Aufbewahrung in Steinzeug statt in Glasflaschen möglich?

  • Darkwing
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    User Darkwing
    Dabei seit: 01.09.2013Beiträge: 7Bewertungen: 0

    Liebe Gemeinde,

    hätte eine Frage zur richtigen (Langzeit-)Aufbewahrung von Whisky.

    Kurz:
    Ist das Aufbewahren von Whisky in Steinzeug-Gefäßen dem Geschmack womöglich abträglich? Muss es also am besten immer Glas sein?


    Kleine Hintergrundinfo:
    Ich gehöre wahrscheinlich zu den „ganz schlimmen Puristen“, die eine große Flasche (d.h. eine normale zu 0,7 l) gern auf mehrere kleine Flaschen verteilt, um 1) das Luftvolumen zu minimieren und die Oxidation möglichst gering zu halten – denn ich mag sehr gern die ganz rauchigen, wie Laphroaig und Smokehead, und muss wirklich sagen, dass ich schon nach etwa sechs Monaten dann das letzte Füllstandsdrittel doch als mehr und mehr „ranzig“ empfinde – und 2) weil ich den kostbaren Flascheninhalt auch gern mal an verschiedene Aufenthaltsorte verteile, wie Heim, Firma, Freunde, usw., ohne immer die eine große Flasche mit hin und her schleppen zu müssen. Soweit zur Vorgeschichte.


    Das Anliegen ausführlicher:
    Ich habe vor, mir einmal derartige Flaschen hier zuzulegen –  also ganz normale 200 ml Glasflaschen mit Korkenstopfen.
    http://www.flaschenland.de/images/product_images/thumbnail_images/200ml_Klarglasflasche_Kubica_811_0.jpg

    Beim Stöbern durch den Shop, stieß ich allerdings auch auf dieses hübsche Produkt hier – eine schwarz lackierte Steinzeugflasche.
    http://www.flaschenland.de/images/product_images/thumbnail_images/1891_0.jpg

    (Würde sehr schön passen, sollte ich mir mal den Smokehead 18y zulegen. :wink: )


    Die Bedenken:
    Macht nun die Lagerung in etwas anderem als Glas, wie z.b. eben dieses Steinzeug, dem Whisky etwas aus, wenn es dort 12 Monate oder auch mehr drin lagert? Atmet dieses Steinzeug? Falls ja, habe ich ja nicht viel gekonnt, was die Oxidationsprävention betrifft. ^^ Es gibt ja aber z.B. von Tullamore Dew ein Produkt, was in einem hübschen Keramikkrug verkauft wird. Es scheint also erstmal prinzipiell nicht ganz so abwegig zu sein. Allerdings kommt es sicherlich auch auf die Oberflächenbehandlung von diesem Keramik an und zwar innen und außen. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht mal weiß, was der Unterschied zwischeh Keramik, Porzellan, Steingut, Steinzeug usw ist. Und Tullamore Dew ist obendrein natürlich noch ein ganz anderes Produkt als beispielsweise ein Smokehead; es könnte also vllt. Whiskys geben, die es eher vertragen nicht in Glas, sondern in Steinzeug, aufbewahrt zu werden, als andere …


    Nun die Frage nochmal:
    Könnte ich einen Whisky bedenkenlos auch in einer solchen Steingut-Flasche luftdicht aufbewahren; quasi als Alternative zur Glasflasche, oder sollte ich das besser tunlichst unterlassen?


    Vielen lieben Dank im Voraus
    für eure Einschätzungen und Erfahrungen!

    Tschüss
    Der Darkwing!

  • Lindwurm User Lindwurm Dabei seit: 24.01.2013Beiträge: 1,056Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 1. September 2013 um 09:12
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    Ich vermute mal, so pauschal läßt sich das nicht sagen. Steingut ist vor allem mal porös, denk mal an Ton-Blumentöpfe oder den berühmten Römertopf beim Kochen. Das heißt du brauchst zwingend eine Oberflächenversieglung in Form einer Glasur (das ist meistens eine Art Glasfluss), ansonsten verdunstet eine Flüssigkeit ruckzuck. So klar geht das aus dem Link nicht hervor ob die Flasche lebensmittelecht ist. Es sieht aus als wäre sie es, dann kannst sie auch problemlos für Whisky verwenden sofern der Stopfen taugt.

    Ich persönlich würde allerdings trotzdem die schnöde Glasflasche wählen:
    -man sieht den Füllstand sofort
    -auf jeden Fall mehrmals verwendbar (beim Steingut nur wenn die Innenseite glasiert ist, ansonsten bekommst die Flüssigkeitsreste und Aromen nie wieder aus der porösen Tonschicht)

    Unterschiede: hmm soweit mich mein Halbwissen nicht täuscht ist Keramik ein Oberbegriff u.A. für Steingut und Steinzeug. Beides ist gebrannter Ton, die 2 unterscheiden sich durch Zusammensetzung des Roh-Tons und die Brenntemperatur und unterscheiden sichvor allem durch die "Härte" bzw. Strapazierfähigkeit. Beide sind von Hause aus (s.o.) porös.
    Porzellan ist ne vollkommen andere Geschichte. Da entsteht von Haus aus eine flüssigkeitsdichte Oberfläche. Sowas braucht also keine Glasur.

    P.S.: Willkommen im Forum icon_smile.gif

    'Wenn mich jemand fragt, ob ich Wasser zu meinem Scotch möchte, antworte ich, dass ich durstig bin und nicht schmutzig' Joe E. Lewis
  • Skye User Dabei seit: 16.10.2010Beiträge: 2,553Bewertungen: 0
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    Glasflaschen sollen angeblich dichter sein als keramik-kruege oder oder -flaschen wie z.b. beim bowmore seadragon.

    Meine vermutung geht da aber eher in die richtung, dass keramikflaschen nicht so passgenau für den sitz des korkens gefertigt werden wie glasflaschen. Mal ganz abgesehen davon, dass speziell die undurchsichtige seadragon keramikflasche beim schütteln den eindruck erweckt, der füllstand der noch verkapselten flasche sei bereits sehr gesunken, weil diese flaschen schlichtweg ein wesentlich größeres fassungsvermögen haben als 70 oder 75 cl.

    Und ziemlich sicher bin ich mir, dass in sachen dichtigkeit und negative geschmackseinflüsse der geliebte traditionelle gebrauchskorken selbst das größere problem ist.

    Meine empfehlung zur langfristigen lagerung von samples in probenfläschchen:
    Die runden braunen fläschchen, die es in vielen größen in der apotheke gibt. (Nicht so schön wie klarglas, aber so kommt weniger licht an den whisky, falls die fläschchen nicht im dunklen stehen)
    Enghals, um die kritischen dichtflächen möglichst klein zu halten. (Unbequemer als weithals, weil mann eine ruhige hand oder einen kleinen trichter zum einfüllen braucht)
    Und gegebenfalls den tropfeinsatz nicht einfach weglassen. Der ist nämlich das eigentliche dichtelement. (Ungeduldige und kunststoffskeptiker wie ich können den tropfeinsatz natuerlich mit einem seitenschneider "kastrieren" )


    PS:
    Das alles habe ich schon oft empfohlen, aber es kommen ja immer wieder neue whiskyfans in die foren, die das noch nicht gelesen haben.

    Genaueres könnten uns vermutlich die raritätenanbieter verraten, die ja auch mal die eine oder andere ganz besondere offene flasche zum probieren zwischen den whiskymessen möglichst ohne geschmacksverluste lagern wollen ...

    Unbekannt gefällt das
  • XLarge User XLarge Dabei seit: 15.02.2007Beiträge: 2,316Flaschensammlung:XLarges SammlungBewertungen: 0
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    Ich persönlich würde ganz normale Glasflaschen nehmen (Flachmänner mit 10 oder 20cl)
    Schraubverschluß ist wohl dichter als ein Korken.

  • Darkwing
    Themenersteller
    User Darkwing
    Dabei seit: 01.09.2013Beiträge: 7Bewertungen: 0
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    Dankeschön für die Antworten!

    Ich habe von dem Onlineshop inzwischen eine schriftliche Bestätigung erhalten, dass die Steingutkrüge den lebensmittelrechtlichen Anforderungen entsprechen: Richtlinie 2005/31/EG und Verordnung (EG) Nr. 1935/2004.

    Tja, nun weiß ich aber immer noch nicht, wie aussagekräftig das ist, in Bezug auf meine „Ansprüche“ eigentlich ist.

    Ich mache vielleicht doch lieber keine Experimente und bleibe beim Glas – auch wenn es mich etwas wurmt, diese hübsche Steingutflasche links liegen lassen zu müssen. :wink:


    Nochmal danke!

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