Kirschbombe gesucht (was: "Sherrybombe" gesucht)

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  • geforce28
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    Dabei seit: 29.08.2018Beiträge: 4Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 1. September 2018 um 03:00

    Hallo Leute,


    ich habe hier im Forum schon sehr intensiv nach möglichen "Sherrybomben" recherchiert, da ich mit folgendem Whisky auf den Geschmack gekommen bin..

    Ich hatte vor einiger Zeit mal eine Flasche "Signatory Glenlivet Vintage 1997/2013 Cask 123545".


    Daran habe ich versucht folgende Sorten zu messen und mir diese besorgt...:

    Glendronach Parliament 21 Jahre 48.0% 0,7l

    - Edradour 10 Jahre 2008/2018 Signatory 46.0% 0,7l
    - Kavalan Sherry Oak (Taiwan) 46.0% 0,7l
    - Glenfarclas 15 Jahre

    Einige haben ja hier vorn absoluten Sherrybomben gesprochen, ich schmecke aber bei allen Sorten fast nur einen Hauch Cherry... 

    Habt ihr noch Vorschläge, was konkret ich noch probieren kann, um ungefähr die Cherry-Note des o.g. Signatory's zu bekommen ?? - Der war echt der Wahnsinn.

    Viele Grüße








  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,317Bewertungen: 3
    , letzte Änderung 30. August 2018 um 13:24
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    @geforce28 


    Sherry - nicht Cherry :wink:


    Sherry hat viele Gesichter - so allgemein formuliert kann man dir nur bedingt helfen.

    Kavalan SOLIST habe ich bisher immer als brutale Beeren/Schokosherrybombe erlebt.

    Den Farclas finde ich dünn und holzig. Der Parliament ist eher leder/holz/fruchtig aber eben nicht so penetrant rotfruchtig und eben nicht mehr jung.



    Da ich den Glenlivet nicht kenne - was suchst du? Sowas wie einen Smoothie aus Himbeeren und weiteren roten Beeren?

    Dein Wunschmalt ist nur mäßig alt - vllt wirst du mit roten "Saftmalts" glücklich die mehr Wein als Whisky sind.

    Beschreibe doch mal was dir am Livet so gefiel - die Beschreibung - der "Sherry Geschmack"  ist nicht ausreichend wegen der riesigen Aromen Bandbreite und der unterschiedlichen Konsistenz und Prägung von Sherrymalts.

    Ich vermute er hatte etwas von süß-sauerem dichten Fruchtsaft, schwerem Wein? Glenlivet plus Sherry(hat mit Kirschen nix zu tun) sagt mir nicht so zu - der Brennereicharakter ist aber wenig dominant - also wirst du vorallem viel Fass im Glas gehabt haben.

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  • Marius0151 User Marius0151 Dabei seit: 26.09.2012Beiträge: 515Flaschensammlung:GlasvitrineBewertungen: 1
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    geforce28 schrieb:

    [...]

    Daran habe ich versucht folgende Sorten zu messen und mir diese besorgt...:

    Glendronach Parliament 21 Jahre 48.0% 0,7l

    - Edradour 10 Jahre 2008/2018 Signatory 46.0% 0,7l
    - Kavalan Sherry Oak (Taiwan) 46.0% 0,7l
    - Glenfarclas 15 Jahre
    [...]
    Also wenn die vier keine Sherrybomben sind, dann weiß ich auch nicht so richtig^^
    Glendronach Parliament bringt mit seinem relativ hohen Alter einen tiefen, schweren Sherryeinfluss mit, der wie mein Vorredner schon sagte, eher in Leder und Eiche einschlägt, aber auch mit einer tollen Süße durchkommt.

    Der Glenfarclas bringt mit seinen 15 Jahren auch schon einen starken Sherryeinfluss mit, kommt aber insgesamt fruchtiger daher und ist noch nicht so schwer wie seine älteren Kollegen.

    Da ich selber ein großer Freund von starkem Sherryeinfluss bin, hätte ich genau solche Abfüllungen, wie du sie genannt hast, auch weiterempfohlen.

    Vielleicht gefiel dir beim Glenlivet ja auch der Brennereicharakter so besonders gut, dass die anderen Abfüllungen noch nicht so deinen Geschmack getroffen haben:rolleyes:

    Die Frage soll jetzt nicht respektlos klingen, aber ist es wirklich "Cherry"-Geschmack den du im 

    "Sherry"-Whisky suchst?

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  • kl_2015 User Dabei seit: 18.02.2015Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    Meine Meinung geht in die gleiche Richtung wie die bisherigen Antworten:
    Gut, über den Edradour und Glenfarclas kann man evtl. noch reden, aber Glendronach und Kavalan sind beides schon sehr intensive Vertreter der Sherry-Reifung.

    Natürlich findet man immer wieder einzelne Abfüllungen, die noch extremer erscheinen (obwohl sehr unterschiedlich, fallen mir da spontan der Glen Els X und Glenrothes 24 von Cadenhead's ein)... aber wenn du in den o.g. nur einen "Hauch Cherry" wieder findest, ist "Sherry" vielleicht wirklich nicht das Aroma, das du suchst. Auch von mir die Frage: Ist am Ende eventuell tatsächlich "Cherry" gemeint? ;-)

    Genau deine genannte Glenlivet-Abfüllung habe ich nicht probiert, dafür aber den Vorgänger aus 1995. Der war sehr spannend, irgendwie "dreckig, modrig" im Geschmack (positiv gemeint), hat wirklich Spaß gemacht ... hatte in meinen Augen aber nicht "intensiver Sherry" als die oben genannten.
    Falls es diese herbale, modrige "old school flavour"-Aromatik ist die du suchst, würde ich mal bei alten Couvreurs oder Deanston (ggf. unabhängig abgefüllt) schauen. Eventuell sogar die Glen Els-Abfüllung "Botschafter" (Achtung, sehr süß), oder den Highland Park "The Dark" (tatsächlich etwas weniger Sherry!, aber dafür mehr von dieser Kräuternote).

  • Bruno59 User Dabei seit: 15.06.2013Beiträge: 1,642Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 30. August 2018 um 19:01
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    geforce28 schrieb:

    Hallo Leute,


    ich habe hier im Forum schon sehr intensiv nach möglichen "Sherrybomben" recherchiert, da ich mit folgendem Whisky auf den Geschmack gekommen bin..

    Ich hatte vor einiger Zeit mal eine Flasche "Signatory Glenlivet Vintage 1997/2013 Cask 123545".


    Daran habe ich versucht folgende Sorten zu messen und mir diese besorgt...:

    Glendronach Parliament 21 Jahre 48.0% 0,7l

    - Edradour 10 Jahre 2008/2018 Signatory 46.0% 0,7l
    - Kavalan Sherry Oak (Taiwan) 46.0% 0,7l
    - Glenfarclas 15 Jahre

    Einige haben ja hier vorn absoluten Sherrybomben gesprochen, ich schmecke aber bei allen Sorten fast nur einen Hauch Cherry... 

    Habt ihr noch Vorschläge, was konkret ich noch probieren kann, um ungefähr die Cherry-Note des o.g. Signatory's zu bekommen ?? - Der war echt der Wahnsinn.

    Viele Grüße








    Wenn das immer noch nicht genug Sherry Cask war ... ja dann bleibt wahrscheinlich nur noch Sherry.

    Sei nicht böse, aber mein Vorschlag war durchaus ernst gemeint.



  • MacRunrig User MacRunrig Dabei seit: 31.03.2015Beiträge: 11,533Flaschensammlung:MacRunrigs SammlungBewertungen: 311
    , letzte Änderung 30. August 2018 um 19:20
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    @geforce28 


    Wie stark die Sherrynoten ausfallen, hängt außer von der zeitlichen Länge der Fassreifung vor allem auch davon ab, ob First Fill- oder Refill-Sherryfässer verwendet wurden (oder eine Kombination beider Varianten). Faustregel:

    Je mehr First Fill, desto mächtiger die Bombenwirkung.


    Vor diesem Hintergrund ein paar Anregungen (zusätzlich zu den bereits genannten Whiskys):


    • Glengoyne 21
    • Glengoyne Cask Strength Batch 006 (das erste Batch, bei dem die Leute von Glengoyne ausschließlich Sherryfässer verwendet haben - teils First Fill, teils Refill); 
    • Bunnahabhain 18;
    • Springbank 12 Cask Strength  (das neueste Batch hat einen Sherryfass-Anteil von 70%!).
    • Alternativ könnte man auch auf Malts mit sehr langem Finish zurückgreifen, zum Beispiel den Edradour 12 Caledonia (42 Monate Finish in Oloroso-Fässern)  oder den sehr selten & sehr teuer gewordenen Edradour 15 Fairy Flag (mehrere Jahre in Sherryfässern nachgereift).
    • Etliche Einzelfassabfüllungen der unabhängigen Abfüller wären darüber hinaus weitere Alternativen.  Ich habe z.B. derzeit den Bruichladdich 11 (2005/2016) Old Particular von Douglas Laing (aus einem PX-Hogshead), den ich auf jeden Fall empfehlen kann.                                                                                                         
  • ThinLizzy User ThinLizzy Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 30. August 2018 um 19:20
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    Ich würde den genannten Glenlivet aus dem Zusammenhang heraus als "fruchtigen Sherrymalt" einordnen und denke auch, dass höchstwahrscheinlich die Kirschnote gesucht sein dürfte. Und die würde man tatsächlich im Parliament oder Glenfarclas kaum finden. Der Edradour hat einen ganz anderen Charakter/Stil und Kavalan ist nicht meine Baustelle...:wink:


    Mir fällt dabei spontan Tamdhu ein. Ist auch wie bei Glenlivet ein sehr fruchtiger und leichterer Hausstil. Und Tamdhu ist Sherryfass-Spezialist. Den Tamhdu Batch Strength empfinde ich auch als fruchtig (auch mit KIrsche, aber für mich nicht dominant, was jedoch sehr subjektiv ist) und habe ihn offen. Also wäre ein Sample möglich.


    Es ist aber insgesamt ein sehr schwieriges Unterfangen, den individuellen Geschmack eines Einzelfasses noch einmal woanders zu finden. Auch ist der o.g. Tamdhu ist ja kein Einzelfass sondern ein größeres Vatting, wo die gesammelten Fruchtnoten verschiedener Fässer drin sind. Tendenziell ist so ein Vatting im Geschmacksspektrum also eher breiter und ausgeglichener angelegt als ein Einzelfass, welches einen oft mit einer dominanten Note anspringt, aber daneben nichts anderes mitbringt bzw. zulässt.



    Marius0151 gefällt das
  • geforce28
    Themenersteller
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    Dabei seit: 29.08.2018Beiträge: 4Bewertungen: 0
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    Erstmal vielen Dank für die starke Resonanz hier. :smile:


    Also ich war mir bisher wirklich nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen "Cherry" und "Sherry" gibt... ?


    Ich meine jedenfalls den Kirschgeschmack, welcher mir so gut gefallen hat und welchen ich wirklich fast überhaupt nicht bei den o.g. Sorten finden konnte.. !


    Der genannte Glenlivet hatte auch eine ganz besondere Farbe, die ich so sonst nie wieder gesehen habe (ohne Farbstoffe), der Whisky ging sehr stark ins rötliche !

  • kl_2015 User Dabei seit: 18.02.2015Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    @geforce28 

    OK, mit der Info kommen hier sicher noch mehr - und jetzt auch zielführende - Ideen.

    Von meiner Seite aus spontan und besonders kirschlastig:

    Aberlour A'bunadh, Balvenie 15 Single Cask Sherry,
    Springbank 15 von The Whisky Chamber (WID:71864); vielleicht noch zu bekommen: Scotch Universe - Alpha Centauri.

    (und wenig hilfreich, da ausverkauft, aber GANZ deutlich Kirsche: Ben Nevis 19 von Alambic Classique, WID:67158)

  • Marius0151 User Marius0151 Dabei seit: 26.09.2012Beiträge: 515Flaschensammlung:GlasvitrineBewertungen: 1
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    geforce28 schrieb:

    Erstmal vielen Dank für die starke Resonanz hier. :smile:


    Also ich war mir bisher wirklich nicht bewusst, dass es einen Unterschied zwischen "Cherry" und "Sherry" gibt... ?


    Ich meine jedenfalls den Kirschgeschmack, welcher mir so gut gefallen hat und welchen ich wirklich fast überhaupt nicht bei den o.g. Sorten finden konnte.. !


    Der genannte Glenlivet hatte auch eine ganz besondere Farbe, die ich so sonst nie wieder gesehen habe (ohne Farbstoffe), der Whisky ging sehr stark ins rötliche !


    Ok, dann kann man Glenfarclas und Glendronach auf jeden Fall vergessen :mrgreen:
    Gut, dann sind wir ja jetzt alle auf der gleichen Länge:arrow:

    Kirschnoten findet man vielleicht sogar noch eher im Portwein Finish statt im Sherrywein Finish. Hatte mal (gerade erst leer gegangen) einen tollen Tullibardine von Coopers Choice, der war ne Fruchtgranate und hatte eine Farbe, die schon an einen Rotwein grenzte.


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    Laufende FT: -

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  • stefan-m User stefan-m Dabei seit: 28.01.2012Beiträge: 2,519Bewertungen: 0
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    Der Thread hat ja schon durchaus Unterhaltungs-Potential ;-)

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