Whisky aus dem Rotweinglas -- und andere Experimente ...

135678926
  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    Optionen

    @Thomas68 Hallo Thomas, das solltest Du unbedingt probieren -- am besten aus einem Bordeaux- oder Burgunder-Glas. Alte, gut gereifte und aromendichte Sherry-Whiskys sind ein Gedicht! Der Bourbonfass-Benrinnes in Fassstärke wiederum war im Rotweinglas nicht so ideal.


    Und wie die Raucher sein werden, muss ich noch herausfinden -- sicherheitshalber muss dann die beste Ehefrau von allen dabei sein, falls ich nach der ersten Aromainhalation in Ohnmacht fallen sollte ... :lol:

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 26.08.2016Beiträge: 0Bewertungen: 0
    Optionen


    Glengoyne 25y 48% im Vergleich:

    image




    Du hättest das Glas ja ruhig mal voll machen können :smile:

    Grüße

    kraeftigen_4.0

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 26.08.2016Beiträge: 0Bewertungen: 0
    Optionen


    Aber ich werde das mal ausprobieren...

    Grüße

    kraeftigen_4.0

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 23.11.2015Beiträge: 0Bewertungen: 5
    Optionen

    Ich habe etwas ganz anderes ausprobiert, mich mit einer völlig anderen Herangehensweise auseinander gesetzt:


    Ich habe Rotwein aus einem Whiskyglas getrunken :eek:


    Und?



    War zu wenig :mrgreen:

    FT (nach neuer Zeitrechnung ab Sommer 2017) - beendet

    A,  BC,

    FT Glenallachie (aktiv)
    FT Scapa (aktiv)



    Mimimimi  Mimimimimimimi

  • Rafflix User Rafflix Dabei seit: 09.04.2017Beiträge: 78Bewertungen: 0
    Optionen

    Beim letzten Hamburgurlaub gab es im Restaurant auch eine gute Auswahl an Whisky und da die Holde einen Nachtisch wollte, konnte ich mir ja auch was gönnen:redface:


    Mein "Problem": keine gescheiten Gläser und Barmann ohne Ahnung--> Whisky im großen Cognac Schwenker...nach dreiviertel des Weges kam ich dann auch mal zur 2cl Markierung. Kann ich nur empfehlen:mrgreen:

  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    , letzte Änderung 17. Mai 2017 um 22:09
    Optionen

    Glendronach Grandeur 25y im Bordeaux-Glas

    Geruch: Zum Hineinlegen. Aus dem Rotweinglas treten die (>> im Vergleich zum Whiskynosingglas) hintergründigen dunklen Früchte wie Pflaumen in den Vordergrund, dann folgt die Bratapfelnote und dann kommt die Frische. Aber hallo! Nix mit Minze, jetzt weht ein schärferer Eukalyptus-Menthol-Wind, und man weiß, warum der Whisky 50,3% Alkohol in sich trägt.

    Geschmack: Nach etwa 40 Minuten im Rotweinglas kommt der elegante alte Herr dermaßen voll und dunkelfruchtig und elegant in den Mundraum, dass es eine helle Freude ist. Beim Nachriechen wird er im großvolumigen Glas noch frischer und auch schärfer, der zweite Schluck betont dann wieder die Süße; und wie im Nosingglas taucht ein ganz wunderbares Rhabarberkompottaroma auf.

    Abgang: Ohja, jetzt ist die Eiche da. Die gute Eiche allerdings. Und sie bleibt lange präsent. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nun schon den vierten ordentlichen Schluck habe, aber langsam meldet sich auch die sprichwörtliche "alte Bibliothek". Kurze Pause zum Neutralisieren der Geschmacksknospen, ehe es zum 1st Fill des 25jährigen Glengoyne geht ...


    image

    Glengoyne 25y 1st Fill im Bordeaux-Glas

    Geruch: Diese Nase! Ein absolut zart-feines Fruchtbukett, hell und dunkel gemischt. Ich denke, da ist auch der Unterschied von 46 zu 50 Volumenprozent Alkohol zu bemerken. Ich liebe diese feine Süße, die sich nach 40 Minuten im Bordeaux-Glas noch einmal ganz extraordinär intensiv entfaltet.

    Geschmack: Die Fruchtigkeit besteht in diesem Fall und für meinen Gaumen aus den helleren Zwetschken (im Vergleich zu den reiferen Pflaumen des Grandeur), aus Schwarzbeeren und beim 1st-Fill-Glengoyne ist auch eine sehr elegante Espressonote wahrzunehmen.

    Abgang: Der Ausklang ist etwas milder, kürzer als beim Grandeur. Gleichwohl gewinnen auch hier die guten Eichenfässer an Präsenz.

    Fazit: Der Grandeur wirkt noch voller, reifer, runder. Die Nase ist schärfer -- verbläst man hier ganz leicht die erste scharfe Brise aus dem Rotweinglas, taucht ein Pflaumen-Rhabarber-Amaretto-Bukett von betörender Schönheit auf. Der Glengoyne ist der luftigere Geselle, der meinem Eindruck nach vom Rotweinglas mehr profitiert als der Glendronach.

    Wer ist nun besser? Blöde Frage. Alle drei -- ich beziehe da den 48%igen Glengoyne 25y mit ein -- sind ganz wunderbare Whiskys für die schönen und kontemplativen Momente des Lebens. Den Grandeur muss ich sowieso noch viel besser kennenlernen, und das wird auch geschehen. Empirie vom Feinsten sozusagen :-))

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    Optionen

    Zwei Dreißigjährige aus dem Bordeaux-Glas


    Die Glassaughs, 30 Jahre, einmal mit 42% und einmal mit 44,8% Alkohol, habe ich bereits >> im Whiskynosingglas miteinander verglichen. Ein starkes Unentschieden war das Ergebnis. Nun also liegen die beiden seit 30 Minuten im Rotweinglas und warten auf den Zwillingsvergleich ...


    image


    Geruch: Die Nase des 44,8%-igen ist unglaublich süß und verführerisch. Der 42%-er ist hier sehr viel dunkler grundiert; nicht nur farblich, sondern auch von der Frucht her und v.a. kommt auch aus dem Rotweinglas ganz deutlich die Eiche durch. Beim Nachriechen meldet sich dann beim 44er tatsächlich etwas Mentholfrische.

    Geschmack: Auf den Gaumen kommt der 42er mit Eiche und dann den dunklen Früchten, gefolgt von leichter Espresso-Bitterkeit. Ein grundsätzlich sehr schönes, volles Volumen trotz der "nur" 42%. Der 44er kommt auch aus dem Rotweinglas auf den Gaumen zuerst mit den saftigen helleren wie dunklen Beeren und kleidet dann den ganzen Mundraum sehr schön aus. Interessanterweise kommen später auch ältere Ledernoten dazu.

    Abgang: Im Ausklang ist der 44er wieder sehr warm, intensiv und lange Zeit präsent. Der 42er ist auch im Abgang eichenbetont, ebenfalls sehr warm und rund, jedoch etwas kürzer präsent.

    Fazit: Im Gesamtvergleich, also sowohl aus dem Whiskynosingglas als auch aus dem Rotweinglas, liegt der 44er für mich knapp vorne. Die fruchtbetonte Grundrichtung mit zarter Mentholfrische entfaltet sich im großen Glas noch besser und nachhaltiger. Wer eher auf Eiche und ganz dunkle Früchte mit etwas Espresso steht, ist mit dem 42er besser bedient. Beide Whiskys werde ich künftig jedenfalls immer wieder mal aus dem Bordeaux-Glas genießen.


    Und damit es nicht zu langweilig harmonisch wird -- beide Whiskys sind wie schon bemerkt wahre "Harmoniemonster" -- wird es an diesem wunderschönen Tag auch noch zwei Raucher aus dem großen Glas geben ...

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • [Gelöschter Benutzer]
    Themenersteller
    Dabei seit: 05.02.2017Beiträge: 0Flaschensammlung:StyrianSpirits SammlungBewertungen: 89
    Optionen

    Zwei elegante Raucher, konzentriert, und ein erstes Resümee

    Folgende Kandidaten stehen nun zum Test bereit: Der Caol Ila 25y 43% sowie die Lagavulin Distillers Edition 16y 43% . Warum gerade diese Whiskys?

    Erstens mag ich beide sehr, sie sind einander nicht ganz unähnlich, unterscheiden sich aber doch vom Alter her entscheidend. Mal sehen, ob die zusätzlichen neun Reifejahre im großen Glas zur Entfaltung kommen -- oder eben nicht.

    Zusätzlich ist dieser Vergleich auch noch eine gute Gelegenheit, zwei unterschiedliche Bordeaux-Gläser miteinander zu vergleichen -- nennen wir es "das Bauchige" und "das Schräge". Der Caol Ila liegt in beiden Glas-Varianten (in der Mitte "das Bauchige" und rechts "das Schräge" im Bild). Beide Whiskys haben nun wieder eine gute halbe Stunde Zeit zum Atmen bekommen ...

    image

    Geruch: Kann das gut gehen -- Raucher im großen Rotweinglas? Überlebt man da den ersten starken Lungenzug? (Wenn nicht: Es hat mich sehr gefreut, Euch alle kennenzulernen, liebe Whiskyfreundinnen und Freunde!) ... Na bumm!

    Der Caol Ila 25y aus dem "schrägen" Bordeaux-Glas: Ich staune (und lebe noch). Sehr fein und doch konzentriert kommt mir der salzig-kräuterige Duft entgegen. Das wirkt nicht unähnlich zum Duft aus dem Whiskynosingglas, ist aber spürbar voluminöser. Es ist überhaupt so, dass man sich in so große Rotweingläser ganz hervorragend "hineinlegen" kann.

    Nun der Caol Ila aus dem bauchigen Bordeaux-Glas: Donnerwetter! Der Duft ist viel sanfter und "gestaffelter"; so nehme ich gleich eine leichte Sherrynote schräg hinter den kräuterig-salzigen Rauchnoten wahr. Die Duftfülle aus diesem Glas ist einfach besser: Runder und v.a. aufgefächerter. Und man kann sich noch besser "hineinfallen" lassen in diesen wunderbaren Duftkorb. (Ich hab' das schon geahnt, weil mich bereits der Glassaugh und der Goyne in der Erinnerung aus dem Bauchigen noch einen Tick mehr begeistert hatten als aus dem Schrägen.)

    Jetzt braucht's eine kurze Nasenpause.

    Die Lagavulin Distillers Edition aus dem schrägen Bordeaux-Glas: Hier kommt sofort die Sherrysüße mit dem Salz und Seetang mit. Und auch hier fächern sich die Aromen ganz formidabel "nebeneinander" auf, es ist eine helle Freude. Der Lagavulin hat auch mehr Salz und Jod und Eierstich; und genau das, gepaart mit der Süße macht ihn so verführerisch.

    Nun zum Geschmack und ich beginne mit dem Caol Ila aus dem Schrägen: Jetzt spüre ich übrigens auch in der Nase mehr und mehr Fruchtkomponenten. Ich denke, ich werde noch den ganzen schönen Abend lang die Hälfte der Zeit nur mit Riechen verbringen. Aber Whiskys wollen getrunken werden. Oh, wie fein! Die leichte Fruchtigkeit der Nase weicht sofort den Kräutersalznoten, grundiert von zartem Rauch. Sehr fein, sehr elegant. Was ich überhaupt gar nicht wahrnehme, sind Fass- oder Eichenaromen.

    Ein erster Schluck aus dem Bauchigen bringt ein volleres Gaumengefühl, bei dem die Süße etwas länger bleibt und dann der Mundraum salzbetont ausgekleidet wird, grundiert wieder von Rauch, etwas stärker betont als beim Schluck aus dem Schrägen.

    Ausklang: Der Abgang ist mittellang bis lang; beide Male. Fassaromen, in welcher Form auch immer, sind immer noch fast nicht wahrnehmbar.

    Nun also der Lagavulin beim ersten Gaumenkitzel: Aus dem Schrägen kommt die Distillers Edition wieder mit einer Süße in den Mundraum, die mich fertig macht. Dann ist das Salz da. Dann der Seetang am Gaumen. Dann wieder die Süße. Noch einmal nachriechen, noch ein Schluck. Die über dem offenen Strandfeuer am Spieß gebratenen Speckpflaumen tauchen auf und das typische Lagaphenol umweht die Szenerie. Lang bleibt dieses Geschmackserlebnis im Mundraum präsent.

    Hatte ich schon einmal erwähnt, dass Whiskygenuss glücklich machen kann?

    Dear Ladies and Gentlemen: Auch die Rauchig-Würzigen dieses Kalibers profitieren von Ruhe und Sauerstoff im großen Glas!

    Der Caol Ila 25y ist ein wunderbar feiner Tropfen. "Das hohe Alter" (auch im Vergleich zum Lagavulin) kann ich jedoch nicht wahrnehmen. Und: Das bauchige Glas sorgt im Vergleich zum schrägen für ein besseres Aroma und ein noch differenzierteres Mundgefühl.

    Die 16jährige Distillers Edition von Lagavulin im Bordeaux-Glas (dem Schrägen) ist ein Gedicht. Ich weiß jetzt schon, welcher Whisky als nächstes in das Bauchige kommt ...

    >> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys

    Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003FT 002 | FT 001


    „Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“

  • groensparv User groensparv Dabei seit: 07.02.2017Beiträge: 1,073Bewertungen: 0
    Optionen

    Extrem schöne Vergleiche, danke dafür!
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich alle meine Sherry-Whiskys vielleicht doch wieder aus dem Cognacschwenker genießen sollte... ich fange morgen wieder damit an, denke ich!


    sponsored by "GARVM LVPVS - DIE WVERZE DER SIEGER"



  • LDB User LDB Dabei seit: 22.08.2015Beiträge: 7,169Bewertungen: 28
    Optionen

    @StyrianSpirit726

    "Hatte ich schon einmal erwähnt, dass Whiskygenuss glücklich machen kann? "



    Nein, ich glaube, da wäre so keiner drauf gekommen.:wink:

    Oldie61Wizz2 gefällt das
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.