Was bedeutet der Brexit für schottischen Whisky?

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  • Delphi
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    Dabei seit: 23.04.2016Beiträge: 39Bewertungen: 0

    So, die Briten haben sich für den EU-Austritt entschieden. An vielen Stellen wird Unsicherheit entstehen, darüber wie es nun weiter geht. Hier wird ja nicht Politik sondern Whisky verhandelt. Was bedeutet der Brexit also für schottischen Whisky?

    Aktuell ist das Pfund abgestürzt. Kurzfristig könnte sich demnach ein Preisrückgang ergeben. Mittelfristig, wenn die Briten tatsächlich ausgetreten sind, wird es vielleicht eher teurer...?

    Was meint ihr?

  • Der_Hobbit User Der_Hobbit Dabei seit: 03.12.2015Beiträge: 1,599Bewertungen: 2
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    ...ich bin erstmal ziemlich baff. Hätte damit eigentlich überhaupt nicht gerechnet. Ich glaube allerdings nicht an einen kurzfristigen Preisrückgang durch den aktuellen Einbruch des Pfunds. Solche kurzfristigen Schwankungen werden nicht an den Endkunden weitergegeben. Wir sind nicht an der Börse...

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 23.11.2015Beiträge: 0Bewertungen: 5
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    Ich habe schon in einem anderen Thread geschrieben, tu es aber hier nochmal rein, passt besser:

    "Einfach_Supi" schrieb:
    Folgendes Szenario kann ich mir jetzt nach dem Brexit vorstellen:

    Die Brennereien verkaufen ihre Lagerhäuser leer, der eine oder andere Whisky wird auf Grund des Überangebot billiger. Die Märkte werden überschwemmt, die Importeure und Händler werden mit Rabatten gelockt, die Flaschen aus Schottland heraus zu holen. Verkauft wird alles, was nur irgendwie Whisky heißt, so aussieht oder zumindest so bezeichnet werden darf.

    Dann, nach 2 Jahren ist der Austritt abgeschlossen, es drohen hohe Zölle und Export-Beschränkungen nicht nur in die EU. Schlechte Zeiten, um noch im großen Stil Mengen abzusetzen. Die Schotten bereiten ihr neues Austrittsreferendum vor und lagern ihre wertigen Brände erst einmal ein. Geld ist ja jetzt genug da, um ein paar Jahre zu überstehen. Danach wird sich alles normalisieren, allerdings auf einem dann wohl deutlich teurerem Niveau.

    Fazit müsste für mich also jetzt heißen: Horten, Horten, Horten


    Nicht das sinkende Pfund lässt die Preise sinken, sondern die Angst der Brennereien, nach abgeschlossenem Brexit auf ihren Beständen sitzen zu bleiben, da der Marktzugang deutlich erschwert wird.


    Insgesamt bin ich aber froh, dass es zum Brexit gekommen ist, trotz aller Risiken sehe ich mehr Chancen in einer Neuordnung der Rest-EU. Leid tun mir nur die jungen Briten, denen eine Chance durch die ältere Generation, die noch am Empire hängt, verbaut wird. Wird nicht leicht für GB, doch konzentrieren wir uns lieber auf Deutschland, Kern-Europa und helfen später dann den Schotten auf ihrem Weg zurück in die Gemeinschaft :wink:

    FT (nach neuer Zeitrechnung ab Sommer 2017) - beendet

    A,  BC,

    FT Glenallachie (aktiv)
    FT Scapa (aktiv)



    Mimimimi  Mimimimimimimi

  • ddertzaar User Dabei seit: 10.06.2015Beiträge: 1,552Bewertungen: 13
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    "Hobbit0815" schrieb:
    ...ich bin erstmal ziemlich baff. Hätte damit eigentlich überhaupt nicht gerechnet. Ich glaube allerdings nicht an einen kurzfristigen Preisrückgang durch den aktuellen Einbruch des Pfunds. Solche kurzfristigen Schwankungen werden nicht an den Endkunden weitergegeben. Wir sind nicht an der Börse...


    Denke auch, dass den Effekt eher die Großhändler bzw. Importeure mitnehmen...

    Blind Guardian II Champ
  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
    , letzte Änderung 25. Juni 2016 um 00:08
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    Das sehe ich auch so wie der Hobbit.

    Sollte es kurzfristige Effekte geben und der EK sinken, sacken das erst einmal die Händler als zusätzliche Marge ein. Warum sollten sie die Preise senken, die wir heute klaglos zahlen?

    Mittel- und langfristige Prognosen sind schwierig. Ich erwarte, dass das Pfund auch langfristig zum Euro abgewertet wird. Aber niemand kann heute sagen, welche Handelsabkommen es zwischen der EU und GB geben wird. Wird es Zölle geben und wenn ja, wie hoch?

    Auch muss man abwarten, ob die Schotten nicht nun doch, vielleicht zusammen mit Nordirland, unabhängig werden und in der EU verbleiben.

    Für mich sind da zu viele Unbekannte in der Gleichung. Also heißt es: erst einmal abwarten. An meinem Kaufverhalten werde ich nichts ändern.
    .

  • Der_Hobbit User Der_Hobbit Dabei seit: 03.12.2015Beiträge: 1,599Bewertungen: 2
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    ...nun stellt euch mal vor, ihr wäret ein Destillerie Manager und müsstet bei all diesen Unbekannten in der Gleichung nicht nur 2 Wochen oder 2 Jahre im Voraus denken, sondern für 12 oder 20 Jahre planen:exclaim:

    tangtang gefällt das
  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    "Einfach_Supi" schrieb:
    ... trotz aller Risiken sehe ich mehr Chancen in einer Neuordnung der Rest-EU. Leid tun mir nur die jungen Briten, denen eine Chance durch die ältere Generation, die noch am Empire hängt, verbaut wird. Wird nicht leicht für GB, doch konzentrieren wir uns lieber auf Deutschland, Kern-Europa und helfen später dann den Schotten auf ihrem Weg zurück in die Gemeinschaft :wink:


    Wohl geschrieben.

    Seh ich auch so.

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    "Gloin" schrieb:
    An meinem Kaufverhalten werde ich nichts ändern.



    Dito 8)

  • ddertzaar User Dabei seit: 10.06.2015Beiträge: 1,552Bewertungen: 13
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    "Hobbit0815" schrieb:
    ...nun stellt euch mal vor, ihr wäret ein Destillerie Manager und müsstet bei all diesen Unbekannten in der Gleichung nicht nur 2 Wochen oder 2 Jahre im Voraus denken, sondern für 12 oder 20 Jahre planen:exclaim:




    Da würde ich mir beim aktuellen Markt keine Gedanken machen und erstmal weiter vor mich hin produzieren... evtl. könnte ich mir vorstellen, dass man geplante Investitionen nach hinten schiebt.

    Blind Guardian II Champ
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  • ASWhisky User ASWhisky Dabei seit: 18.08.2012Beiträge: 8,818Bewertungen: 288
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    "Gloin" schrieb:
    Das sehe ich auch so wie der Hobbit.

    Sollte es kurzfristige Effekte geben und der EK sinken, sacken das erst einmal die Händler als zusätzliche Marge ein. Warum sollten sie die Preise senken, die wir heute klaglos zahlen?

    Mittel- und langfristige Prognosen sind schwierig. Ich erwarte, dass das Pfund auch langfristig zum Euro abgewertet wird. Aber niemand kann heute sagen, welche Handelsabkommen es zwischen der EU und GB geben wird. Wird es Zölle geben und wenn ja, wie hoch?

    Auch muss man abwarten, ob die Schotten nicht nun doch, vielleicht zusammen mit Nordirland, unabhängig werden und ich der EU verbleiben.

    Für mich sind da zu viele Unbekannte in der Gleichung. Also heißt es: erst einmal abwarten. An meinem Kaufverhalten werde ich nichts ändern.
    .


    im Grunde sehe ich es auch so
    ich befürchte aber, dass es zu Hortungsaktionen kommt
    möglicherweise auch bei den Händlern

    dadurch dürften die Preise zunächst steigen

    image„Der Tod ist gewissermassen eine Unmöglichkeit, 
die plötzlich zur Wirklichkeit wird.“  Johann Wolfgang von Goethe

    _______________________________________________________________________________________________

  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
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    "ASWhisky" schrieb:
    ...
    ich befürchte aber, dass es zu Hortungsaktionen kommt
    möglicherweise auch bei den Händlern

    dadurch dürften die Preise zunächst steigen


    Das liegt wahrscheinlich in der Natur des Menschen.

    Ein Hauch von Unsicherheit? Erstmal Hamstern! Nestbautrieb!

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