Rum-Finishes | Verhältnismäßig problematischste Finish-Art? Meinungen!

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  • GratWanderer
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    User GratWanderer
    Dabei seit: 01.10.2015Beiträge: 1,067Flaschensammlung:BernsteinzimmerBewertungen: 36
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    Meine Herren, ich habe den Titel angepasst. Zugegeben, vllt. unglücklich gewählt, da Vielfalt wie auch ich finde, immer besser ist. Mir ging es nicht um "überflüssig", eher um die wie ich finde deutlich häufigeren Probleme.

    :wink:

    So oder so, die vielen Meinungen sind schonmal top. Persönlicher Geschmack ist immer ein wichtiges Attribut, natürlich, zusammengerechnet mit dem Chat gestern (der sich jetzt sicher nicht mehr traut bei all dem Gegenwind :mrgreen:smile: habe ich jedoch bei 20 Leuten mind. 19 die es sehr bis extrem schlecht umgesetzt bzw. problematisch finden, wie bisher im Schnitt mit Rumfinishes umgegangen wird.

    @Tom: Na immerhin einer. Interessante Fakten dazu.

    @HerrRossi: Ich wollte keinen Bürgerkrieg anfangen, nichtmal besonders kontrovers klingen abgesehen von der Überschrift, Verzeihung. Das schlichte "Geschmackssache"-Argument geht meiner Meinung nach nichtsdestotrotz an vielen Punkten vorbei und auch am weiteren Inhalt des Urbeitrags, Raucher zB schneiden auf der Base mit Abstand überdurchschnittlich ab. :wink:

    @Glen_Affric: Finde ich eben nicht. Ich bin auch Rumliebhaber und ich kann weder "Rumart" (also White, golden, aged, meinst du wohl?) rausschmecken, geschweige Brennereien bei denen ich auch meine Lieblinge habe, die soweit ich weiß noch nie mit angegeben wurden im Gegensatz zu vielen Weinfinishes. Mich würde mal interessieren wie konkret ein sanfter Bourbonwhisky mit Caroni-Fässern schmeckt, werde ich wohl aber nie weil Rumfinishes eben in der Masse schlechter wegkommen, 2 Verkäufer sagten mir dies auch schon, teils gab es richtig beleidigte Leute. :smile:

    WB: ColdAesthetics
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "GratWanderer" schrieb:
    [...] Mich würde mal interessieren wie konkret ein sanfter Bourbonwhisky mit Caroni-Fässern schmeckt, werde ich wohl aber nie weil Rumfinishes eben in der Masse schlechter wegkommen, 2 Verkäufer sagten mir dies auch schon, teils gab es richtig beleidigte Leute. :smile:


    Finde ich interessant, das mit den beleidigten Leuten: wenn man erwartet, das der Whisky wie Rum schmeckt, kann man sich auch einen Rum kaufen :smile:

    Ich finde eigentlich nur beim Sherryfassgereiften Whisky wirkliche Sherrynoten wieder. Also genau die Aromenkomponenten, die ich auch im "Originalprodukt" habe.
    Portgereifter Whisky hat für mich keine Portnoten, sondern diffuse Gummibärchenfrucht- und Weinnoten.
    Weinfassgereifter Whisky hat gewisse Weinnoten, die aber der Wein ohne Whisky, nicht hat. Sprich ich schmecke das typische am Weinfinish, aber eben nicht den Rotwein.
    Den Cognac schmecke ich auch nicht, sondern ggf. eine leichte Traubenkernnote, die aber auch vom Whisky kommen kann, keine Ahnung. Eher noch die französische Eiche, die eher herb ist.
    Also warum sollte ich den Rum deutlich als Rum im Whisky herausschmecken?

    Ich denke, da hängt viel auch mit der Erwartungshaltung zusammen.

  • GratWanderer
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    User GratWanderer
    Dabei seit: 01.10.2015Beiträge: 1,067Flaschensammlung:BernsteinzimmerBewertungen: 36
    , letzte Änderung 4. März 2016 um 13:29
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Finde ich interessant, das mit den beleidigten Leuten: wenn man erwartet, das der Whisky wie Rum schmeckt, kann man sich auch einen Rum kaufen :smile:

    Dachte ich mir auch erst, doch es lag wohl an dem, was hier schon erwähnt wurde. Es war einfach sehr stechend und trocken, was nicht unbedingt mit Rum zu tun hat. Wie gesagt, ein Punkt der mich stört ist, dass abgesehen vom Caribbean Cask Rum auch einfach nicht schön repräsentiert wird in seinen Notes, die meisten sind nur trocken, alkoholischer und haben vllt. eine exotische Frucht die ich auch aus Bourbonfässern bekomme. Ich wünschte man würde mal wirklich probieren und denken "Ah, schöne dunkle Rumnoten im Vordergrund", aber vllt. sollte ich dann doch einfach nur Rum trinken oder eben jene tollen Rums in Whiskyfässern, da bekommt man es hin. :mrgreen:

    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Weinfassgereifter Whisky hat gewisse Weinnoten, die aber der Wein ohne Whisky, nicht hat. Sprich ich schmecke das typische am Weinfinish, aber eben nicht den Rotwein

    Dem muss ich für meinen Teil widersprechen, ich weiß was du vllt. meinst, aber so wie du schreibst muss ich sagen, dass eben Weißweinfässer wie Sauternes bei Edradour viele Meilen Unterschied zu Rotweinfässern wie im Longrow Red oder den Caol Ila Private Colletction von G&M haben. Und die finde ich allesamt auch gut.


    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Den Cognac schmecke ich auch nicht, sondern ggf. eine leichte Traubenkernnote, die aber auch vom Whisky kommen kann, keine Ahnung. Eher noch die französische Eiche, die eher herb ist.
    Also warum sollte ich den Rum deutlich als Rum im Whisky herausschmecken?

    Cognac hatte ich zugegeben bisher selten, wenn hatte er die von dir erwähnte Traubenkern-Note jedoch klar und war aber auch typisch Cognacartig sehr abgerundet mit viel Wärme nach hinten heraus. Beides fand ich besonderer als die Noten, die ich bisher durch Rum in Whisky gesehen habe und schwerer zu reproduzieren als eben die Rumnoten durch andere Fässer zu finden (exotic fruits etc.).

    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Ich denke, da hängt viel auch mit der Erwartungshaltung zusammen.

    Möglich, vllt. bin ich als Rumfreund bisher enttäuscht, wie Rum genutzt und dann am Ende im Schnitt bewertet wird bei Whiskyanwendung. :mrgreen:

    WB: ColdAesthetics
  • Der_Hobbit User Der_Hobbit Dabei seit: 03.12.2015Beiträge: 1,599Bewertungen: 2
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Portgereifter Whisky hat für mich keine Portnoten, sondern diffuse Gummibärchenfrucht- und Weinnoten.
    Weinfassgereifter Whisky hat gewisse Weinnoten, die aber der Wein ohne Whisky, nicht hat. Sprich ich schmecke das typische am Weinfinish, aber eben nicht den Rotwein.



    da darf ich auch mal meine bescheidene Meinung einbringen. Sehr interessantes Thema übrigens.

    Ich bin hier überhaupt nicht deiner Meinung. Es gibt einige Whiskies bei denen ich nach dem Öffnen direkt dachte: boah das ist aber heftig! Wenn ich die Augen zu mache, könnte man meinen, ich hätte einen Weißwein /Burgunder/ Portwein etc. im Glas. Ist für mich relativ deutlich. Aber das nimmt sicher auch jeder anders wahr.

    othorion gefällt das
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "Hobbit0815" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Portgereifter Whisky hat für mich keine Portnoten, sondern diffuse Gummibärchenfrucht- und Weinnoten.
    Weinfassgereifter Whisky hat gewisse Weinnoten, die aber der Wein ohne Whisky, nicht hat. Sprich ich schmecke das typische am Weinfinish, aber eben nicht den Rotwein.



    da darf ich auch mal meine bescheidene Meinung einbringen. Sehr interessantes Thema übrigens.

    Ich bin hier überhaupt nicht deiner Meinung. Es gibt einige Whiskies bei denen ich nach dem Öffnen direkt dachte: boah das ist aber heftig! Wenn ich die Augen zu mache, könnte man meinen, ich hätte einen Weißwein /Burgunder/ Portwein etc. im Glas. Ist für mich relativ deutlich. Aber das nimmt sicher auch jeder anders wahr.


    Wahrscheinlich. Aber gerade Portwein, den ich wirklich gerne mag, nehme in in Portgereiften Whisky als solchen nicht mehr war. Dass es eine Weinnote gibt schon, aber kein Portwein. Aber so sind halt meine Geschmacksassoziationen :wink:

    Beim Weißwein denke ich meist pauschal an eine leich fruchtige Säure --> fehlt mir beim Whisky völlig (z.B. Chardonnay). Bei Rotwein (ich mag eher schweren tanninreichen) suche ich meist vergeblich diese schweren Noten beim Rotweinfinsh. Was nicht heißt, dass ich keine Weinfinishes mag. Das ist eben eine eigenständige Sache, ich bekomme nur den direkten Aromentransfer nicht zusammen.
    Anders beim Sherry: wenn ich einen schönen Oloroso trinke, dann finde ich exakt diese Noten auch in einem im Olorosofass gereiften Whisky wieder. Mal mehr oder weniger stark, aber da klappt das bei mir.

  • Der_Hobbit User Der_Hobbit Dabei seit: 03.12.2015Beiträge: 1,599Bewertungen: 2
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Wahrscheinlich. Aber gerade Portwein, den ich wirklich gerne mag, nehme in in Portgereiften Whisky als solchen nicht mehr war. Dass es eine Weinnote gibt schon, aber kein Portwein. Aber so sind halt meine Geschmacksassoziationen :wink:

    Beim Weißwein denke ich meist pauschal an eine leich fruchtige Säure --> fehlt mir beim Whisky völlig (z.B. Chardonnay). Bei Rotwein (ich mag eher schweren tanninreichen) suche ich meist vergeblich diese schweren Noten beim Rotweinfinsh. Was nicht heißt, dass ich keine Weinfinishes mag. Das ist eben eine eigenständige Sache, ich bekomme nur den direkten Aromentransfer nicht zusammen.
    Anders beim Sherry: wenn ich einen schönen Oloroso trinke, dann finde ich exakt diese Noten auch in einem im Olorosofass gereiften Whisky wieder. Mal mehr oder weniger stark, aber da klappt das bei mir.


    das Schöne ist, dass es jetzt absolut keinen Sinn macht weiter zu diskutieren. :mrgreen:

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "Hobbit0815" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Wahrscheinlich. Aber gerade Portwein, den ich wirklich gerne mag, nehme in in Portgereiften Whisky als solchen nicht mehr war. Dass es eine Weinnote gibt schon, aber kein Portwein. Aber so sind halt meine Geschmacksassoziationen :wink:

    Beim Weißwein denke ich meist pauschal an eine leich fruchtige Säure --> fehlt mir beim Whisky völlig (z.B. Chardonnay). Bei Rotwein (ich mag eher schweren tanninreichen) suche ich meist vergeblich diese schweren Noten beim Rotweinfinsh. Was nicht heißt, dass ich keine Weinfinishes mag. Das ist eben eine eigenständige Sache, ich bekomme nur den direkten Aromentransfer nicht zusammen.
    Anders beim Sherry: wenn ich einen schönen Oloroso trinke, dann finde ich exakt diese Noten auch in einem im Olorosofass gereiften Whisky wieder. Mal mehr oder weniger stark, aber da klappt das bei mir.


    das Schöne ist, dass es jetzt absolut keinen Sinn macht weiter zu diskutieren. :mrgreen:



    Jepp :mrgreen:

  • Der_Hobbit User Der_Hobbit Dabei seit: 03.12.2015Beiträge: 1,599Bewertungen: 2
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Jepp :mrgreen:


    halten wir also fest...und jetzt kommt´s....dass du tatsächlich..und jetzt lehne ich mich weit aus dem Fenster, eine andere Nase hast als ich. :eek::eek::O:O

  • Kanalpirogel User, Moderator Kanalpirogel Dabei seit: 11.10.2013Beiträge: 4,649Flaschensammlung:Flüssiges Vogelfutter - von führenden Züchtern empfohlenBewertungen: 17
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    "Hobbit0815" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Jepp :mrgreen:


    halten wir also fest...und jetzt kommt´s....dass du tatsächlich..und jetzt lehne ich mich weit aus dem Fenster, eine andere Nase hast als ich. :eek::eek::O:O


    Je nach Größe der Nase solltest du dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. 8)

    Murxus gefällt das
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
    , letzte Änderung 4. März 2016 um 16:04
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    "Hobbit0815" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Jepp :mrgreen:


    halten wir also fest...und jetzt kommt´s....dass du tatsächlich..und jetzt lehne ich mich weit aus dem Fenster, eine andere Nase hast als ich. :eek::eek::O:O


    Ich antworte mit einem entschiedenen jein. Natürlich habe ich eine andere Nase als du, ist ja meine und sie ist fest angewachsen. Aber vor allem habe ich andere Assoziationen im Kopf als du, mit denen ich Gerüche zuordne.
    Das ist ja eigentlich das schwierige, wenn man über ein Whisky diskutiert, das in Einklang bringen. Also zu verstehen, welche Aromen derjenige riecht und schmeckt und das in Einklang zu bringen mit dem was man selbst riecht und schmeckt. Wenn man dann mal ein Tasting über Skype oder so macht, merkt man z.B. der andere riecht Aprikosen, ich rieche Marillen. Der eine riecht Pflaumen, ich rieche Kirschen, verdammt. Bei Manchen Aromen trifft man sich auch wieder. Aber mit der Zeit lernt man das halbwegs zu übersetzen und man kann sich auch über die Whisky unterhalten.

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