Blindverkostungen - Sinn oder Unsinn

Unbekannt · 26. März 2016 um 18:00

"ASWhisky" schrieb:
das kann man aber erlernen, wenn man möchte @Magge

Du meinst das aufdröseln?

ASWhisky · 26. März 2016 um 18:16

"Magge" schrieb:
......Wenn ich aber weiß, was ich in meinem Glas habe, gehe ich schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache heran und kann schon nicht mehr 100%ig objektiv bewerten.

das meinte ich :wink:

Unbekannt · 26. März 2016 um 18:22

"ASWhisky" schrieb:

"Magge" schrieb:
......Wenn ich aber weiß, was ich in meinem Glas habe, gehe ich schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Sache heran und kann schon nicht mehr 100%ig objektiv bewerten.

das meinte ich :wink:

Okay! Ja, das kann man durchaus lernen, und ich bilde mir ein, das ich das in den meisten Fällen auch so praktiziere. Was ist aber, wenn das tatsächlich nur eine Einbildung ist und man unbewusst gar nicht objektiv ist? Wir sind so leicht zu manipulieren, angefangen mit der Farbe eines Whiskys etc.
Vielleicht ist uns ja tatsächlich nicht bewusst, das wir nicht objektiv sind. Unser Bewußtsein spielt uns da naturgegeben oft einen Streich.
Auf das wollte ich eigentlich hinaus, aber jetzt wirds fast ein wenig zu psychologisch :mrgreen:

Oldie61 · 26. März 2016 um 18:57

"ASWhisky" schrieb:
macht mal den Test mit Lebensmitteln
Augen verbinden
Mund auf

......

das war doch die Szene aus 9 1/2 Wochen.
Wer kennt sie nicht und hat sie nachgespielt? 8)

Schön beschrieben. Nicht nur die Szene 8)

pianoman · 26. März 2016 um 19:38

Dann will ich auch mal... :smile:

Ich denke ebenfalls, dass man blind anders bzw. "unvoreingenommen" an die Sache herangeht. Wobei man bei einer experimenteller Blindverkostung wie "Welches ist der Statuswhisky?" durch die vorgegebene Richtung auch nicht mehr 100% neutral ist, da stimme ich Gloin zu.

Dennoch würde auch ich sagen, dass man durch Blindverkostungen ein bisschen "geerdet" wird, wenn einem bewusst wird, wie sehr man durch äußere Vorgaben (Alter, Jahrgang, Farbe, Limitierung, Präsentation, etc.) in seiner geschmacklichen Wahrnehmung beeinflusst werden kann. An sich ist das auch nichts Neues oder gar Schlimmes. Ich finde einfach, es schadet nicht, sich dem bewusst zu sein, um eine gewisse "Oberflächlichkeit" beim Genießen zu vermeiden.

Soll heißen: ich sehe Blindverkostungen in erster Linie als Spaß, Herausforderung und "Werkzeug" zum Reflektieren, als interessante und durchaus lehrreiche Abwechslung auf der Whiskyreise.

Zum "richtigen Genießen" gehört für mich aber auch das Gesamtpaket, inklusive der Informationen darüber, was man vor sich hat. Damit meine ich natürlich kein Marketing-Blabla, sondern "nüchterne" Informationen wie Brennerei, Alter, Fassart, etc. -- meine Meinung will ich mir schließlich selbst bilden. :wink:

Quin · 27. März 2016 um 01:27

Boa fuck, mein Post weg.. So viel Wissenschaft und Philosophie zusammengefasst in ein paar Zeilen zum Thema Whisky...... AAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRGGGGGGGGGGGHHHHH!!!! Später..

Gloin · 28. März 2016 um 01:15

Quins Blindprobe Nr. 3

Angaben:

Ex-Bourbon mit Finish, ca. 47%

Farbe: old gold
Geruch: frisch, Limette, eine leichte Rumnote, süßsauer, sehr gefällig, Zitronenmelisse, ein Hauch Mandel
Geschmack: sanfter und weicher Antritt, süß, nussig, Vanille, wieder eine leichte Rumnote und auch wieder Limette, weiße Schokoloade, kaum Holz, etwas weißer Pfeffer, Lemon Curd
Abgang: sehr weich und gefällig, Weißbrot, nur ein Hauch Bitterkeit, die Erinnerung an die Limette bleibt, mittellang

Fazit: ein sehr leckerer Whisky, weich und gefällig, die Kombination aus der Nussigkeit und der Limette weiß zu gefallen. 86 Punkte

Tipp: Auch wenn ich leichte Rumnote feststellen konnte, bin ich mir nicht sicher, ob es ein Rumfinish war. Sherry war es wahrscheinlich nicht. Wie immer fällt es mir sehr schwer, das Alter zu schätzen. Auf der einen Seite hat der Whisky eher wenig Eichennoten, auf der anderen Seite ist er schön ruhig und sanft. Ich schätze 12-15 Jahre. Auf jeden Fall gefällt er mir gut.
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Quin · 28. März 2016 um 02:53

"Gloin" schrieb:
Quins Blindprobe Nr. 3

Angaben: Ex-Bourbon mit Finish, ca. 47%

Farbe: old gold
Geruch: frisch, Limette, eine leichte Rumnote, süßsauer, sehr gefällig, Zitronenmelisse, ein Hauch Mandel
Geschmack: sanfter und weicher Antritt, süß, nussig, Vanille, wieder eine leichte Rumnote und auch wieder Limette, weiße Schokoloade, kaum Holz, etwas weißer Pfeffer, Lemon Curd
Abgang: sehr weich und gefällig, Weißbrot, nur ein Hauch Bitterkeit, die Erinnerung an die Limette bleibt, mittellang

Fazit: ein sehr leckerer Whisky, weich und gefällig, die Kombination aus der Nussigkeit und der Limette weiß zu gefallen. 86 Punkte

Tipp: Auch wenn ich leichte Rumnote feststellen konnte, bin ich mir nicht sicher, ob es ein Rumfinish war. Sherry war es wahrscheinlich nicht. Wie immer fällt es mir sehr schwer, das Alter zu schätzen. Auf der einen Seite hat der Whisky eher wenig Eichennoten, auf der anderen Seite ist er schön ruhig und sanft. Ich schätze 12-15 Jahre. Auf jeden Fall gefällt er mir gut.
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Das war der in "Re-Toasted Wine Casks" gefinishte Glenmorangie Milsean :wink:

Gloin · 28. März 2016 um 03:10

Danke Quin, ein schöner Whisky.

Dieter_W · 28. März 2016 um 13:28

Es ist vielleicht sogar mein Lieblingsthema.

Es beginnt immer bei einem Besuch bei meinem Schwager.
Ich bekomme ein Glas mit Inhalt hin gestellt und soll dann erraten was es ist.
Meistens ist es Whisky , aber es kommt auch mal vor , das es Rum ,Cognac oder ein in Eichenfass gereifter Wodka ist.

Mir macht es immer riesigen Spaß .

Meiner Meinung macht es auch Sinn.
So kann man befreit vom ganzen Marketing bla bla ,( Verpackung - Notes -Farbe , auch Name) die mir schon lange auf den .... ( Zeiger) gehen , selber seine eigenen Notes raus schmecken , ich finde es ist sehr wichtig , dass man sich nicht von den Notes der Industrie beeinflussen läßt .