Haltbarkeit geöffneter Flaschen

Unbekannt

@ Speyside

Ich finde das merkwürdig, das der Laga sprittiger schmeckt,
da ja der Alkohol als erstes verfliegt.

Ich hatte das Problem, das die Whiskies,die zu lange geöffnet sind, eher sehr lasch im Geschmack geworden sind, deshalb öffne ich jetzt nie mehr als 5-8 Flaschen gleichzeitig.

Aber vielleicht ist das ja bei dir, wie bei einigen Whisky-Fässern. wo der Alkohol auch steigt

siehe hier:

http://www.forum.thewhiskystore.de/viewtopic.php?t=6232&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

Gruß

Matthias_G4

Mich wundert der von Dir beschrieben Effekt auch. Persönlich kenne ich es genau andersrum: der erste Dram aus einer frisch geöffneten Pulle schmeckt oft deutlich schärfer als alle weiteren. Wenn es nicht nur Einbildung ist müsste es eigentlich an der Luft liegen, die dem Whisky beim Öffnen zugeführt wird.

Mit Flaschen, die lange offen sind (auch über viele Jahre), hatte ich noch nie Probleme. Mein Macallan Gran Reserva steht seit fast 10 Jahre geöffnet im Schrank und schmeckt immernoch absolut excellent. Da ist nichts lasch oder sprittig oder sonstwas. Nur perfekter Whiskygeschmack.

Auch bei einer Blindverkostung zwischen einem mehrere Jahre alten "Rest" und einem frischen Glenfarclas 105 konnte ich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Klar war der "alte" nicht mehr so straff, aber geschmacklich habe die sind nicht viel genommen.

Wenn nach einem 3/4 Jahr schon Probleme auftreten, könnte es vielleicht an der Lagerung liegen? Stehen Deine Flaschen warm oder im direkten Sonnenlicht? Oder im feuchten Keller? Oder liegen sie vielleicht? Oder sind vielleicht nicht gut verschlossen?
Am Whisky sollte es jedenfalls nicht liegen...

Grüße

Matthias

Speyside

Danke erstmal für eure Antworten!
Mich hat es auch sehr verwundert, dass der Whisky mit der Zeit sprittiger wirkt, weil man ja eigentlich davon ausgehen müsste, dass sich der Alkohol eher verflüchtigt mit der Zeit.
Ich denke auch nicht, dass es ein Problem mit meinen Geschmacksknospen gibt, denn sämtlichen Leuten, denen ich von diesen Whiskeys (Benriach und Lagavulin) eingeschänkt habe ist es aufgefallen, dass der Whisky wesentlich sprittiger geworden ist. Beim Benriach fällt das natürlich sehr auf, weil er eher ein weicher und süßlicher Whiskey ist, aber auch beim rauchigen, torfigen und intensiven Lagavulin ist es sehr auffällig.
Zur Lagerung:
Bei mir stehen die Flaschen im Wohnzimmer auf dem Schrank, so dass man die guten Stücke immer schön im Blick hat . Sollte ich daran vielleicht etwas ändern? Was wäre denn optimal?

Key

"Speyside" schrieb:
...

Zur Lagerung:
Bei mir stehen die Flaschen im Wohnzimmer auf dem Schrank, so dass man die guten Stücke immer schön im Blick hat . Sollte ich daran vielleicht etwas ändern? Was wäre denn optimal?

So lange die Flaschen nicht ständig von der lieben Sonne bestrahlt werden sollte alles ok sein.

DerDennis

Hallo. Da dieser thread noch nicht geschlossen ist und ich zu dem Thema keinen neuen öffnen will, schreibe ich hier mal meine Erfahrungen mit geöffneten Flaschen rein:

Insgesamt habe ich bei vier Flaschen Veränderungen festgestellt, wobei drei davon negativ waren, eine sich jedoch positiv verändert hatte.

Die drei “negativen“ waren dabei Iren. Der Redbreast 12yo, der Redbreast 12yo cs und der Bushmills 1608. Alle drei Flaschen lagen vom Füllstand her bei ca. 100 - 150 ml und waren etwa 3 bis 4 Jahre offen. Bei dunkler Lagerung und seltenem Öffnen war der “Rest“ nicht mehr trinkbar.

Positiv verändert hat sich der Knockando 12yo. Den fand ich nach der Öffnung gar nicht gut, auch nach mehreren neuen tastings nicht, und ließ ihn ebenfalls etwa 3 Jahre unangetastet. Der Füllstand lag bei ca. 350 - 400 ml, als ich ihn dann erneut probierte.

Diesmal war ich begeistert von seinem Geschmack! Natürlich kann das zum Teil auch an meiner dazugewonnenen Whisky-Erfahrung gelegen haben, aber zum Großteil hat ihm bestimmt der Sauerstoff und die Zeit gut getan.

Wollte das hier mal kundtun, vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.

maltwalt

@DerDennis Könnte allerdings auch mit dem Füllstand zu tun haben .... die 3 Iren waren fast leer .... daher viel Luft, der Knock zumindest mehr als halb voll ... weniger Luft ..... und die Luft lässt Whisky oxydieren .... gits auch ein Video von  ..... bitte um Korrektur falls ich da was falsches gefaselt hab .... halte mich kurz, da ich Tablettippsel hasse 

Marko_I

DerDennis schrieb:

Hallo. Da dieser thread noch nicht geschlossen ist...

Das werden sie auch üblicherweise nicht, es sei denn, es wird in Biete/Suche gewünscht. So ein Thema kann ja immer wieder wen interessieren.

... und ich zu dem Thema keinen neuen öffnen will,

Das ist doch wunderbar. Besser in einem vorhandenen Thread weiter Informationen/Antworten sammeln, als 20 Threads zum selben Thema.

Zwolle

Ich hatte mir zum Weihnachtsfest auch solch‘ einen Winesaver gewünscht, um zumindestens den Inhalt der teuersten Flaschen „zu schützen“.

Bekommen habe ich das Teil nicht und wollte mir den Gasspender schon selbst bestellen, habe die Idee allerdings aus folgenden Gründen wieder verworfen:

Beim Original aus Übersee scheint es wohl Qualitäts-, bzw. Explosionsprobleme zu geben, jedenfalls ist der Artikel schon länger nicht lieferbar und was man so ließt...

Beim Stöbern in älteren Forenbeiträgen ist mir klar geworden, daß aus dem Genuß von Whisky allmählich eine wissenschaftliche Laborarbeit wird, wenn ich damit beginne, Edelgase, Glasmurmeln, Kieselsteine, Pipetten und weissgottwassonstnoch zu verwenden. Die gleiche Problematik ergibt sich bei hochwertigen Musikanlagen, wo man letztendlich zum Schluß kommen muss, das der Mensch der größte Störfaktor für perfekten Musikgenuss ist.

Für mich wäre die einzig praktikable Lösung, das Umfüllen in kleinere Flasche, was ich allerdings so ästhetisch finde, wie gebrauchtes Frittierfett in Cognacflachen zu lagern.

Also versuche ich möglichst wenige Flaschen geöffnet zu haben, was schwer fällt, oder lebe einfach mit tatsächlichen oder eingebildeten Veränderungen am Inhalt. Ist ja durchaus auch interessant, den Werdegang eines Whiskys in der geöffneten Flasche zu verfolgen und mich an den ersten Dram zu erinnern...

Nosingbär

Ich verwende das Gas Wine Preserver von Private Reserve für die Flaschen die länger offen sein werden; wenn man sie wirklich einmotten will, ist es aber sicher die beste Idee, in kleine Flaschen umzufüllen. Ich mach das zumindest so, wenn der Inhalt auf 15-20cl runtergesunken ist.

Falls es nicht lieferbar ist von Distributoren, einfach den Hersteller per Mail fragen, ich hab mit denen eine gute Lösung gefunden.

Ich kenn das Problem selber, hab einfach gerne mehrere Flaschen offen und Geschmack auf Abruf bereit.

Philip_Weinzierl

Hi, geb jetzt auch mal meinen Senf dazu

Hatte ne Flasche Glenmorangie 12y für ca. 2 Jahre offen (halb leer)

Wirklich einen Geschmacksunterschied habe ich erst nach einem Jahr feststellen können (milder, aber nicht schlecht)

Nach zwei Jahren war er deutlich fader