noch geschlossenen Flaschen machen für mich einen Großteil des Whiskygenusses aus. Ich kaufe fast keine Proben, da diese für mich einfach nicht den oben beschriebenen Charme des exklusiven Produktes haben. Die Habtik und Optik einer großen Flasche sind mir wichtig. Schöne Verpackungen freuen mich, auch wenn ich lieber einen geringeren Preis hätte als eine tolle Holzkiste. Trotzdem spielt unterbewußt sicher auch die Optik eine Rolle beim Kauf.

    Mehr fällt mir gerade nicht ein.

  • Apoc991 User Apoc991 Dabei seit: 08.12.2012Beiträge: 860Bewertungen: 11
    , letzte Änderung 3. Juli 2013 um 14:59
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    Interessantes Thema:

    Motivation:

    Der Genuss ist für mich klar das Wichtigste, dazu natürlich auch die nie endende Suche nach dem besten Whisky.
    Auch den Genuss mit Freunden teilen spielt eine immer wichtigere Rolle für mich, speziell seitdem meine Freundin auch zumindest teilweise auf den Geschmack gekommen ist. Aber auch Wichtelaktionen hier im Forum, oder schöne Abende mit dem besten Freund - der auch Whisky trinkt, wenn auch nicht so intensiv wie ich - freuen mich sehr.
    Auch ich muss ehrlich sein, dass seltene Flaschen mit ein Grund sein können Whisky zu kaufen, ganz einfach weil es vielleicht die einzige Chance sein kann, diesen zu erhalten. Dies dürfte wohl unter die Kategorien: Bedürfnis nach Besitz und Prestige fallen. Was ich allerdings nicht mache ist Flaschen nur wegen ihrer möglichen Wertsteigerung kaufen (Thema Einstellung). Bei mir finden ausschließlich Flaschen in mein Regal, die ich auch selbst trinken und genießen würde. Dass ich diese, wenn es unbedingt sein muss auch weiterverkaufen würde - ich glaube schon. Sicher bin ich mir aber nicht.

    Zum letzten Punkt: Wirkung von Alkohol auf den Menschen. Hier spielt der Whisky für mich keine Rolle, auch wenn ich gern vor dem Ausgehen gern noch 2-3 Whiskys trinke. Whisky war für mich der Grund, die typischen langen Wochenenden in den Bars und auf diversen Festen stark einzuschränken. Nicht, dass ich das nicht mehr machen würde, allerdings bei weitem seltener. Am Ende kommt mich der Genuss von Whisky billiger als mein "Partyleben" früher...

    Einstellung:

    Wieviele Flaschen ich kaufe hängt immer von der aktuellen Situation, der Flaschenverfügbarkeit sowie meinem aktuellen Verdienst im Nebenjob (ich bin auch noch Student) ab. Mich bewegen seltene Flaschen gern und durchaus zum Kauf, allerdings nur (wie oben schon geschrieben) wenn ich sie auch trinken möchte und mir davon besondres erwarte, bzw ich sie bereits probiert habe und für kaufenswert empfinde (Laphroaig Cairdeas Port Wood, Ardbeg Supernova, Laphroaig MoS Sherrycask). Oder wenn diese knapp werden und ich weiß, dass sie mir schmecken (Laphroaig CS Batch 002). In ganz seltenen Fällen ist auch nur der Name ausschlaggebend für den Kauf, allerdings immer noch in Verbindung damit, dass mir der Whisky im Normalfall auch gut schmeckt (Ardbeg Galileo). Rein wegen der Seltenheit und den damit verbundenen Annehmlichkeiten kaufe ich aber aktuell (kann sich bei mir durchaus demnächst noch ändern, zum Tauschen wären diese wohl eine gute Anlage, um an verpasste schmeckende Flaschen ranzukommen) keine Flaschen, genauso wenig wenn mich die Pulle nicht interessiert (Ardbog).
    Auch ich muss zugeben, dass mich der Besitz solcher Flaschen freut und dass ich sie nur ungern öffne. Auch deshalb kaufe ich gern Samples von solchen Errungenschaften. Nichts desto trotz sind diese Flaschen alle für den früheren oder späteren Genuss gedacht. Allerdings muss dieser auf einen angemessenen Anlass warten (und von denen wird es die nächsten Jahre wohl mehr als genug geben icon_smile.gif )

    Allgemein ist es aber auch mir lieber, wenn ich weiß, dass eine schmackhafte Flasche auch längerfristig zu haben ist. Nachdem ich aber noch am Anfang meiner Leidenschaft stehe ists auch nicht so schlimm, wenn mal eine nichtmehr erhältlich ist. Bleiben ja noch genug andere die probiert werden wollen.
    Der gewöhnliche finanzielle Bereich, in dem ich Flaschen kaufe liegt meist zwischen 30-70 Euro, in seltenen Fällen auch mal bei 100-150 Euro. Ich kaufe auch gern mal mehr Flaschen als ich im Jahr trinke, um diese Flaschen für spezielle Anlässe aufzuheben oder bei guten Schnäppchen.
    Die Altersangabe auf Whiskys spielt für mich durchaus eine wichtige Rolle. Wobei ich auch gerne zu NAS-Whiskys greife, speziell wenn angegeben ist, wieoft das/die Fass/Fässer schon befüllt wurde/n. Da kann man meiner Meinung nach fast mehr ableiten als vom Alter. Nachdem sich dieses aber als Angabe für einen gewissen Reifegrad sowie geschmackliche Ausprägung durchgesetzt hat spielt es natürlich auch die wichtigere Rolle... Ob ich zu älteren oder jüngeren Whiskys tendiere, keine Ahnung.
    Zum Image der Brennerei: das Image einer Brennerei spielt für mich grundsätzlich kaum eine Rolle, außer sie ist bekannt für ihre extrem wechselnden Abfüllungsualitäten. Sonst ist mir aber der Brennereiname ein durchaus wichtiger Indikator, einfach weil man für gewöhnlich weiß was man bekommt und worauf man sich beim Kauf einstellen kann.
    Nachdem auch Samples angesprochen wurden: Von meinen Lieblingsdistillen kaufe ich nur äußerst selten Samples. Meist dann, wenn die Flasche noch länger geschlossen bleiben soll und ich endlich wissen will wie der Inhalt schmeckt. Oder wenn die Investition meinen Standardrahmen sprengt.
    Sonst probiere ich gern neue Distillen per Sample, um mir langsam ein Bild davon zu machen, ohne mein ohnehin knappes Budget gleich zu sprengen und am Ende enttäuscht zu werden.
    Dann noch das Thema Verpackung: ich lege durchaus Wert auf eine schöne Verpackung und diese ist mir auch durchaus den Aufpreis wert. Allein schon um die Flasche besser vor Sonneneinstrahlung und Transportbeschädigung zu schützen, aber natürlich auch, um sich gut im Whiskyschrank (der natürlich offen ist) zu machen.



    Ich hoffe, ich konnte helfen icon_smile.gif und bitte entschuldige die vielen "auchs", Deutschaufsätze waren noch nie meine Stärke, deshalb hab ich dann den Ingenieursweg eingeschlagen...

  • Greenkeeper User Greenkeeper Dabei seit: 14.02.2013Beiträge: 2,525Bewertungen: 191
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    http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/67231/erfolgreich-verkaufen-mit-der-kundentypisierung-mit-farben/

    Mich würde interssieren, wer hier

    Mr. Blue,
    Mr. Green,
    Mr. white,
    Mr. Orange und natürlich, wer
    Mr. Pink

    ist.

    Ansonsten stimme ich allen Ausreden meiner Vorredner zu.

    meine Sampleliste: Greenkeeper's muppet booze aktive FT: zZ. keine
  • Psyk0man User Psyk0man Dabei seit: 14.03.2012Beiträge: 4,717Bewertungen: 102
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    Motivation:
    Ich schließe mich da im Großen und ganzen den Vorrednern an (Genuss an erster Stelle....)
    ABER: Ich möchte nochmal kurz auf die Anfangsthesen im einzelnen eingehen.

    "Geselligkeit beim genießen mit Freunden": Spielt eine Rolle, ja. Aber: Mit Freunden, die keine Whiskynerds sind, würde ich keine 100€ Flasche Köpfen. Hierbei ist es mir eher wichtig, sie über den Tellerrand schauen zu lassen, so öffne ich mit Freunden immer gerne unterschiedliche Flaschen. Das bringt mich natürlich auch dazu mal wieder einen Glendronach 18 zu kaufen, wenns ne Sherrybombe sein soll, oder nen Laphroaig, oder....oder...oder. Bei Whiskynerds ist das was anderes :wink: Wenn man da in der Runde zusammenkommt, so möchte man doch was ausgefalleneres mitbringen und nicht einfach nur irgendeinen Standard, den i.D.R. eh jeder kennt und der dauerhaft verfügbar ist.

    "Soziales Image (evtl. Prestige)": Jeder der sagt, dass das nicht, oder nicht mindestens einen kleinen Teil dazu beiträgt, lügt mMn. (Ausnahmen bestätigen die Regel und ich glaub der einzige hier im Forum der da relativ neutral ist, ist Skye) Die Frage ist, ab wann Prestige beginnt? In der normalen Bevölkerung ist es wohl schon als Snobistisch anzusehen, wenn jemand was besseres als einen Supermarktblend oder Glenfiddich 12, Glen Grant 10 oder Glengoyne 10 zu Hause hat. In der "Whiskyszene" (damit meine ich NICHT NUR dieses Forum) sind die Grenzen da schon etwas anders. Ich persönlich kann mich da selbstverständlich nicht raus nehmen. Mal abgesehen davon, dass ich Ardbeg wirklich mag, hätte ich diese Hype Flasche auch gekauft, wenn ich nicht so drauf stehen würde, wenn auch unterbewusst nur um zu sagen, "Ja MANN, ich hab eine bekommen!"

    "Genusserlebnis für sich selbst": Steht selbstredend an erster Stelle. Davon geht ALLES aus.

    "Bedürfnis nach Besitz": Das ist ein entscheidendes Problem. Ich habs beim Ardbeg ja eben schon angesprochen. So ist es auch bei manch anderen Flaschen. Ich selbst bin nicht wirklich ein Sammler (ich "sammel" in dem Sinne nur die Glenmorangie Private Editions) aber es sammelt sich doch einiges im Laufe der Zeit an. Im Abstellkämmerchen stehen ein paar Kisten Whisky rum, aber ich habe kein Regal oder so, indem ich meine Flaschen für XXXX€ ausstelle. Diese Flaschen wurden zum trinken gekauft und dieser Bestimmung werden sie auch früher oder Später zugeführt. Manche werden geteilt werden, andere vielleicht wieder gegen das Objekt der Begirde hergetauscht. Aber da sind auch ein paar Flaschen (z.B. Macallan 12 SC oder Littlemill 12 usw.) die ich zwar unbedingt haben musste, aber nicht wirklich für mich zum trinken. Der Littlemill musste irgendwie her, weil Distille gibts nicht mehr und bekommste nemmer. Ähnlich beim Macallan. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke alles in allem artet es wohl doch in einer Sammlung aus, die immer weiter wächst, und hin und wieder wieder dezimiert wird.

    "Wirkung von Alkohol auf den Menschen": Halte ich für Sinnlos, da gibts billigere Alternativen.

    Einstellung:
    "Bedeutung von finanziellen Aspekten beim Kauf": Geld spielt immer eine Rolle, aber so lange mich eine Flasche zwischen 30 und 150€ wirklich überzeugt, sehe ich da kein Problem. Die kommen immer erst bei den teuren Flaschen, die ich gern hätte....

    "Bedeutung der Altersangabe auf Flaschen": Für mich persönlich ist diese SEHR wichtig. Sie sagt zwar nicht zwangsweise etwas über den Inhalt aus, und älter heisst nicht besser, aber sie ist das Indiz, dass für mich den Preis rechtfertigt. Ein Signet für 120€, indem wahrscheinlich nur 5 Jahre alte Plörre drin ist, kaufe ich zu diesem Preis weniger gerne als einen schönen Longmorn 30 G%M oder einen unabhängigen 30jährigen in CS. NAS Abfüllungen können gut sein, sind es in der Regel MEINER MEINUNG NACH aber nicht. Den Signet lasse ich mir dabei noch gefallen, auch der Astar schmeckt mir und den Storm finde ich auch nicht so schlecht, aber da kommt es auch auf den Preis an. Den Storm für <40€, da kann man net viel Falsch machen, aber aus welchem Grund sollte ein KA3 oder Signet so viel mehr Wert sein? Wenn die Distillen offener mit Informationen umgehen würden, säge das schon anders aus. Beim Balvenie TUN weiss man beispielsweise welche Fässer in den Abfüllungen gelandet sind, da schadet es nicht, dass es nicht explizit auf der Flasche steht.

    "Stellenwert der Marke des Whiskys": Das gibts? Wer legt das fest? Ich kenne zwar die Liste von Whiskyfun aber halte da rein gar nix von. Für mich gibts da eigentlich nur 3 Kategorien.

    1: Die Luxusmalts (oder auch Hypedistillen): Hierzu zählen für mich: Macallan, Glenmorangie, Glenfarclas, Glendronach, Talisker, Ardbeg und alle anderen Islay Distillen ausser Bunnahabhain.

    2: Die Standardmalts: Alle, die eine Range an Malts mit mehr als einer Flasche haben.

    3: Die Blender: Distillen die nur eine OA haben, oder Malts die eigentlich nur für Blends hergestellt werden, deren Single Malt Abfüllungen man nur unabhängig bekommt.

    Das sagt aber noch lange nichts über Geschmack und Qualität aus.

    "Bedeutung von Seltenheitswert bei limitierten Flaschen": Ein klares Ja! Den Standardkram kann ich jederzeit an jeder Ecke kaufen, die Limitierten und seltenen nicht. Bei diesen Abfüllungen ist auch meist was besonderes dran, ausser der Preis. Wenn man den Großteil der OA´s kennt, bleibt einem ja nur noch sowas um weiter voran zu kommen und wenn ich ehrlich bin, es gibt nur wenige Standard OA´s, die ich gerne trinke. Liegt oft an den nur 40 oder 43%, aber auch daran, dass diese Flaschen einfach nichts besonderes sind. Weder Geschmacklich noch sonst irgendwie. Einen Glendronach 15 trinke ich sehr gerne, er ist auch sehr gut (wie viele andere Standards auch) aber den kauf ich und stell ihn an ner Party auf den Tisch oder kill die Flasche mit Kumpels beim Karten spielen. Wenn ich Abends dazu komm was zu trinken, dann will ich "forschen" ich will die Neugier und das Kind in mir am Malt austoben :wink: Ich will gerne Fassstärken und ich will, dass mein Malt eine gewisse Geschichte mit sich bringt. Ich will darüber googlen und lesen und wissen, wer denn dieser "Robert Burns" überhaupt war und was war noch mal das "Devils Punch Bowl" und wo kommt der Name Corryvreckan nochmal her? Es ist das gesamte, dass einen Malt ausmacht.

    MfG André

    Apoc991Curufinwe2 gefällt das
  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
    , letzte Änderung 3. Juli 2013 um 15:49
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  • semperfidelis User Dabei seit: 05.12.2012Beiträge: 233Flaschensammlung:SchatzkammerBewertungen: 0
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    Also: "Geselligkeit beim genießen mit Freunden" spielt bei mir keine Rolle. Meine Freunde mögen keinen Whisky. "Soziales Image (evtl. Prestige)" auch nicht, da kaum jemand davon weiß, dass ich Whisky mag. Außerdem habe ich oft den Eindruck, dass Whisky als Hobby bei anderen eher negativ ankommt.
    "Genusserlebnis für sich selbst" - das ist es bei mir. Mir geht es um die Vielzahl der verschiedenen Aromen. Immer neues zu entdecken. Die verschiedenen Brennereien geschmacklich zu erforschen. Es geht letztlich um die (natürlich nie endende) Suche nach dem "ultimativen Whisky".
    "Bedürfnis nach Besitz" spielt ein Stück weit wohl auch mit rein. Denn die Flaschen zu besitzen und im Regal stehen zu haben ist für mich ein tolles Gefühl. Oft habe ich auch das Gefehl eine Flasche fehlt mir noch und die muss ich dann haben damit die Sammlung vollständig ist. Also da sind wohl alte Jagd und Sammeltriebe aktiv.
    "Wirkung von Alkohol auf den Menschen" spielt bei mir garkeine Rolle da ich die Wirkung von Alkohol als eher unangenehm empfinde.

    "Bedeutung von finanziellen Aspekten beim Kauf" - Ja, das spielt bei mir eine Rolle. Wenn ich z.B. das Gefühl habe ein Whisky ist nur wegen der Seltenheit besonders teuer obwohl der Inhalt nichts besonderes ist (wie z.B. die HP oder Ardbeg Sonderabfüllungen) dann kauf ich das nicht. Dagegen greife ich schon auch mal zum unabhängigen Abfüller um einen länger gereiften Whisky günstiger zu bekommen.
    "Bedeutung der Altersangabe auf Flaschen" - Ich weiß inzwischen einfach, dass ich 18-21 jährige Whiskys am meisten mag. Daher ziehe ich Whiskys mit dieser Altersangabe vor. Dennoch probiere ich auch Whiskys ohne Altersangabe und da gibt es durchaus auch einige gute.
    "Stellenwert der Marke des Whiskys" - Mit der Zeit entdeckt man natürlich Marken von denen einem die Abfüllungen besonders gut gefallen. Ich glaube aber ehrlich dass das bei mir nicht so ist, dass ich bestimmte Marken unbewusst besser finde. Ich glaube ganz ehrlich ich würde dies auch bei einer Blindverkostung so empfinden, da ich wirklich unvoreingenommen an jede Marke heran gegangen bin.
    "Bedeutung von Seltenheitswert bei limitierten Flaschen" - Wenn ich glaube, dass ein anderer Whisky für weniger Geld die gleichen Aromen oder gar bessere liefert ziehe ich den vor. Auf der anderen Seite: Wenn ich glaube dass zwei Whiskys gleich gut sind und beide gleich viel kosten und einer ist seltener dann ziehe ich den seltenen vor, da ich dann denke: Hier habe ich in Zukunft eher weniger die Chance ihn nochmal zu bekommen.

    Weitere Sachen die noch interessant sind sind z.B. die Anzahl von Abfüllungen die eine Brennerei hat. Wenn eine gute Brennerei die mir gefällt viele Abfüllungen hat dann verkauft sie mir idR mehr Flaschen, da ich dann das ganze Sortiment dieser Brennerei testen will. Edradour wäre hierfür ein gutes Beispiel. Oder auch Glenmorangie. Lagavulin dagegen mag ich sehr, aber leider gibt es nur drei bekannte Abfüllungen. Da hat man dann schnell alles mal ausprobiert. Andererseits kann es natürlich auch von Vorteil sein nur eine Abfüllung zu haben die man besonders bewirbt.

    Und was auch noch entscheidend ist: Die Seltenheit der spezifischen Whiskyart. Also sagen wir z.B. rauchige Whiskys. Die gibt es im Grunde vorwiegend auf Islay und dann noch ein paar von Inseln wie Talisker. Solche werden dann besonders oft verkauft, weil die gewünschte Eigenschaft vergleichsweise wenige Whiskys aufweisen.

  • Benedikt89
    Themenersteller
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    Dabei seit: 18.09.2011Beiträge: 54Flaschensammlung:Bene's SammlungBewertungen: 11
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    Hallo,
    ihr seid toll, vielen Dank für die tollen und Ausführlichen Antworten.
    Schöne Grüße,
    Benedikt

  • lazyJones User Dabei seit: 26.03.2013Beiträge: 89Bewertungen: 0
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    "Benedikt89" schrieb:
    Hallo zusammen,
    ich bin BWL Student mit Schwerpunkt Marketing und schreibe derzeit eine Arbeit darüber, welche Motivationen und Einstellungen die Zielgruppe für Single Malt Whisky bewegen und bei der Kaufentscheidung beeinflussen.

    Beispiele für mögliche Motivationen (ohne persönliche Wertung):

    • Geselligkeit beim genießen mit Freunden ---------------> spielt keine rolle.

    • Soziales Image (evtl. Prestige) -------> irrelevant für den Geschmack, beeinflusst negativ den Preis.

    • Genusserlebnis für sich selbst. ----> zu 100% Genuss ist alles.

    • Bedürfnis nach Besitz -----> die phase hab ich hinter mir.

    • Wirkung von Alkohol auf den Menschen -----> gering



    Beispiele für Einstellungen:
    • Bedeutung von finanziellen Aspekten beim Kauf. ----> preis muss den geschmack rechtfertigen.

    • Bedeutung der Altersangabe auf Flaschen -----> je älter desto besser, ist sehr oft richtig. vor allem bei der gleichen destille.

    • Stellenwert der Marke des Whiskys. ----> unwichtig

    • Bedeutung von Seltenheitswert bei limitierten Flaschen ---> interessante abwechslung

    Es wäre sehr freundlich, wenn ihr mir eure persönlichen Ansichten kurz schildern könntet und auch erwähnt, ob Whisky für euch schon ein richtiges Hobby ist oder nur eine schöne Nebensache und ob ihr nur Genießer oder sogar Sammler seid. Es steht kein komerzieller Nutzen hinter dem ganzen, es ist lediglich für Studienzwecke und außer mir, eventuell meinen Eltern wegen Korrekturlesen und meinem Professor liest es auch keiner.

    Vielen Dank und freundliche Grüße,
    Benedikt
  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Beispiele für mögliche Motivationen (ohne persönliche Wertung):

    Geselligkeit beim genießen mit Freunden - keine Freunde, die gern Whisky trinken.


    Soziales Image (evtl. Prestige) - nö, glaub nicht wichtig für mich, mir isses auch egal was andere trinken..


    Genusserlebnis für sich selbst - ganz klar im Vordergrund: neue Aromen entdecken, Unterschiede erschmecken, Geschmack erweitern


    Bedürfnis nach Besitz - ja ist ein schönes Gefühl einen guten Malt zu besitzen, will das gar nicht abstreiten.


    Wirkung von Alkohol auf den Menschen - kann entspannend wirken, da bräuchte ich aber nicht unbedingt whisky zu trinken.




    Beispiele für Einstellungen:

    Bedeutung von finanziellen Aspekten beim Kauf - kaufe nur whisky der mir schmeckt, wenn er dann nur 30 Taler kostet umso besser..


    Bedeutung der Altersangabe auf Flaschen - jein, klar ists schön nen alten malt zu trinken, aber der Talisker port zB schmeckt mir sehr gut und hat kein Alter drauf.. also eher zweitrangig, aber meist schmecken mir die etwas älteren besser als zB die 10er.


    Stellenwert der Marke des Whiskys - naja, ich mag den Macallan 12 sehr gern, Zufällig hat Macallan auch ein großes Image, andererseits schmecken mir die anderen von M. nicht Besonders und werd sie daher auch nicht kaufen. Denk, dass mir die Marke nicht wirklich wichtig ist, Geschmack zählt. Ardbeg is mir zB völli schnuppe , weil mir die Malts nicht schmecken..


    Bedeutung von Seltenheitswert bei limitierten Flaschen - eigtl nicht, es sei denn eine Abfüllung schmeckt mir sehr gut und ich weiß das es zB nur 1000 davon gibt, dann kauf ich noch eine nach.

  • Arbol01 User Dabei seit: 13.09.2012Beiträge: 75Flaschensammlung:Arbol01s SammlungBewertungen: 27
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    Was mich betrifft, liegt die Sache wie folgt:

    An und für sich bin ich ein ungesselliger Einzelgänger, dem das Genußerlebnis vorrang hat. Auch bin ich ein Sammler, möchte also gerne besitzen. Ich sammle Erotische Bilder(serien), PinUp-Bildbände, CDs und DVDs, Briefmarken, Teleskope, diverses anderes Zeug, und seit Jahreswechsel auch Whiskys, wobei bisher drei (Glenfiddich 15 Jahre, Lagavulin 16 Jahre und Ardmore 9 Jahre [Provenance]) einen Spitzenplatz erreicht haben, vielleicht zehn in zweiter Reihe stehen und ich mir über den Rest noch nicht im klaren bin (oder rausfällt wie etwa der Glenfiddich 12).
    Gelegentlich hat es sich mal ergeben, das ich in kleiner Runde mit meinem Vater und einem Bekannten meines Vaters mal eine kleine Tasting-Runde mache.

    Was das Wirkungstrinken betrifft, bin ich leider nicht ganz frei davon, dann aber nicht mit Whisky. Im Urlaub nutze ich manchmal, swlten, die Gelegenheit an eine Bar zu gehen, und etwa einen Zombie oder einen Long Island Ice Tea zu trinken. Solange es bei dem einen Cocktail bleibt, ist alles ok. Etwa vor fünf Jahren war ich mit meinem Vater auf einer AIDA bei den Kanaren, und einen Abend habe ich es dort übertrieben. Die Folgen waren peinlich. Nicht, das ich mich schlecht benommen hätte. Ich bin gleich zu Bett gegangen. Allerdings bin ich, mitten in der Nacht aufgewacht, weil mein Vater auf der Toilette war, ich habe dan wohl die Kabine verlassen, um eine Toilette ausserhalb aufzusuchen. Ich kann mich dann erinnern, wie ich, wie im Traum, durch den Gang gegangen bin, und versucht habe, Türen zu öffnen. Mein Vater hat mich dann noch rechzeitig in die Kabine zurückgelotst. Nunja, ich versuche so etwas zu vermeiden.

    Beim Whisky ist es mir wichtig, das er schmeckt bzw. das er einen Eindruck auch mich macht. Alter des Whiskys spielt eine untergeordnete Rolle. Was noch eine Rolle spielt ist der Preis. Also ich würde zögern mir einen WWhisky zu erwerben, der 120-80 Euro kostet, von den viel teureren Whiskys mal ganz abgesehen.
    Umgekehrt würde ich auch keinen Discount-Whisky von unter 12 Euro kaufen, wie ich sie bei Aldi, Lidl,Penny, Rewe oder Edeka bekommen könnte.

    An und für dich ist der Whisky eine angenehme Nebensache. Wenn ich Süchtig bin, dann nach Erotika, die ich im Internet herunterladen kann, und nach Cola.

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