Terpentin...

  • Anonymous
    Themenersteller
    User Anonymous
    Dabei seit: 04.05.2004Beiträge: 5,870Bewertungen: 0

    Hallo liebe Gemeinde,

    als Neuling in diesem Forum eine Frage in die Runde: weiss jemand, woher bei einigen Malts ein terpentinartiger, metallisch stechender Geschmack bzw. Geruch herrührt? Hatte das bislang extrem bei Billigware wie Loch Lomond oder Ben Bracken (& dachte ok, bei dem Preis...), aber auch bei nen Druichan (Islay), dem Ledaig Peaty und selbst dem Bowmore Legend tauchte der Geschmack mit auf. Ansonsten stehen auf meiner Hitliste Ardbeg, Lagavulin & Coal Ila....Lasst von Euch hören!

    beste Grüße aus Köln

    Jürgen_K5

  • Thomas_L3 User Dabei seit: 04.07.2005Beiträge: 7Flaschensammlung:The IleachBewertungen: 7
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    Hallo Jürgen,

    meiner Meinung nach (aber ich bin kein Experte) kann der terpentinartige Geruch und Geschmack eigentlich nur vom Holz kommen. Auch ich hab das schon bemerkt und denke, es liegt an den verwendeten Bourbonfässern. Riech doch mal an einem Jack Daniels oder einem Wild Turkey und Du weisst, was ich meine. Aufn der Interwhisky habe ich in einem Vortrag der Wild Turkey-Destillery an verschiedenen Alterstufen riechen und auch schmecken können. Leider der älteste zu erst und ein fresh made spirit zuletzt. Seitdem kann ich noch nicht einmal mehr die Flaschen sehen, ohne an Terpentin denken zu müssen (würg). Im Endeffekt würde das bedeuten, dass ein Single Malt diesen terpentinartigen Geschmack mitbekommt, wenn der vorher auf dem Bourbonfass gelagerte Whiskey sehr früh vom Fass genommen wird. In Schottland sieht man das diesen Fässern ja nicht mehr an.
    Ich würde mich aber freuen, wenn zu diesem Thema jemand ganz ander Ansätze hat, wie gesagt: ich bin kein Experte!

  • Jürgen_V User Dabei seit: 01.03.2005Beiträge: 15Bewertungen: 0
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    "Thomas_L3" schrieb:
    Riech doch mal an einem Jack Daniels oder einem Wild Turkey und Du weisst, was ich meine. Aufn der Interwhisky habe ich in einem Vortrag der Wild Turkey-Destillery an verschiedenen Alterstufen riechen und auch schmecken können. Leider der älteste zu erst und ein fresh made spirit zuletzt. Seitdem kann ich noch nicht einmal mehr die Flaschen sehen, ohne an Terpentin denken zu müssen (würg).

    Mir gings genau so. Hab bis jetzt nur 2 mal Wild Turkeys probiert (101 Proof und 1855 Reserve) und beidesmal hatte ich auch den Geruch von Verdünnungsmittel in der Nase. Im Mund dachte ich dann ich sitz beim Zahnarzt und bekomme eine Zahnfüllung verpasst (schmeckte total nach Zahnplombe). Jetzt stehn die zwei angebrochenen Mini's zu Hause und ich warte auf ein Opfer, dem ich sie anbieten kann.

    Wenn es wirklich vom Holz kommt, hoffe ich, nie einen schottischen Whisky zu bekommen, der so eine mitbekommen hat.

    Gruß
    Jürgen

  • Werner_N User Dabei seit: 25.07.2004Beiträge: 22Bewertungen: 0
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    Hallo zusammen,

    hier muß man wohl zwischen zwei Aromen unterscheiden: Der klebstoff-artige Geruch (Uhu-Nase), den man bei vielen Burbon-Whiskies, aber auch bei lange gereiften Scotch-Whiskys findet, kommt in der Tat vom intensiven Kontakt mit dem Holz. Dieses Aroma ist bei einigen (vielen?) Whisk(e)y-Trinkern beliebt und daher durchaus erwünscht. Bei altem Scotch kann man einen penetranten Klebstoff-Geruch aber auch für ein Zeichen halten, daß der Whisky besser schon früher abgefüllt worden wäre. Die Geschmäcker sind halt verschieden...

    Ein stechender Geruch gepaart mit metallischem Geschmack (sorry, habe gerade kein Terpentin zum Vergleichen zur Hand) ist dagegen typischerweise im Nachlauf des Destillats zu finden. Wenn der relativ spät abgetrennt wird (um andere, erwünschte Geschmacksstoffe zu behalten), schmeckt dann auch der Whisky metallisch. Das ist mir gerade beim Ledaig (der einfache, ohne Altersangabe) auch schon unangenehm aufgefallen. Normalerweise wird dieses Fehlaroma während der Fassreifung langsam abgebaut, so daß es (gerade im Gegensatz zum Klebstoff-Aroma) primär in jüngeren, zu kurz gereiften Whiskies auftritt.

    Gruss
    Werner

  • Ralf Scholze User Dabei seit: 13.11.2005Beiträge: 95Bewertungen: 0
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    hi

    wenn es sich wirklich um uhu-artige lösungsmittelaromen handelt, ähnlich wie nagellackentferner, dann dürfte die quelle ethyacetat sein. als quelle kämen gärprozess und/oder die still-pots in frage.

    gruß

    ralf

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