Glenfarclas vs. Aberlour

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  • Auchroisk2014 User Auchroisk2014 Dabei seit: 26.02.2014Beiträge: 648Bewertungen: 0
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    "Schorsch70" schrieb:
    Moin, ich bin großer Glenfarclas-Fan. Bis jetzt hatte/habe ich den 10, 12, 105 CS, Oloroso 2000 und den 1993/2013 im Barfach. Da es momentan den Aberlour 12 non chill-filtered im Angebot gibt, spiele ich mit dem Gedanken, der Destillerie eine Chance zu geben. Was meint ihr? Oder gibt es noch was empfehlenswertes in der Richtung? Preislich bis 40 Euro, sag ich mal. Hoffe wieder auf angeregte Diskussionen.


    Eine echt super-schwierige Frage, meiner Meinung nach.

    Über "Geschmack läßt sich bekanntlich streiten" bzw. auch nicht, weil jeder seinen ureigensten Geschmack hat, der genau richtig ist, so wie er ist. Geprägt stark durch die Erfahrungen im Bauch der Mutter, des eigenen Aufwachsens, der Region in der man "groß geworden" ist, den Erfahrungen als Erwachsener bis dato.
    Und auch dann bleibt das Geschmacks-Empfinden nicht gleich, bis man "in die Kiste hüpft"...

    Ich für mich persönlich kann an dieser Stelle nur schreiben:
    Glenfarclas 15J und auch der Aberlour 12J non-chill-filtert sind absolut genau nach meinen Geschmack und die würde ich jederzeit sofort wieder kaufen als große Flasche.
    Dahingegen haben mich der Aberlour 18J oder auch der Glenfarclas Oloroso Sherry Cask 1993/2013 46% absolut enttäuscht und sind so gar nicht "meins"...

    Ich kann nur empfehlen, sich im Vorfeld der Anschaffung einer "großen Flasche" Samples z.B. hier übers Forum zu besorgen, zu verkosten, sich seine ganz eigenen Notizen dazu zu machen und erst dann die teurere Anschaffung tätigen.
    Aber man muß auch offen sein.
    In einem halben Jahr hat man vielleicht einen ganz anderen Eindruck - besser oder auch schlechter?

    Mir munden jetzt sogar inzwischen leicht bis mittel rauchige Whisky´s.
    Hätte das mal nie gedacht.
    Hatte zu ganz am Anfang alles kategorsich abgeleht, was im Entferntesten an "Rauch" andeutete!
    Inzwischen mag ich an ganz bestimmten Tagen supergerne einen mittel-starken "Raucher"!

    So meine Erfahrungen und Überzeugungen.:wink::wink:

    Whisky ist kein Getränk, Whisky ist eine Weltanschauung. (Rudyard Kipling)
  • Dieter_W User Dieter_W Dabei seit: 28.11.2005Beiträge: 8,930Flaschensammlung:Bewertungen: 1
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    "Schorsch70" schrieb:
    Moin, ich bin großer Glenfarclas-Fan. Bis jetzt hatte/habe ich den 10, 12, 105 CS, Oloroso 2000 und den 1993/2013 im Barfach. Da es momentan den Aberlour 12 non chill-filtered im Angebot gibt, spiele ich mit dem Gedanken, der Destillerie eine Chance zu geben. Was meint ihr? Oder gibt es noch was empfehlenswertes in der Richtung? Preislich bis 40 Euro, sag ich mal. Hoffe wieder auf angeregte Diskussionen.





    Hai
    Meine Empfehlung ganz klar den Aberlout 15 Select cask 39,90€ und dann noch mit
    43%

    Nosing : buttrig , Mandeln , nach Orangen und Mandarinen .

    Tasting: etwas Lakritz , Nüsse schöne Fruchtigkeit

    Finish : etwas trocken

    Whisky  ist wie ein  Mensch , er verändert sich mit dem Alter .

           "Manchmal zum  Vorteil , manchmal zum Nachteil "


  • Greenkeeper User Greenkeeper Dabei seit: 14.02.2013Beiträge: 2,525Bewertungen: 191
    , letzte Änderung 23. Mai 2014 um 12:51
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    Schönes Thema und sehr gute Beiträge hier.

    Nun sind Glenfarclas und Aberlour ja nicht so dermassen stark verschieden, beide machen überwiegend sherrylastige Speysider, aber aus den Antworten, die im Groben ähnlich, aber im Detail dann doch recht unterschiedlich sind sieht man, wie sich die persönlichen Vorlieben und Geschmäcker aufspalten und wie viel Bewegung auch dabei ist und dass eben auch jeder mit der Zeit seine Geschmacksbewertungen mitunter verändert, von unterschiedlichen Tagesformen oder -Phasen mal ganz abgesehen.

    Als erstes muss ich natürlich sagen, dass die Preisgrenze von 40 Euro schon sehr "hart" ist.
    In meiner Reihenfolge des weiteren Probierens wäre da als ganz klare Nr. 1 mit weitem Abstand der Glenfarclas 15.

    Danach der von Dieter W. schon genannte Aberlour 15yo. select cask reserve, der allerdings auch öfter schon über den 40 Euro (oft so 39-45 Euro) liegt. Anmerkung: Das war bei mir letztes Jahr ein Whisky, der mir am Anfang eine zu starke alkoholische Obernote hatte, ganz klar ein Whisky, der von der Oxidation in der Flasche profitierte, wenn ich heute eine neue Flasche öffnen würde und den gleichen Eindruck hätte, ich würde sofort die Hälfte der Flasche umfüllen und den Rest (mindestens) ein paar Wochen stehen lassen, dann wäre ich mir recht sicher, dass der Eindruck deutlich besser wäre.

    Und ansonsten trauere ich immer noch dem alten 43% Aberlour 12yo. double cask nach, diesem wunderbaren Eindruck "einer ganzen Scheune voll von roten, vollreif-saftigen Äpfeln. Die neue 40% Abfüllung davon ist leider ein klarer Rückschritt. Wer sie nicht kennt, beurteilt die neue wässrige 40% Abfüllung vielleicht deutlich besser als ich und günstig ist sie nach wie vor.

    Der genannte 12yo. non-chill-filtered mit 48% war im Blindtasting Experiment von Horst Lüning für mich persönlich eine ziemliche Enttäuschung, weil ich mir von dem vorher deutlich mehr versprochen hatte. Aber richtig schlecht war er auch wieder nicht und das PLV ist trotzdem gut.

    Auch der Aberlour 16yo. double cask und der Aberlour 18yo. sind m.E. das Geld sehr gut wert, aber fallen beide eben mit ca. 45-50 bzw. 59-65 Euro auch schon teils deutlich aus dem 40-Euro-Preisrahmen heraus. Speziell den Aberlour 18yo. finde ich so gut, dass man von der Preisgrenze eine Ausnahme ins Auge fassen sollte.

    Der Glenfarclas oloroso 1993-2013 ist mit ca. 55 Euro auch aus dem Rahmen heraus, aber trotzdem in meinen Augen ein PLV-Hammer. Man muss halt trockener werdende Whiskies (durchaus typisch für oloroso-Fassreifung) mögen. Auch die 17yo. und 18yo. Glenfarclas Abfüllungen sind ihr Geld wert und auch so unterschiedlich, dass alle interessant sind, zudem liegen beide auch nicht so weit außerhalb des Preisrahmens; der 18yo. wird zudem in der Literflasche geliefert und passt dann auf 0.7 runter gerechnet sogar ins Limit. Wie gesagt: Ein Limit bis 40 Euro ist schon sehr sehr eng und das, was man damit verpasst, ist enorm.

    meine Sampleliste: Greenkeeper's muppet booze aktive FT: zZ. keine
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  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
    , letzte Änderung 23. Mai 2014 um 13:40
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    40€ p.F. gehen meiner Meinung nach schon in Ordnung, wenn man jetzt nicht so viel Geld am Monatsende über hat, bzw. Whiskybeginner ist.
    Allerdings fände ich es schlauer auf 80-90€ zu sparen und gleich zwei Flaschen zu kaufen, schon alleine um die Versandkosten zu Nullen.
    Dann kannst Du immer noch den "Glenfarclasähnlichkeitsfilter" :biggrin: im Shop aktivieren, um zu sehen welche Ähnliche Whiskys es noch gibt, dann nimmst Du den Aberlour NCF und einen Glenfarclas 15 (der beste fehlt Dir ja noch)für genau 80,80€ und kannst nebenbei direkt zwei Spitzenwhiskys zum Guten Preis vergleichen! :wink:

    So mach ich es z.B.

    Gruß

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  • Schorsch70
    Themenersteller
    User Schorsch70
    Dabei seit: 20.12.2013Beiträge: 239Flaschensammlung:Meine MaltsBewertungen: 21
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    Wirklich schöne Diskussion mit einer Mischung aus "alte Hasen" und Anfänger. Ich selbst genieße Whisky übrigens schon länger. Begonnen Anfang 90er in Irland mit Jameson und Paddy, über Glenmorangie, Glenfiddich und andere Standardabfüllungen. Bei meiner ersten Reise nach Schottland 2002 (oder 03) besuchte ich dann Edradour und habe mir dort den Signatory 10yo geholt. Der Rest ist eine lange Reise voller Genüße. Zwischenzeitlich habe ich dann auch lange nicht wirklich Whisky getrunken. Im letzten Jahr habe ich die Reise dann wieder aufgenommen und probiere jetzt verschiedenes aus. Und es geht mir wie Auchroisk2014, am Anfang ging Rauch gar nicht. Mittlerweile bin ich bei PC10, Laphroaig, Lagavulin...nur Ardbeg geht nicht (hat was von Räucherofen auslecken).

    Zum Thema ganze Flaschen und Versandkosten sparen; wie gesagt, ich teile gern mit Freunden. Desweiteren versuche ich mit Freunden zusammen zu bestellen und so erreiche ich auch die magische 80. Mitglied bin ich auch, also falls es mal nicht 80 werden, kann man ja über die Prozente sparen. Hinzu kommt, dass die Preise im örtlichen Handel sowieso viel höher sind, zumindest wenn es sich nicht gerade um einen Glenfiddich 12 oder 15 oder um einen Laphroaig QC handelt.

    Habe ich was vergessen? Ach ja, den Glenfarclas 1993/2013 fand ich jetzt nicht sooo herausragend. War gut, aber da gefällt mir der 15yo, den ich öfters bei einem Freund getrunken habe, besser. Und auch der Oloroso 2000 konnte mithalten und der ist für gut 10 Euro weniger zu bekommen (naja, nicht im TWS). Mein Liebling ist der 12yo, günstig, süffig,lecker.

    Ich denke, ich werde am Sonntag den Aberlour 12 NCF bestellen, dann hab ich ein hoffentlich leckeres Tröpfchen, was ich mir an Himmelfahrt gönnen kann. Sláinte

    There is one thing Scotch whisky does not need, it's snobbery and pretentiousness. (Ralfy)
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