Geschmacksphänomen bei Highland Park 12 und Jura Superstition

Parivartan · 28. Juli 2017 um 13:10

Liebe Community,

habe mittlerweise rund 20 Sigle Malt Whiskys und kann mich mit den Bewertungen und Tasting Notes hier und in anderen Foren größtenteils identifizieren oder die wenigstens nachvollziehen. So gar nicht klappt das jedoch beim Highland Park 12 und dem Jura Superstition. Bei beiden (frisch geöffnete Flaschen) nehme ich einen sehr ähnlichen, für mich unangenehmen Geruch und Geschmack war, auf den sich sonst niemand bezieht. Es ist eine Art von Alkoholgeruch/ geschmack, den ich am ehesten noch von homöopathischen Tropfen (z.B. Cefasept, Allergin...) kenne. In anderen Whiskys, die alle etwa den gleichen Alkoholanteil haben, habe ich diese speziellen Alkoholgeschmack nicht wahrgenommen.

Kann jemand etwas damit anfangen? Ich würde gerne verstehen, worauf dieser Geruch/ Geschmack zurückzuführen ist bzw. wie ihn andere beschreiben. Nach Möglichkeit würde ich dann die enstsprechenden Whiskys meiden, da ich persönlich mit diesem Geruch/ Geschmack wirklich gar nicht klarkomme.

Bin gespannt auf Eure Kommentare!

Bruno59 · 28. Juli 2017 um 13:28

Besonders bei peated-Abfüllungen habe ich beim Öffnen der Flasche auch schon solch unangenehme Gerüche wahrgenommen. Ich denke, diese entstehen beim Austritt des in der Flasche seit der Abfüllung entstandenen Gasgemischs.

Müsste aber nach dem Kontakt mit dem Sauerstoff bald verfliegen.

Wenn nicht - evtl. entsprechen die eigentlich ordentlichen Whiskys aktuellem nicht Deinem aktuellem Geschmack?

Sonst hätte ich keine Idee. :neutral:

Parivartan · 28. Juli 2017 um 13:37

@Bruno59

Ja genau, die beiden entsprechen momentan leider nicht meinem Geschmack. Oder anders gesagt sind es die einzigen Single Malts, die mir so gar nicht zusagen Und ich würde gerne verstehen, woran das liegt bzw. was die Gemeinsamkeit zwischen den beiden ist.

Mit "frisch geöffnete Flaschen" meine ich, dass diese Phänomen von Anfang an da war. Inzwischen sind sie schon etwas länger offen und es hat sich nichts daran geändert...

groensparv · 28. Juli 2017 um 13:41

Hallo Parivartan.

Welche Malts trinkst Du denn sonst so? Damit man das besser einordnen kann. Auch Rauchige?

Roberto · 28. Juli 2017 um 13:47

@Parivartan

Den Jura kenne ich leider nicht. Highland Park riecht und schmeckt mir ganz gut. Die rauchigen finde ich etwas bitterer, was mich aber meist nicht stört.

Hast Du die beiden schon jeweils mehrmals getrunken und es wird nicht besser ?

Parivartan · 28. Juli 2017 um 14:07

Beim Highland Park habe ich jetzt ein Drittel der Flasche getrunken und es wird nicht besser. Den Jura habe ich zum Glück nur probiert und mich sofort an den Highland Park erinnert gefühlt.

Sonst mag ich sehr Lagavulin, Laphroaig (vor allem Quarter Cask), Talisker (v.a. Distillers Edition), Bunnahabhain, Yamazaki... Dalwhnnie z.B. spricht mich nicht besonders an, aber ich kann verstehen, dass man ihn mag. Beim Highland Park und bei dem Jura kann ich das kaum nachvollziehen.

Es könnte sein, dass ich den fraglichen Geschmack auch im Ardbeg 10 wiederfinde; er mit dort aber wegen der vielen anderen Aromen nicht so auffällt. Ich müsste ihn daraufhin noch einmal probieren - er ist auf jeden Fall der Islay, der mich am wenigsten anspricht. Deshalb habe ich auch keinen hier ;-)

groensparv · 28. Juli 2017 um 14:11

Also den Jura kenne ich jetzt nicht. Es könnte sein, dass der Alkohol im HP12 einfach nicht so gut eingebunden ist und Du ihn als frei stehenden (stechenden) Alkoholgeruch/-geschmack wahrnimmst.

Hast Du mal versucht, ihn eine halbe Stunde im Glas stehen zu lassen? Ändert das Deinen Eindruck?

Parivartan · 2. August 2017 um 21:48

Danke für den Vorschlag, habe es eben probiert - der fragliche Geschmack tritt so tatsächlich in den Hintergrund und ist dann eher im Abgang noch präsent. Richtig lecker finde ich den HP12 auch so nicht, aber zumindest der "Schauderfaktor" fällt weg.

Gibt es eine Möglichkeit, Whiskys mit dieser Eigenschaft von vornherein zu erkennen?

Marko_I · 2. August 2017 um 22:34

Ich kenne die beiden, aktuelle und frühere Abfüllungen, andere HP und IoJ und viele andere Whiskys und kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was diese beiden (unangenehmes) gemeinsam haben, was andere nicht haben, vor allem, wenn ich so lese, was du sonst kennst und "normal findest".

Wird irgendeine organische Verbindung sein, die für 99,99& der Leute völlig normal ist und im Dschungel der Aromen als völlig unauffällig durchgeht, auf die du aber persönlich irgendwie extrem reagierst.

"homöopathischen Tropfen (z.B. Cefasept, Allergin...)"

Mit Zaubermitteln kenne ich mich nicht aus, sollte sowas aber nicht eher nach garnix riechen, bei den Verdünnungen?

Roberto · 2. August 2017 um 22:40

@Parivartan

Da Highland Park 12 nicht problematisch und sogar ein guter bis sehr guter Standard ist, also nein.

In paar Monaten wirst Du wahrscheinlich anders darüber denken und schmecken.

Deine Bewertung mit einem Stern ist wirklich unfair, der hat für den Preis mind. 3 verdient.

Parivartan · 2. August 2017 um 22:56

@Marko_I In den Tropfen riecht man ja nicht den Wirkstoff, sondern den Alkohol in dem er gelöst ist ;-) Eure Kommentare hier lassen darauf schließen, dass es tatsächlich solch eine spezielle org. Verbindung ist, auf die ich negativ reagiere...