Standards vs. Exoten/UAs

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  • Phycone
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    User Phycone
    Dabei seit: 19.01.2013Beiträge: 346Flaschensammlung:Phycones SammlungBewertungen: 20
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    "Waschbär" schrieb:
    "Phycone" schrieb:
    (...)
    Bei den Preisen um die 50 Euro hatte ich noch NICHT EINE UA, die auch nur im Ansatz mit beispielsweise einem Talisker DE, Glendronach 15, Springbank 10, mithalten konnte. In diesem Preissegment lohnt sich UA, meiner Erfahrung nach nie.
    (...)

    Können denn viele OA in dem Preissegment mit den genannten mithalten? Wenn man alle UA mit den besten OA vergleicht, hängt man die Messlatte natürlich ziemlich hoch.

    Trotzdem können für mich persönlich z.B. folgende UAs im 50 Euro Segment mit den o.g. OAs mithalten.

    Classic of Islay JW WID:64369
    Aultmore 2007 BiM WID:65683
    Bunnahabhain 2005 SV WID:64559
    Glenlossie 1997 vW WID:71343
    Glenrothes 1997 SV WID:73774
    Imperial 1995 SV WID:52390

    Na ja - vielleicht nicht ganz mit dem Revival. Aber das ist auch einer meiner Lieblinge, bei dem sich die 50 Euro ja auch erledigt haben.



    Ja jetzt wird`s schwierig. Jetzt können wir uns natürlich die einzelnen Abfüllungen um die Ohren hauen und dann kommt nach 20 hin-und-her-Posts einer her und sagt "Is halt Geschmackssache" und er hat auch noch Recht. Zugegeben ich habe damit angefangen:lol:.

    Trotzdem ist für mich, die Frage, wie gut sind die von dir genannten Abfüllungen erhältlich?, wie bist du drauf gekommen (Eckdaten? Empfehlungen?)?

    Nochmal konkret: Ich kann mein Geld nicht in den Wind schießen, nicht so viel riskieren...da sind dann UAs wahrscheinlich eher schwierig. Bis auf den Classic of Islay zum Beispiel, den ich unbedingt mal probieren möchte und der immer wieder nachkommt, sind UAs eher was für Leute, die schon "alles" probiert haben und sich irgendwie bei Laune halten wollen.

    Meine These: Leute, denen es um den reinen Genuss geht, sind mit den vielen sehr guten 50 Euro OAs gut bedient. Für fortgeschrittene Sammler (im Sinne von "Ich brauche 50-Whiskies-Auswahl"), die schon viel probiert haben, geben UAs den nötigen Kick.

  • Christopher User Christopher Dabei seit: 02.11.2010Beiträge: 2,959Bewertungen: 143
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    "Phycone" schrieb:
    Meine These: Leute, denen es um den reinen Genuss geht, sind mit den vielen sehr guten 50 Euro OAs gut bedient. Für fortgeschrittene Sammler (im Sinne von "Ich brauche 50-Whiskies-Auswahl"), die schon viel probiert haben, geben UAs den nötigen Kick.


    Gewagte These, jedenfalls im ersten Teil.
    Ich stelle mal eine, ebenso Gewagte, für mich auf.
    Viele <50€ OA sind für mich recht ähnlich und austauschbar.
    z.B.
    Glenfiddich 12, Glenlivet 12
    Balvenie 12, Dalmore 12, Aberlour 10
    Oban 14, Old Pulteney 12
    Glenlivet 18, Glenfarclas 18
    usw...

    UA´s können da einem schon mal den "nötigen" oder speziellen Kick geben. Z.b. eine 16er UA Glenlivet.
    Ein Sammler, jedenfalls was ich darunter verstehe, bin ich nicht. Aber ein Ansammler.

    Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol.
  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
    , letzte Änderung 16. Dezember 2015 um 14:48
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    "Phycone" schrieb:
    Nochmal konkret: Ich kann mein Geld nicht in den Wind schießen, nicht so viel riskieren...da sind dann UAs wahrscheinlich eher schwierig. Bis auf den Classic of Islay zum Beispiel, den ich unbedingt mal probieren möchte und der immer wieder nachkommt, sind UAs eher was für Leute, die schon "alles" probiert haben und sich irgendwie bei Laune halten wollen.


    Ist es Dir wichtig, Whiskys, die Du magst, nachkaufen zu können?
    Das ist in der Tat ein starkes Argument pro OA.
    Aber keinen von uns will doch immer dieselben Whiskys trinken, oder doch?

    "Phycone" schrieb:
    Meine These: Leute, denen es um den reinen Genuss geht, sind mit den vielen sehr guten 50 Euro OAs gut bedient. Für fortgeschrittene Sammler (im Sinne von "Ich brauche 50-Whiskies-Auswahl" ) , die schon viel probiert haben, geben UAs den nötigen Kick.


    Gewagte These! :lol:

    Ich habe derzeit fünf Flaschen offen, davon zwei UA. Geschlossene Flaschen habe ich 19, davon sieben UA. Ich bin kein Sammler, schon gar nicht fortgeschritten. Und ich bin weit davon entfernt, "alles" probiert zu haben. Nach Deiner Theorie benötige ich den Kick durch die UA also nicht. :wink:

    Trotzdem kaufe ich gerne UA. Die Gründe habe ich oben schon genannt.

    Ich habe früher ähnlich gedacht wie Du. Bleib offen, sonst entgeht Dir was.

    .

  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,487Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 16. Dezember 2015 um 14:51
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    @Phycone: Ich hatte deine Aussage so verstanden, dass du noch keinen sehr guten 50-Euro-UA getrunken hast, weil es keinen gibt. Dem wollte ich widersprechen. Wenn du noch keinen sehr guten 50-Euro-UA getrunken hast, weil dir die Suche danach zu aufwendig oder zu riskant ist (wegen möglicher Fehlkäufe), dann ist das natürlich völlig OK. Es zwingt dich niemand dazu, die Vielfalt der Whiskywelt zu erkunden, wenn du mit einer Auswahl davon glücklich bist.

    Leider muss ich dir aber trotzdem erneut widersprechen. 8)

    "Phycone" schrieb:
    Meine These: Leute, denen es um den reinen Genuss geht, sind mit den vielen sehr guten 50 Euro OAs gut bedient. Für fortgeschrittene Sammler (im Sinne von "Ich brauche 50-Whiskies-Auswahl" ), die schon viel probiert haben, geben UAs den nötigen Kick.

    Das sehe ich völlig anders. Der besondere Genuss am Whisky liegt für mich nämlich nicht nur im Genuss des einzelnen Whiskys, der mir schmeckt. Dann bräuchte ich im Extremfall sogar nur eine einzige Sorte. Der besondere Genuss am Whisky liegt für mich darin, die vielen, vielen unterschiedlichen leckeren und sehr leckeren Whiskys genießen zu können. Bei dieser Freude an der Vielfalt ist es mir völlig egal, ob ein Whisky OA oder UA abgefüllt ist. Und das macht mich nicht zum "fortgeschrittenen Sammler" sondern zum fortgeschrittenen (reinen) Genießer. :smile:

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 28.03.2013Beiträge: 0Bewertungen: 3
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    Ich wage auch zu behaupten, dass Whiskys < 50 Euro meist zu eindimensional für echten, langfristigen Genuss sind.

    Süßer SoftieAntichrist und Bösewicht. Nichtfeder aus Überzeugung. WDE++: Das Forenhelferlein.

    User/Moderator der Herzen. Team Auf-Peng-Weg!


    Edradour selbstgemacht: Ein Stück Seife, eine Flasche Brombeerschnaps und etwas Geduld.


    Man sollte immer eine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses.
    Außerdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben. 
    (W. C. Fields)

  • Phycone
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    User Phycone
    Dabei seit: 19.01.2013Beiträge: 346Flaschensammlung:Phycones SammlungBewertungen: 20
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    Nur nochmal zur Klarstellung, mit Sammler meine ich nicht Spekulanten, sondern, wie Christopher sagte "Ansammler".

    @Christopher: Die von dir genannten Whiskies finde ich auch langweilig, das sind aber auch eher 30 Euro Standards.

    @Gloin: Bei Whiskies, die man nachkaufen kann gibt es den Vorteil, dass mehr Leute ihre Meinung darüber schreiben und man sich demnach ein besseres Bild von diesen machen lässt. Ich persönlich habe noch nie eine Flasche nachgekauft. Zu deiner rhetorischen Frage, dass ja wohl keiner nur einen Whisky genießen möchte, muss ich sagen, dass wir uns hier sehr dem Kern des Problems nähern. Ich denke ich gehöre zu der Gruppe, die mit, sagen wir, 5 Flaschen ausgesuchter Whiskies, welche die groben Richtungen abdecken, zufrieden
    sind. Es sind 5 Flaschen und jede Flasche hat eine große Verantwortung, sie muss ihre jeweilige Geschmacksrichtung bestmöglich repäsentieren und optimalerweise noch so komplex sein, dass sie nicht langweilig wird. Ich denke das wird der Grund für meine Pro OA-Standard-Haltung sein.

    @Waschbär: Ich denke wir haben den Knackpunkt auch hier erreicht. Du beziehst den meisten Genuss aus der wahnsinnigen Vielfalt von Whisky. Ich hingegen bin mit den Grundrichtungen zufrieden und bin eher auf der Suche nach würdigen Vertretern, wenn meine Großflaschen alle sind.

    Ich versuche solange wie möglich mit dem Basiclevel zufrieden zu sein und falls das einmal nicht mehr der Fall sein sollte, mache ich, wie im Eingangspost beschreiben mal eine Whiskypause.

    Ich bin eher kritisch mit mir selbst, auch was mein Whiskyhobby angeht vorallem aufgrund meiner eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten, daher eventuell meine Einstellung.

    Die Suche nach dem Besonderen ist auch für mich extrem reizvoll, es ist ja auch nicht so, dass ich für ein Sample noch nicht 30 Euro ausgegeben hätte. Am Ende des Tages finde ich aber die Basics auch schon so gut, dass ich das in Frage stellen muss.

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 05.08.2013Beiträge: 0Flaschensammlung:Gladiator a.D.Bewertungen: 0
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    Hallo,

    ich finde man kann das so pauschal nicht sagen, ob nun Standards oder UAs besser sind. Ich finde die UAs sind eine schöne Ergänzung der Standard-Range. Als ich mit Whisky angefangen habe, habe ich versucht möglichst viele verschiedene Whiskies kennen zu lernen und habe querbeet aber vor allem bei den OAs probiert. Damals war es für mich undenkbar eine Flasche desselben Whiskies zweimal zu kaufen, denn warum sollte man seine Kapazitäten für gleiches verschwenden, wenn es noch tausende Whiskies zu entdecken gibt?

    Inzwischen haben sich eine Whiskies und Brennereien herauskristallisiert, die ich bevorzugt kaufe, z.B. Glendronach und Springbank. Außerdem gibt es einige Whiskies, die sich m.E. soweit vom Durchschnitt abheben, daß es sich lohnt mehrere Flaschen davon zu kaufen, auch wenn man dies mit dem Preis bezahlt in der Summe weniger neue Whiskies kennenlernen zu können.

    Ich hatte z.B. noch nie einen Glenkinchie im Glas, obwohl das ein sehr bekannter Einsteiger-Whisky ist und viele viele andere Distillen habe ich noch nie ausprobiert. Trotzdem reizt es mich mehr einen anderen Bunnahabhain oder Springbank oder Glencadam kennezulernen, als eine Distille zu testen, die ich noch nicht kenne. Hier kommen dann die UAs ins Spiel, die das Spektrum deutlich erweitern, gerade bei Distillen mit dünner und/oder teurer Standard-Range wie Springbank.

    Insgesamt sind die UAs leider schwer zu durchschauen: Abfüllungen verschwinden schnell vom Markt, es gibt wenig Meinungen, die Chance auf gut Glück einen Kracher zu kaufen ist gering, ihn vorher kennen zu lernen schwerer als bei den meisten OAs. Meine Erkundungsreise bei den UAs wird jedenfalls noch weitergehen. Einige potentiell interessante Flaschen ausgewählt, kann man das Risko ja durch FTs reduzieren und bei Wohlgefallen ggf. nachkaufen.

    Ich habe zwar in der Summe noch nicht so viele UAs probiert. Einige finde ich aber richtig toll. Zum Beispiel den Glencadam 1990-2001 von Berry Bros. & Rudd WID:26494, der mich überhaupt erst mit dieser Distille in Kontakt gebracht hat. Der Tobermory 19 y.o. von Ian MacLeod WID:70634 ist ebenfalls ein herausragender Whisky, einer der besten, die ich je im Glas hatte. Für mich steht fest, daß ich von Glencadam und Tobermory mehr kennen lernen möchte, da greife ich gerne auch zu weiteren UAs.

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