Wie bewertet ihr denn eure Whiskys? 100-Punkte-System? Punkte überhaupt?

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    Dabei seit: 03.04.2013Beiträge: 255Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 14:05

    Nach immer mehr in Apps hinterlegten Bewertungen, frage ich mich, ob mein 100-Punkte System (wie Murray / Whiskybase) noch sinnvoll ist. Es fällt mir immer schwerer noch so fein abzustufen (Bsp: ist A jetzt tatsächlich besser als B wie vor 2 Jahren notiert? Soll ich 89 oder 88 Punkte geben? Etc.) Ein 5-Sterne-System scheint mir inzwischen fast sinniger.

    Wie handhabt ihr das? Notiert ihr euch eure Bewertungen? Wenn ja: wie?

    It is true that whisky improves with age. The older I get, the more I like it. [Ronnie Corbett]
  • theo22 User theo22 Dabei seit: 07.10.2011Beiträge: 4,628Bewertungen: 0
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    Bei mir hat sich das so entwickelt, dass ich fast nur die letzten 25 Punkte der 100er Skala benutze.
    Das passt am ehesten zu den meisten bestehenden Bewertungen. Also in der Praxis von 75 bis 99.
    Wenn ich doch mal unter 75 Punkte gehe, bedeutet das bei mir schon ungenießbar.

    Ralfy z.B. bewertet nur von 80 - 100 Punkten.

  • Psyk0man User Psyk0man Dabei seit: 14.03.2012Beiträge: 4,712Bewertungen: 102
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 15:09
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    Also ich hatte es ja schon ein paar mal in anderen Threads geschrieben, aber der Vollständigkeit halber hier nochmal:

    Ich bewerte Malts nach einem Punkte System wie an der Hochschule.

    Demnach ist 1,0 das beste und 5,0 das schlechteste.

    Whiskys von 1,0 - 1,9 sind absolute Spitzenmalts und Kaufenswürdig. (Davon hatte ich bisher erst ca. 10-15 Stück)
    Whiskys von 2,0 - 2,5 sind Malts, die ich jederzeit kaufen würde und für Super halte.
    Whiskys von 2,6 - 2,9 sind gut, würde ich nicht kaufen, können aber gerne nochmal als Sample oder in einer Bar getestet werden.
    Whiskys von 3,0 - 3,9 sind Durchschnittlich bis Unterdurchschnittlich und mMn keinen kauf oder weiteren Versuch Wert
    Whiskys die mit 4,0 (also nur 4, hier gibts keine Abstufungen mehr) sind einfach raus. Nicht mein Geschmack.
    Whiskys die mit 5,0 bewertet wurden sind so scheisse, dass ich lautstark jedem davon abraten würde (Davon hatte ich bisher erst 2 und keiner davon war der Dalmore KAIII)

    In meiner Liste sind bisher ca. 650 Whiskys gelistet. Die meisten finden sich zwischen 2,0 und 2,9.

    Man könnte das gleiche auch mit Sternen machen, demnach wäre die oberste Kategorie 5 Sterne und die unterste 0 Sterne, aber so hab ich die Möglichkeit innerhalb der Skala noch leicht zu differenzieren. Ob ich einem Malt 2,3 oder 2,4 gebe, hängt demnach von den anderen Malts in diesem Punktebereich ab, mit dem ich den aktuellen Malt dann vergleiche.

    In meiner Liste ist auch immer ein bisschen bewegung drinne. Da ändert sich auch an älteren Getesteten immermal wieder was und wird nach oben oder unten korrigiert.

    Die 100 Punkte Skala der Whiskybase und usw. halte ich persönlich für Bullshit, vorallem da manche Leute schon meckern, wenn man einem Malt nur 75 Punkte gibt, dann heisst es: "Wie kannste das nur machen", "so schlecht kann ein Single Malt nicht sein..."

    Da frage ich mich dann immer, ob die Leute wirklich so "unclever" sind...

    Wofür eine 100 Punkte Skala, wenn in der Regel (und das ist so) nur von 75 - 100 Punkten genutzt werden?

    Klar machen das hier im Forum auch manche anders, wie ich schon gelesen hab, aber wenn alles unterhalb von 75 Punkten als ungenießbar gilt, waru muss ich das dann noch in 75 Kategorien einteilen?

    MfG André

    EDIT @ Theo22: Dein Beitrag hab ich erst gesehen, nachdem ich das geschrieben hab, ich will dich damit nicht angreifen o.Ä... Nur nicht Falsch verstehen.

  • theo22 User theo22 Dabei seit: 07.10.2011Beiträge: 4,628Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 14:40
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    "Psyk0man" schrieb:
    EDIT @ Theo22: Dein Beitrag hab ich erst gesehen, nachdem ich das geschrieben hab, ich will dich damit nicht angreifen o.Ä... Nur nicht Falsch verstehen.


    Neenee, Ist schon klar, dass das Schwachsinn ist mit dieser Skala.
    Allerdings passe ich mich lieber diesem Schwachsinn an, als dass ich mir eine eigene Skala bastle, die dann ausser mir keiner lesen kann und mit der ich meine Bewertungen nicht mit den Bewertungen anderer vergleichen kann.
    Ich Grunde ist die Vergleichbarkeit ja wichtiger als die Skala.
    Aber wie man auf seine Punkteeinschätzung kommt, ist eigentlich noch interessanter... :wink:

  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Ich habe noch kein System gefunden und bin daher sehr dankbar für diesen Thread.

    Die 100 Punkte sagen mir auch nicht zu. Zwar benutzen es viele, aber vergleichen kann man damit trotzdem nicht. Der eine würde nie eine 100 vergeben und ein anderer hat seine 10 Favs allesamt auf 100 gesetzt. Wieder ein anderer vergibt nur bis 90 und 91-100 behält er für seine 10 besten übrig um die klar voneinander zu unterscheiden. Dazu kommt das manche vielleicht alles ganz nüchstern von 50-100 vergebenm aber zB für eine 80 verschiedene Definitionen haben.

    In dem anderen Thread "erfahrungen eines Anfängers" oder so sieht man auch schon wie sehr sich die Leute mit 100 Puinkte Systemen unterscheiden. Auch nach unten. Wenn man da kein WIRKLICH GENORMTES System hat, bringt auch das "einheitliche" 100 Punkte System nichts.

  • Psyk0man User Psyk0man Dabei seit: 14.03.2012Beiträge: 4,712Bewertungen: 102
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    "theo22" schrieb:
    "Psyk0man" schrieb:
    EDIT @ Theo22: Dein Beitrag hab ich erst gesehen, nachdem ich das geschrieben hab, ich will dich damit nicht angreifen o.Ä... Nur nicht Falsch verstehen.


    Neenee, Ist schon klar, dass das Schwachsinn ist mit dieser Skala.
    Allerdings passe ich mich lieber diesem Schwachsinn an, als dass ich mir eine eigene Skala bastle, die dann ausser mir keiner lesen kann und mit der ich meine Bewertungen nicht mit den Bewertungen anderer vergleichen kann.
    Ich Grunde ist die Vergleichbarkeit ja wichtiger als die Skala.
    Aber wie man auf seine Punkteeinschätzung kommt, ist eigentlich noch interessanter... :wink:


    Naja, in erster Linie mach ich die Bewertung ja für mich und nicht für andere.

    Vergleichbarkeit ist mir da völlig wumpe, da ich auf die Meinung anderer beim Geschmack eh nicht viel gebe (individuell...bla...bla....bla).

    Für andere schreibe ich Notes und ein Fazit im "Now drinking" Thread, da kann sich jeder rausziehen, was er für wichtig hält und ein paar Kommentare und Notes halte ich für aussagekräftiger als einfach nur: 87 Punkte!

    Muss jeder für sich entscheiden wie er das macht, aber so lange nicht jeder die gleichen Bewertungskriterien, auch für das 100 Punkte System verwendet, und da haben viele Leute unterschiedliche, so lange ist dieses System ebenso unnütz.

    Daher: Punktebewertungen jeder für sich, Notes für alle!

    MfG André

  • niggy1813 User niggy1813 Dabei seit: 15.01.2013Beiträge: 996Bewertungen: 86
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 14:57
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    Also eine Skala mit 100 Punkten halte ich auch nicht für sinnvoll, da ich der Meinung bin, dass man nie so genau abstufen kann. Was ist bspw. bei einem Malt mit 88 Punkten besser, als bei einem mit 87 Punkten? Das kann mir glaube ich keiner sagen.

    Auch nur einen Teil der Skala zu verwenden - bspw. nur 80 - 100 Punkte vergeben - halte ich persönlich für Unsinn. Wozu braucht man dann den Rest von 0 - 79 Punkte, wenn der schlechteste Whisky demnach eh mind. 80 Punkte bekommt?

    Ich habe mir auch angewöhnt, die Whiskys in 5 Bereiche einzuteilen:
    1 - gefällt mir überhaupt nicht / schlecht
    2 - gefällt mir nicht so
    3 - durchschnittlich
    4 - gefällt mir gut
    5 - gefällt mir ausgezeichnet.

    Was ich mir (für mich) noch vorstellen könnte, um die Abstufung feingranularer zu machen, wäre eine Skala von 0 - 10, aber bei allen, was darüber hinaus geht, würde mir eine Einteilung der Whiskys schwer fallen.

    Tante Edith sagt: Guter Thread, denn die Frage habe ich mir auch schon sehr oft gestellt.

    aktuelle FTs:


    beendete FTs: #1 / #2 / #3 / #4 / #5 / #6 / #7 / #8 / #9 / #10 / #11 / #12 / #13 / #14 / #15 / #16 / #17


    Adventskalender: 2014

  • Stefan.Sch User Dabei seit: 25.04.2010Beiträge: 41Bewertungen: 14
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 15:03
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    Ich nutze das 4x25-System der Whiskybase. Also 25 Punkte für Nase, Geschmack, Abgang und Balance.

    Das ist eine schöne Alternative zum 100-Punkte-System, finde ich. Im Bereich von 0 bis 25 kann man eher halbwegs vernünftig abstufen, als bei 0 bis 100.

    Hat vor allem den Vorteil, dass ich jedenfalls bewusster einzelne Schwachstellen bemerke, weil er bspw. im Abgang einfach mal nur 15 Punkte hat:

    Viele Punkte erhält auch wirklich nur ein Whisky, der alles in allem gut ist. Wie leicht gibt man mal 90 Punkte, weil Geschmack und Nase faszinieren und einen enttäuschenden Abgang eher überdecken. Wenn ich aber bewusst Abgang, Nase, Balance und Geschmack einzeln bewerte, dann schlägt der enttäuschende Abgang auf jeden Fall durch. Um bei den 15 Punkten im Abgang von oben noch auf 90 Punkte insgesamt zu kommen, muss der Rest schon 75 Punkte erreichen, also 25 (und damit Höchstwertung) in allen Punkten.



    Das führt bei mir dazu, dass ich auch großteils nur 80+ nutze. Aber ich bin bis jetzt auch nur wirklich wenigen für mich absolut schlechten Whisk(e)ys begegnet.

    Ja, da bleibt ein großer Puffer nach unten, aber das liegt an den 4x25 Punkten. Insoweit hat Psyk0man schon Recht, dass das komisch aussieht. Mein schlechtester hat 43 Punkte. Den würde ich tatsächlich nicht wirklich trinken wolle, das letzte Glas davon ist auch im Ausguss gelandet. Trotzdem hat er 43 Punkte statt null oder fünf oder so. Aber das bringen die 4x25 Punkte halt tatsächlich so für mich mit sich:

    Der 43er hat ne Nase, die ganz okay ist. Abgang und Balance sind schon eher bescheiden. Aber der Geschmack ist übel. Das sind im konkreten Fall 15 Punkte Nase, 10 und 13 in Abgang und Balance. Da macht er halt schon 38 Punkte, weil das durchaus noch okay ist, da findet sich durchaus noch was nettes, was man gut finden kann. Aber der Geschmack ist nur ein ganz klein wenig sueß und malzig, der Rest nur alkoholisch sprittig. Macht dann eben noch relativ hohe 43 Punkte. Weil er eben auch gute Seiten hat.



    Für mich jedenfalls ist das System gut genug. Aber ich bin mir auch der Schwächen bewusst. Ich hänge mich dann auch nicht an einem Punkt mehr oder weniger auf. 91 oder 92 Punkte, drauf gesch***en. Beide absolut top. Eine gewisse Unschärfe muss man da immer einkalkulieren.

    Und dass ich hauptsächlich bei 80+ liege liegt daran, dass ich bis jetzt wenige absolute Fehlkäufe hatte. Bis jetzt habe ich halt fast in jedem Whisk(e)y noch was gefunden, was mich angesprochen hat.

    Für mich ist das gut genug, um eine ungefähre Übersicht zu haben in Richtung: Auf jeden Fall nachkaufen, vielleicht nachkaufen, eher nicht nachkaufen, Nachkauf nein danke. Für den Rest habe ich ja auch noch meine Tastingnotes.

    Slainte, Stefan
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 02.04.2013Beiträge: 0Bewertungen: 32
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    Ganz ehrlich, das muss jeder selbst herausfinden, welches Bewertungssystem am besten passt.

    Ich bewerte meine Whiskys ebenfalls mit den 4x25 Punkten. Bei mir schlüsselt sich das folgendermaßen auf:
    0-25: Absolut grauenhaft
    26-50: Nicht mein Geschmack
    51-75: Solider Whisky, aber nichts besonderes
    76-90: Toller Whisky
    91-99: Absoluter Hammer

    Bei mir ist die Streuung über die gesamte Skala tatsächlich ziemlich groß. Bei der Einteilung in 5 Schritte könnte man auch direkt ein 5-Sternesystem nehmen, aber ich finde, dass man beim 4x25-System noch kleinere Unterscheidungen treffen kann. Also z.B. ob es bei einem Whisky ein Gefälle zwischen Aroma und Abgang gibt.

  • megabreit User megabreit Dabei seit: 14.12.2010Beiträge: 4,454Bewertungen: 0
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    "Psyk0man" schrieb:
    Daher: Punktebewertungen jeder für sich, Notes für alle!




    Sehe ich ähnlich, daher gebe ich auch ungefragt keine Punktwerte an.
    Ich finde es trotzdem interessant, die Bewertungen und Systeme hier und in der Literatur zu lesen.
    Schade finde ich lediglich, dass häufig nicht nachvollziehbar ist, wie die jeweilige Bewertung zustande kommt und aus welchen einzelnen Kriterien sie sich zusammensetzt. Ob hier Punkte oder Sterne vergeben werden, ist mir dabei ziemlich egal.

    frei nach R. Gernhardt:wink::

    Seht ihn an den Richter.
    Trinkt er, wird er schlichter.
    Trinkt und punktet gerne,
    und nachher sieht er Sterne.

    Gruß aus dem Pott,
    Uwe

    B 1 da steh ich drauf. :-)
  • kabazza User kabazza Dabei seit: 26.08.2011Beiträge: 902Bewertungen: 24
    , letzte Änderung 5. Februar 2014 um 15:07
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    100% zustimmung für niggy1813 von mir!
    wo ist der unterschied zw. 90 und 91? wie sieht es aus, wenn der whisky einen tropfen wasser bekommt? und morgen sieht es wieder genau anders herum aus, weil ich mittags knoblauch hatte....

    wertung 1-5 oder schulnoten reichen vollkommen aus! besonders dümmlich sind skalen, die erst bei 50 oder so anfangen - wer denkt sich diese scheiße aus? und noch schlimmer: wer macht die scheiße nach?!?

    ebenso dumm ist 4x25, was birngt mir der whisky wenn der geil riecht, ich den aber kaum trinken kann (geht mir bei springbank und bruichladdich so). kann ich gleich zu douglas gehen und hoffentlich wieder raus finden.

    Wer jeden tag fröhlich ist, der ist besser dran als ein König
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