Balvenie 16 Jahre Triple Cask BLEND

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  • kl_2015 User Dabei seit: 18.02.2015Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    Ganz ehrlich? Aus genau den Gründen, die du beschrieben hast, würde ich solche Experimente tendenziell eher dann unternehmen, wenn ich *sicher* bin, dass ich den Whisky nicht wirklich mag.

    Und dazu gehört eben auch mehrfaches Probieren: Zum einen verändert sich Whisky ja bekanntlich in der ersten Zeit nach dem Öffnen der Flasche, zum anderen empfindet man den selben Whisky je nach eigener Tagesform anders, teilweise sehr unterschiedlich. (Ich selber habe diesen Eindruck z.B. auch beim 12er Double Wood recht stark).

    Solltest du weiter machen wollen, ist die "Vermählung" der Whiskies im Trinkglas sicherlich denkbar ungünstig. Hast du keine Sample-Flaschen o.ä.? (Ich habe, ehrlich gesagt, vorher gar nicht mitbekommen, dass du die Gemische direkt im Trinkglas aufbewahrt hast ... ich hatte die Glencairn-Bemerkung nur als Mengenvergleich verstanden.)

    Just my two cents.

  • Nosingbär
    Themenersteller
    User Nosingbär
    Dabei seit: 17.06.2015Beiträge: 2,147Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 13. September 2015 um 00:34
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    Ich hätte mir halt gedacht dass die sich mit Abdeckung besser halten im Glas, hätte sogar genug Flaschen gehabt. Meh.

    Einerseits geb ich dir recht, ich bin jetzt dazu geneigt, zu schauen, wie ich den Triple Cask am besten genießen kann. Auf der anderen Seite wertschätze ich halt Whiskies, die robust sind, wo man weiß, was man kriegt. Wie zB den Glenfarclas 15 Jahre. Den mag ich nicht alle Tage, weil der sehr intensiv sherry-fruchtig ist. Das ist mir manchmal einfach zu viel. Aber ich weiß, was kommt, wenn ich den einschenke. Für die Hälfte vom Preis.

    Das ist es, was mir nicht gefällt. Klar, generell muss man aufpassen, dass man sich richtig verhält, damit man whisky gut genießen kann. Aber fragile Whiskies wie der Triple Cask 16 J. verlangen noch einen Deut mehr und sind vielleicht am Ende einfach wechselhaft und hin und wieder schwach. 40 Euro geb ich gern für sowas aus, aber nicht über 80. Für den Preis muss schon was ordentliches her, nicht 40% Alkohol und Fragilität.

    Sorry, will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, hab schon an anderer Stelle genug gemosert. Hab halt lernen müssen, dass man gut recherchieren sollte, bevor man sich einen Whisky kauft, man entwickelt nun mal Erwartungen, Whisky ist teuer, und so muss man aufpassen, wo man Geld hinlegt.

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  • kl_2015 User Dabei seit: 18.02.2015Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    Ich finde, dass deine Meinung absolut nachvollziehbar ist (und auch ein gutes Argument für Samples liefert).

    Ich bin mir nicht sicher, was genau die "Tagesform" eines Whiskies beeinflusst: Trivialerweise kann das zuvor Gegessenes/Getrunkenes sein, aber jeder kennt wohl, wie unterschiedlich Whiskies schmecken können trotz scheinbar gleicher Voraussetzungen.

    Vielleicht ist es aber noch wichtig zu betonen, dass sich hier ja nicht der Whisky von Tag zu Tag verändert, sondern nur deine Auffassung: Das mag dann für dich enttäuschend sein, wenn du einen "stabileren" Whisky suchst, ist aber kein Attribut des Whiskies an sich. Insofern kann der schon etwas "Ordentliches" sein, und wenig fragil, für andere Menschen.

    Gut, vermutlich renne ich hier offene Türen ein, wollte das aber lieber klarstellen.

    Ein weiteres Beispiel ist für mich der Benromach 10: An manchen Tagen finde ich ihn störend jugendlich-metallisch, an anderen ganz fantastisch, spritzig (nicht sprittig), leichter Rauch, Tiefe durch den Sherry-Anteil und Charakter aus den first-fill-Fässern - alles, was man sich von einem jüngeren Whisky nur wünschen kann. Dieses Wechselspiel ist aber nicht dem Benromach an sich anzukrieden, sondern wohl eher meinem eigenen Gaumen.

    Murxus gefällt das
  • Nosingbär
    Themenersteller
    User Nosingbär
    Dabei seit: 17.06.2015Beiträge: 2,147Bewertungen: 28
    , letzte Änderung 13. September 2015 um 00:47
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    Ja, das ist sicher ein eigenes Thema für sich, was nun alles "Tagesverfassung" beinhaltet.

    Um das klarzustellen, ich bin mir sicher, dass sich kein Whisky in der Flasche allzu schnell verändert. Mir sind gewisse Einflüsse bekannt, die einen, die man verhindern kann, wie Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung, und andere, die man schwerer verhindern kann (bin aber grad dabei, Argon Gas zu besorgen), wie Oxidation. Also von Tag zu Tag verändert sich Whisky natürlich nicht.

    Was ich mit fragil meine, ist zwar natürlich durch meine Tagesverfassung verursacht, aber trotzdem ein Schwächemerkmal des Whisky. Mit fragil meine ich, dass der Whisky dazu tendieren kann, unter Umständen verwässert zu schmecken und kein konstantes Mundgefühl hat. Jetzt hab ich heute gelernt, dass Kühlfilterung da vielleicht doch weniger ausmacht als gedacht, aber Alkohol Prozente haben da einen ganz deutlichen Einfluss. Manche Whiskies bleiben robust trotz 40% (und sogar darunter mit einem Teelöffel Wasser extra), das sind aber tendenziell junge Whiskies (ich würde vorschlagen, zum Benromach einen Löffel Wasser dazu zu geben, vielleicht macht ihn das angenehmer an den rauen Tagen), die noch nicht lange durch die Holzkohle im Fass mild gemacht worden sind.

    Ich bin mir nun sicher, dass viele ältere Whiskies fragil sind, wenn sie mit 40% abgefüllt werden, weil das Fass ihnen ihre Intensität etwas entzogen hat durch die Kohle, die ja auch filtert. Wie gesagt, letztendlich ist meine Verfassung der ausschlaggebende Faktor, aber es ist auch ein Qualitätsmerkmal von Whisky, wenn dieser nicht so schwach ausgeprägt ist in seiner Intensität, dass er an manchen Tagen schal schmeckt, obwohl man eh aufpasst, dass man brav nix würziges isst. Mir ist übrigens aufgefallen, dass Eis das schlimmste ist. Nach einem Eis kann ich noch so viele Stunden warten, wenn ich am selben Tag Whisky koste, sind alle süßen Aromen verschwunden. Eis ist der Geschmacksknospen Killer.

    Wenn ich drüber nachdenk, fallen mir auch kaum alte Whiskies ein, die nur 40% Vol. aufweisen, und das wird Gründe haben. Einerseits kosten die meistens so viel, dass man sich mehr als 40% erwarten darf (*hint, hint*), und andererseits denk ich lieg ich richtig damit, dass die Holzkohle die "jugendlichekeit" ordentlich rausholt und so mehr % notwendig sind, wenn das Zeug nicht schwach schmecken soll.

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