whisky-brennerei in deutschland?

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  • Grisu_HDH User Grisu_HDH Dabei seit: 17.10.2011Beiträge: 22Flaschensammlung:Grisu's MedizinschränkchenBewertungen: 29
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    Murray's Whisky Bible bietet immer einen guten Überblick über die derzeit verfügbaren Abfüllungen der deutscher Brennereien.

    Ich kann Alles. Außer Hochdeutsch.
  • Mortanius User Dabei seit: 22.12.2011Beiträge: 2Bewertungen: 0
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    Es gibt auch eine neue Brennerei.
    http://www.preussischerwhisky.com/

    2012 soll die erste 3 jährige Reifung beendet sein. Ich bin gespannt

  • supernova1989 User Dabei seit: 12.08.2010Beiträge: 65Bewertungen: 0
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    Habe vor kurzem die Info erhalten, dass sich in Deutschland mittlerweile ca. 120 Brennereien am Whisky versuchen.
    Meist sind das kleine Obstbrand-Destillerien und weiß der Teufel was noch. Einen relativ guten Überblick sollte der Whiskyguide 2012 vom Whiskybotschafter bieten, dieser hat dieses Jahr nämlich auch deutsche Whiskyproduzenten mit aufgenommen.

    Gruß
    Hannes

    Darf ich es Grog nennen, wenn ich in den Whisky einen Teebeutel hänge?
  • single_walt User Dabei seit: 24.12.2011Beiträge: 17Bewertungen: 0
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    Ja, es gibt leider viele in Deutschland und Österreich, die glauben mit Whisky lasse sich das schnelle Geld machen. Leider wird dabei sehr viel Pfusch betrieben, stellen sich doch manche Obstbrenner die Whiskyproduktion einfacher vor als sie ist.

    Vieles, was dann als Whisky verkauft wird, ist eher ein Bierschnaps, denn mit der Whiskyproduktion hat das, was da oft gemacht wird nur wenig gemein. Das erste woran es oft scheitert sind die Brennanlagen. Wer legt sich schon extra Potstills zu, nur um Whisky zu produzieren? (Außer Slyrs in Deutschland und Weutz in Österreich weiß ich von niemandem, dass er Potstills verwendet)

    Das weitaus größere Problem sind aber die Fässer. Wo soll denn eine kleine Destillerie Ex-Bourbon Fässer herbekommen? Die sind meist fest im Griff der Getränkeriesen. Dann wird statt amerikanischer Weißeiche halt einfach europäische Eiche verwendet (oft auch noch Barriquefässer, also ganz neue) - das Ergebnis ist dann Eichenextrakt statt Whisky. Oder ehemalige Weinfässer, was sich oft in der deutlichen Schwefelnote niederschlägt.

    Nicht zuletzt mangelt's auch am Know-How. Vom Mälzen, Darren, dem Maischen, der Hefauswahl bis zur Destillation - da gibt's halt leider vieles, das schiefgehen kann.

    Das Ergebnis sind dann leider meistens (sogenannte) Whiskys, die ihr Geld bei weitem nicht wert sind.

    Versteht mich bitte nicht falsch, es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass ein deutscher Whisky auch gut sein kann, aber was ich bis jetzt probiert habe, hat mich bei weitem nicht überzeugt.

    Der große Vorteil solcher Whiskys ist, dass man die Destillerien selbst besuchen kann, und die Chance sollte man durchaus auch nützen. Die meisten bieten geführte Verkostungen zum Fixpreis an, und die Möglichkeit sollte man durchaus wahrnehmen, ist es doch der günstigste Weg, solche Whiskys kennenzulernen. Ganze Flaschen kaufe ich jedenfalls sicher keine mehr.

  • Christopher User Christopher Dabei seit: 02.11.2010Beiträge: 2,959Bewertungen: 143
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    "single_walt" schrieb:
    Das erste woran es oft scheitert sind die Brennanlagen. Wer legt sich schon extra Potstills zu, nur um Whisky zu produzieren? (Außer Slyrs in Deutschland und Weutz in Österreich weiß ich von niemandem, dass er Potstills verwendet)

    Das weitaus größere Problem sind aber die Fässer. Wo soll denn eine kleine Destillerie Ex-Bourbon Fässer herbekommen? Die sind meist fest im Griff der Getränkeriesen. Dann wird statt amerikanischer Weißeiche halt einfach europäische Eiche verwendet (oft auch noch Barriquefässer, also ganz neue) - das Ergebnis ist dann Eichenextrakt statt Whisky. Oder ehemalige Weinfässer, was sich oft in der deutlichen Schwefelnote niederschlägt.


    Die Glen Els Brenne im Harz, verwendet z.B. auch eine Potstill, macht hervorragenden Whisky und benutzt sehr gute Fässer z.B. Marsala-, Madeira-, GrandCru-, Port- sowie Sherryfässer.
    Es werden häufig Single Cask´s abgefüllt.

    Gerade durch die verwendeten Fässer (in ihnen stecken mMn 70% des Geschmacks, 15% kommen aus dem Brand und 15% nochmal aus dem Lagerort) schmeckt hier im Gegensatz zu Slyrs (die nur in neuen Fässern lagern) nichts nach Obstler.

    Das Leben ist zu kurz für schlechten Alkohol.
  • single_walt User Dabei seit: 24.12.2011Beiträge: 17Bewertungen: 0
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    "Christopher" schrieb:
    Gerade durch die verwendeten Fässer (in ihnen stecken mMn 70% des Geschmacks, 15% kommen aus dem Brand und 15% nochmal aus dem Lagerort) schmeckt hier im Gegensatz zu Slyrs (die nur in neuen Fässern lagern) nichts nach Obstler.


    Ja, genau so steht das auch auf deren HP. Wird wohl auch ungefähr hinkommen. - Rauchige natürlich ausgeschlossen, durfte mal einen Caol Ila new make spirit probieren, da war äußerst viel Geschmack drin. - Einen nicht rauchigen durfte ich leider noch nie probieren.

    Klingt jedenfalls interessant, die Destillerie, die Preise schrecken mich dann aber wieder ein bisschen - 40 € für einen 3 jährigen, 55 für einen 4-jährigen, das ist schon saftig, insbesondere da das Direktpreise sind, keine Händlerpreise. Auch wenn Whisky vielleicht in unseren Breitengraden etwas schneller reift, 3-4 Jahre ist doch sehr jung.

    Aber eine Führung mit Verkostung wäre auch hier hochinteressant.

    Vom Slyrs, das muss ich fairerweise dazusagen, hab ich nur mal eine alte Abfüllung verkostet, bevor sie auf Potstills umgestellt haben, aber die Fassproblematik besteht ja scheinbar weiter.

  • zenfire User zenfire Dabei seit: 26.11.2011Beiträge: 350Flaschensammlung:"Glenfire"Bewertungen: 29
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    Die Hammerschmiede-Distillerie (Glen Els) werde ich mir bei Gelegenheit auch mal ansehen, da sie einigermaßen in der Nähe liegt.

    3-4 Jahre finde ich auch erst mal recht jung, wobei ich nicht weiß, wie groß die verwendeten Fässer sind. Jemand ne Ahnung?

    hier geht's zu meiner Glenfire-Sampleliste

    Ich spiele mein Spiel. Alles andere ist doch scheiße. (Jiri Stajner)

  • airprib User airprib Dabei seit: 31.05.2011Beiträge: 1,989Flaschensammlung:airprib`s FinestBewertungen: 21
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    Ich habe Anfang Dezember ein Tasting mit dem Manager von Glen Els in Neubrandenburg gehabt. Super lecker und interessant.
    Zu den 3 Jahren Lagerung gibt es da eine klare Aussage: es geht nicht viel länger bei unseren klimatischen Bedingungen (zumindest, wenn man noch etwas verdienen möchte). Es ist hier deutlich wärmer als z.B. in Schottland. Der Anteil der Engel liegt dadurch bei teils über 10 % pro Jahr. Da bleibt bei längerer Lagerung halt nicht mehr viel übrig. Durch die höhere Temperatur reift der Whisky auch schneller.

    Schau Dir den Laden an, verkoste die Whiskys und bild Dir Deine eigene Meinung.
    Frag unbedingt mal, ob Du den frischen Whisky aus dem Cognac-Faß kosten darfst. Liegt jetzt seit etwas über einem Jahr und hat 60+ %, echt ein wildes Biest. Aber sehr sehr lecker.

  • zenfire User zenfire Dabei seit: 26.11.2011Beiträge: 350Flaschensammlung:"Glenfire"Bewertungen: 29
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    Klingt gut, danke.

    hier geht's zu meiner Glenfire-Sampleliste

    Ich spiele mein Spiel. Alles andere ist doch scheiße. (Jiri Stajner)

  • TV1 User TV1 Dabei seit: 14.10.2010Beiträge: 272Flaschensammlung:Bar TV1Bewertungen: 0
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    Hallo,

    im Sommmer habe ich die Slyrs-Brennerei besichtigt. Dort hängen Info-Tafeln, auf denen unter anderem auch über die Auswahl der Fässer berichtet wird. Zu lesen war, dass Slyrs auch mit Ex-Bourbon Fässern und anderen experimentiert hat. Man ist letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass frische, unbenutze Fässer am besten zur Lagerung (und fürs Endprodukt) geeingnet sind.

    Meiner Ansicht nach ist es oft eine Frage der Erwartungshaltung. Wen man erwartet, dass der Whisky wie ein 10-12 Jahre gereifter Schotte schmeckt, so wird man enttäuscht sein. Probiert man aber mit der Erwartung, etwas anderes, neues zu trinken, dann findet man den Whisky viel eher lecker. Der Vergleich hinkt meistens. Deshlab habe ich mich darauf eingestellt etwas "anderes" im Glas zu haben. Wenn man dann zu dem Entschluss kommt, dass einem das nicht schmeckt, ist das vollkommen in Ordnung. Jedoch sollte man das, was man im Glas hat, in seinem eigenen besonderen Kontext sehen.

    Ob mir der Slyrs (mal als Repräsentant der hier zur Diskussion stehenden deutschen Whiskys) geschmeckt hat? Ja er hat mir geschmeckt. Einzeln. Ohne Tasting im Rahmen von anderen z.B. schottischen Whiskys. Auch wenn es oft Obstbrand-Brennerein sind, gebe ich den deutschen eine Chance. Entweder es schmeckt, oder nicht.

    Gruß TV1

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