Musik und Whisky

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  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 28.03.2013Beiträge: 0Bewertungen: 3
    , letzte Änderung 1. Juli 2016 um 01:02
    Endlich mal

    ein Thema, bei dem ich mitreden kann:

    Beeinflusst es den Geschmack eines Whiskys, wenn man beim Genuss swingenden Jazzklängen lauscht? Kann man Musik also förmlich „schmecken“?


    Ich stelle mal folgende Thesen in den Raum:

    • Musik, die den Kopf unangetastet lässt, ist ohne besonderen Mehrwert und dient allenfalls der Berieselung.
    • Aber: Je mehr in der Musik passiert (Coltrane statt Easy Listening), desto weniger "gefühlte" Aromen hat der Whiskey.
    • Aber: Je basslastiger, "fühlbarer" die Musik ist, desto "tiefer" fühlt sich der Whiskey an.


    Diskussion!

    Süßer SoftieAntichrist und Bösewicht. Nichtfeder aus Überzeugung. WDE++: Das Forenhelferlein.

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    Man sollte immer eine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses.
    Außerdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben. 
    (W. C. Fields)

  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    "WithKeys" schrieb:
    Endlich mal ein Thema, bei dem ich mitreden kann:

    Beeinflusst es den Geschmack eines Whiskys, wenn man beim Genuss swingenden Jazzklängen lauscht? Kann man Musik also förmlich „schmecken“?


    Ich stelle mal folgende Thesen in den Raum:

    • Musik, die den Kopf unangetastet lässt, ist ohne besonderen Mehrwert und dient allenfalls der Berieselung.
    • Aber: Je mehr in der Musik passiert (Coltrane statt Easy Listening), desto weniger "gefühlte" Aromen hat der Whiskey.
    • Aber: Je basslastiger, "fühlbarer" die Musik ist, desto "tiefer" fühlt sich der Whiskey an.


    Diskussion!

    Ich denke, das ist eher relativ also absolut, also es hängt nicht an einer bestimmten Art von Musik oder deren (angeblicher) Qualität und "Tiefgang", sondern daran, ob sie mir gefällt.
    Ich denke, dass unabhängig von der Richtung sowohl Musik, die mir sehr gefällt, als auch solche, die mir extrem auf die Ketten geht, mich stark vom Genuss ablenkt und den Whisky zumindest banalisiert (für mich).
    Am wenigsten störend wäre wohl eine erträgliche Hintergrundbeschallung. Gemäßigte Radiomucke, AOR...

    "Every question I answer will only lead to another question", 'Mother', Lost S06E15
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  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 28.03.2013Beiträge: 0Bewertungen: 3
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    Radiomucke geht mir auf den Sack und stört mich eher beim Genuss. Interessanterweise habe ich gegen ein bisschen komplexen Indie beim Genuss aber nichts einzuwenden. Subjektiv? Dann ist die Diskussion natürlich anstrengend.

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  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    "WithKeys" schrieb:
    Subjektiv? Dann ist die Diskussion natürlich anstrengend.

    Ja natürlich. Wenn ich so in mein Regal schaue, wären wohl die ersten Kandiaten für "zum Whisky" Chris Rea, Jethro Tull ab 84, etliche Alben von Asia und Saga... auch etliches an Metal, wobei bei vielen Alben einfach zu gute (ablenkende) Lieder dabei sind, da müsste ich wohl auswählen.
    Was den Bass angeht: Kommt auch drauf an. Bei 'nem guten Metal-Bass kann es sein, dass mir ein Jacky einfach reicht, da braucht's gar nicht mehr. Bei Elektro hingegen... kann ein Whisky vor der totalen Dummdumm-Verblödung retten. Selbst der billigste. 8)

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  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Musik ist meiner Meinung nach in jedem Fall beeinflussend. Wenn ich "meinen" Song höre, dann profitiert der Malt davon. Höre ich Musik, die "akustischen Gestank" verbreitet, dann beeinflusst sie mich negativ.

    Wer jetzt was als negativ oder positiv auslegt ist natürlich subjektiv.

  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    Wobei die Auswahl der Musik schon entscheidend ist.
    Harte, schnelle Musik (egal ob Metal, Elektro, oder gar Klassik) geht für mich zum Whisky gar nicht.
    Zum Jacky-Cola meinetwegen, aber zu einem ordentlichen Malt lieber ruhigere Hintergrundberieselung.
    Musik und Whisky gleichberechtigt und gleichzeitig zu geniessen funktioniert für mich jedenfalls nur sehr bedingt.

    Blindverkostung öffnet die Augen...
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 07.01.2012Beiträge: 0Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 1. Juli 2016 um 09:41
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    Im Ohrenbacken-Sessel sitzen und die Füße hoch, das Licht gedimmt und Frank Sinatra, Amy Winehouse oder Roger Cicero in der Anlage, einen guten Dram in der Hand...

    Es gibt kein besseres Gesamtpaket um einen Whisky perfekt zu genießen!

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    Letzte FT: Kavalan Selection (Dark Sherry Cask) & Kavalan Solist (Dark Port Cask) im Set

    Abgeschlossene FT: Bowmore 1987/2017 MoS Warehouse Diamands / 2 "Sherrymonster" von Glenfarclas / GF 1970/2009 RF / Ben Nevis 1972/2015 / Glenfarclas No. 20 / 3 Raritäten / BPCh / Glenfarclas 1978/2016 / Bunnahabhain 1988

    Sampleliste: Raritäten aus meiner Vorratskammer (im Moment sind keine Samples verfügbar)


    ☆☆☆ Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber es ist eine schöne Zeit bis dahin! ☆☆☆

  • Didier User Didier Dabei seit: 06.05.2014Beiträge: 3,981Flaschensammlung:Meine LimonadenkisteBewertungen: 0
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    Also noch nicht mal alte Live-Aufnahmen mit Bill Evans und Kneipensound im Hintergrund (Gemurmel, Gläser klirren etc.) heben mir den Whiskygenuss.

    Entweder konzentriere ich mich auf die Musik oder den Whisky. Bei Musik passieren mit mir so synästhetische Sachen, da geht's bei mir ab wie im Kino oder so. Meine Droge ist Musik. Da hat der Whisky gleichzeitig so gut wie keinen Raum. Will ich ihn ernst nehmen. Aber so nebenzu dran nippen, ok. Aber seine Aromen sind dann nur ganz ferne Nebensache.

    Da ich eh grundsätzlich kein Gedudel höre, gibt es also hauptsächlich nur Musik oder Whisky.

    Vielleicht sollte ich es mal mit Eric Saties Klangtapeten probieren.
    Ich zitiere aus dem deutschen Wiki-Artikel:
    Saties Vorstellungen von Musik gehen jedoch weiter. Getreu seiner Überzeugung, dass der Komponist nicht das Recht hat, „die Zeit seiner Zuhörer unnötig in Anspruch zu nehmen“, entwickelte er – einige Jahre vor dem Rundfunk – seine Idee von der Hintergrundmusik. Er nennt sie Musique d’ameublement – (frz., etwa: „Möbelmusik, Einrichtungsmusik“). Musik soll im Raum sein wie Tisch, Stuhl oder Vorhang. Damit lehnt er Virtuosität und Raffinement ab und komponiert nach einer Art Baukastensystem. Hierzu passt auch sein Ausspruch: „Jeder wird Ihnen sagen, ich sei kein Musiker. Das stimmt.“

    Am besten taugt mir noch der Whisky mit weitgehender Ruhe.

    Saloon Horse


    Alles wird gut "Tugend ist eine Eigenschaft, die nie so angesehen war wie das Geld." Samuel Langhorne Clemens (Mark Twain)

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 23.11.2015Beiträge: 0Bewertungen: 5
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    Geht gut zusammen...gerade läuft die neue Scheibe von Fates Warning (Hammerteil!) und dazu mundet mir ein Bowmore Darkest.

    Aber eine Super-Analyse eines Jahrhunderttropfens würde ich allerdings auch nicht mit Kopfhörer und progressiver Metal-Musik durchführen :wink:

    FT (nach neuer Zeitrechnung ab Sommer 2017) - beendet

    A,  BC,

    FT Glenallachie (aktiv)
    FT Scapa (aktiv)



    Mimimimi  Mimimimimimimi

  • Lehnhoff User Lehnhoff Dabei seit: 12.11.2015Beiträge: 623Bewertungen: 0
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    Wie mir scheint, neigen viele Whiskytrinker dem klassischen Rock und Metal zu, das mag sich in der Breite in der Rezeption von Whisky niederschlagen, aber eher über einen Milieueffekt als über eine direkte Wirkung der Musik, wie es der Eingangspost vermutet. Erstaunlicherweise dominiert bei Whiskyevents aber immer noch die folkloristische Beschallung. War schonmal jemand im Slowlands in Berlin? Ich zitiere mal etwas ausführlicher aus der Mixology 6/2015, denn das hat mir sehr gefallen (nicht nur wegen dem Dram):

    "Im Glas befindet sich ein Octomore 6.1 Scottish Barley Single Malt von Bruichladdich, der in die Nase steigt, als würde man vam Fünf-Meter-Brett in einen Torfhaufen springen. Die 57% Alkoholgehalt ziehen über den Gaumen wie ein Morgennebel über ein schottisches Loch. Laut Beschreibung auf der Karte könnte das Gerstenmalz 'über dem Höllenfeuer getrocknet' worden sein. Das passt zur Musik. Aus den Boxen dröhnt seit Minuten ein enervierender, verstörender Sound. Er stammt von The Haxan Cloak, einem britischen Sounddüsterling, bekannt auch als Co-Produzent des Anfang des Jahres erschienenen Bjork-Albums 'Vulnicura'.
    Willkommen zu 'Slowlands' in Berlin, einer Symbiose von besonderem Whisky und besonderer Musik, oder wie es der Veranstalter Peter Votava nennt: »Good Whisky. Evil Music.« Votava war in den 90er-]ahren ein Teil des Duos Ilsa Gold, Anarchos der frühen elektronischen Musik. Längst ist er als Pure nur noch Solo-Künstler. Seit 2008 ist der Exil-Österreicher auf den Spuren des Whiskys unterwegs, die er bei 'Slowlands' handverlesen kredenzt. Dazu zählen US-Bourbons ebenso wie der »Broger Burn Out« aus Vorarlberg, laut dem Whisky Advocate Magazine der »Best World Whisky of 2014«. Aber ein Großteil kommt aus schottischen Destillen wie Glentauchers oder Bunnahabhain - Namen, die nach ewigem Moor und Highlands klingen. »Ich habe aber mit kulturellen Artefakten wie schottischer, keltischer oder gälischer Folklore, die oft mit Whisky einhergehen, nichts am Hut«, stellt Votava fest. »Die Musik von Slowlands reprasentiert für mich dieselben Qualitaten wie die Spirituose: Tiefe, Schwere, Komplexitat, Langsamkeit, Ruhe.«

  • MacRunrig User MacRunrig Dabei seit: 31.03.2015Beiträge: 11,461Flaschensammlung:MacRunrigs SammlungBewertungen: 310
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    Probiert man einen Malt zum ersten Mal, dann rate ich eher zum Verzicht auf Musik oder anderes, was ablenken könnte.
    Ansonsten gerne auch musikalische Begleitung zu einem 'alten Bekannten' aus dem Barschrank. Vielleicht etwas, das Erinnerungen an Schottland hervorholt. Zum Beispiel von Runrig: Alba, Hearts of Olden Glory, The Mighty Atlantic, Abhainn An T-Sluaigh/The Crowded River, und, ja, auch Loch Lomond (Live)...

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