Whisky mehrere Jahre richtig lagern?

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  • glenkinchie
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    Dabei seit: 19.11.2015Beiträge: 5Flaschensammlung:Glenkinchies SammlungBewertungen: 0

    Hallo zusammen,

    ich habe mir über die letzten Jahre eine recht große Whiskysammlung aufgebaut (selbst gekauft und auch viel geschenkt bekommen). Da ich gar nicht so viel trinken kann, möchte ich nun ein paar verschlossene Flaschen länger einlagern. Zusätzlich möchte ich mir ein paar Anlageflaschen kaufen.

    Auf Whisky.de gibt es ein paar Tipps, wie man Whisky für längere Zeit lagern sollte (gleichmäßige Temperatur, trocken etc.). Meine Frage ist nun, wo ihr eure Anlageflaschen lagert? Stehen die einfach im Keller? Verschließt ihr die Flaschen nochmal zusätzlich (z.B. mit Parafilm)?

    Ich habe aktuell folgenden Plan:
    Die Flaschen mit Parafilm sehr dicht verschließen und dann in einer Alukiste in den Keller stellen. Die Alukiste ist staub- und spritzwassergeschützt (Gibt es im Baumarkt in verschiedenen Größen).
    Was haltet ihr davon?
    Wäre es von Vorteil einen Luftentfeuchter in die Kiste zu legen? Oder zieht so etwas eher Feuchtigkeit (=Whisky :wink:) aus den Flaschen?

    Vielen Dank für Tipps und Meinungn

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 25.06.2015Beiträge: 0Flaschensammlung:The Wild HuntBewertungen: 182
    , letzte Änderung 21. November 2015 um 20:00
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    Ummantel alle meine Flaschen mit Parafilm aufgrund meines
    gemächlichen Trinkverhaltens. Kosten dafür sind im Verhältnis
    zum Nutzen doch sehr erträglich. Sollte alle paar Jahre
    gewechselt werden - werde ich mir dann aber auch genau
    anschauen was der Parafilm dann noch kann.
    Wichtig ist die Flasche vor Sonneneinstrahlung zu schützen
    und halbjährlich umzudrehen damit der Korken befeuchtet wird.

    Das von meiner Seite.

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  • FireRock User FireRock Dabei seit: 27.03.2015Beiträge: 5,922Bewertungen: 207
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    Abgesehen davon dass ich keine "Anlageflaschen" habe weil ich Whiskygenießer bin und kein Whiskyramscher (davon gibt es eh schon zuviele), stehen meine Flaschen die ich mir für später aufheben möchte im Keller. Natürlich stehend und dunkel. Da ich in meinem Keller weder Spritzwasser noch soviel Staub habe dass ich angst um meinen Whisky haben müsste benutze ich keine Alukiste sondern einen schnöden Schrank in dem auch Konserveven und alles mögliche stehen. Originalverschlossene Flaschen musst du nicht weiter zusätzlich versiegeln. Mein Keller ist absolut trocken weshalb dort ein Luftentfeuchter überflüssig wäre. Wenn du einen wirklich feuchten Keller hast wird sich vorallem dein Stromanbieter darüber freuen wenn du da einen Luftentfeuchter reinstellst. Da ist der gewünschte "Anlageerfolg" schnell an Strom investiert. Sofern es nicht schimmlig im Keller ist hätte ich auch bei einem etwas feuchteren Keller keine Angst um den Flascheninhalt.

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  • GlenTen User GlenTen Dabei seit: 05.01.2012Beiträge: 4,333Flaschensammlung:GlenTen's BottlephernaliaBewertungen: 109
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    "Marcus2" schrieb:
    (...) und halbjährlich umzudrehen damit der Korken befeuchtet wird.

    Davon kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur dringend abraten. Wenn's gut geht, hast Du nur komische Ränder an den Korken.
    Wenn nicht, kann man damit über längere Lagerzeit schwer angegriffene, schmierige und/oder bröselige Korken produzieren.

    To alcohol! The cause of -and solution to- all of life's problems! Πάντα χωρεῖ καὶ οὐδὲν μένει (Platon) TEGIDA - Tolerante Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 25.06.2015Beiträge: 0Flaschensammlung:The Wild HuntBewertungen: 182
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    "GlenTen" schrieb:
    "Marcus2" schrieb:
    (...) und halbjährlich umzudrehen damit der Korken befeuchtet wird.

    Davon kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur dringend abraten. Wenn's gut geht, hast Du nur komische Ränder an den Korken.
    Wenn nicht, kann man damit über längere Lagerzeit schwer angegriffene, schmierige und/oder bröselige Korken produzieren.


    Sprich du drehst dich nicht um und fährst damit gut?
    Kannst du da bitte näher drauf eingehen. Allgemein heißt es
    halbjährlich einmal drehen.

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  • drgtd User Dabei seit: 21.11.2015Beiträge: 5Flaschensammlung:drgtds SammlungBewertungen: 22
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    Als Chemiker kann ich drei Dinge empfehlen: Parafilm, Lichtausschluss und eine niedrige Temperatur, daneben gilt es, eine möglichst stabile Temperatur zu halten. Im Labor habe ich über Jahre Parafilm auch für extrem empfindliche Produkte verwandt. Der Feind heisst Sauerstoff und den hält man mit Parafilm in Schach. Temperaturwechsel führen in einer geschlossenen Flasche zu Über- oder Unterdruck, so dass Luft eindringen oder austreten könnte, wenn man das System nicht abschließt und genau das verhindert der Parafilm. Eine äußere Hülle wie eine Alubox macht daher keinen nennenswerten Effekt. Zurück zum Thema niedrige Temperatur: Es gilt die Faustregel, dass 10 Grad mehr die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt und Alterung ist im Kern nichts anderes als eine chemische Reaktion. Also die kälteste Ecke im Keller finden. Selbstverständlich muss auch Licht ausgeschlossen werden, also absolute Dunkelheit sicherstellen! Was Licht anrichten kann sieht man am besten bei in die Jahre gekommenen Sonnenstudiobesuchern...

  • Droggelbecher User Dabei seit: 10.01.2014Beiträge: 1,212Flaschensammlung:SammlungBewertungen: 3
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    "glenkinchie" schrieb:
    Meine Frage ist nun, wo ihr eure Anlageflaschen lagert? Stehen die einfach im Keller?

    Ganz einfach: Ich spekuliere lieber mit Aktien und nicht mit Whisky. Aktien liegen auf meinem Depot und ich muss mir keine Gedanken darum machen. Außerdem ist der Verkauf von Aktien nur 3 Mausklicks entfernt. Ein Whiskyverkauf ist sehr umständlich, teuer und riskant (Verkäufer haftet für Transportschäden, Betrüger, etc.).

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  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 25.06.2015Beiträge: 0Flaschensammlung:The Wild HuntBewertungen: 182
    , letzte Änderung 21. November 2015 um 20:26
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    Gelungener 1. Beitrag drgtd Willkommen im Forum!
    Außerdem sind "Whiskyanleger" irgendwie unsympathisch. :rolleyes:

    Friend of Laphroaig Ardbeg Committee Member Member of the North Star Crew
    Gloindrgtd2 gefällt das
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 05.12.2011Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    Hallo zusammen,

    ich war bis knapp ins aktuelle Jahrtausend Mitglied der Scotch Malt Whisky Society (damals noch unabhängig) und besitze aus dieser Zeit noch einige Flaschen. Diese lagere ich stehend (ohne umdrehen) bei Zimmertemperatur im unteren Fach eines Schrankes (also dunkel und recht temperaturstabil bei ca. 18 bis 25 Grad). Eine Flasche habe ich markiert und kann bisher so gut wie keinen Verlust erkennen. Deshalb finde ich Parafin "overdone", wie der Engländer sagt.

    Ein Sammler hat mir mal von einstelligen Lagertemperaturen abgeraten (was ja laut drgtd in erster Näherung eher anzustereben wäre). Bin zwar nur ein verkrachter Chemiker aber die RGT-Regel schätzt ja nur grob einen Faktor ab. Da zumindest ich nicht weiß, welches denn die originären Reaktionsgeschwindigkeiten der in Rede stehenden Veränderungsreaktionen sind oder inwieweit gar Reversibilität gegeben ist, wäre das Postulieren einer Auswirkung des RGT-Faktors rein spejuklativ. Würde meine Flaschen deshalb jedenfalls nicht in meinen 8 bis 17 Grad kalten Keller räumen. Schon deshalb nicht weil Keller nie ganz trocken sind.

    Viele Grüße
    Jock

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Einfach mal ein 'Dankeschön' zwischendurch! Super interessanter Thread!

    Meine Flaschen alle stehend, in Kartons oder Ikea-Plastikboxen (die, mit dem Deckel) gelagert.
    Allerdings erst seit max. einem Jahr. Kein Parafilm, Raumtemperatur = Wohnraum.

    Bis jetzt schmeckt der Whisky, ich bin mir allerdings unsicher was in 5-10 Jahren damit ist...

    Ich lese weiter gespannt mit!

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 05.08.2013Beiträge: 0Flaschensammlung:Gladiator a.D.Bewertungen: 0
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    Gibt es überhaupt irgendjemanden hier im Forum, der eine Flasche lange (>10 Jahre) gelagert hat, sie geöffnet hat und einen "umgekippten" (ungenießbaren bzw. deutlich vom bekannten Geschmack abweichenden) Whisky vorfand? Bzw. gibt es umgekehrt Erfahrungen mit wirklich lange gelagerten Flaschen, bei denen nach letztendlichem Öffnen nichts "ungewöhnliches" festzustellen war?

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