Aktueller Anlass - Was ist "wichtiger" Nase, Mund oder Abgang

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  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    Zaphod schrieb:

    @Marko_I 


    Bist Du Dir beim Abgang bei den xx,xxxxx4% wirklich sicher?

    Selbstverfreilich. (Man interpretiere den Unterstrich als Periode, Oberstrich geht ja nicht.)


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  • Vallado User Vallado Dabei seit: 11.09.2017Beiträge: 3,099Bewertungen: 2
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    Schwer zu sagen, zumal ja das eine die anderen beiden Aspekte nicht ausschließt. Vielleicht ist man bei einer tollen „Nase“ am Ende vom Geschmack eher enttäuscht, oder es ist schade, wenn ein toller Fruchtkorb im Abgang nach 2 Sekunden „weg“ ist. Aber so ganz grundsätzlich würde ich sagen, dass sich Nase, Geschmack und Abgang eines guten Whiskys jedenfalls im Optimalfall ergänzen. 


    Jedenfalls in der „Rückwärtsbetrachtung“ kann ich das für die bisher probierten Whiskys sagen: Wenn mir der Abgang gefällt, war der Geschmack zumindest ansprechend und im Regelfall blieb bei mir bisher wenn dann der Geschmack hinter dem Geruch zurück, aber nicht umkehrt.


    Was aber vielleicht auch an meiner Herangehensweise liegt. Ich betrachte Whisky ein Stück weit als Hobby und habe daher eine eher sentimentale denn nüchtern-analytische (ersteres sowieso nicht) Sicht auf einen Dram. Deshalb schreibe ich auch in der Regel keine Notes,und wenn, dann sind die für andere nicht verwertbar. Wenn ich also meinem Hobby nachgehe, und das Hobby riecht schon nicht so dolle, habe ich schonmal einen eher ablehnend es Ersteindruck. Da müsste Geschmack und Abgang schon der Knaller sein, dass ich da drüber hinwegsehen könnte. War bislang noch nie der Fall.


    Insoweit müsste meine Antwort vielleicht „Nase“ lauten. Ich habe aber tatsächlich für den Abgang gestimmt. Denn für mich interessant sind nur Whiskys, die ich in allen drei Aspekten als mindestens angenehm bewerte. Und innerhalb dieser (großen) Vorselektion treffe ich meine Whiskywahl für gewöhnlich (es gibt Ausnahmen, z.B. „brauch“ ich manchmal einfach was extrem maritim-salziges, wie wenn mir die Meeresgischt ins Gesicht klatscht) anhand des Abgangs. Auch bei den größten Fruchtbomben ist in der Regel der Abgang das, was mir in Erinnerung bleibt. Das ist für mich das Sahnehäubchen, wenn ein toller Geruch und Geschmack noch laaange und genauso toll anhält.

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  • Hastur User Hastur Dabei seit: 12.01.2008Beiträge: 5,731Flaschensammlung:Bewertungen: 0
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    Ich habe für das zentrale Element, das Schmecken, gestimmt. Besser wäre aber eine weitere Option, nämlich das Gesamtpaket.

  • dectel User dectel Dabei seit: 27.06.2013Beiträge: 12,089Bewertungen: 0
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    Also alles drei macht das Thema Whisky so interessant, aber da Whisky zum trinken da ist, steht für mich das Schmecken in Vordergrung.


    Der Abgang hört für mich aber eigentlich auch zum Schmecken. :wink:




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  • mymalt User mymalt Dabei seit: 11.09.2012Beiträge: 1,812Flaschensammlung:my maltsBewertungen: 806
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    Spontan würde ich sagen, ist mir das Mundgefühl (also der Geschmack) am wichtigsten, wobei beim Mundgefühl ja auch der Abgang sehr wichtig ist. Andererseits gibt es auch Malts die man am liebsten "wegschnüffeln" würde... im Endeffekt macht den Genuss von Whisky ein gutes Zusammenspiel von allen Faktoren ab denke ich. :wink:

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  • Tobi1983 User Dabei seit: 19.03.2015Beiträge: 511Bewertungen: 2
    , letzte Änderung 6. September 2018 um 19:47
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    Ich finde es auch schwer, das in Prozenten zu beantworten. Ich schließe mich mal der Meinung an, dass das Zeug am Ende auch getrunken werden will. Die Nase ist wichtig, auf jeden Fall. Aber ich habe schon einige Whiskys gehabt/probiert (insbesondere NAS aus der Einsteigerklasse), die meines Erachtens nach auf die Nase geblendet wurden. Am besten noch irgend ein Finish drüber, sodass die eventuelle Jugend überdeckt wird. In der Nase hat man dann immer ein durchaus harmonisches Ergebnis, aber im Geschmack offenbart sich dann oft die fehlende Tiefe. Der Whisky wirkt plump, aufgesetzt oder man spürt sogar noch etwas Jugend.


    Insofern müssen Nase und Geschmack schon zusammenpassen. Und ja, in der Nase nimmt man aromentechnisch mehr wahr, allerdings ist das Mundgefühl auch mehr als nur das Erkennen von Aromen. Der Whisky wirkt mit seiner ganzen Intensität, wirkt "reif", "saftig" "würzig". Insbesondere die Phase, wenn es dann nach dem Runterschlucken von Geschmack zu Abgang übergeht, ist mir sehr wichtig. Hier hat man manchmal Whiskys, wo man zunächst denkt "Hm... War es das schon?" und dann kommt plötzlich hintenraus noch was, Würze, Süße oder was weiß ich.


    Der Abgang spielt dann auch noch mal eine wichtige Rolle, was die Gesamtwirkung betrifft. Nase und Geschmack können so gut sein wie sie wollen, aber wenn der Abgang mir zu pappig/holzig und einfach zu trocken ist, taugt es mir nichts (eine gewisse Trockenheit ist nicht verkehrt). Das ist z. B. ein Problem, dass ich mit dem Glenfarclas 18 habe. Nase und erster Geschmack sind ordentlich, aber hinten raus, ne ganze Weile nach dem Runterschlucken, habe ich immer das Gefühl auf Pappe herumzukauen. Manche Whiskys wirken auch so lange und intensiv nach (nicht nur weil sie hochprozentig sind, sondern weil sie so viel (angenehme) Würze und/oder Tiefe mitbringen, da ist der Abgang schon ein besonderes Erlebnis.


    Von daher ist das Gesamtergebnis für mich wirklich von allen drei Komponenten gleich abhängig, von der Harmonie des Ganzen. Wenn eine Komponente absolut nicht passt, hilft es auch nicht, dass die anderen zwei vielleicht ziemlich gut sind. Die eine Komponente, die nicht passt, zieht dann das Gesamtergebnis deutlich runter.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ergebnis ist also 33,33 Periode.:mrgreen:


    Wenn man mir die Pistole auf die Brust setzt, vielleicht auch  35/30/35 oder doch 30/35/35?:wink:


  • Kalendin User Kalendin Dabei seit: 17.07.2016Beiträge: 569Bewertungen: 0
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    Sehr guter und interessanter Thread. So gern ich an  meinem Whisky rieche und so toll ich den Geschmack im Mund auch mag, der Abgang ist für mich immer die Krönung des Ganzen (ein ordentlicher Whisky vorausgesetzt).


    Daher fiel meine Wahl auf den Abgang.


    Man kann sich ja mal folgende Frage stellen:


    Du bekommst einen tollen Whisky vorgesetzt und darfst entweder 20 Minuten dran riechen, darft ihn aber danach nicht trinken.

    Den gleichen Whisky bekommst du vorgesetzt, mußt in gleich trinken und auch eine Weile im Mund behalten. Dann aber leider wieder ausspucken.

    Eben diesen Whisky darfst du im dritten Beispiel kurz in den Mund nehmen und dann runterschlucken.

    Schwierig.... sehr schwierig.


    Vielleicht stellt man sich diese Sitution jetzt noch mit einem konkreten Whisky vor, den man atemberaubend toll findet vor.


    Zum Glück müssen wir uns aber nicht entscheiden und machen alle 3 Schritte zusammen :-)

    Und ich bleibe dabei, der Abgang ist die Krönung.


    DerDennis gefällt das
  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,566Bewertungen: 5
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    @Kalendin 


    Vielleicht ist aber auch die Dröhnung die Krönung.

  • Kalendin User Kalendin Dabei seit: 17.07.2016Beiträge: 569Bewertungen: 0
  • JdH User JdH Dabei seit: 09.12.2016Beiträge: 2,420Bewertungen: 9
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    Bei mir ist es so: Wenn mit das Schnüffeln am Wichtigsten wäre, würde kein Whisky auf dem Tisch stehen.

    Benzin, Kleber und ein Sägeholzklotz sind so viel günstiger :cool:

    oleLehnhoff2 gefällt das
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