Die Preise steigen immer weiter

Psyk0man

Nachdem ich mein Regal heute wieder befüllt habe (Caol Ila 30 Signatory und Glen Keith 21 Signatory) wird meine nächste Bestellung auch wieder den wunderschönen, günstigen und guten Stoff enthalten.

Wahrscheinlich:
Glenfarclas 10y 105
Caol Ila 12 Jahre
Nikka from the Barrel

Ich liebäugel aber auch noch mit nem Glenfarclas 18 und nem Mortlach 21 GM....

Die Zeit wird es zeigen aber noch gibt es guten, günstigen Whisky und auch guten Whisky mit Altersangabe zu vernünftigen Preisen.

Mfg André

Taifun

"Psyk0man" schrieb:
Die Zeit wird es zeigen aber noch gibt es guten, günstigen Whisky und auch guten Whisky mit Altersangabe zu vernünftigen Preisen.

Ich bin mir fast sicher das auch wieder bessere Zeiten kommen werden, zumindest whiskytechnisch.

Mir persönlich sind viele Abfüllungen heute schon zu teuer bzw. ich möchte sie mir zum aufgerufenen Preis nicht leisten. So kommts das meine letzte Bestellung auch schon wieder über ein halbes Jahr her ist. Demnächst wird vielleicht mal wieder was bestellt, aber bestimmt nicht für Hunderte von Euros.

Greenkeeper

"Taifun" schrieb:
Ich bin mir fast sicher das auch wieder bessere Zeiten kommen werden, zumindest whiskytechnisch.

Das denke ich auch. Ab 2018 könnte sich die Angebotslage verbessern (die ab ~ 2000 neu aufgebauten Lagerkapazitäten haben dann ein halbwegs akzeptables Alter) Ab ca. 2020 könnte dies nach meiner laienhaften Schätzung zu einer langsam eintretenden Besserung am Markt führen.
Vielleicht dauert es dann noch mal 4 Jahre bis sich im günstigsten Fall der Markt wieder wandelt, mit mehr Qualität, niedrigeren Preisen und mit erneut wieder mehr Abfüllungen mit Jahrgangs- und/oder Altersangabe.
Günstigsten Falles erwarte ich solch spürbare Änderungen also erst in/ab ca. 10 Jahren.

Es sei denn, es "läuft" so wie mit hochwertigen Rotweinen (Bordeaux), die nur einen minimalen Rückgang hatten und sich danach auf einem immer noch viel zu hohen Fantasiepreisniveau stabilisiert haben. Dann würde alles Warten nichts helfen: Wenn der Absatz hoch bleibt und neue Kundenkreise "nachwachsen", die NAS und im Niveau gesunkene Whiskies für stark gestiegene Preise akzeptieren. Das droht dann, wenn die Gruppe der "Investoren" und "Sammler" größer wird/bleibt als die Gruppe der "Geniesser".

Dem Sammler und Investor ist es schließlich egal, ob ein zukünftiger, sagen wir mal "Blowmore black gold" schmeckt.
Selten muss er sein, teuer muss er sein, gut aussehen muss er und begehrt -"hippe" Marke- muss er sein.
Da spielt es keine Rolle, ob das dann ein marketing-gehypter Multivintage mit (verschwiegenen) 3-7 Jahren Alter und zweifelhaften Geschmacks ist oder ein superber, wunderbar ausgesuchter old-school-25yo. der nur wegen dem Qualitätsanspruch und der begrenzten Anzahl lang gereifter 1A-Fässer in limitierter Abfüllung kommt.

Spannend. Die Beurteilung der Zukunft des Whisky-Marktes ist auch bei bekannter Faktenlage letzten Endes nur eine Wette.

Unbekannt

Yepp, und ich denke das keiner diese Wette eingehen wird.
ein stagnieren der Preise oder einen Rückgang wird es nur geben wenn die Nachfrage sinkt und die Betreiber auf den Flaschen sitzen bleiben. Da Whiskyhersteller einen langen Atem haben und ihr Produkt einfach in den Fässern liegen lassen können wird das sehr sehr lange dauern denke ich.
Und wann ist es das letzte Mal vorgekommen das etwas billiger wurde? Ich denke das eine stagnation das günstigste ist auf das wir hoffen können.
Auch denke ich das die NAS Politik keine Notlösung ist die nach besser werden der Versorgungslage mit altem Whisky wieder aufgehoben wird.

Aber auch das ist nur eine Wette

Dieter_W

"Taifun" schrieb:
Ich bin mir fast sicher das auch wieder bessere Zeiten kommen werden, zumindest whiskytechnisch.

Hai , dass glaube ich kaum .

Es ist wie bei der Energie .
Wenn der Markt schwächelt , dann drehen die Konzerne an den Stellschrauben um eine noch bessere
Wertschöpfung zu erzielen.
Die haben kapiert, wo der Frosch noch Locken hat.

Eine Umstellung auf etwas anderes kommt für mich niemals in Frage.
uisce beatha ist mehr für mich , als nur Alkohol.

Er ist unvergleichlich.



Bis bald

Naga_Sadow

"Greenkeeper" schrieb:
Es sei denn, es "läuft" so wie mit hochwertigen Rotweinen (Bordeaux), die nur einen minimalen Rückgang hatten und sich danach auf einem immer noch viel zu hohen Fantasiepreisniveau stabilisiert haben.

Beim Wein sind damals Chinesen aufgesprungen und massenhaft gekauft. Natürlich auch reichlich die besten Rotweine. Wenn es beim Whisky auch so läuft, steigen die Preise drastisch. Auch was die Flaschen ändern sich. Viele Brennereien haben zukünftig kein Alter mehr drauf. Doch einige wie Glenfarclas ändern das anscheinend nicht. Da ist doch bisher alles so abgefüllt worden.

Unbekannt

@Dieter_W
Wer spricht von Umsteigen?

Nee, das will ich auch nicht! Nee! Auch wenn für mich der Whisky nicht den Stellenwert einnimmt wie für dich, glaub ich.

Wie von Greenkeeper und anderen (auch mir) geschrieben. Sammlern und Investoren ist es egal was da drin ist. Und wenn der Distillenchef da wirklich reingepullert hat. Egal. Hauptsache Selten und mit Gewinnaussicht.

Ich sehe eben nur das es für mich als "Trinker" nur zwei Möglichkeiten gibt. Geld in die Hand nehmen und für meinen Genuss bezahlen, wenn es denn unbedingt ein Lord of the Isle sein muss oder ein 30 Jahre alter Bowmore oder ich suche nach alternativen im Whiskyangebot. und das werde ich nun machen. NAS und alles andere mal stehen lassen, auch wenn es schmeckt, und gutes Handwerk suchen das bezahlbar ist und gut schmeckt.

mprefect

"kraeftigen_2.0" schrieb:
Auch denke ich das die NAS Politik keine Notlösung ist die nach besser werden der Versorgungslage mit altem Whisky wieder aufgehoben wird.

Aber auch das ist nur eine Wette

Ich würde die Wette auch nicht halten. Es ist doch immer so. Wenn in der Wirtschaft etwas eingeführt wird was zu günstigeren Konditionen produziert, aber zu höheren Preisen verkauft werden kann, dann wird dies selten bis nie wieder rückgängig gemacht! Wenn ich mir vorstelle diese NAS-Welle setzt sich die nächsten 5 Jahre durch, dann ist die doch am Markt etabliert. Wenn ich davon ausgehe, dass die Verkaufszahlen dadurch nicht sinken sondern immer noch wachsen (und meinetwegen auch nur durch die Nachfrage aus China oder Indien), welchen Grund sollten die Unternehmen haben wieder zu Altersangaben zurückzukehren und die NAS einzustellen? Dass wir "Genießer" hier vergrätzt werden, ist im globalen Zusammenhang (ohne uns allen zu nahe treten zu wollen) vermutlich so als ob in Peking ein Sack Gerste umfällt.

Unbekannt

Nee, falsch. Beszahlbar ist ein zu dehnbarer Begriff und für jeden anders.

Ich werde mal für mich im "Billigsortiment" suchen, wie eben beschrieben. Unter 30 bis max. 35 Euro.
Und da auch mal über den Tellerrand schauen zu Maltblends und Regionalen Abfüllungen wie diese von der Rauchinsel.
Hier im Shop gibt es zum Beispiel noch die Runde Black Bottle die Ralfy so in den Himmel lobt was Preis Leistung angeht.

Für besondere Anlässe wird es immer was anderes geben genau so wie beim Wein auch aber für den ganz normalen Mittwoch Abend auf dem Sofa wird sich da was finden lassen

Komisch. Ich bin viel entspannter was das Thema angeht als noch vor einer Woche oder zwei. Darüber schreiben ist wie Therapie

Grüße Jürgen

Gloin

"kraeftigen_2.0" schrieb:
Ich denke Gloin das wir diese Flaschen beruhigt im Regal stehen lassen können

Naja, den Nadurra Oloroso würde ich trotz meiner grundsätzlichen Abneigung gegen Whiskys ohne Altersangabe durchaus mal probieren. Immerhin sind auch schon zwei Flaschen des eventuell vergleichbaren Aberlour a'bunadh durch meine Kehle geflossen.