Whisky-Neuling fragt nach

  • Korrash
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    Dabei seit: 04.03.2018Beiträge: 2Flaschensammlung:Ein AnfangBewertungen: 0

    Hallo, 

    ich möchte ein bisschen in die Welt des Whiskys eintauchen und bin eigentlich noch total unerfahren. Deswegen versuche ich mal hier ein paar Tipps abzustauben. 

    Vor kurzem hat mein Sohn das Licht der Welt erblickt und ich habe mir vorgenommen, zusammen mit ihm auf seinen 18. Geburtstag anzustoßen. Ich war in einem Laden der sich auf Spirituosen spezialisiert hat und war erstmal total überfordert, da die Auswahl ja gewaltig ist. Entschieden habe ich mich dann für einen Glenrothes Vintage Single Malt von 2001. Da käme auch schon die erste Frage... Was haltet ihr von dem. Ist er es würdig 18 Jahre zu stehen und dann damit anzustoßen oder gibt es da bessere Alternativen? Das Budget spielt natürlich auch eine Rolle, da ich in dem Laden von Flaschen für 20 Euro bis hin zu einigen tausend alles mögliche gesehen habe. Momentan würde ich für eine Flasche bis ca 100 Euro ausgeben wollen. 


    Mein Interesse wurde in dem Laden wirklich geweckt. Ich habe mir ein Testpaket mitgenommen und muss schon sagen, dass ich auch früher schon zu Whisky hätte stoßen sollen. 


    Jetzt muss man nur noch den richtigen für sich selbst finden. Habt ihr vielleicht ein paar Empfehlungen für mich? 

    Ich würde mir gern einen zulegen, der nicht extrem rauchig ist. Vom Geschmack her, hätte ich gern eine fruchtige Note. Vielleicht schon ein bisschen ins süße, bzw Honiggeschmack. 

    Und woran erkenne ich diese Arten von Whisky? Sollten diese in Sherry-, bzw. Portfässern reifen? 


    Fragen über Fragen :question:

  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,570Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 4. März 2018 um 17:50
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    @Korrash 


    Welchen Glenrothes Vintage Single Malt von 2001 hast du dir ausgesucht? Da gibt es mehrere. Und warum genau ist deine Wahl ausgerechnet auf den gefallen. Wenn es die normale 43 % Ausführung ist, dann ist der OK. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.


    Wenn du tatsächlich bis zum 18. Geburtstag deines Sohnes beim Whisky dabei bleibst, dann wirst du bis dahin voraussichtlich ganz andere Ansprüche an eine Flasche haben als heute. Im Zweifel deutlich höhere. :smile: Wie sich das Angebot bis dahin entwickelt, kann niemand vorhersehen. In absehbarer Zeit wird der gute Stoff sicher seltener und teurer. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht ist das Nervengift Alkohol in 15 Jahren gesellschaftlich total verpönt und du bekommst das Zeug für nen Appel und nen Ei hinterher geworfen.


    Als Kompromiss würde ich eine Abfüllung nehmen, die schon bei der Geburt deines Sohnes 18 Jahr alt war. Das ist heute ein guter bis sehr guter Whisky und sicher Wert, damit auf die Volljährigkeit anzustoßen. Andererseits gibt es davon heute noch eine große Auswahl zu bezahlbaren Preisen. Das kann auch durchaus eine normale Standardabfüllung sein. Auch daran wirst du dich in 18 Jahren sicher gerne zurückerinnern.


    Welche Abfüllung du wählst, ist Geschmackssache. Was es für dich nicht einfacher macht, weil du selbst Neuling bist. Daher empfehle ich, dass du erstmal eine Auswahl von 18jährigen probierst. In einem Ladengeschäft mit entsprechendem Angebot, auf einer Whiskymesse oder hier aus der Probenbörse. Da kannst du nochmal die grobe Richtung austesten (Sherry oder nicht, Rauch oder nicht) und dir dann eine Großflasche aussuchen.


    Wenn ich gleich eine Flasche nennen soll, dann kann das nur der Glendronach 18 Jahre Allardice sein. Mit dem kannst du eigentlich kaum etwas falsch machen.


    Für die Probenauswahl fallen mir neben dem Allardice z.B. folgende ein: Aberfeldy 18, Aberlour 18, Bunnahabhain 18, Cardhu 18, Glenfarclas 18, Glengoyne 18, Glenlivet 18, Glenmorangie 18, Bowmore 18, Caol Ila 18, Highland Park 18, Talisker 18.

  • Vallado User Vallado Dabei seit: 11.09.2017Beiträge: 3,099Bewertungen: 2
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    @Korrash 

    Zunächst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!


    Dann, nur damit wir vom selben sprechen: Einen Whisky 18 Jahre lang in der Flasche einzulagern bringt geschmacklich gar nichts. Whisky entwickelt sich nur im Fass. Deshalb wäre es eigentlich nicht nötig, jetzt schon einen Whisky zu kaufen, mit dem ihr in 18 Jahren anstoßt. 


    Zumal, wie @Waschbär schon sagte, sich dein Geschmack bis dahin weiter entwickeln wird. Und wie der Geschmack deines Sohnes mit 18 sein wird, ist auch die Frage.


    Was der Waschbär vorgeschlagen hat, ist keine schlechte Idee!


    Alternativ könntest Du überlegen, ob es Abfüllungen gibt, die in 18 Jahren so nicht mehr angeboten werden, und deinem Sohn so eine „Perle“ bewahren. Ich wäre hier auch bei Glendronach (wahlweise der 18jährige „Allerdice“ oder der 21jährige „Parliament“, liegen beide im Budget). Die Brennerei war in den 90ern einige Zeit geschlossen, die derzeit erhältlichen Flaschen werden die letzten aus den „alten“ Fässern sein, wer weiß, wie die Neuauflagen schmecken, ob es die überhaupt gibt und wenn ja, was die in 18 Jahren kosten. Es gibt da aber sicher noch weitere Beispiele.


    An sich würde ich zu einem milden, tendenziell süßen, möglicherweise sherrylastigen Whisky in Trinkstärke raten. Nichts exotisches oder in Fassstärke und auch mit Rauch wäre ich vorsichtig. Ich gehe nämlich mal nicht davon aus, dass dein Sohn vor seinem 18. Geburtstag große Erfahrungen mit purem Whisky gemacht haben wird.


    Weitere Alternative: Die Glen Wyvis Destillerie befindet sich derzeit im Aufbau. Das nötige Startkapital soll durch Crowdfunding gesammelt werden. Du erhältst 5 „Anteile“ für £ 250. Es wäre vielleicht eine schöne Idee, deinem Sohn die Anteile zu schenken und ihn damit zum Miteigentümer einer schottischen Destille zu machen, und das mit einem Whisky aus „eurer“ Destillerie zu feiern. Nähere Infos dazu findest du unter https://glenwyvis.com

    Fahnenträger im O.I.N.K. (Mitglied #008)

    Aktuelle Teilung: 6x Inselrauch von Islay, Skye, Mull und Arran

    Sampleliste: Vallados Probierstübchen

    Suche Sample: Glendronach 1993 #660, Speymalt 2000 #1774

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 21.07.2017Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    @Korrash 

    Wenn du nicht lange warten willst (auf einen Whisky der im Geburtsjahr deines Kindes destilliert wurde) würde ich die Augen nach einem Whisky offen halten der im Geburtsjahr deines Sohnes mit 18 Jahren abgefüllt wurde und wo das Abfülldatum klar ersichtlich am Etikett steht.

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