Lagavulin 16. Fünf verschiedene Abfüllungen

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  • maltaholic
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    , letzte Änderung 1. Oktober 2017 um 02:29

    Ein ganz interessanter Beitrag, den ich mit euch teilen wollte...


    http://whiskyexperts.net/whiskyfun-angus-verkostet-lagavulin-16-16-16-16-und-16/


    Angus verkostet also fünf verschiedene Lagavulin 16. Das Ergebnis: je älter (Jahrgang) die Abfüllungen, desto besser!


    Die Flasche aus 2017 bekommt 87 Punkte, die aus 2003 stolze 91 Punkte.


    Auch Ralfy hat jüngst zu diesem Experiment beigetragen, mit dem Lagavulin DE...


    http://whiskyexperts.net/video-ralfy-verkostet-lagavulin-distillers-edition-2016-review-685/


    Auch er kommt zu dem Ergebnis, dass die älteren Abfüllungen besser waren.


    Warum ist das so?

    Alles nur Einbildung?

    Der Glaube an die gute, alte Zeit?

    Oder hat sich die Handwerkskunst verändert?

    Oder reiften die alten Abfüllungen länger, weil die Zeit immer schneller vergeht? ... :rolleyes:

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  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    Oder ist Flaschenreifung doch nicht so abwegig?

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  • SlowDram User Dabei seit: 11.08.2017Beiträge: 266Bewertungen: 0
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    Interessante Frage...und die Aussage liest man ja immer wieder.


    Aus meiner Sicht wird das durch die hohe Nachfrage bedingt sein:


    Früher wurde mehr guter Stoff abgefüllt (keine Ahnung, was mit dem Rest passiert ist - UA? :question:). Heute wird alles genommen, was da ist, um die Nachfrage zu bedienen, Hauptsache der Stil passt noch.


    Als zweites, die Verfügbarkeit guter Fässer hat sich verschlechtert.


  • MacRunrig User MacRunrig Dabei seit: 31.03.2015Beiträge: 11,545Flaschensammlung:MacRunrigs SammlungBewertungen: 311
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    @SlowDram 

    Hinsichtlich der Fässer teile ich Deine Einschätzung.

    Was das Destillat selbst betrfft, so glaube ich allerdings nicht daran, dass es hier eine Verschlechterungstendenz gegeben hat.


    Vielleicht ist ja folgender Ablauf denkbar:


    Eine Brennerei möchte ein neues Produkt in seiner Standard-Range platzieren. Da man nicht weiß, wie der neue Malt bei den Kunden ankommt, stellt man zunächst ein relativ kleines Batch her -  schließlich will man ja nicht auf zahllosen Kisten sitzen bleiben. Es bietet sich außerdem an, zum Start bei der Auswahl der Fässer besonders auf die Qualität zu achten.

    Postwendend entwickelt sich das neue Angebot zum Renner, wird dann ein Klassiker - und die Massennachfrage nimmt kontinuierlich zu.  Diese Nachfrage lässt sich aber nur befriedigen, indem man auch die nicht ganz so guten Fässer  für weitere Abfüllungen nutzt.



  • maltaholic
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    User maltaholic
    Dabei seit: 29.07.2014Beiträge: 36,794Flaschensammlung:maltaholics KellergeisterBewertungen: 1053
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    Marko_I schrieb:

    Oder ist Flaschenreifung doch nicht so abwegig?


    Das will und kann ich nicht ausschließen.

    Aber wenn ich die Verkostungen von Ralfy anschaue, dann hat er ja die unterschiedlichen Jahrgänge auch zeitnah verkostet und beurteilt... :rolleyes:

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  • groensparv User groensparv Dabei seit: 07.02.2017Beiträge: 1,073Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 1. Oktober 2017 um 12:32
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    Schlechtere Sherry-Fässer, schnellere Fermentation, andere Gerste, andere "Beheizung" ... Zeit ist Geld! Ich denke, das trifft zur Zeit auf viele Standard-Abfüllung zu, die man noch vergleichen kann. Auch der Tali 10 und die Tali DE haben massiv abgebaut, ebenso der Glendronach 12.


    ... und von der alten HP12-Abfüllung, die ich letzte Woche verkostet habe, will ich gar nicht erst anfangen...


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  • ThinLizzy User ThinLizzy Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
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    groensparv schrieb:

    Schlechtere Sherry-Fässer, schnellere Fermentation, andere Gerste, andere "Beheizung" ... Zeit ist Geld! Ich denke, das trifft zur Zeit auf viele Standard-Abfüllung zu, die man noch vergleichen kann. Auch der Tali 10 und die Tali DE haben massiv abgebaut, ebenso der Glendronach 12.


    ... und von der alten HP12-Abfüllung, die ich letzte Woche verkostet habe, will ich gar nicht erst anfangen...


    So sehe ich das auch. Ich hatte letztens auch einen Lagavulin 16 aus den 90er Jahren im Glas. Und der Unterschied war ähnlich groß. Ich würde es aber auch als eine Art Stilwechsel ansehen.

    Wobei leider schon das Drehen an sämtlichen verfügbaren Stellschrauben der ausschlaggebende Faktor sein wird. Viele kleine Minuspunkte hinter dem Komma summieren sich halt über die Jahre und Jahrzehnte auf...:neutral:


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  • othorion User othorion Dabei seit: 21.12.2015Beiträge: 6,647Flaschensammlung:siehe BaseBewertungen: 25
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    Im großen und ganzen stimmt das wohl, leider! Aber es gibt auch rühmliche Gegenbeispiele. Für meinen persönlichen Geschmack ist der aktuelle Bunnahabhain 12 zB deutlich besser als die älteren Versionen, die ich kenne (gut, das sind nur 2 Stück, einer hatte 40 Umdrehungen und einer 43, der mit 40 % war wohl WID:220, bei dem anderen weiß ich es nicht genau.

    Gründer und Präsident des „Battle-Monkey-Fanclubs“

    Blind Guardian Battle dreifacher Silbermedaillengewinner in I, XXII und XXIII, BGB II Zeremonienmeister, BGB VIII Sieger nach Verlängerung

    Abgeschl. FT: Ardbeg21; Ballechin ManzanillaInsider FT: Ardbeg Kelpie Committee, Clynelish SV 1996/2017 image

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  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    groensparv schrieb:

    Schlechtere Sherry-Fässer, schnellere Fermentation, andere Gerste, andere "Beheizung" ... Zeit ist Geld! Ich denke, das trifft zur Zeit auf viele Standard-Abfüllung zu, die man noch vergleichen kann. Auch der Tali 10 und die Tali DE haben massiv abgebaut, ebenso der Glendronach 12.


    ... und von der alten HP12-Abfüllung, die ich letzte Woche verkostet habe, will ich gar nicht erst anfangen...

    Sehe ich auch so.
    Gerade der Glendronach 12 war für mich ein Spitzenwhisky mit hervorragendem PLV.
    Die relativ schlechten Bewertungen mancher "Neuforianer" tat ich als fehlende Erfahrung ab... :redface:
    Nachdem ich aber in letzter Zeit mehrfach aktuellere Batches probiert habe muss ich leider meine Meinung etwas relativieren.
    Deutlich weniger Sherryeinfluß und insgesamt jugendlicher im Charakter. Keinesfalls schlecht, aber Vergleich zu den älteren Batches schwächer und austauschbarer.


    Blindverkostung öffnet die Augen...
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  • Roberto User Dabei seit: 07.01.2017Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    Bedenkliche Tendenz! Die schlechteren Fässer sind wohl ausschlaggebend.


    Aktuell hat Whisky.de den "Glenfarclas 1996/2017 P.E." im Angebot, zu dem Preis interessant.

    Nach einem kurzen Blick in die Base ist das Interesse schnell verflogen, anscheinend weniger sherrylastig als die Vorgänger.

  • dectel User dectel Dabei seit: 27.06.2013Beiträge: 12,097Bewertungen: 0
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    Also ich denke früher ist auch mal das eine oder andere ältere Fass ins Batch gerutscht.


    Heute werden die Fässer wohl mehrheitlich eher Altersangabe + einen Tag sein.

    Ansonsten denke ich das über die Jahre, der steigenden Nachfrage geschuldet, die Produktionszeit optimiert wurde und zum Beispiel die Fermentationszeit etwas verürzt wurde.


    Ob die verwendete Hefe über Jahre immer gleich bleibt, wage ich auch mal zu bezweifeln.

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