Wein

Naga_Sadow · 17. April 2015 um 14:10

Es kam erst ein Bericht über Chinesen, die Weingüter in Frankreich kaufen.

http://www.ardmediathek.de/tv/Dokumentarfilm/Gelber-Drache-roter-Wein-Wie-Chinesen/SWR-Fernsehen/Video?documentId=27722506&bcastId=1105036

CatoDerÄltere · 19. Mai 2015 um 18:35

Neulich habe ich auch drüber gelesen, dass chinesische Fälscher den berühmten "Miraval", den Angelina Jolie und Brad Pitt mit dem Weinhaus Perrin "erzeugt" haben und der ein Verkaufsrenner ist, gefälscht haben - finde aber die Quelle nicht, kann auch eine Ente sein... :biggrin:

dirty_Frank · 25. Mai 2015 um 11:58

Das ist nicht wirklich neu. Die Chinesen sind maassgeblich an der Preissteigung der klassifizierten Bordeaux Weine beteiligt (ich sage bewusst nicht 'schuld' sondern 'beteiligt').
Und Wein trinkt man mehr und schneller als Whisky...

Wenn so ein Riesenvolk plötzlich Chateau Angelus oder Latour für sich entdeckt, dann bleibt für den kleinen Mann schnell nix mehr übrig. Da ist es eine Konsequenz, dass sie jetzt auch Weingüter dort haben wollen.

Ich habe vor 7-8 Jahren noch Weine für 70€ gekauft, die heute knapp 200€ kosten! Natürlich spielt beim Wein der Jahrgang auch ne Rolle..

Aber wi auch beim Whisky gibts auch super Weine um die 15-25€.
Und wie auch beim Whisky hilft einem die Erfahrung, diese Tropfen zu entdecken.

Prowelly · 27. Mai 2015 um 16:23

Könntest du denn spontan mal so einen richtig guten Wein empfehlen?! :smile: Ich bin nämlich auf der Suche nach guten Weinen, die man mal zum Geburtstag verschenken kann - an Weinliebhaber, einfach mal etwas Besonderes als den aus dem Supermarkt.

dirty_Frank · 27. Mai 2015 um 20:23

Natürlich.

Da verhält es sich aber wie mit dem Whisky. Geschmäcker sind verschieden..
Ich bin eher Bordeaux-Kundig. Cotes du Rhône (zB. chateauneuf du pape) sind mir hingegen oft zu leicht. Burgunder zB sind mir zu 'stinkig' (ich geh jetzt nicht weiter auf diese Geschmacksbeschreibung ein :wink:

Um das Thema nicht zuuu weit auszudehnen, empfehle ich mal den Chateau Chasse Spleen (Medoc) für ca 17-20€ , Ch. Citran (Medoc) für ca 12€, oder Chateau Villa Belair (Graves) für ca 10-12€.

Das sind meine immer verfügbaren Bordeaux...

Natürlich gibt es auch viele sehr teure Weine (Zb. Ch. Figeac 70-90€) aber hier gehts ja dann doch eher um 'Tipps' :smile:

Es ist natürlich auch zu berücksichtigen, ob der Wein solo oder beim Essen getrunken wird!

Bei spanischen Weinen liegt man bei Grand Reserva Rioja nie schlecht. Zb. Marques de Riscal oder Faustino I. Liegen beide bei ca 20€.

Italiener mag ich oft weniger gerne, da die oft mehr Säure enthalten.

Aber es gibt so viele, das Detail würde den Rahmen sprengen :razz:

Hier im Forum ist Philipp(zahl?) auch noch Wein-interessiert. Er hat sogar nen Blog :biggrin:

750.118 · 27. Mai 2015 um 20:55

Die Diskussion verleitet mich dazu, meinen zweiten Beitrag im Forum dem Thema Wein zu widmen. Mit Wein befasse ich mich aber schon viel länger als mit Whisky, also.

Zu den genannten Bordeaux-Gütern kann ich wenig sagen, es gibt viel mehr Weingüter in Frankreich als Whiskybrennereien in Schottland also kann man bei Weitem nicht alle kennen. Grundsätzlich habe ich aus allen genannten berühmten Rotweinregionen (Rhone, Bordeaux, Burgund) schon wirklich schmackhafte und trotzdem noch bezahlbare Weine getrunken.

Unabhängig von den konkreten Empfehlungen mal drei Aspekte, die man m. E. beim Verschenken von Wein bedenken sollte. 1) und 3) dürften sinngemäß auch für Whisky gelten.

1) Wenn man Wein verschenken will, ist es wie beim Whisky und jedem anderen Geschenk. Umso mehr man über die Vorlieben des zu beschenkenden weiß, desto besser. Wenn da irgendwas bekannt ist, wird das Hinweisgeben viel leichter.

2) Wein reift in der Flasche nach, zumindest wenn die Flasche mit einem traditionellen Korken verschlossen ist. Die geschmackliche Veränderung kann sehr signifikant sein und da liegt bei den großen französischen Rotweinen ein ganz grundsätzliches Problem: Die kommen m. E. zu großen Teilen viel zu jung in den Handel. Die Ursache dürfte ähnlich sein wie der Trend zu NAS und weg von sehr langer Lagerung beim Whisky.
Ganz allgemein: Jeder Wein hat ein optimales Trinkalter. Das ist von ganz vielen Faktoren abhängig, auch vom individuellen Geschmack. Es gibt Weine, die sehr jung getrunken werden sollten und Weine, die eine sehr lange Lagerung benötigen.

3) Gerade bei Geschenken kann ein persönlicher Bezug (Jahrgang, Herkunft, ...) ein wichtiger Faktor sein. Wenn ein Geschenk an positive Lebensereignisse erinnert, ist auch das was Wert.

Unabhängig von den allgemeinen Denkanstößen noch vier ganz unterschiedliche Weinempfehlungen meinerseits:
1) Bei Bordeaux ist mein "Hauswein" der Saransot-Dupré, weiß wie rot.
2) Ein wenig aus der Mode gekommen sind klassische Moselrieslinge. Die restsüßen Auslesen von Jos. Christoffel jun. aus Ürzig sind ein ganz besonderer Genuss.
3) Ein "Geheimtip" ist m. E. die Steiermark. Gutes Qualitätsniveau bei vielen Gütern, aber schlecht erhältlich, weil der Großteil schon vor Ort getrunken wird. Meine Empfehlung: Alois Gross aus Ratsch.
4) Und nochmal Österreich. Sehr klassische Weine vom Neusiedlersee bietet Josef Andert. Meine Empfehlungen: Der Traminer und der Sankt Laurent. Beide mit wunderbarem sortentypischen Bouquet..

dirty_Frank · 28. Mai 2015 um 09:31

..dem kann man so zustimmen!

Die Auswahl ist in der Tat riesig. Wirklich maassgeschneiderte Empfehlungen zu geben ist sehr schwer. Deshalb empfehle ich immer 'meine' Lieblingstropfen zum korrekten PLV.

Es empfielt sich eigentlich immer, 1 Flasche zu kaufen, und bei Gefallen, ein Karton nachzulegen.

Mit dem PLV verhält es sich ähnlich wie beim Whisky - doppelt so teuer heisst nicht unbedingt, doppelt so gut. Die besten PLV-Erfahrungen habe ich meist um die 15-25€ gemacht. Die klassifizierten Bordeaux sind oft teurer. Für 20-30€ gibts aber schon gute Cru Bourgeois oder günstigere 5e Cru Classé's.

Aber auch diese Klassifizierung heisst nicht die Welt. Diese Klassifizierung wurde zum Grossteil 1855 eingeführt...und wurde glaub ich nur 2 Mal umgeändert.

Viel Spass beim Entdecken :smile: