In vino veritas - der ultimative Weinfaden

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  • AlexM User AlexM Dabei seit: 15.04.2019Beiträge: 4,401Bewertungen: 0
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    Jetzt hab ichs hier schon ein paar mal gelesen: Was bedeutet GG ?

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    und dann schrieb ....

  • bellobi User bellobi Dabei seit: 10.12.2014Beiträge: 1,399Bewertungen: 0
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    @AlexM 

    großes Gewächs, Mengenreduziert, gute Lage

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  • AlexM User AlexM Dabei seit: 15.04.2019Beiträge: 4,401Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 25. Februar 2021 um 11:57
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    @bellobi Danke. Habs grad auch rausfgefunden :redface:

    Großes Gewächs = Große Pflanze? Also hoher Wuchs? Oder alt ?


    Google hilft mal wieder:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Gew%C3%A4chs


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    und dann schrieb ....

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  • bellobi User bellobi Dabei seit: 10.12.2014Beiträge: 1,399Bewertungen: 0
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    @AlexM 

    Hat man wohl den Franzosen nachgemacht( Grand Cru):wink:

  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
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    Mit der Bezeichnung GG versucht man, für den Verbraucher hohe Qualität einfacher und verständlicher zu machen.


    Früher hatte man ja bei Prädikatsweinen die Abstufungen Kabinett, Spätlese und Auslese ( um mal die wesentlichen zu nennen), bei denen auch die Anforderung an eine einzelne Lage und eine bestimmte Traubensorte notwendig war. Man hatte, wenn ich mich richtig erinnere, aber keine Mengenbegrenzung. Lediglich die Oechsle ( = vereinfacht Mostgewicht bzw. Zuckergehalt in den Trauben) waren für die Einstufung relevant. Der „normale“ Konsument meinte aber, dass eine Auslese generell besser sei als eine Spätlese, was natürlich ein Trugschluss war/ist. 


    Mengenreduzierung ist nämlich eine ganz wesentliche Maßnahme, um bereits im Weinberg gutes Ausgangsmaterial für den Wein herzustellen. Vereinfacht ausgedrückt: je weniger Trauben ein Weinstock liefert, umso aromatischer sind die Beeren, umso besser sind die Möglichkeiten, einen ausdrucksvollen Wein zu produzieren. 


    Zudem weiß der Verbraucher auch, dass ein GG immer ein trockener Wein ist. Warum man diese Einschränkung gemacht hat, erschließt sich mir aber nicht. Vielleicht ist es das durch viele Weinskandale hervorgerufene Vorurteil, dass restsüsse Weine nix taugen. :rolleyes:



    Intelligenz ist auf diesem Planeten eine feste Größe. Blöderweise verteilt sie sich auf immer mehr Menschen.

  • AlexM User AlexM Dabei seit: 15.04.2019Beiträge: 4,401Bewertungen: 0
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    @Catweazl So wie ich das jetzt beim vdp gelesen habe, hat man diese beschränkung eingeführt, da es bis ´71 nicht unüblich war, dem wein zucker zuzuführen um den alkoholgehalt zu steigern... panschen also.

    das weingesetzt von ´71 hat diese private klassifizierung quasi untergraben, der vdp führt dieses qualitätsmerkmal aber weiterhin

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    und dann schrieb ....

  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
    , letzte Änderung 25. Februar 2021 um 18:20
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    AlexM schrieb:


    @Catweazl So wie ich das jetzt beim vdp gelesen habe, hat man diese beschränkung eingeführt, da es bis ´71 nicht unüblich war, dem wein zucker zuzuführen um den alkoholgehalt zu steigern... panschen also.

    das weingesetzt von ´71 hat diese private klassifizierung quasi untergraben, der vdp führt dieses qualitätsmerkmal aber weiterhin


    @AlexM puh, da bin ich jetzt etwas überfragt. Die Titulierung als GG ist - meine ich - erst 2012 oder 2013 eingeführt worden. Ob das was mit Zuckerzugaben zu tun hatte, weiß ich nicht. Das war und ist ja eh nur bei den Qualitätsweinen ( ohne Prädikat)  erlaubt/erlaubt gewesen.

    Ich weiß nur, dass es eigentlich schon immer üblich war ( und auch erlaubt!!) , sogenannte Süßreserve zuzugeben. Das ist kein Zucker, sondern aus unvergorenen Trauben gewonnener Saft, der zum durchgegorenen Wein hinzugegeben wurde/wird. Optimaler weise wird er aus den gleichen Trauben gewonnen, wie der Wein, dem er nach Abschluß der Gärung zugesetzt wird. Damit erreicht man die gewünschte Süße, sofern der Wein vorher komplett durchgegoren und damit trocken ausgebaut wurde.

    @Coco_Malt Du kannst das sicherlich aufgrund Deiner Geisenheim-Ausbildung noch präzisieren. Nicht, dass ich da jetzt mit meinem Halbwissen noch Unfug verzapfe.:redface:


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  • Coco_Malt User Coco_Malt Dabei seit: 18.10.2018Beiträge: 2,814Bewertungen: 26
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    @Catweazl 


    Die Bezeichnung „Großes Gewächs GG“ gab es schon vor 2012. Allerdings ist dies nur eine Bezeichnung, die innerhalb des VDP Verwendung findet und somit nicht im deutschen Weingesetz eingebunden ist. So bezeichnete man im Rheingau die Spitzengewächse im Gegensatz zu anderen Regionen als „Erstes Gewächs“, aber inzwischen hat man dies harmonisiert, soweit ich weiß.


    image

    Was die Verwendung von Süßreserve anbelangt, so gibt das Weingesetz da einen engen Rahmen vor, sowohl was die verwendete Menge, Art, Herkunft, usw. anbelangt.

    Richtig ist, dass bei einem Q.b.A. Schluss ist. Man darf also Landwein, Tafelwein und einen Qualitätswein verbessern, jedoch keine höheren Prädikate. De facto ist es jedoch so, dass in den letzten beiden Jahrzehnten die Mostgewichte immer weiter gestiegen sind, so dass die meisten Winzer heute eher ein Problem bei den unteren Prädikaten haben, das heißt, das Lesegut ist teilweise so gut, dass man kaum noch die kleinen und schlanken Weine herstellen kann, die mit 10,5 – 11% Vol. trocken sind. Ein Q.b.A. mit 12,5% Vol. ist heute keine Seltenheit mehr und oftmals hat man beim Kauf einen abgestuften Kabinett oder gar eine Spätlese(Qualität) in der Flasche. Gut für den Verbraucher, aber der Klimawandel bringt eben an der Spitze das Problem, zu hoher Mostgewichte, wodurch der Alkoholgehalt bei den (trockenen) GGs zunehmend in Richtung 14,5 – 15%Vol. geht. Daher immer frühere Lesetermine und eine andere Laubwandarbeit im Wingert.


    Durch diese glücklichen klimatischen Umstände ist die Bedeutung der Verbesserung eines Weines / Mostes nicht mehr ganz so groß wie vor 20 Jahren, aber sie wird es sicher noch geben, besonders in Großkellereien und bei großen Abfüllern. Ein Wein für drei Euro beim Discounter wird nach den Vorgaben des Marktes gemacht und da sollen alle störenden Einflüsse ausgeschaltet werden. Leider durfte ja auch letztes Jahr wieder gesäuert werden, und dieses unnatürliche und spitze Spiel stört mich fast noch mehr, als etwas Süßreserve für einen Schattenparker. Daher lieber einen gereiften Wein für einen gereiften Herrn. :horst:


    "Wer nur Wasser trinkt, hat vor seinen Mitmenschen etwas zu verbergen."
                                                                                                      Charles Baudelaire

    Flaschenteilungen:

    I / II / III / IV / V / VI / VII / VIII / IX / X / XI / XII / XIII / XIV / XV / XVI / XVII / XVIII / XIX / XX / XXI / XXII / XXIII / XXIV / XXV / XXVI / XXVII / XXVIII / XXIX / XXX / XXXI / XXXII / XXXIII

  • wako
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    @Coco_Malt 


    kann das mal bei Gelegenheit auflösen. aber ihr habt es eigentlich schon richtig beschrieben.


    Letztlich ist es bumsegal. Gibt top GGs, aber auch weniger gute GGs. Eigentlich niemals, nicht genießbare GGs (PLV ist dann halt wie bei Macallan). Dafür aber auch immer ü20€. Dann gibt es ja noch Große Lage, Erste Lage, Ortswein und Gutswein (VDP Skala). Nebenbei noch Auslese, Spätlese, Kabi. Landwein und weiß der Geier was noch. Oechsle (Mostgewicht) war früher das maß der Dinge. Heute ist es eher Lage, also Terroir. Man nähert sich also FR an.


    Es gibt natürlich sehr wohl schlechte Landweine, gleichwohl aber auch extrem gute. bspw. viele "Orangeweine" Der von Knoll den ich neulich postete, ist imo seine 60€ wert. Ist halt aber nur ein Landwein, weil er keine Klassifizierungen erfüllt - so what...


    Ich würde mich grundsätzlich eher nach Winzern oder Lagen/Terroir richten als nach Qualitätsstufen. Das gleiche gilt für Jahrgänge. Gute Winzer kriegen immer geilen Wein auf die Flasche. Klar ist der mal fruchtiger, mal schlanker, mal in perfekter Balance. Denke, da gibt es auch keine 2 Meinungen.


    Ich persönlich kaufe auch eher, wenn die Philosophie des Winzers mich überzeugt, bzw. er eine Idee hat, wo die Weine landen sollen. Aber das ist schon sehr freakig.


    Am Ende sollen Weine euch einfach schmecken, also nicht so blenden lassen von dem ganzen Geschwafel - einfach probieren =))


  • wako
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    Im Rheingau ist das erste Gewächs (RGG) ein kleines GG:

    https://www.rheingau.com/rgg/


    Wie gesagt, viel Technik. Einfach probieren. Ein RGG ist meistens das beste was der Winzer so kann. Macht aber meist erst nach mehreren Jahren so richtig Spass. 


    Auch hier, einfach probieren. =) 

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