Laphi 10 alt vs. Laphi 10 neu

Kingalein

So moin zusammen,

ganz kurz was zu dem o.g. Thema, da ich mir eben einen alten Laphi 10 aufgemacht habe. 3

Eventuell ist es nicht wirklich interessant und schon längst überholt, aber ich lasse es trotzdem mal los. 

Ich fasse mich kurz:

1. Hat sich in den letzten Jahren so mancher Whisky oder deine Zunge verändert?

2. Den 10er mochte ich früher sehr.

3. Den 10er mochte ich in den letzten paar Jahren so echt gar nicht mehr (Rauchwasser).

4. Ich habe keine gute Zunge, kann feine Geschmacksunterschiede nur wenig (nicht) wahrnehmen oder merken.

5. Habe mir heute mehr oder weniger im Affekt (genervt) meine alte 10er Abfüllung aufgemacht (damit der "Mist" endlich wegkommt) und habe ihn ohne Erwartungen und ohne "langes Vorspiel" getrunken.

6. Super leckerer Whisky (für ein 10er), viele Aromen, viel Volumen, viel Süße - hat mal imho überhauptgarnichts mit dem anderen Kram zu tun.  

Sorry falls sinnfrei.

Gruß

munter

Genau die gleiche Erfahrungen habe ich mit dem Laga 16 gemacht. Neue Flasche vs eine Flasche, die seit 1998 in meinem Keller verstaubte. Wir haben zu fünft in gemütlicher Runde die beiden Flaschen blindverkostet, und das Resultat war ein klares 5:0 für die alte Abfüllung. Damals waren halt die Lagerhäuser noch so richtig voll mit alten Destillaten, da konnten sich die Masterblender noch austoben. Heute kratzen sie die Reste zusammen. Wobei der Laga 16 immer noch ein guter Whisky ist. Guten Laphi 10 gibt's auch noch - als Fassstärke. Leider nicht so leicht verfügbar. 

[Gelöschter Benutzer]

Die Erfahrung kann man mit vielen Abfüllungen machen..

Gerade in der heutigen Zeit...

Ich hab hier mal einen Longmorne 15 und einen Edradour 10 aus den frühen 80ern geteilt.

Das sind Welten zu den Abfüllungen heute.

Auch habe ich gerade einen Ballantines finest im Anbruch aus den 70ern.

Im direkten Vergleich mit den von heute ist er total anders.

Ich glaube DHL hat das mal in einem Video schön beschrieben... da ging es um die Verbesserung der Herstellungsmethoden glaub ich...

Auf jeden Fall hat sich der Whisky in der letzten zeit sukzessive verändert.. immer mal wieder in ganz kleinen Schritten..

Wenn man über Jahre den selben Whisky trinkt merkt man das gar nicht...

Aber wenn man mal einen Whisky aus den 60ern oder 70ern neben einen 2016 stellt sind das Welten.

Ralfy hat da mal ein Video gemacht mit Johnnie Walker Red. Alt gegen neu.

Ob einem das alte Zeug besser schmeckt muss jeder selber entscheiden.

Mir ja!

Aber das sind nur meine zwei Pfennig

Greetz

J.   

DerWels.

Guten Abend.

Welches Fazit zieht man jetzt daraus? Wenn mir zur Zeit eine Abfüllung besonders schmeckt, soll ich dann sofort nachbestellen und mir einige Flaschen sichern? Lauf ich dann aber nicht in Gefahr, daß mir zwischenzeitlich andere noch besser schmecken und die gehorteten zur 2.Wahl werden. (Geschmack entwickelt sich!) Wehmütig schau ich immer noch auf den alten Strathisla mit 43% in der grünen Flasche zurück, den es heute nicht mehr gibt. Der "Neue" schmeckt mir auch sehr gut, aber den Alten hätte ich lieber.                                                                                          Ein nicht unwesentlicher  Punkt ist auch der Preis. Wenn ich nach ein paar Jahren einen nachkaufen will, der mir damals besonders gut gefallen hat, bekomme ich ihn bestimmt nicht mehr zum gleichen Preis.... .                              Ich denke, einen gewissen Vorrat zu haben ist nicht verkehrt. Sie werden wie man hört nicht besser, die Preise ziehen mehr und mehr an, die NAS werden immer mehr, und offensichtlich immer mehr tollerriert, und die Gefahr besteht immer, daß selbst gute Standarts an die man sich gewöhnt hat vom Markt genommer werden (12er Glenlivet, Benriach...).

Gruß DerWels.

[Gelöschter Benutzer]

Ein wenig Lesestoff, sofern noch nicht bekannt.

Auflösung zur Challenge 4.1: "Die früher waren besser" https://www.whisky.de/forum/discussion/comment/440114#Comment_440114

FT-Idee - Langzeitexperiment Oxydation/Ausrauchung
https://www.whisky.de/forum/discussion/16939/ft-idee-langzeitexperiment-oxydation-ausrauchung/p1
https://www.whisky.de/forum/discussion/23372/ft-langzeitexperiment-oxydation-ausrauchung-1j-mit-laphroaig-10-glen-grant-majors-reserve/p1

Bruno59

@DerWels.

Tja das Fazit - schwierige Frage, die sich glaube jeder nur selbst beantworten kann.

Als Vertreter der Schulnotenbewertung habe ich mir eine gewisse Reserve meiner 1er-Kandidaten ins Lager gelegt (meine Tops-of-the-Pop). Und zwar direkt nach der 1er-Verkostung. Von daher muss ich mir um steigende Preise keine Gedanken machen. Und selbst wenn diese Flaschen eines Tages wegen der Veränderung meines Geschmacks auf eine 2er-Bewertung absacken würden, was solls, ich kaufe ja keine Unmengen.

2er-Kandidaten wird diese Vorgehensweise allerdings nicht zuteil, genau wegen Deiner Einwände.

Torfding

Tja, das erinnert mich wieder an Diedlers Laphi 18 alt vs neu.
Sehr schade, dass dieses Experiment nie aufgelöst wurde.

Huibuh

Der Laphroaig 10 ist meinem Geschmacksempfinden nach seit dem neuesten Designwechsel sogar besser geworden, jedenfalls süßer und süffiger, mag ja nicht jeden Geschmack treffen. Manche stehn ja auf die ganz abgefahrenen Sachen. Merke ich immer im 'Now-Drinking-Topic'.