Lagavulin - Fuselöle - Kopfweh

theo22 · 27. April 2015 um 22:55

Ich bekomme von vielen rauchigen Malts Kopfweh. Caol Ila geht noch am besten.
Ich tippe bei mir auf eine leichte Allergie (Phenole?)
Es gab hier schon mal was ähnliches:
http://www.whisky.de/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//laphroig_qc_und_kopfschmerzen.html?tx_mmforum_pi1[sword]=kopfschmerzen

PeatLord_76 · 27. April 2015 um 22:57

"Greenkeeper" schrieb:
Potzteufel, man sollte tatsächlich nicht mehr als eine Flascha Lagavulin pro Abend trinken. Danke für die info.

Genau ... denn die Moral von der Geschicht, trink die ganze Flasche Lagavulin nicht ... :mrgreen:

Naga_Sadow · 27. April 2015 um 23:01

"Kanalpirogel" schrieb:
Es gibt aber Brennblasen, in denen das feiner getrennt wird als in anderen, und außerdem lassen manche tatächlich absichtlich etwas mehr Fuselöle in ihrem Destillat, um eben mehr bzw. andere Aromen in den Whisky zu bekommen.

Der Geschmack kommt erst aus dem Fass. Vorher ist es nur Alkohol als durchsichtige Flüssigkeit. Es gab mal Videos von TWS, wo es um die Vorgänge im Fass geht.

mono · 27. April 2015 um 23:16

"Naga_Sadow" schrieb:

"Kanalpirogel" schrieb:
Es gibt aber Brennblasen, in denen das feiner getrennt wird als in anderen, und außerdem lassen manche tatächlich absichtlich etwas mehr Fuselöle in ihrem Destillat, um eben mehr bzw. andere Aromen in den Whisky zu bekommen.

Der Geschmack kommt erst aus dem Fass. Vorher ist es nur Alkohol als durchsichtige Flüssigkeit. Es gab mal Videos von TWS, wo es um die Vorgänge im Fass geht.

Hab zwar noch kein Newmake probiert, aber schon öfters gehört das der schon richtig schön fruchtig ist - halt Brennereicharakter pur.

[Gelöschter Benutzer] · 27. April 2015 um 23:48

"Naga_Sadow" schrieb:
Der Geschmack kommt erst aus dem Fass. Vorher ist es nur Alkohol als durchsichtige Flüssigkeit. Es gab mal Videos von TWS, wo es um die Vorgänge im Fass geht.

Das ist vollkommener Quatsch. Dann müsste der New Make von Lagavulin und z.B. Glendronach identisch schmecken. Wie man immer hört, kommen ungefähr 2/3 des entgültigen Geschmacks vom Fass. Da bleibt immer noch 1/3, das vom Brennereicharakter stammen muss.

Lagavulin schneidet den Mittellauf in der Tat sehr großzügig (72% vol. bis 59% vol.). Bei Caol Ila wird dagegen sehr früh der Nachlauf eingeleitet (bei 65% vol.).
vgl. A.Jefford, Peat Smoke and Spirit.

Kanalpirogel · 27. April 2015 um 23:49

"Naga_Sadow" schrieb:

"Kanalpirogel" schrieb:
Es gibt aber Brennblasen, in denen das feiner getrennt wird als in anderen, und außerdem lassen manche tatächlich absichtlich etwas mehr Fuselöle in ihrem Destillat, um eben mehr bzw. andere Aromen in den Whisky zu bekommen.

Der Geschmack kommt erst aus dem Fass. Vorher ist es nur Alkohol als durchsichtige Flüssigkeit. Es gab mal Videos von TWS, wo es um die Vorgänge im Fass geht.

Der Artikel wurde zwar schon genannt, aber dann zitieren wir eben mal daraus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fusel%C3%B6l

"In manchen Spirituosen – wie Weinbrand oder Whisky – ist ein Restgehalt an Fuselöl als Komponente des Aromas der alkoholischen Getränke erwünscht."

http://www.whisky.de/whisky/wissen/herstellung00/ueberblick0/herstellung1/das-brennen-destillieren.html

"Wichtig! Bei der Destillation ist zu beachten, dass reiner Alkohol nur nach Alkohol schmeckt. Ein Single Malt Whisky schmeckt nur nach Whisky, weil er noch schwerere Öle und Fette sowie leichte Ester und andere Geschmacksstoffe aus dem Wash enthält. Je höher man einen Whisky brennt, um so mehr verliert er von seinem individuellen Charakter.

Die spezielle Form der Pot Stills ist für den Geschmack des entstehenden Whiskys beim Brennvorgang in erster Linie verantwortlich. Eine lange schlanke Form erzeugt einen weichen reinen Alkohol (z.B. Glenmorangie), wogegen eine kurze gedrungene Pot Still einen kräftigen intensiven Geschmack erzeugt (z.B. Lagavulin). Wichtig für den Geschmack ist auch die Intensität des Heizens. Heizt man sehr stark, so werden sehr viele Begleitstoffe und Fuselöle aus dem Wash heraus getrieben. Der Whisky wird sicherlich nicht so weich ausfallen, wie ein langsam erhitzter. Ein typischer normaler und vorsichtiger Brennvorgang dauert in einer Spirit Still mehrere Stunden (4 bis 8h)."

Unbekannt · 28. April 2015 um 00:53

Das würde ich bestätigen. Der "Chillicatch" bei Talisker beispielsweise entsteht sicher NICHT bei der Fassreifung, Naga :biggrin: sondern nachweislich durch die speziellen Winkel der arms usw. Ansonsten müssten das ja alles ziemlich spezielle Fässer sein...ich dachte früher bzw. vor 20 Jahren wirklich, dass da sämtliche Geruchs-und Geschmackseindrücke auch wirklich durch selbige entstehen...also wenn Geruch und Geschmack nach Apfel und Ananas, dann war ich sicher, dass das Obst mit destilliert wurde :biggrin:

von Fermentation hatte ich bis dato noch nichts gehört :smile:

Greenkeeper · 28. April 2015 um 09:24

"Helgo" schrieb:
Das würde ich bestätigen. Der "Chillicatch" bei Talisker beispielsweise entsteht sicher NICHT bei der Fassreifung, Naga :biggrin:

sondern nachweislich durch die speziellen Winkel der arms usw. Ansonsten müssten das ja alles ziemlich spezielle Fässer sein...

Eben. Sie verwenden Fässer, in denen vorher Habanero Pfeffer lagerte. Nur durften sie das bis vor Kurzem wegen des Kuba-Embargos nie zugeben.

Galx · 13. Mai 2015 um 16:06

Kann ich bestätigen, bekomme beim Konsum von Lagavulin-Malts auch Kopfweh.

Es ist nicht höllisch wild, aber spürbar und unangenehm. Sonst bemerkte ich derartige Probleme noch nie bei anderen Malts und nein, ich trink keine Flasche davon sondern maximal 4 cl am Abend. Sehr schade, denn grundsäzlich ist es ein toller Malt!

Muss aber auch dazu sagen, dass es nicht bei jeder Flasche gleich schwer ausfällt. Manchmal hab ich einen Lagavulin im Barfach, wo sich die "Kopfwehbegleiterscheinungen" in Grenzen halten, dann ist es wieder vergleichsweise wild (wie jetzt gerade).

Die derzeit offene Flasche ist beispielsweise ziemlich unangenehm was das Kopfweh betrifft, während die identische Vorgänger-Flasche davon eher verhalten war. Aber beide Male wars leider prinzipiell spürbar und das ist bei mir nur bei Lagavulin so.

Unbekannt · 13. Mai 2015 um 19:01

"Galx" schrieb:
Kann ich bestätigen, bekomme beim Konsum von Lagavulin-Malts auch Kopfweh.

Es ist nicht höllisch wild, aber spürbar und unangenehm. Sonst bemerkte ich derartige Probleme noch nie bei anderen Malts und nein, ich trink keine Flasche davon sondern maximal 4 cl am Abend. Sehr schade, denn grundsäzlich ist es ein toller Malt!

Muss aber auch dazu sagen, dass es nicht bei jeder Flasche gleich schwer ausfällt. Manchmal hab ich einen Lagavulin im Barfach, wo sich die "Kopfwehbegleiterscheinungen" in Grenzen halten, dann ist es wieder vergleichsweise wild (wie jetzt gerade).

Die derzeit offene Flasche ist beispielsweise ziemlich unangenehm was das Kopfweh betrifft, während die identische Vorgänger-Flasche davon eher verhalten war. Aber beide Male wars leider prinzipiell spürbar und das ist bei mir nur bei Lagavulin so.

Also nach deiner Darstellung würde ich tatsächlich auf Fuselöle beim Laga als Problem tippen :rolleyes: Musst vielleicht die Finger von Lagavulin lassen :wink: