Bushmills 10 gefärbt,macht das einen großen Unterschied im geschmack ?

Waschbär

HolgerT. schrieb:

Auch wenn man es am liebsten einfacher hätte...

Es gibt (auch alte) AS Whiskys die für die Tonne sind. Sowohl geschmacklich, sowie qualtitaiv ergibt minderwertige Gerste in Re-re-re-refill Fässer minderer Qualität auch nach "ehrlichen" zwanzig Jahren Reifung Plörre.

Ein stimmig komponierter NAS-Malt aus hochwertigeren Zutaten der meinetwegen auch sehr junge Bestandteile enthält ist mir da deutlich lieber.

Auf die Altersangabe kann ich in diesem Fall allerdings verzichten, da nur eine komplette Aufschlüsselung der enthaltenen Malts Sinn ergeben würden. Da das Mischungsverhältnis aber von Batch zu Batch meist etwas variiert dürfte das sowieso schwierig sein.

Ein guter NAS ist mir auch lieber als ein schlechter AS. Ich meide aber beide und trinke lieber guten, alten AS. Gibt ja genug davon.

LordQyburn

@Bruno59 

Also geschmacklich entgeht einem vielleicht bei einigen Whiskies was. Ich hab die meisten Islay-Whiskies (die größtenteils gefärbt sind) natürlich schonmal probiert, auch wenn sie e150 haben. Nur kaufen würde ich sie halt nicht. Wenn man jetzt unbedingt den Lagavulin 16 braucht ist das natürlich ungünstig- aber meiner Erfahrung nach findet man für nahezu jeden Whisky passende Alternativen. Caol Ila und Ardbeg bieten einige Malts, die meine Kriterien erfüllen. Darüber hinaus gibt es noch die unabhängigen Abfüller.

Und dazu kommt: Rein geschmacklich entgeht einem zwar was, man gewinnt aber gleichzeitig etwas hinzu. Wenn ich nur auf Geschmack wert legen würde, gäbe es sicher haufenweise günstiger, süffiger Liköre. Ich sehe aber in Whisky mehr als nur die Zufriedenstellung der Geschmacksnerven. Bei Whisky fühlt es sich einfach besser an, wenn man weiß, dass die Farbe natürlich ist. Es ist befriedigend seinen Whisky zu betrachten und zu wissen- diese Farben stammen allein aus dem Fass und vielleicht noch einem kleinen Rest Sherry. Wenn der Whisky gefärbt ist und ich mir dessen bewusst bin, geht diese Magie verloren.

Zu den Kommentaren von Dieter und Holger:

Ich muss nochmal betonen, dass die Färbung kein geschmackliches Problem mit sich bringt. Das habe ich auch nicht behauptet- das Problem ist da m.E. nach anderer Natur.

Und selbstverständlich reichen meine Kriterien nicht aus, um einen Whisky als "gut" oder "lecker" zu klassifizieren. Sie dienen mir nur als sehr hilfreiche Orientierung und auch als Ausschlussverfahren. Unter den Whiskies die die Kriterien erfüllen sucht man dann natürlich noch die, die einem persönlich besonders zusagen.

Was die NAS angeht, muss ich zustimmen. Ich mag meinen Glencadam Origin 1825 wirklich ganz gerne. Auch den Glenfarclas 105 finde ich passabel, dabei gibt es sicher noch viele mehr, die gut schmecken. Aber bei jedem einzelnen dieser gut schmeckenden NAS würde ich es dennoch vorziehen, wenn der Hersteller 5 Jahre -oder auch 3 Jahre wie Slyrs es macht- auf die Flasche schreibt.

NAS kann nämlich auch bedeuten JW Black Label und Jameson. Während ein Agestatement zwar keine Sicherheit bietet, aber zumindest die Wahrscheinlichkeit senkt, dass der Whisky nur nach Alkohol schmeckt. Und seien wir ehrlich, wer sich zwischen einem 10 jährigen Singlemalt und einem NAS entscheiden könnte, die beide gleich schmecken, würde wohl kaum zum NAS greifen. Und so gewaltig sind die Preisunterschiede eigentlich auch nicht.

HolgerT.

Ein Agestatement von 3 Jahren ist aber so, als würde auf einer Packung Haselnüssen:

"Kann Spuren von Nüssen enthalten" stehen.

Stimmt zwar, aber bringt nichts, ausser vielleicht (beim Whisky) eine Fehleinschätzung des potentiellen Kunden.

Befindet sich natürlich ausschließlich 3yo in der Flasche, würde es auch Sinn machen das draufzuschreiben.

Zur Farbe habe ich mich gar nicht geäussert... 

...und der Johnnie Black Label ist doch vorbildlich mit 12 Jahren "geagestatemented" 

 

LordQyburn

@Marko_I 

^^naja also ich gebs zu- so könnte man das auch auslegen.

Aber ehrlichgesagt, ich glaube das Blindtestargument siegt immer.

Niemand wird die Kühlfiltrierung wirklich rauschmecken und wer den Macallan 12 Sherryoak probiert hat weiß, dass ein kühlgefilterter Whisky geschmacklich mehr als herausragend sein kann. Es ergibt daher für mich keinen Sinn, diese Whiskies auch noch auszuschließen.

Ich habe allerdings Verständnis dafür, wenn Leute meine Ansichten zur Whiskyfarbe nicht nachvollziehen können.

HolgerT.

@LordQyburn 

Also ich kann deine Ansichten sehr gut nachvollziehen - nur nehme ich es nicht (mehr) so genau. 

Marko_I

Und zur allgemeinen Erheiterung: Kühlfilterung verändert die Farbe auch.

Das sind 6 Whiskys, jeweils erst NCF, dann CF (nein, ich habe mich nicht verschrieben).

LordQyburn

@Marko_I 

Mit entnommener Farbe kann man sich besser arrangieren als mit synthetisch hergestellter und im nachhinein hinzugegebener Farbe. Kühlfiltierung beeinträchtigt weder Geschmack noch Authentizität nennenswert, im Gegensatz zu e150.

Ich muss hinzufügen, auch stärkere Dunkelheit zählt für mich als entnommene Farbe. Wenn ein Whisky tatsächlich dunkler durch Kühlfiltrierung wird komme ich damit zurecht. Ich sage auch nicht hell ist besser/schlechter als dunkel. Ordentliche Färbung ist für mich natürlich ohne künstlich hervorgerufen zu werden.

HolgerT.

@Marko_I 

Vielleicht nicht verschrieben, aber von Haus aus falsch belabelt?  

LordQyburn

@HolgerT. 

Bei dem Black Label gabs auch mal einen ohne Agestatement meine ich. Also ich sag mal 3 Jahre ist jetzt vielleicht kein gutes Beispiel, weil die wirklich jeder Whisky haben muss. Aber ich habe auch noch nie nen Whisky mit 6 Jahre Agestatement im Standardsortiment einer Brennerei gesehen.

DocF

@Marko_I Non-Chillfiltered -> Chillfiltered von links nach rechts?