Gefahren des Alkohol in Bezug auf die Selbstdarstellung Horst Lünings

Nosingbär · 4. Januar 2018 um 17:23

othorion schrieb:

Ein Wirtschaftswissenschaftler versucht uns den Alkhol madig zu machen und verweist auf die Studienlage. Hm, zufällig weiß ich, dass die keinesfalls eindeutig ist, da es keine einzige langfristige, prospektive Studie zur Wirkung von Alkohol gibt. Immer nur retrospektive Meta-Analysen, die allesamt per definitionem einen Bias enthalten (egal ob Sie nun eine positive oder negative Schlussfolgerung bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen von moderatem Alkoholkonsum ziehen. Das starker, krankhafter Alkoholabusus schädlich ist, ist natürlich belegt und unbestritten).
Jetzt mache ich mich zwar wahrscheinlich unbeliebt, aber es ist immer höchst gefährlich wenn Geisteswissenschaftler versuchen, sich auf naturwissenschaftlichem Terrain zu bewegen.

So Ernsthaftigkeitsmodus wieder aus:

Jetzt fehlt nur noch, dass irgendein Spaßvogel um die Ecke kommt und eine Sonder-Steuer auf "FLEISCH" fordert.....äh, Moment!

Was meinst du denn mit bias per Definitionem in Meta-Analysen? Hab eine für meine Diplomarbeit gerechnet und kann mich gerade nicht an so eine Problematik erinnern, aber vielleicht habe ich die auch schon wieder vergessen.

Geisteswissenschaftler können durchaus in Naturwissenschaften ein wenig mitreden, weil ihre Methoden aus den Naturwissenschaften abgeleitet sind (also zumindest für Psychologie gilt das, und für Wiener Psychologen noch mehr, wegen dem Schwerpunkt auf Diagnostik, Statistik und Forschungsmethoden).

Sie werden wohl Studien auf medizinischem Niveau nicht durchführen können, weil sie ja das theoretische Grundwissen nicht haben, aber sie wissen, wie solche Studien prinzipiell zu lesen sind und welche Stärken/Schwächen das angewandte Studiendesign und die Studie selber hat.

Nichts desto trotz denke ich, dass Philipp hier ein wenig die regenerativen Eigenschaften des Körpers unterschätzt. Ich bin mir sicher, Alkohol richtet auch in kleinen Mengen Schaden an. Ich bin aber keineswegs überzeugt, dass dieser Schaden merkbare (selbst in Summe) Schäden hinterlässt, die der Körper nicht wieder regenerieren kann. Wenn wir uns nicht regenerieren würden, müssten Menschen, die in unbedenklichem Ausmaß Alkohol konsumieren, deutlich schlechter da stehen gesundheitlich.

Was ich mir einreden lasse, ist das erhöhte Krebsrisiko im Verdauungstrakt und im Mund. Vor allem nachdem man ja gerne mal den Whisky im Mund behält. Ist sicher nicht ohne Risiko.

Aber ich seh das relativ. Krebs ist multikausal verursacht und man hört nicht gerade davon, dass Mundkrebs die primäre Sorge von Alkoholtrinkern wäre. Um ein paar wenige Prozent im einstelligen Bereich erhöht man vielleicht ein extrem kleines Risiko von Mundkrebs. Wenn die Ausgangswahrscheinlichkeit (Hausnummer) 0,05 Prozent ist, und man steigert das Risiko selbst um Fabelhaft magische 50%, ist das Risiko noch immer nur bei 0,075 Prozent. 50% von nichts ist nichts.

Ein häufiger Fehler von Krebspatienten ist, dass sie sich sehr verantwortlich fühlen und eine Ursache suchen, weil der Mensch ohne Attribuierung von Unglück sehr unrund wird ^^

Selbst wenn man jetzt als Whiskytrinker Mundkrebs bekommt mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,075 Prozent, so war die Chance in meinem Beispiel noch immer 2/3, dass man ihn auch ohne Whisky bekommen hätte. Shit happens. Das einfach so stehen zu lassen fällt schwer, ist aber oft richtig und auch von Vorteil, wenn man sich nicht selber verrückt machen will.

airprib · 4. Januar 2018 um 17:25

Wenn das der Donald liest hat er seinen neuen Sprecher gefunden.

Überall Fake News.

Herrlich. Erst HL anpinkeln und dann so ziemlich alle als Alkis mit weichem Hirn hinstellen.

Da würde mich echt mal interessieren, wie seine "guten" Vorsätze für das neue Jahr waren.

Mit Überschall zum Arsch der Woche werden?

Puh, geschafft. Er kann sich wieder hinlegen. :mrgreen:

othorion · 4. Januar 2018 um 17:37

@Nosingbär Hast PN, auf diesen Thread hab ich keine Lust mehr :biggrin:

Philipp_Müller · 4. Januar 2018 um 17:54

@Nosingbär Völlig richtig, was die Risikoeinschätzung angeht. Wie von Horst geschehen zu behaupten es gäbe keinen Zusammenhang und eine gewisse Menge Alkohol sei sogar gesundheitsfördernd ist aber auch nicht grade förderlich bei der Selbsteinschätzung. Den Zähnen wird das dauerhafte Geschunkel im Mund auch nicht gut tun aber nur weil man auf Gefahren aufmerksam gemacht wird, kommt das doch keiner Unterlassensforderung gleich?! Ich hätte hier auch nichts geschrieben, wären die Aussagen von Herrn Lüning nicht so empirisch unhaltbar.

Farsund · 4. Januar 2018 um 17:55

Ondrö schrieb:
Herrlich, schon lange nicht mehr so gelacht. Horst Lüning und objektiv. Ich würde behaupten, dass er dies auf keinem der Gebiete ist, über die er gerne referiert. Wer im Unterblog meint einen vollumfänglichen, wertungsfreien Diskurs zu erhalten, der nicht rein neoliberal geprägt ist und nur der absoluten Wahrheit entspricht, da zum Glück die Informationen nicht aus den Qualitätsmedien sondern von sonstwoher stammen, dem ist nicht mehr zu helfen. Und wer Objektivität beim Thema Whisky, bzw. seiner Gesundheitswirkungen, seitens eines Whiskyhändlers erwartet, dem wohl noch viel weniger.

Jo, volle Zustimmung. Ich bewundere DHL ja dafür, dass er sich über jeglichen Scheiß Gedanken macht und dann versucht, sein Geplapper mit Fakten zu belegen und unters Volk zu bringen. Das gelingt ihm mal mehr und mal weniger. Bzgl. der von ihm ins Spiel gebrachten "Qualitätsmedien" bin ich aber voll bei ihm. Diese Berichterstattung ist ja fast so getürkt wie in der GDR. Unterhaltsam ist sein Unterblog aber in jedem Fall und ich finde, wer so rührig ist wie Horst Lüning, der sollte auch davon (finanziell?) profitieren.

Auf whisky.de gucke ich, wenn überhaupt, nur noch die Verkostungsvideos vom Senior, sein Sproß ist dahingehend doch eher ausschließlich erheiternd denn glaubwürdig informativ. Oder hat sich das mittlerweile geändert?

Ansonsten ist Alk wirklich ein legales Gift und eine gewisse Selbstbeherrschung und -kontrolle ist unerlässlich. Wobei das Gift bei jedem Menschen anders wirkt. Mein Vater z.B. hat jahrelang bis zu seinem Tod (vorrangig aus Langeweile nach dem Tod meiner Mutter) täglich mindestens 1 Flasche Weinbrand gekippt, konnte aber auch problemlos im Krankenhaus mehrere Wochen lang ohne jeden Alkohol auskommen. War er nun Alkoholiker? Gestorben ist er jedenfalls nicht am Schnapskonsum.

Unsere Geschäftsnachbarin hat ihr Geschäft jetzt schließen müssen - die konnte/kann ohne Alkohol nicht sein und ihr wird zur Zeit wegen eines Leberversagens (nicht Nierenversagen) täglich 2-3 Liter Wasser aus dem Bauch gepumpt. Die hat wirklich ein Problem.

Und SICHERLICH wird sich DHL nur das aus vorhandenen Studien herauspicken, was für ihn eher NICHT geschäftsschädigend ist, da gebe ich dem Themenersteller Recht.

dRambo · 4. Januar 2018 um 17:57

Philipp_Müller schrieb:

Den Zähnen wird das dauerhafte Geschunkel im Mund auch nicht gut tun aber nur weil man auf Gefahren aufmerksam gemacht wird, ..

Bitte nur halbwegs fundiert :wink: Du bist Wissenschaftler - dachte ich :wink:

http://www.iww.de/zr/archiv/allgemeine-zahnheilkunde-whisky-ist-gut-fuer-die-zaehne-f36706

Philipp_Müller · 4. Januar 2018 um 17:57

@airprib Also wenn der commen-sence in Gefahr ist sollte man lieber die Klappe halten? Damit haben wir aber nicht so gute Erfahrungen in Deutschland. :biggrin:

LDB · 4. Januar 2018 um 18:00

@Philipp_Müller

Mit Verlaub und ich sag's jetzt mal unakademisch: du merkst offenbar nicht, dass das, was du dir hier zusammenschreibst, alle User, egal ob Geistes-, Natur- oder Volkswissenschaftler oder einfach nur Whiskygenießer hier anödet, oder?

An dieser Art von Intelligenz mangelt es dir aber offensichtlich.

Wäre aber schon schlauer, einfach mal die Kresse zu halten. Falls nicht, musst du einfach mit der Wucht der Anoraks leben, die dich hier mit Latten verprügeln und den Straßenkötern zum Fraß vorwerfen werden.

Und: schreib erstmal korrektes Englisch.

Philipp_Müller · 4. Januar 2018 um 18:01

@dRambo Entschuldigung Whisky sollte natürlich zum Zähneputzen verwendet werden. Da gibt es sicher auch keine Studie zu, also immer drauf auf die Zahnbürste. Sie zuerst... :biggrin:

dRambo · 4. Januar 2018 um 18:06

@Philipp_Müller

mhh jetzt ist das auch für mich der sachliche Ausstiegspunkt erreicht.

Bitte geh doch auch mal in ein Teeforum und rette noch die Menschen dort - die von dir durch Krebs bedroht geschilderten Regionen, sind in Ländern - deren Religion Alkoholkonsum verbietet - signifikant erhöht. Grund ist der Konsum von heißem Tee. Hab ich bisher nicht erwähnt - da ich die Studie nicht zur Hand hatte - ist dir aber eh nicht so wichtig - da wir jetzt beim Glauben - somit bei Religion angekommen sind... viel Spaß im Forum und immer locker bleiben :smile: