Virgin - Oak ! Nur eine exotische Randerscheinung oder eine wirkliche Alternative ?

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  • Noface83
    Themenersteller
    User Noface83
    Dabei seit: 06.05.2011Beiträge: 4,796Bewertungen: 305
    , letzte Änderung 19. Mai 2015 um 22:37
    Virgin - Oak ! Nur eine exotische Randerscheinung oder eine wirkliche Alternative ?

    Ich werde den Juli Chat-Stammtisch organisieren und habe mir das obige Thema ausgesucht.
    Die dazugehörige FT werde ich die nächsten tage auch starten und dann hier verlinken :
    http://www.whisky.de/tfg/forum/forum/mm_forum_pi1/beitraege//anfrage_ft_zum_juli_chat_stammtisch_neue_eiche.html#pid484147

    Allerdings halten ich das Thema für zu wichtig um es nur im kleinen Kreis kurz anzukratzen.

    Wie sieht der Markt aus :

    - Der Konsum von Whisky steigt immer mehr
    - Sherryfäßer werden immer knapper
    - Sollte irgendwann das Gesetzt kippen das Bourbon-Fäßer in den USA nur einmal benutzt werden dürfen wird es auch hier weniger Fäßer für Schottland geben

    ---> d.h. es müssen Alternativen her. Mit Weinfäßern wird ja schon länger fleißig experimentiert. Auch Nachreifungen und Komplettreifungen in sogenannten VIRGIN-OAK Fäßern kommen gelegentlich mal auf den Markt.

    - Wie sind eure Erfahrungen mit solchen Abfüllungen ?
    - Denkt ihr das ist eine Alternative für die schottische Whiskyindustrie ? (immerhin könnten da Kapazitäten in den USA frei werden. Wenn das Gesetzt kippt muss die Holzindustrie all die frischen Fäßer ja irgendwo hin verkaufen)
    - Habt ihr Angst um die Geschmacksvielfalt ? (Es gibt ja viele Stimmen die behaupten alle Bourbons schmecken gleich)


    Ich zum Beispiel würde mich freuen mehr Virgin Oaks auf dem Markt zu sehen. Ich finde es faszinierend was man beim Bourbon durch unterschiedliche Toastung, Unterschiede beim Holzwachstum und beim Herstellen der Fäßer für Unterschiedliche Aromen in den Rohbrand bekommt.
    Warum sollte das nicht auch beim schottischen Whisky gut funktionieren ?

    Bin auch in der bösen Base und beim Fassstarken Whisky unter Noface83 zu finden ^^
  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Hab einen Deanston und einen Aberlour, aber beide noch nicht probiert. Naiver Weise erwarte ich mir unterm Strich Bourbon. Das würde ich dann nicht als Alternative in Erwägung ziehen, denn dann würde ich ja Bourbon trinken. Aber ich sollte erst trinken und dann schreiben.:mrgreen:

  • Xibalba User Xibalba Dabei seit: 11.10.2013Beiträge: 187Flaschensammlung:Xibalbas SammlungBewertungen: 29
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    Hab leider noch keinen Virgin-Oak Whisky probiert.Hört sich aber aufgrund der immer knapper werdenden Sherryfässer interessant an. Außerdem , sicherlich interessant wenn man den reinen Holzeinfluss + verschiedene Toastgrade der Fässer hat.Ne FT ist da sicherlich interessant um die verschiedenen Virgin-Oak Reifungen kennen zu lernen um sich dann einen guten Eindruck verschaffen zu können. Ob sich das ganze positiv oder negativ auf den Whisky auswirk bleibt abzuwarten, da es ja noch nicht viele gibt.Vielleicht gwinnt der Whisky dadurch ja an interessanten Noten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel

  • zimbowskyy User zimbowskyy Dabei seit: 25.03.2014Beiträge: 493Flaschensammlung:zimbowskyys SammlungBewertungen: 30
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    Wohin das Ganze in etwa führt, kann man bei Slyrs sehen. Dort wird ja in Virgin Oak Fässern gelagert, die auch unterschiedlich stark getoastet werden. Herr Lüning erklärt das in diesem Video ganz gut:

    http://www.whisky.de/tfg/blog/the-whisky-blog/blog-post/2015/05/04/fassauswahl-fuer-eine-einzelfassabfuellung-von-slyrs.html

    Ich persöhnlich würde mich über mehr Abfüllungen aus frischen Fässern freuen, Vielfalt schadet bekanntlich nicht.

    Mitglied der TWS Ultras
  • Greenkeeper User Greenkeeper Dabei seit: 14.02.2013Beiträge: 2,525Bewertungen: 191
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    Ich habe gemerkt, dass ich zwei Fasslagerungsarten so sehr mag, dass ich entsprechend gereifte Whiskies nahezu immmer gut finde und das sind Madeira-Fässer und virgin oak Fässer.

    Ebenso auffällig ist es bei mir, dass dies mit zwei Einschränkungen/Bedingungen verbunden ist: Die Reifung muss eine gewisse Zeit gedauert haben und die Fässer müssen mindestens mittel getoastet gewesen sein, weil es sonst leichter zu den typischen Bourbon-Klebstoffnoten kommmen kann, die ich gar nicht mag, ja gar "allergisch" darauf reagiere.

    Umgekehrt habe ich festgestellt, dass es Kollegen gibt, die virgin oak Abfüllungen brennereiübergreifend total ablehnen und zwar auch dann, wenn sie gar nicht gewußt haben, dass es virgin-oak Reifungen waren oder das virgin oak Fässer bei der Reifung verwendet wurden.

    meine Sampleliste: Greenkeeper's muppet booze aktive FT: zZ. keine
  • Heidjer User Heidjer Dabei seit: 13.01.2014Beiträge: 754Flaschensammlung:Heidjers WhiskyBewertungen: 73
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    Verschiedene Fassreifungen und damit auch Virgin Oak finde ich gut, da es immer mehr Auswahl verschafft. Sowohl einzeln, als reine Reifung, als Finish oder langfristig (vmtl. auch jetzt schon) für mehr Kreativität und Vielfalt im Vattingprozess.

    Zudem könnte es interessant werden, wie die Scotchindustrie bei einem eventuellen Fallen der EInmalbenutzung bei Bourbons, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte: Mit den Grains aus Virgin Oak könnte man bourbonähnliche Whiskys kreieren und die Versorgung mit gebrauchten Fässern sicherstellen. Damit würde die Attraktivität solcher Single Grains unermesslich steigen und die Restmenge der Erstreifung ist bei der Zweitnutzung mehr mit Bourbon vergleichbar als wenn man diese Fässer gleich für Malt benutzt.
    Aber eigentlich kann ich es mir kaum vorstellen, dass die Amis so doof sind, denn so würden sie die Schotten fast schon dazu zwingen und ihren eigenen Ruf verderben.

    Was jetzt Malts mit Virgin Oak angeht, habe ich bisher wenig Erfahrung. Das rauchige BenRiach-SC aus Virgin Oak war sehr interessant, die QC-Reifungen bei Laphroaig und Ardmore geben auch eine Idee, wie es sein könnte. Als Nichtraucher hatte ich bisher nur den 14er Glenfiddich, aber der hat ja nur ein kurzes Finish und zudem auch zT in frischer europäischer Eiche, nicht nur amerikanischer. Von daher freue ich mich auf die FT und den Stammtisch.

    Savi gefällt das
  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Mich würde es nicht wundern wenn die Brennereien jetzt schon Bourbonfässer so "rejuvenaten", wie sie es mit Sherryfässern machen. Also mit Hochdruck reinpressen und kurz einziehen lassen. Oder eben selbst Bourbon reifen lassen und verkaufen. Das würde die Anzahl zum jetzigen Zeitpunkt aber eher verkleinern als vergrößern und ich glaube nicht, dass das für Bourbonfans authentisch genug wäre.

  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
    , letzte Änderung 19. Mai 2015 um 18:24
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    Ich kenne nur zwei Batches vom Bunnahabhain Darach Ur. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob der aus Virgin Oak oder erstbefüllten Bourbonfässern stammt. Die Angaben, die ich dazu gefunden habe, sind nicht eindeutig.

    Weiß da jemand mehr?

    Auf jeden Fall haben die mir gut geschmeckt und deutlich anders als ein Bourbon. Ich mag auch Whiskys aus erstbefüllten Bourbonfässern gerne. Der Schritt zu neuem Holz scheint mir gar nicht so weit.

    Und ich hatte mal einen BenRiach aus Virgin Oak. Der war aber nur durchschnittlich. Aber auch für diesen gilt: er war anders als ein Bourbon.

    Für mich kann ich die Frage so beantworten: warum denn nicht, solange es eine Variante unter mehreren bleibt.

    .

  • Psyk0man User Psyk0man Dabei seit: 14.03.2012Beiträge: 4,719Bewertungen: 102
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    Ich mag Virgin Oak auch sehr gerne, aber leider wird sich zu wenig getraut, da wirklich länger drinne und mit Altersangabe zu lagern.

    Meist sind es nur finishes, siehe Glenfiddich, BenRiach, Aberlour, Balvenie, etc.

    Grundsätzlich sind die jungen Virgin Oaks aber deutlich und weit entfernt von Bourbon.

    Der Charakter ist Grund verschieden.

    Und wenn am Ende so etwas wie einn Glenmorangie Ealanta bei einem angeblichen "Virgin" Experiment rauskommt, dann fällt mir nur eines dazu ein:

    BITTE MEHR!

  • Scotland User Scotland Dabei seit: 16.02.2014Beiträge: 198Flaschensammlung:Scotland_SingleMaltsBewertungen: 26
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    Mir fällt dazu der Benromach Organic 2008/2014 ein der 6 Jahre in frischen Eichenfässern gereift ist. Ein leckerer Whisky wenn man den Einfluss der Eiche mag.

  • Tobi1983 User Dabei seit: 19.03.2015Beiträge: 511Bewertungen: 2
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    Mal eine Frage, weil das ja hier erwähnt wurde. Gibt es denn Anhaltspunkte oder Spekulationen über die Abschaffung der "Frischfasspflicht" bei Bourbons oder ist das nur so ein Gedankenspiel?

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