Wie versprochen: Reisebericht Schottland 2015

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    das ist leider das Problem bei Standardtouren und vielen Teilnehmern in der Gruppe, da wird nur durchgeschleust. Ich hatte selbiges Problem (zunächst auch) bei Tomatin. Sonntag hingekommen, weil zufällig an der Autobahn dran vorbeigefahren. Um 10 Uhr da, machen aber erst um 12 auf. Da hatte sich aber eine Busreisegruppe zu einer Tour um 11 eingebucht, wir durften also dann auch schonmal in das Visitor Center und haben dann die erste offizielle Tour um 12 mitgemacht. Wir hätten zwar auch bei der Busgruppe mitgedurft, haben uns aber aufgrund der vielen Teilnehmer dagegegenentschieden.
    Bis zu unserer Tour kümmerte sich leider dann aber erstmal keiner um einen, in Deutschland würde man sagen "Servicewüste".
    Unsere Tour mit der jungen Dame (Heather) war recht oberflächlich/Touri-Like, sie selber trinkt auch keinen Whisky, war also nur ihr Job. Die Tour war so gesehen interessant, gut gemacht, jedoch eben für Leute, die nach Schottland kommen und mal eine Destille angucken wollen.

    Zum Glück war unsere Tour mit rund 12 Leuten nicht so überlaufen, so dass man sich gut austauschen konnte. Mit entsprechenden Fragen outet man sich dann ja automatisch als schon Whisky-erfahren und das fand Heather ganz toll und hat sich zwischen den "Sehenswürdigkeiten" mit uns über Deutschland, das Aufwachsen in Schottland für junge Menschen und allem möglichen unterhalten. Ich glaube, das ist auch für die Angestellten ganz nett, wenn da mal einer ist, der nicht nur leierkastenmäßig alles neu erzählt haben möchte, was man schon 1000mal gesagt hat. Während nach der Tour das Standardsortiment Legacy, 12 und Cu Bocan verkostet wurde und die anderen Teilnahmer dann wiederum eher alleingelassen wurde, hat sich Heather später viel Zeit für speziell uns zwei genommen und alles weitere, was man noch so wollte zum Probieren angeboten. Also letztlich dann doch wieder eine individuelle Erfahrung.

    Der Likör von Edradour wird (wie bei Slyrs) eine Cash-Cow sein, drum wird der auch so inflationär angeboten. Ich denke, dass hier auch die Buchung der Tour eine entscheidende Rolle spielte. Viele Leute + Standardtour = doofe Touris. Doofe Touris wollen Souvenire mitnehmen, damit aber, wenn schon Geld ausgegeben wird von den Herrschaften, auch die Frau was davon hat, soll man halt lieber mal zum Likör greifen. Der wird also feilgeboten, damit die Damen auf ihre Herren einwirken. Meine Vermutung.

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "Malticionado" schrieb:
    Der Likör von Edradour wird (wie bei Slyrs) eine Cash-Cow sein, drum wird der auch so inflationär angeboten. Ich denke, dass hier auch die Buchung der Tour eine entscheidende Rolle spielte. Viele Leute + Standardtour = doofe Touris. Doofe Touris wollen Souvenire mitnehmen, damit aber, wenn schon Geld ausgegeben wird von den Herrschaften, auch die Frau was davon hat, soll man halt lieber mal zum Likör greifen. Der wird also feilgeboten, damit die Damen auf ihre Herren einwirken. Meine Vermutung.


    Ist bei Arran auch so (da gabs aber immerhin den 14er zum Likör), aber das hatte bei meiner Freundin Erfolg. Hab dann aber gesagt, dass der doch erst zu Hause bestellt wird, der Platz im Koffer ist kostbar :biggrin:

  • Crìsdean42
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    User Crìsdean42
    Dabei seit: 03.11.2014Beiträge: 904Flaschensammlung:C42 BasislagerBewertungen: 0
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    "Malticionado" schrieb:
    ... Während nach der Tour das Standardsortiment Legacy, 12 und Cu Bocan verkostet wurde und die anderen Teilnahmer dann wiederum eher alleingelassen wurde, hat sich Heather später viel Zeit für speziell uns zwei genommen und alles weitere, was man noch so wollte zum Probieren angeboten. Also letztlich dann doch wieder eine individuelle Erfahrung.

    Der Likör von Edradour wird (wie bei Slyrs) eine Cash-Cow sein, drum wird der auch so inflationär angeboten. Ich denke, dass hier auch die Buchung der Tour eine entscheidende Rolle spielte. Viele Leute + Standardtour = doofe Touris. Doofe Touris wollen Souvenire mitnehmen, damit aber, wenn schon Geld ausgegeben wird von den Herrschaften, auch die Frau was davon hat, soll man halt lieber mal zum Likör greifen. Der wird also feilgeboten, damit die Damen auf ihre Herren einwirken. Meine Vermutung.


    Ja, da wird was dran sein, dass insbesondere bei Touri-Gruppen der Likör auch die Nicht-Whisky-Trinker(innen) ansprechen soll, die bei solchen Gruppen vermutlich immer dabei sind. Wäre halt schön, wenn man als Whisky-Trinker was anderes, vergleichbares angeboten bekäme.

    Wenn man gegen Ende der Tour gut in der Zeit liegt und mal mit dem Führer unter sich ist, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass man sich mit denen ganz gut unterhalten kann und sie auch gerne Fragen beantworten. War bei allen Distillen so. Man muss halt Glück haben und zur richtigen Zeit und ohne Gruppe auf 'ne Tour kommen.

    „Wir haben große Erfurcht vor dem Alter – besonders in Flaschen.“ Thomas Dewar, 1864–1930
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    "Crìsdean42" schrieb:
    Wäre halt schön, wenn man als Whisky-Trinker was anderes, vergleichbares angeboten bekäme.


    Kriegste ja auch. Aber eben in den speziellen Warehouse-oder-wie-auch-immer-bezeichnet-Touren :wink: musste halt extra berappen :wink:

    "Crìsdean42" schrieb:
    Man muss halt Glück haben und zur richtigen Zeit und ohne Gruppe auf 'ne Tour kommen.


    Genau, das ist eigentlich überall so. Die Leute stehen hinter ihrem Produkt und teilen das auch gerne mit interessierten Menschen. Begeistert mich auch immer.

    Und - habs nämlich auch noch nicht gesagt - sehr schöner Bericht, danke!

  • Crìsdean42
    Themenersteller
    User Crìsdean42
    Dabei seit: 03.11.2014Beiträge: 904Flaschensammlung:C42 BasislagerBewertungen: 0
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    "Malticionado" schrieb:
    Und - habs nämlich auch noch nicht gesagt - sehr schöner Bericht, danke!

    Bitte! :biggrin:

    „Wir haben große Erfurcht vor dem Alter – besonders in Flaschen.“ Thomas Dewar, 1864–1930
  • Murxus User Murxus Dabei seit: 30.12.2014Beiträge: 2,263Flaschensammlung:--> siehe baseBewertungen: 9
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    ... und ich will auch noch DANKE sagen!
    Berichte wie dieser helfen einem Schottland-Greenhorn wie mir sehr viel.
    Danke dafür u. Slainte!

    consumo ergo sum
    *** Forengeprüfter Living Bottle Panscher ***


    MISS YOU!

    https://www.whisky.de/forum/uploads/editor/20201211a_IEDAZFKHAS.png

  • HerrRossi User HerrRossi Dabei seit: 28.08.2013Beiträge: 1,359Bewertungen: 0
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    Wir (4) sind auch gerade aus Schottland zurück gekommen und ich möchte 2 Ergänzungen abgeben.

    Wir waren Freitag Morgen bei Edradour, pünktlich zur Öffnungszeit um 10 Uhr. Unsere kleine Gruppe von 9 Personen ermöglichte eine sehr gute und informative Tour. Es gab den 10y und einen im Weinfass nachgereiften Edradour. Ein Glas (Glencairn) durfte man behalten. Für 7,50£ finde ich dies absolut ein Schnäppchen.
    Höhepunkt war aber der abschließende Besuch im Cafe. Für 2,50£ gab es einen großen Humpen Kaffee und die Tasse mit schönem Edradour Motiv durfte man auch behalten. Dazu konnte man alle aktuellen Abfüllungen der Brennerei gegen kleines Entgelt probieren. Bei mir war es einer aus der single cask Serie für 2,50£ und ein megageiler Ballechin mit Rotweinfinish für 3,-£. Die drams waren großzügig eingeschenkt und somit ebenfalls ein Schnäppchen.

    Und meine zweite Anmerkung betrifft die Schlösser an den Spirit Safes. Es ist korrekt, dass diese nur noch der Zierde dienen und eventuell dazu, einfache Mitarbeiter davon abzuhalten sich mal einen ordentlichen Schluck newmake abzuzapfen. Die Schlüssel hat nicht mehr der "excise man", sonder i.d.R. der Brennereimanager. Ich hatte schon mehrere Touren, bei denen der Safe offen war; z.B. Morgens vor Beginn der Produktion.

    Das Glück hab ich übrigens gefunden: MoS Diamond Glengoyne 40y 1972
  • Crìsdean42
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    User Crìsdean42
    Dabei seit: 03.11.2014Beiträge: 904Flaschensammlung:C42 BasislagerBewertungen: 0
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    "HerrRossi" schrieb:
    Wir (4) sind auch gerade aus Schottland zurück gekommen und ich möchte 2 Ergänzungen abgeben.

    Wir waren Freitag Morgen bei Edradour, pünktlich zur Öffnungszeit um 10 Uhr. Unsere kleine Gruppe von 9 Personen ermöglichte eine sehr gute und informative Tour. Es gab den 10y und einen im Weinfass nachgereiften Edradour. Ein Glas (Glencairn) durfte man behalten. Für 7,50£ finde ich dies absolut ein Schnäppchen.
    Höhepunkt war aber der abschließende Besuch im Cafe. Für 2,50£ gab es einen großen Humpen Kaffee und die Tasse mit schönem Edradour Motiv durfte man auch behalten. Dazu konnte man alle aktuellen Abfüllungen der Brennerei gegen kleines Entgelt probieren. Bei mir war es einer aus der single cask Serie für 2,50£ und ein megageiler Ballechin mit Rotweinfinish für 3,-£. Die drams waren großzügig eingeschenkt und somit ebenfalls ein Schnäppchen.

    Und meine zweite Anmerkung betrifft die Schlösser an den Spirit Safes. Es ist korrekt, dass diese nur noch der Zierde dienen und eventuell dazu, einfache Mitarbeiter davon abzuhalten sich mal einen ordentlichen Schluck newmake abzuzapfen. Die Schlüssel hat nicht mehr der "excise man", sonder i.d.R. der Brennereimanager. Ich hatte schon mehrere Touren, bei denen der Safe offen war; z.B. Morgens vor Beginn der Produktion.

    Danke für die ergänzenden Infos, insbesondere zu den Spirit Safes. Das ist interessant zu wissen.

    Dass unsere Edradour Tour nicht ganz so komfortabel war - wobei sie schon gut und auch informativ war -, lag wohl tatsächlich daran, dass unsere Gruppe zu groß und an diesem Tag scheinbar extrem viel los war. Und dass es bei euch nicht den Likör, sondern ein Weinfass-Finish gab und ihr die Gläser behalten durftet, spricht für die Theorie, dass größere Reisegruppen wohl anders abgefertigt werden als andere. Schade eigentlich.

    „Wir haben große Erfurcht vor dem Alter – besonders in Flaschen.“ Thomas Dewar, 1864–1930
  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    "Crìsdean42" schrieb:
    Dass unsere Edradour Tour nicht ganz so komfortabel war - wobei sie schon gut und auch informativ war -, lag wohl tatsächlich daran, dass unsere Gruppe zu groß und an diesem Tag scheinbar extrem viel los war. Und dass es bei euch nicht den Likör, sondern ein Weinfass-Finish gab und ihr die Gläser behalten durftet, spricht für die Theorie, dass größere Reisegruppen wohl anders abgefertigt werden als andere. Schade eigentlich.

    Schade, aber eigentlich nachvollziehbar. Auch Guides möchten bezahlt werden. Und möglichst einen ordentlichen (Volzeit-) Job haben. Und evt. ist es in Stoßzeiten gar nicht möglich, alle zu bedienen, hingegen zu laueren Zeiten genügend Potential frei. Also macht man die "gemütlicher" besuchten Zeiten attraktiver. Egal, ob bewußt oder unbewußt - das ist doch normal. Wenn das Kaufland leer ist, werde ich schnell bedient und bekomme evt. 'ne gute Beratung, Freitag Abend muss ich anstehen und die Mitarbeiter, die unterwegs sind, füllen Regale auf und können (weil studentische Hilfskäfte) nichts über das nächste Regal sagen. Massenzeit=Massenbehandlung, wenn man außerhalb kommt, hat aber vielleicht sogar der Distillery Manager gerade mal "Langeweile" und macht selber 'ne Tour. Gerade das (keine "industrielle" Abfertigung) sollte man als Whisky-Fan doch zu schätzen wissen.

    "Every question I answer will only lead to another question", 'Mother', Lost S06E15
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