...gleich im fernsehen....

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  • Unbekannt
    Themenersteller
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  • Tiny User Tiny Dabei seit: 24.11.2007Beiträge: 1,542Bewertungen: 0
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    Auch gesehen/gehört, leider weiß ich nicht mehr in welcher Sendung:
    Es ging um die Presidentschafstwahl.

    "Die Mehrheit der Amerikaner lehnt eine für alle verbindliche Sozialversicherung ebenso ab wie die Abschaffung der Todesstrafe oder ein restiktives Waffengesetz."

    Das wiederspricht wohl zu sehr dem Freiheitsgedanken.
    Mich beschleicht da das Gefühl, dass da die Mehrheit spricht
    die sich eine leisten kann und natürlich nicht daran interessiert ist andere mitzufinanzieren.
    So ist "Gods own contry" in meiner Sicht eine Gesellschaft
    die im "Großen" unsolidarisch ist.
    Solidarität gibt es viel im "Kleinen" , in der Volksgruppe, Gemeinde, irgendeiner Kirche, oder auch von Idealisten denen
    diese Unterschiede egal sind.

    Frank

  • Horst_S User, Administrator Horst_S Dabei seit: 07.05.2004Beiträge: 5,211Flaschensammlung:Horst_S SammlungBewertungen: 1364
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    47 Millionen Amerikaner können sich keine Krankenversicherung leisten

    Das ist wahr. Die Krankenversicherung für ein älteres Ehepaar kostet schon mal 1.000 Dollar im Monat.

    Wer unter Ihnen privat oder freiwillig versichert ist, der wundert sich nicht über diese Preise. Ein selbstständiges Ehepaar zahlt auch bei uns locker diesen Betrag - wenn nicht gar mehr.

    Ich habe mir einmal die folgende Rechnung aufgemacht. Wenn wir in unserer Familie bzw. größeren Familie mit Geschwistern usw. uns aus der Krankenversicherung verabschieden würden - und sie können mir glauben, ich war mit 40 Jahren knapp davor - dann würde man in 25 Jahren einen unglaublichen Betrag (mit Zinseszins) von einer ganzen Million Euro ansparen.

    Machte man das bereits mit seinen Kindern in jungen Jahren, dann würden die auf einem unheimlichen Berg an Geld sitzen, von dessen Zinsen sie alleine jede Herzoperation oder Krebstherapie bezahlen könnten.

    Die Frage lautet: Wie groß muss die Gruppe sein, damit sich das trägt? Reicht eine Familie oder müssen es mehrere sein? Alle, die in so einem System mitmachen müssen sich natürlich zu einer gesunden Lebensweise bekennen. Vor allem nicht Rauchen, nicht zu oft die Kante geben, ordentliche Bewegung, ausgeglichene Ernährung.

    Ich selbst bin aber nicht risikobereit genug, um dieses Experiment wirklich durchzuziehen. Also löhne ich weiterhin heftig und leiste meinen solidarischen Anteil.

    Ich werde aber meinen Verdacht nicht los, dass hier eine Menschengruppe mit Vollgas-Mentalität auf dem Rücken der Vorsichtigen und Vorausschauenden sich seine selbstverschuldeten Krankheiten kurrieren lässt.

    Unbestritten - viele Menschen ereilt einfach nur das Pech krank zu werden. Doch wie hoch der Anteil selbstverschuldeter Krankheiten wirklich ist (Rauchen, Saufen, Fressen, Kicken - um nur die heftigsten Auslöser zu nennen), wird durch die Politik unter den Mantel der Solidarität gekehrt.

    So ungefähr dürfen Sie sich die Einstellung der Amerikaner in Sachen Krankenversicherung vorstellen.

    Oder platt formuliert. Wer sich nicht die Zähne putzt, der zahlt. Wenn es an den Geldbeutel geht, dann wird die Mutter schon aufpassen, ob sich das Kind die Zähne auch wirklich putzt.

    Bitte bedenken Sie in dieser Hinsicht auch, dass der Durchschnittsamerikaner deutlich weniger Steuern bezahlt und keine heftigen Abbuchungen für die Sozialversicherungen aufzubringen hat. Wenn er das Geld jedoch verkonsumiert? Pech gehabt.

    Und eben hier scheidet sich deren Mentalität von unserer. Wir wünschen Vollkasko und den Amerikaner reut das Geld für die ganzen Angestellten, die sein Geld in Arztpraxen, bei Krankenversicherungen, bei der ärztlichen Abrechnungsstelle und in den Ministerien verbrennen.

    Gruß
    Horst Lüning

    Gruß Horst Lüning Admin, Whisky.de
  • never User Dabei seit: 29.09.2007Beiträge: 297Bewertungen: 0
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    "LoQ123" schrieb:
    Die Mehrheit derer die zur Wahl gehen? Sind ja nur ca. 50%, oder die Mehrheit der Amerikaner? Würde in Amerika nicht mit einem derart verquasten Wahlprinzip gewählt, wäre uns die letzten Jahre Bush erspart geblieben.
    Al Gore wäre sicherlich schon in Richtung der Solidargemeinschaften aufgebrochen und die Debatte wäre schon ein Stück weiter. Steckt man aber Unsummen in einen sinnlosen Krieg, von dem wir heute wissen, das wir von vorne bis hinten belogen worden sind, fehlt das Geld natürlich an diesen Stellen...


    Spontan viel mir dazu als Kommentar "whiskygeschwängerte Milchmädchenrechnung" ein - aber, wie man an anderer Stelle im Forum nachlesen kann, wollen wir ja alle lieb und feingeistig miteinander umgehen. Dementsprechend, als rein sachliche Anmerkung, folgende Gedanken:

    - Die Wahlbeteiligung in westlichen Demokratien ist generell besorgniserregend; die USA stehen noch vergleichsweise gut da. Interessant in diesem Zusammenhang die zahllosen Bemühungen - auch im Internet - die Wähler zu aktivieren.

    - Von einem "verquasten Wahlprinzip" zu sprechen, ist nicht schwer. Kennt zufällig jemand ein Wahlsystem, das von allen Seiten als gerecht, fair und zweifelsfrei den Volkswillen widerspiegelnd eingestuft wird?

    - Das Geld, welches in einen Krieg gesteckt wurde/wird, wäre ohne diesen Krieg sozial ausgewogen, gerecht und fair verwendet worden. Fällt mir echt schwer, die wahlentscheidende Mehrheit der US-Bürger hinter diesen exotischen Experimenten zu vermuten.

    Gruß,
    never

  • never User Dabei seit: 29.09.2007Beiträge: 297Bewertungen: 0
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    @LoQ123:

    Es wäre sehr freundlich, wenn du Links auf Funktionstüchtigkeit überprüfst, bevor du sie der Allgemeinheit anempfiehlst. Dass sich noch niemand darüber mokiert hat, sollte doch zu denken geben ...

    Mehr inhaltlich orientiert: Du hattest den altgedienten Klassiker "one man, one vote" bemüht. Diese zwar fundamentale, aber letztlich doch extrem diffuse Pauschalaussage hilft uns an dieser Stelle nicht viel weiter. Ich möchte daher einige Überlegungen wiederverwerten, die ich vor einiger Zeit in einem anderen Thread schrieb:


    "never" schrieb:
    Verhältniswahlrecht, Mehrheitswahlrecht, Überhangmandate, 5%-Hürde, 10%-Hürde, Panaschieren, Kumulieren, Altersgrenzen, Vorschläge für ein Familienwahlrecht, wo Eltern zusätzliche Stimmen für ihre Kinder erhalten sollen, Wahlkreisgeometrie, Wahlkampfkostenerstattung in Abhängigkeit vom Wahlerfolg, ungleiche Verteilung der Sendezeit für Werbespots der wahlkämpfenden Parteien - das ist eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, Wahlen zwar als absolut rechtsstaatgemäße Aktionen, aber mit enorm unterschiedlichen Ergebnissen je nach Anwendung oder Kombination einiger der gerade genannten „Spielregeln“ ausfallen zu lassen. So würde z.B. in Großbritannien die Anwendung des deutschen Wahlrechts völlig andere Mehrheitsverhältnisse und somit Machtstrukturen bringen, als wenn das britische Wahlrecht zur Anwendung käme. Gleiches würde auch die Umsetzung des Volkswillens in Deutschland angehen, führte man hier das britische Mehrheitswahlrecht ein: Gänzlich andere parlamentarische Machtverhältnisse wären die Folge.

    Demokratische politische Praxis ist am Prinzip der Gewaltenteilung orientiert. Ein Verfassungsgericht beurteilt, ob ein Gesetz oder eine Regierungsaktion mit dem geltenden Recht konform geht. Der Teufel steckt – wie so oft – im Detail.



    Bevor die Frage gestellt wird, was ich damit eigentlich sagen wollte, hier meine diesbezügliche Antwort: Das Volk als politischer Souverän wählt in einer repräsentativen Demokratie seine Stellvertreter - wunderbar, alles ganz einfach, one man, one vote. Aber: Wen man wählen läßt und wen nicht, was man mit den Stimmen macht, wie man also den einzelnen Wahlzettel als Ausdruck des Volkswillens instrumentalisiert und letztlich ein politisch handhabbares Ergebnis erhält, wird selbst in westlichen Demokratien auf höchst unterschiedliche Weise praktiziert. One man, one vote - aber wie?

    Gruß,
    never

  • never User Dabei seit: 29.09.2007Beiträge: 297Bewertungen: 0
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    @LoQ123:

    Danke für den korrigierten Link. Ist in der Tat eine interessante Untersuchung, wenn auch eher für Historiker, da der Zeitraum 1960 – 1993 nicht mehr so ganz aktuell ist.

    Übrigens: Nähme man die Höhe der Wahlbeteiligung in einem Land als Gradmesser für die demokratische Substanz in eben diesem Land, so hätte man unter den Top 10 der internationalen Hitliste so renommierte urdemokratische Gebilde wie z.B. Kambodscha, Angola, Somalia und Usbekistan. Ob in diesen Ländern der gern prognostizierte Umschlag von Quantität in Qualität unmittelbar bevorsteht, entzieht sich meiner Kenntnis…

    http://www.idea.int/vt/survey/voter_turnout_pop2.cfm

    Gruß,
    never

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Die Politologen sehen zwei Gründe für den starken Anstieg bei diesen Wahlen: die wirtschaftlichen Probleme und den lebendigen Wahlkampf.


    hm, ich dachte das hätte vielleicht auch was mit der Hautfarbe zu tun... :redface:

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    "Heinz_K" schrieb:
    "Malty" schrieb:
    Die Politologen sehen zwei Gründe für den starken Anstieg bei diesen Wahlen: die wirtschaftlichen Probleme und den lebendigen Wahlkampf.


    hm, ich dachte das hätte vielleicht auch was mit der Hautfarbe zu tun... :redface:


    Nein, eben nicht, denn sonst wäre er ja nicht gewählt worden, jedenfalls nicht von der Mehrheit der Weissen! :wink:


    Mich würde interessieren wieviele schwarze Nichtwähler es bei der letzen und bei dieser Wahl gegeben hat...

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    "YrthY" schrieb:
    Obama war mitnichten der kandidat der gesamten schwarzen bevölkerung. Er war ein neuer Kennedy für die jungen wähler (über 75% bei den erstwählern) aller bevölkerungsschichten. Vielen schwarzen war er durch sein politisches handeln schon wieder zu weiß.

    kannst Du Deine Aussagen mit Quellen belegen? Gab es Schwarze, denen Obama schon so "zu weiß" war, dass sie Mc Cain gewählt haben?

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    "YrthY" schrieb:
    Ich beziehe mich auf interviews, die phoenix im rahmen der wahlnacht ausgestahlt hat.

    hier ein vergleich clinton-obama:
    http://www.politico.com/news/stories/1107/7065.html

    hier wird in etwa das wiedergegeben was in der repotrage angesprochen wurde:
    http://nachrichten.t-online.de/c/16/71/60/16/16716016.html


    hatte jetzt nur Zeit das zu überfliegen, aber diese Textstelle zeigt für mich deutlich, dass es sich eher um Minderheiten (10von5000) handelt...

    Als Obama etwa am 19. September in Coral Gables im Bundesstaat Florida vor 5000 Anhängern mit seiner Ansprache begann, gab es plötzlich Aufruhr im Saal. Etwa zehn Männer sprangen laut schreiend auf und hielten Plakate in die Höhe, mit denen sie sich als "Schwarze gegen Obama" zu erkennen gaben. Auf den Schildern standen Parolen wie "Obama vom Ku Klux Klan unterstützt", "Obama für Homo-Ehen" und dass der afro-amerikanische Menschenrechtler Jesse Jackson Obama hasse.

    (erinnert mich an die Demonstrationen vor Al´s Schuhladen... :wink: )

    Was den Vergleich Clinton vs. Obama angeht, das ist doch Schnee von gestern, in der Wahl am Dienstag ging es doch um Obama vs. McCain, also welcher Schwarze hat denn Mc Cain gewählt? Das viele gerne Clinton gewählt hätten bezweifle ich ja nicht...

    @ Heinz_K
    ist heute nicht "Welt-Wort-Spiel-Tag"? :wink:

  • never User Dabei seit: 29.09.2007Beiträge: 297Bewertungen: 0
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    "Malty" schrieb:
    Mich würde interessieren wieviele schwarze Nichtwähler es bei der letzen und bei dieser Wahl gegeben hat...


    Zur Wahlbeteiligung in früheren Wahlen findest du sehr detaillierte Angaben - auch nach Rassenzugehörigkeit - auf der folgenden Seite:
    www.census.gov/population/www/socdemo/voting.html


    Die politische Entscheidung schwarzer Wähler wird z.B. hier im zeitlichen Rückblick kommentiert:
    racism-politics.suite101.com/article.cfm/african_american_voting_patterns

    Gruß,
    never

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