Whisky VS Rum 2016

[Gelöschter Benutzer]

Mal wieder ein neuer/alter Thread von mir - wie ungewöhnlich.
Im Rahmen der Theads "Now Drinking" bzw. "Biete Proben", ist
dem ein o. anderen sicherlich schon aufgefallen, dass sich
durchaus Whiskyliebhaber für dieses "Zuckerrohr" Destillat zu
begeistern sind.

Immer wieder wird in regelmäßigen Abständen
über die Medien verkündet, dass der Absatzmarkt Rum boomt,
dieser den Whiskymarkt einhole und überhole und auch für
die Nische der Liebhaber wird gesorgt. So ist es mittlerweile
keine Seltenheit für einen 23 jährigen Rum unter 50,00 € zu
bezahlen oder gar für einen 30 jährigen knappe 100,00 €.
Auch wird mittlerweile im geringen Maße für Raritäten geworben,
zu Preisen der Luxusklasse.

Dazu folgende Diskussionsvorschläge meinerseits:

- stellt für euch ein alter Rum eine alternative zu nichtrauchigen Whisky dar?
- die geschmacklichen Für und Wider
- Besonderheiten oder auch Empfehlungen im Allgemeinen
- Findet bei euch neben dem Whisky das ein o. andere Exemplar den Weg in
die Hausbar?!
- oder Anderes

Wenn ihr Lust habt beteiligt euch, vielleicht kommt ja sogar Jemand
richtig Steil aus der Kurve.

In diesem Sinne der Marcus2 mit einen abermals neuen Thread bzw.
einer Auflage 2016. Gemerkt werden darf auch gerne per PN.

kalle208

Moinsen Marcus,

erstmal finde ich die Idee auch Rum zu diktieren und auszuprobieren ziemlich spannend. Leider kann ich zu dem Thema nur bedingt etwas beitragen, da ich nur auf Erfahrungswerte mit Bacardi und Captain Morgan (meistens in Verbindung mit Cola ) zurück greifen kann.

Daher ist für mich insbesondere Punkt 3: "Besonderheiten oder auch Empfehlungen im Allgemeinen" ziemlich interessant.

Ich fände es ziemlich geil, wenn sich noch mehr Leute für das Thema begeistern lassen oder alte Hasen aus dem Nähkästchen plaudern würden.

airprib

Rum hat bei mir auch einen hohen Stellenwert, knapp hinter Whisky.

Gerade die schönen Single Cask Abfüllungen (z.B. von Duncan Taylor oder Cadenhead) sind für mich genauso spannend wie SC beim Whisky. Dort sind die Preise durchaus schon etwas höher als von Marcus2 angesetzt, aber immer noch unter "Whisky Niveau".
Aber auch im Einsteigerbereich z.B. Plantation gibt es recht leckere Dinger. Die sind nur meist etwas süßer. Wer davor nicht zurückschreckt, unbedingt mal probieren.

Sehr spannend finde ich auch Whisky, der im Rum Cask gelagert oder gefinisht wurde. Da gibt es leckere Dinger, z.B. Der Balvenie 14 Y Caribbean Cask oder der Benriach 15 Y Dark Rum Finish.

Kurz bevor Marcus2 diesen Thread gestartet hatte, habe ich eine FT mit einigen Whisky Rumcask und Rum eingestellt. Wer da probieren mag ...

[Gelöschter Benutzer]

Für mich stellt Rum definitiv kein Ersatz für Whisky, aber auf jeden Fall eine leckere Ergänzung dar. Gerade im Sommer ist ein guter Rum etwas sehr feines. Ich bin zwar weit davon entfernt, mich wirklich gut mit den verschiedenen Rumsorten und Brennereien auszukennen, aber als Neueinsteiger, vor allem aus der Whiskyecke, muss man sich folgende 2 Dinge deutlich vor Augen führen:

- Die Altersangabe ist nicht vergleichbar mit Whisky. Rum wird oft im Soleraverfahren hergestellt. Eine Zahl auf dem Etikett kann den ältesten enthaltene Rum kennzeichnen. Also komplett anders als beim Whisky. Wobei es auch "echte" Altersangaben bei Rum gibt. Hier muss man aufpassen und darf sich nicht täuschen lassen.

- Rum darf Zucker nach der Destillation zugesetzt werden, und zwar teilweise nicht zu knapp. Darum sind viele Rum schön süß und manchmal auch fast schon likörartig. Will man auf Zuckerzusatz verzichten, muss man ein wenig recherchieren oder Rhum Agricole trinken.

Seitens Empfehlung: ich war sehr begeistert vom Appleton Estate 12y, ein nur marginal nachgesüßter Jamaica-Rum. Schönes Teil und auch recht preiswert. Meines Erachtens ein guter Einstiegsrum.
Ich habe damals mit dem Botucal Reserva Exclusiva angefangen, der war mir persönlich zu süß und ich habe auch gelesen, dass das der Rum ist, der mit am meisten Zucker zugesetzt hat.
Aber auch hier: viele mögen gerade diese süßen Rum, denn so ein Rhum Agricole kann schon auch mal eher harsch sein. Dafür sind die ungesüßten dann für uns Maltheads meiner Meinung nach doch deutlich besser als Alternative geeignet.

MasterOfPuppets

Rum macht sich, gerade in der Weihnachtszeit, auf jeden Fall deutlich besser als Zutat im Gebäck

Aber auch Pur ist er lecker, deshalb steht auch der eine oder andere bei mir im Regal. Eine Alternative zum Whisky sehe ich darin nicht, dazu sind die Getränke zu unterschiedlich. Mal hat man eben Lust auf das eine und an anderen Tagen Lust auf das andere.

Wer Lust hat zusammen mit anderen Forenusern Whiskys mit Rumfinish (und in einem Fall auch noch das Ausgangsprodukt) zu probieren, kann gerne an meiner entsprechenden Flaschenteilung teilnehmen.

Speedo

Hi, Marcus!

Ich beschäftige mich überhaupt nicht mit dem Thema Rum, kann also hier nichts Wissenschaftliches beitragen.

Mein letzter und einziger Besuch eines Rum-Tastings liegt schon lange zurück, so dass vom Inhalt leider nicht mehr viel hängen geblieben ist.

Aber, ich kann folgendes sagen:

Für mich stellt derjenige Rum eine Alternative zu Whisky dar, der besonders süß, mild und süffig ist. Ab und an habe ich mal so nen soften Tag und greife dann aus diesem Grund auf den Rum zurück, der bei mir in der Bar steht, weil mir das selbst der weicheste Whisky nicht bieten kann.

Ron Botucal Reserva Exclusiva, 12 Jahre in kleinen Eichenfässern gereift, Preis ca. 30 Euro

Ron Zacapa Centenario 23 Jahre, bestehend aus verschiedenen Rums, die in unterschiedlichen Fässern (Whisky-, Sherry- und Weinfässer) zwischen 6 und 23 gereift sind, Preis ca. 45 Euro

Am Ron Zacapa wird dann deutlich, dass die Jahreszahl auf der Flasche nicht abhängig ist vom jüngsten enthaltenen Rum.

Abweichend von meiner Auswahl darf man sich Rum aber nicht grundsätzlich als dieses süße, süffige Zeug vorstellen, es gibt tatsächlich auch viele, die durchaus heftigere Noten mitbringen (z.B. nach Maschinenöl o.ä.)

Eventuell werden jetzt einige Rumexperten hinsichtlich meines Halbwissens und meiner Auswahl die Krise kriegen, aber -wie gesagt- bin ich nicht fit in diesem Thema und habe mich ausschließliche aufgrund des für mich persönlich sehr überzeugenden Geschmacks für die beiden Flaschen entschieden.

GratWanderer

Das was Tom na Gruagaich sagt...
Ich mache mich wahrscheinlich unbeliebt, aber über diese "Fakten" wundere ich mich schon länger. Ich habe das Gefühl die Whiskywelt ist da trotz NAS etc. ein wenig verwöhnt und deshalb faul geworden. Man wundert sich nicht zu knapp, dass auch gerade bei alten Whiskyhasen des Forums wenn Rum auf den Tisch kommt, es der PR-pseudo 30 jährige mit 35 Gramm Zucker sein muss. Es ist eben nicht so, dass man sich bei Rum nicht auf das Alter verlassen kann, wenn man auch nur 3 Minuten Internetresearch in seine Mühen steckt. Es ist ebenfalls nicht so, dass das Gleiche nicht auch für Zucker gelte, wenn es hier leider auch ca. 5% Unklarheiten weiterhin geben wird, was aber marginal ist und sich auf sehr, seeehr kleine Rumhersteller bezieht. Wieso also sind es teils insbesondere die Personen, die bei NAS und Farbe schon die Nase rümpfen als hätte man ihnen was böses in den Briefkasten gesteckt, die dann Quorhum, Zacapa, Plantation 20th, Pyrat, Opthimus und viele mehr kaufen. Ich befürchte, das wird ein Rätsel sein das ich nie löse. Und nein, die Rum = Süße Ausrede zählt hier nicht, Rum zählte schon lange vor industrieller Zuckerbeigabe als süß, eben weil er natürlich süß ist, einige der 10 süßesten Rums die ich je hatte (schätze 4 von 10) waren ungesüßte Melasse Rums oder Rhums Agricole und sie waren fantastisch. Und selbst dafür muss man dann nicht immer den angemessenen (!) Preis zahlen, gibt es auch im zweistelligen Alter für 50-70 Euro.

PS: Auch das Argument "Ja ich trinke ja nicht viel" zählt für mich da nicht, gerade WENN ich etwas selten kaufe wie mal einen Rotwein im Supermarkt mit Weinecke und -Fachmann, oder einen Grappa für einen italienischen Abend, genau DANN lasse ich mich doch beraten oder forsche selbst die 3-5 Minuten nach um das meiste für mein Geld zu bekommen und den besten Eindruck der Spirituose die ich eben nicht so gut kenne...ach, ich könnt' Stunden weitermachen.

[Gelöschter Benutzer]

Rum ist definitiv eine leckere Alternative

in Glühwein
in Rumkugeln
im Grog
im Kuchen

da finde ich Whisky immer etwas fehl am Platz, auch wenn Bourbon noch eventuell gehen mag.

Ansonsten ist immer ein Whisky einem Rum vorzuziehen. In meiner Welt.

Greetz

J.

Oktobull

"kraeftigen_4.0" schrieb:
Rum ist definitiv eine leckere Alternative

in Glühwein
in Rumkugeln
im Grog
im Kuchen

da finde ich Whisky immer etwas fehl am Platz, auch wenn Bourbon noch eventuell gehen mag.

Ansonsten ist immer ein Whisky einem Rum vorzuziehen. In meiner Welt.

Greetz

J.

Jupp, das sehe ich auch so.
Allerdings erinnere ich mich gerne an mein Tiramisu, welches ich mit dem West Cork Spirit Drink gemacht habe, da ich keinen Amaretto parat hatte. Das ist sehr gut angekommen.

ASWhisky

TnG hat es auf den Punkt gebracht
wo ist denn unser Rum Experte?

Der_Hobbit

Das Thema Rum begegnet mir in letzter Zeit ständig und überall..

Ich hingegen bin da etwas konservativ und eingefahren. In einem Whiskyforum interessieren mich die neusten Rum-Neuanschaffungen, Rum-Now-Drinkings und Rum-FT´s nicht. Whisky bleibt mein Steckenpferd und das soll auch erstmal so bleiben. Auch wenn ich mich in der Rum-Welt nicht sonderlich gut auskenne. Das gilt aber auch für polnischen Wodka oder Sake.
Dabei möchte ich auch nicht behaupten, dass mir evtl. der ein oder andere Rum nicht schmecken würde.

Aber wenn ich auch noch mit Rum anfange.... (Herstellung, Hintergünde, Kaufentscheidungen, Neuerscheinungen, ausprobieren, einlesen, Foren, Teilungen, Händlerseiten wälzen, noch mehr Geld ausgeben......) Ich habe mit Whisky mehr als genug "zu tun" und langweilig wird mir das auf absehbare Zeit erstmal nicht....