Kennt Ihr auch den Whisky-Blues?

Holzwurm

"wb70" schrieb:

"gnatsum" schrieb:
Ich mach es einfach so, um nicht zu viel Geld für Whiskey auszugeben, habe ich zwei wesentlich kostspielerische Hobbys zugelegt

Autos und Frauen? 8)

Frei nach Gary Lineker. Die Hälfte seines Geldes für schnelle Autos und Frauen ausgeben und die andere Hälfte einfach sinnlos verprassen.

bellobi

Das war nicht Lineker sondern George Best

Stuka_Kommandant

Genau, das war der gute alte "Georgie" ... R.I.P. \,,,/
Der "Gary Lineker-Blues" geht übrigens folgendermaßen:
"Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach,
und am Ende gewinnen die Deutschen."
*Nach der Niederlage der englischen gegen die deutsche Elf im 1/2-Finale der WM in Turin am 4. Juli 1990

Holzwurm

"bellobi" schrieb:
Das war nicht Lineker sondern George Best

Stimmt. Von Lineker war das Zitat, dass am Ende immer Deutschland gewinnt.
Wie konnte ich die beiden nur verwechseln?

Unbekannt

"CaskHead" schrieb:
Ganz ehrlich, wenn hier wirklich (fast) alle nur 1-2 mal in der Woche 1-2 Drams mit 1-2 cl trinken würden, wäre der TWS (und alle anderen) schon lange pleite!

Und wo sollten auch die ganzen 'Erfahrungswerte' herkommen, mit denen hier sehr gerne und ausgiebig kokettiert wird?

Mein persönlicher Whisky-Blues stellt sich immer dann ein, wenn ich mal wieder bemerke (und das ist sehr regelmäßig der Fall), dass ein Whisky bei den ersten paar Gläsern überzeugt, und dann rapide an Attraktivität verliert. Habe es eigentlich noch nie erlebt, dass ich eine Flasche bis zur Neige gerne und mit Gewinn getrunken hätte. Ob's am Gewöhnungseffekt oder an der Veränderung in der Flasche liegt - ich weiß es nicht ... Dann denke ich immer: Mensch, dafür, dass in der Regel nach einem Drittel Schluss mit lustig ist, ist's ja doch 'ne teure Angelegenheit. Und dann wünsche ich mir mehr verfügbare 0,2er- oder 0,35er-Flaschen.

Auf der anderen Seite: Dieser Spaß beim Aussuchen der nächsten Flasche - die nagende Ungeduld beim Warten auf das Paket - das Auspacken - das Etikettenlesen - das erwartungsvolle Nesteln an der Metallkappe - das Ploppen - der erste Schluck ... Immer wieder ein Erlebnis.

Insgesamt eine sehr irrationale Sache. Ich glaube mittlerweile fest daran, dass die Whiskyindustrie in erster Linie Vorfreude verkauft.

Didier

"blueduette" schrieb:
Ich glaube mittlerweile fest daran, dass die Whiskyindustrie in erster Linie Vorfreude verkauft.

Sach dat nicht so laut. Sonst gibt's irgendwann nur noch leere Flaschen mit schönen Etiketten und tollen Tubes und aufwendigen Schachteln. Und NAS sowieso und sauteuer ohnehin.

Waschbär

"blueduette" schrieb:
Mein persönlicher Whisky-Blues stellt sich immer dann ein, wenn ich mal wieder bemerke (und das ist sehr regelmäßig der Fall), dass ein Whisky bei den ersten paar Gläsern überzeugt, und dann rapide an Attraktivität verliert. Habe es eigentlich noch nie erlebt, dass ich eine Flasche bis zur Neige gerne und mit Gewinn getrunken hätte.

Das ist bei mir ganz anders. Allerdings mache ich meine Flaschen über sehr lange Zeiträume leer, weil ich inzwischen so viele verschiedene Whiskys zuhause habe, dass jeder nur selten "dran" ist. Relativ häufig (aber auch nur ein bis zweimal im Monat) genieße ich meine Lieblinge wie den Springbank 12 CS oder den Glendronach Parliament. Von denen bin ich bisher jedes Mal wieder begeistert. Den Springbank habe ich allerdings erst vor einem Jahr entdeckt. Den Parliament genieße ich aber schon seit Jahren.

Unbekannt

"blueduette" schrieb:
Ich glaube mittlerweile fest daran, dass die Whiskyindustrie in erster Linie Vorfreude verkauft.

Unterschreibe ich sofort... 100 Punkte! Nagel auf den Kopf usw...

Schaut Euch alleine diese Flut von FT´s an!

Da wird probiert und für gut oder schlecht befunden und die Reste unter das Volk geworfen...

Das ist der Fluch der schnelllebigen Zeit!

Heute per Mausklick in 3 Sekunden bestellt und Morgen schon geliefert und zum aufreißen bereit!
Probieren, Danke, der Nächste bitte!

Ich versuche schon von Anfang an mich in dieser Hinsicht zu Entschleunigen indem ich so gut wie nie mehr als 4 oder 5 Großflaschen parallel auf habe.
Was dann zur Folge hat das meine Sammlung an geschlossenen Flaschen steigt und steigt. Allerdings steigt so auch der ungewollte Wiederverkaufswert.
Und schon sind wir beim nächsten Aspekt des Hobbys der nichts mit dem Genuss an sich zu tun hat.
Darum unterschreibe ich das was blueduette geschrieben hat.
Suchen, Kaufen, Vorfreude… erst danach kommt trinken oder Sammeln..

Grüße J.

PS. Das ist Wertfrei und weder positiv noch negativ gemeint.

.

Koalafant

Dieser Thread hätte so auch von mir kommen können ...

ThinLizzy

"kraeftigen" schrieb:

"blueduette" schrieb:
Ich glaube mittlerweile fest daran, dass die Whiskyindustrie in erster Linie Vorfreude verkauft.

Unterschreibe ich sofort... 100 Punkte! Nagel auf den Kopf usw...

Schaut Euch alleine diese Flut von FT´s an!

Da wird probiert und für gut oder schlecht befunden und die Reste unter das Volk geworfen...

Das ist der Fluch der schnelllebigen Zeit!

Heute per Mausklick in 3 Sekunden bestellt und Morgen schon geliefert und zum aufreißen bereit!
Probieren, Danke, der Nächste bitte!

Ich versuche schon von Anfang an mich in dieser Hinsicht zu Entschleunigen indem ich so gut wie nie mehr als 4 oder 5 Großflaschen parallel auf habe.
Was dann zur Folge hat das meine Sammlung an geschlossenen Flaschen steigt und steigt. Allerdings steigt so auch der ungewollte Wiederverkaufswert.
Und schon sind wir beim nächsten Aspekt des Hobbys der nichts mit dem Genuss an sich zu tun hat.
Darum unterschreibe ich das was blueduette geschrieben hat.
Suchen, Kaufen, Vorfreude… erst danach kommt trinken oder Sammeln..

Grüße J.

PS. Das ist Wertfrei und weder positiv noch negativ gemeint.

.

Hallo J.,

den Trend zur Schnellebigkeit und Oberflächlichkeit nehmen wir ja alle wahr und mir persönlich ist er sogar ein Greuel.

Doch beim Whisky sehe ich den überhaupt nicht als Problem an. Ich genieße es mehr Auswahl zu haben, beschäftige mich aber mit jedem einzelnen Dram genauso lange wie vorher.

Es gibt halt einfach zwei Sorten Maltgenießer. Das sehe ich schon in meinem Freundeskreis. Manche haben ein Flaschenverhältnis offen zu geschlossen von 1:5 oder sogar 1:10 im Schrank stehen.

Ich kann es fast nicht ertragen eine einzige Flasche ungeöffnet zu lassen... Jetzt wo ich 50 Samples habe, könnte sich das so langsam ändern...

Den eifrigen Probierern hier also so eine Art Ex und Hopp-Mentalität zu unterstellen, trifft es daher für mich nicht. Ich weiß, dass du das mit "Aufreißen, nächster bitte" gar nicht so gemeint hast, denke es aber einfach mal einen Schritt weiter. Nicht böse gemeint...

Wobei wahrscheinlich einige User darunter sind, die sich mit Samples begnügen und gar keine großen Flaschen mehr kaufen. Das ginge mir dann auch zu weit, wobei es immer noch besser ist als größere Mengen minderwertigeren Alkohols zu konsumieren. Dass ein guter Malt Zeit und Muße benötigt wird sich bei mir jedenfalls nicht ändern.

Und trotzdem plane ich schon wieder die nächste FT...

Viele Grüße aus'm Münsterland,
Frank