John Aylesbury: Namenloser Highland

  • Bloedz
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    Dabei seit: 22.06.2013Beiträge: 722Bewertungen: 0

    Zu den eher weniger bekannten Unabhängigen Abfüllern zählt sicherlich John Aylesbury. Das Unternehmen hat seinen Schwerpunkt eigentlich im Tabakgeschäft, versorgt die Händler aber auch mit eigenen Whisky-Abfüllungen. Da mir eine sehr nette Person hin und wieder eine Flasche Whisky aus einem Tabakladen verehrt, habe ich mittlerweile so einige Varianten probiert. Alles okay, nichts herausragendes halt. Ich erinnere mich u.a. an jüngere Abfüllungen von Ben Nevis, Macduff und Glenburgie.

    Gerade habe ich aus der Aylesbury-Serie "Regional Cask Selection" einen 10jährigen Highland Single Malt Scotch Whisky bekommen. Wie üblich mit 46 vol%. Mir gefällt er recht gut, da er trotz seiner Milde einen überraschend scharfen Abgang hat. Damit ist keine alkoholische Schärfe gemeint, sondern eher etwas pfeffriges. Ich würde von dieser Destillerie gern einmal eine ältere bzw. offizielle Variante probieren, kann den Geschmack dieses namenlosen Highlands aber leider keinem mir bekannten Destilleriecharakter zuordnen.

    Weiß zufällig jemand, welche Destillerie dahinter steckt? Oder hat einer diesen Whisky auch getrunken und wagt eine Vermutung? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

    PS: Meine Abfüllung trägt die Aufschrift "Batch 813". Das Etikett rühmt "...seine seidig fruchtigen Noten, gepaart mit feiner Malz-Süße. Seine aromatische Komplexität macht ihn zu einem perfekten Digestif". Auch in der verbotenen Datenbank ist er unter der Nummer 53080 zu finden. Leider ohne Informationen.

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
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  • J.F.K. User Dabei seit: 13.09.2012Beiträge: 1,563Flaschensammlung:J.F.K.s SammlungBewertungen: 0
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    Oh, klasse! Das paßt genau: Honig und Ingwer. Vielen, vielen Dank. :biggrin:
    http://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Highland-G/Glenturret-10-Jahre.html?listtype=search&searchparam=Glenturret

    Aber verwunderlich, daß auf der von Dir genannten Seite so offen über den Glenturret gesprochen wird. Ich hätte vermutet, daß eine nicht erlaubte Nennung der Destillerie auf dem Etikett auch eine entsprechende Veröffentlichung auf der Homepage ausschließt. Nun, wie dem auch sei, mir soll es recht sein.
    Und der namenlose Lowland war also ein Auchentoshan, das hatte ich vermutet.

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
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    Aber 50,- Euro für einen 10jährigen Glenturret im Gewand eines relativ unbekanten Abfüllers finde ich ziemlich teuer. :rolleyes: Die Originalabfüllung (zugegebenermaßen mit nur 40 vol% statt mit 46) findet man für ca. 30,- Euro.

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
  • J.F.K. User Dabei seit: 13.09.2012Beiträge: 1,563Flaschensammlung:J.F.K.s SammlungBewertungen: 0
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    Ich denke, daß sich die John Aylesbury-Bottlings nicht an den klassischen Whisky-Trinker, -Genießer, -Nerd richten. Hier ist eher der Zigarren-Freak im Fokus, der zur guten (auch nicht ganz billigen) Zigarre auch noch einen Whisky "mitnimmt"... Und dem scheint der Preis dann an der Stelle egal zu sein. (Auf jeden Fall ist dieser Käufer keiner, der mit´m Handy oder Laptop im Laden steht, um weltweit die Preise zu googeln und zu vergleichen.) Zumindest erscheinen ihm die 5o,oo Euro für ´nen Single Malt dann auch nicht sooo überzogen...
    Ich hatte ja letztes WE zur Whisky-Messe im Schloß Trebsen die Gelegenheit, dem Treiben der Leute vom Tabak-Kontor / La Casa del Habano zuzuschauen (unsere beiden Stände waren in einem Raum). Die Whiskies sind (wie Bloedz schon sagte) keine wirklichen Highlights - trotzdem werden sie ohne Probleme an den Mann/die Frau gebracht. Dazu reicht es, was von Eigenmarke und "exklusiv" zu erzählen... Und den Rest der Glenturret-Story könnt Ihr ja auf der Seite des Kontor nachlesen... :rolleyes: Lustig. Aber wahr...
    Der Name der Brennerei hörte sich übrigens immer wie der Name eines Sanatoriums für Tourrette-Syndrom-Geschädigte an: Glen Tourette... :wink:
    Und da darf man dann auch schon mal "fuck" sagen... :mrgreen:

  • Bloedz
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    Dabei seit: 22.06.2013Beiträge: 722Bewertungen: 0
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    Ich habe mir nun als Beifang einen 10jährigen Glenturret mitbestellt, bevor diese Abfüllung vom Markt verschwindet.
    Bin schon gespannt, ob mir dieses Original genauso gut schmeckt wie die Aylesbury-Variante. Wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch. Die Originalabfüllung ist 20 Euro preiswerter, kostet also nur 30,- Euronen. Da kann man auch ruhig mal daneben liegen. Eine vergleichende Verkostung fällt leider weg, da ich zu gierig war. :cry:

    Noch einmal vielen Dank für die Hilfe.

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
  • Bloedz
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    User Bloedz
    Dabei seit: 22.06.2013Beiträge: 722Bewertungen: 0
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    Manche schönen Traditionen jähren sich. Auch dieses Jahr gab es wieder eine Abfüllung von John Aylesbury für mich zu Weihnachten. Diesmal einen 18jährigen Linkwood von 1997 mit 55 vol%. In der Base findet man ihn unter #89199.

    Ich bin schon sehr gespannt. Der Abfüller lobt diese Flasche ja in den höchsten Tönen. Das tun Abfüller bei den eigenen Produkten natürlich immer, aber im Vergleich zum sonstigen Sortiment ist hier doch eine Sonderstellung erkennbar. Von einer echten Rarität ist die Rede. Dem gegenüber stehen eher bescheidene 81 Punkte in der Base. Mal sehen, in welche Richtung ich eher tendieren werde.

    Obwohl man einem geschenkten Gaul nicht in das Maul schauen soll, habe ich aus Neugierde im Internet nach dem Preis der Flasche gesucht. Ich war etwas geschockt. Zwischen 130,- und 150,- Euro verlangen die Tabakhändler dafür. Finde ich selbst für 55 vol% ziemlich ambitioniert. Für diesen Preis bekommt man schon den 25jährigen Linkwood von G&M, die Private Collection von G&M (1998-2015) gibt es für deutlich unter 100,- Euro, Signatory hat einen 16jährigen Linkwood für ca. 50,- Euro im Angebot.

    Ich habe die Befürchtung, daß er den hohen Preis geschmacklich nicht rechtfertigen wird. Aber egal, ein besonderes Erlebnis wird es auf jeden Fall sein und ich bin dem Schenkenden sehr dankbar. Eine Frage bleibt jedoch: Wie kann ich deutlich machen, daß ich mich über das großzügige Geschenk sehr gefreut habe, aber andererseits der Meinung bin, daß man für diesen Betrag wesentlich besseren Whisky bekommen könnte, wenn man bei einem Whisky-Fachhändler kaufen würde? Ohne dem Schenker natürlich vor den Kopf zu stoßen. Oder sollte ich das besser sein lassen? :rolleyes:

    "Könnten wir nur das richtige Maß finden, wir würden ewig leben." (James Hogg; frei und verkürzt übersetzt)
  • GlenMüller User GlenMüller Dabei seit: 18.09.2013Beiträge: 263Bewertungen: 0
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    @Bloedz

    Besser sein lassen!
    Der Schenkende hat sich richtig Gedanken gemacht. Eine "echte Rarität"  wollte er Dir schenken.
    Bloedz und John Aylesbury finde ich auch sehr sehr passend!

    Den Wink mit dem Fachhändler würde ich nur bringen wenn die Geschenke überhand nehmen.

    Und mal ganz nebenbei...
    Ich fände es extrem schwierig Dich zu beschenken! :smile:


    "Laphroaig ist so, als würde Dich ein Pferd ins Gesicht treten, das zuvor durch ein Moor galoppiert ist." Kim Jeffer
  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,319Bewertungen: 3
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    Und mal ganz nebenbei...
    Ich fände es extrem schwierig Dich zu beschenken! :smile:

    ist doch bei uns allen so .. Wunschliste in der Base pflegen und ab und zu erwähnen :smile:

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  • Classic User Classic Dabei seit: 07.04.2013Beiträge: 2,748Bewertungen: 38
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    @Bloedz Ja , das ist eine verzwickte Situation. Den Schenker auf so etwas hinzuweisen kann ins Auge gehen.
    Es ist davon auszugehen, dass er sich nicht wirklich mit Whisky auskennt. Er kauft vielleicht seinen Pfeifentabak oder Zigarren bei dem Händler. Dort sieht er dann den Whisky stehen und weiß, dass du einem guten Tropfen nicht abgeneigt bist. Natürlich wird man im Laden darauf hinweisen wie exklusiv die Abfüllung ist, und das ein solch alter Whisky in Fassstärke aus einem Hogshead schon was ganz Besonderes ist.
    Wenn du jetzt den Schenker darauf hinweist, dass es wonders einen hochwertigeren Whisky für das Geld geben könnte, zeigt ihm das 2 Dinge: Er weiß das du den Preis des Geschenkes gegoogelt hast, und er könnte dich evtl. für undankbar halten. Ich selbst finde es auch nicht so erfreulich, wenn Leute unbedingt versuchen den Preis eines Präsents von mir herauszufinden.
    Vielleicht findest du aber auch eine elegantere Lösung. Wie wäre es z.B. den großzügigen Spender der Flasche mal auf ein Glas Whisky einzuladen. Dann könnt ihr gemeinsam den guten Tropfen verkosten. Im Anschluß schenkst du dann noch einen von deinen Whiskys ein, und ihr könnt die beiden dann miteinander vergleichen. Nebenbei kannst du dann einflechten, dass du deinen gerade für günstige ??€ bei XY gekauft hast.
    Ansonsten freu dich über die nette Geste, und genieße den Whisky einfach.

    Die Bewertung in der Base würde ich auch nicht überbewerten, ist ja schließlich nur eine Einzelmeinung.

    Aktuelle Teilung: Keine
    Beendete Teilungen: 1 / 2 / 3 

      
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