Was für ein Whisky-Trinker bin ich?!

Spody

Hallo Forum.

Ich bin nicht nur neu hier, sondern auch ein Einsteiger in die Welt des Whisky.

Vor 2-3 Jahren habe ich das erste Mal Whisky bei einem Bekannten probiert aber damals keinen wirklichen Zugang gefunden.

Ich trinke sonst gerne verschiedene Bier- und Metsorten und probiere dort immer mal etwas Neues aus. 

Tendenziell mag ich es also gerne süß.

Im Sommer bin ich dann durch Zufall auf den Youtube Kanal von Herrn Lüning gestoßen und plötzlich hat mich die "theoretische" Faszination von Whisky angesteckt.

Die vielen unterschiedlichen Sorten, Aromen. Die Tradition. Und selbst sogar die Verpackungen.

Ohne einen Schluck getrunken zu haben, schaute ich mir quer Beet ein paar Tasting-Videos an und natürlich dann auch ein paar Tipps für Einsteiger.

Irgendwann habe ich mir dann einfach einen bestellt. Einen Balvenie 12 Jahre Double Wood. 

Die ersten Schlücke waren nicht so meins, wenn ich ehrlich bin. Aber aus den Videos wusste ich, das man Whisky eine Chance geben soll, sofern man natürlich ABSOLUT nix damit anfangen kann.

Ich bin dran geblieben und habe es nicht bereut.

Seither habe ich folgende noch getestet. Entweder als Miniatur oder als normale Flasche:

- Bowmore 15 Jahre

- Glenfarclas 15 Jahre

- Aberfeldy 16 Jahre

- Glenfiddich 15 Jahre

- Glendronach 12 Jahre

- Glengoyne 15 Jahre

- Aberlour 15 Jahre Select Cask

Der Bowmore war überhaupt nicht mein Fall. Uff. Der hat mich kalt erwischt.Der Aberfeldy war eigentlich ganz gut aber da ist Hinten raus etwas, das ich nicht zuordnen kann. Etwas, das für meinen Sinn quer schießt und nicht passen will. Ich Video wird von Nelken gesprochen. Kann das sein?

Der Aberlour war der Beste. Anfangs etwas schwer im Geschmack, entwickelt der sich ganz toll.

Die restlichen Sorten waren auch gut.

Also worauf will ich hinaus? Was ist mein Gedanke bei dem Thread?

Mein Problem ist, das ich mir mit YT alles selbst beibringe. In meinem Freundeskreis bin ich der einzige und die Möglichkeit an Tastings teilzunehmen habe ich so einfach nicht. Daher wende ich mich an das Forum. An euch. 

Ich erwarte nicht, das ich als Einsteiger sofort alles rausschmecke. Wahrscheinlich darf man sich von den Profi-Bewertungen auch nicht verrückt machen lassen.

Oder sollte man schon in der Lage sein, mehrere unterschiedliche Aromen zu schmecken? Bei mir beschränkt sich das aktuell auf: Süß. Weniger süß. Schwer. Leicht. Würzig. Honig.

Ich frage mich nämlich, ob ich - mal ganz plump ausgedrückt - hier Perlen vor die Säue werfen und vielleicht doch nicht so zu einem Whisky-Genießer tauge.

Ich empfinde es sogar als unangenehm, ihn so zu testen, wie Herr Lüning es in den Videos vormacht. Im Mund hin und her zu rollen usw.

Für mich habe ich festgestellt, das ich es lieber mag, ihn langsam zu trinken, von vorne über die Zunge laufen zu lassen und ihn dann aber auch gleich zu schlucken. Das, was sich dann entfaltet, mag ich am liebsten.

Wahrscheinlich ist die Frage wie man Whisky trinkt ziemlich überflüssig. Es zählt, was schmeckt. Und jeder muss das auf die Weise machen, die einem am besten gefällt.

Trotzdem beschäftigt mich das. Und da ich sonst niemanden habe, der sich damit auskennt, würden mich hier mal ein paar Gedanken zu dem Thema interessieren.

Weiß ich das zu schätzen? Lohnt es sich, weiter in diese Welt abzutauchen? Oder macht es für mich eher weniger Sinn?

Danke. 

MfG

DerDennis

@Spody Herzlich Willkommen im Forum!

Jeder empfindet und schmeckt anders. Wenn dir Whisky generell schmeckt, probiere weiter, am besten mit samples. Dein Geschmackssinn wird sich weiterentwickeln.

Und hol dir auch mal ältere Abfüllungen zum Vergleichen. Oft ist in jungen Standards einfach nicht viel herauszuschmecken/-riechen.

Ich persönlich habe festgestellt, dass ich durch das Whiskytrinken auch ganz anders an andere Lebensmittel herangehe und viel mehr auf Geruch und Geschmack achte. Finde ich spannend.

Wenn dir das „Verkosten“ keinen Spass macht...lass es sein und trinke Bier (oder alkohofrei) 

dectel

Herzlich willkommen bei den feinen Geistern!

Also wenn dir Whisky schmeckt und Spaß macht, stellt sich die Frage doch gar nicht. 

Im übrigen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Mach dir keine Gedanken wenn du nicht sofort alle Aromen aufschlüsseln kannst. 

Das kommt eh nicht von heute auf morgen, das dauert eben seine Zeit.

Ausserdem ist da auch ganz viel Fantasie mit im Spiel. Jeder tickt eben etwas anders.

Das dir der Bowmore nicht schmeckt kann in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen. 

Deshalb auch ruhig mal einem Malt, der einem nicht gemundet hat, ruhig mal wieder eine Chance geben. 

So ein „Maltstudium“ ist eine lange nicht endende Reise und du hast dich gerade erst auf den Weg gemacht... 

Waschbär

Herzlich willkommen und viel Spaß im Forum! 

Ich trinke seit über 20 Jahren Scotch Whisky und rieche und schmecke immer noch recht grob. Macht aber trotzdem sehr viel Spaß. Es reicht völlig, wenn du zwischen Schmeckt mir und Schmeckt mir nicht unterscheiden kannst. 

Spody

Erstmal vielen Dank für die freundliche Aufnahme in die Runde und die netten Worte.

Die verschiedenen Meinungen und Eindrücke sind schon mal interessant und hilfreich,  meinen eigenen Weg zu finden.

Spaß macht mir die Verkostung definitiv.

dectel schrieb:

Herzlich willkommen bei den feinen Geistern!

Das dir der Bowmore nicht schmeckt kann in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen. 

Deshalb auch ruhig mal einem Malt, der einem nicht gemundet hat, ruhig mal wieder eine Chance geben. 

Also das ich nochmal Gefallen an derart rauchigen Whisky finden kann, bezweifel ich momentan. Hab aber auch kein Problem, wenn ich mich später doch nochmal irren sollte.

Für den Bowmore hatte ich mich zum einen aus Neugier, was man genau unter Rauch versteht, entschieden. Und zum anderen, weil´s in der Beschreibung hieß "moderat rauchig".

Also moderat killt meinen Geschmacksinn aktuell noch. 

Aber ich weiß was du meinst.

Ich hatte mir ganz am Anfang eine eine Probe vom 15er Glenfarclas mitbestellt und die 46% pur waren mir "damals" noch zuviel.

Da ich ihn beim ersten Mal nicht verdünnt hatte, habe ich mir den Whisky vor kurzem aus dem Bauch nochmal bestellt um das nachzuholen.

Und siehe da....die 46% stören mich plötzlich nicht mehr.

DerDennis schrieb:

@Spody Herzlich Willkommen im Forum!

Jeder empfindet und schmeckt anders. Wenn dir Whisky generell schmeckt, probiere weiter, am besten mit samples. Dein Geschmackssinn wird sich weiterentwickeln.

Und hol dir auch mal ältere Abfüllungen zum Vergleichen. Oft ist in jungen Standards einfach nicht viel herauszuschmecken/-riechen.

Ich würde noch unheimlich gerne den 18er Aberlour probieren. Tastings und Bewertungen loben den ja richtig hoch.

Aber auch, wenn ich schon etwas schmerzfrei bei den Preisen bin, sind mir die 75€ für die neue Abfüllung in "nur" 0,5l momentan etwas viel.

Aber irgendwann hole ich das nach. Wahrscheinlich spätestens dann, wenn ich meinen Kumpel der mir damals den ersten eingeschenkt hat, wiedersehe. Das passiert leider nicht so häufig aber solch einen Whisky will ich gerne ich Gesellschaft probieren.

Alternativ steht der Glenfarclas 18 Jahre auf meiner Liste. Das P/L Verhältnis scheint ja richtig gut zu sein. 

Waschbär schrieb:

Herzlich willkommen und viel Spaß im Forum! 

Ich trinke seit über 20 Jahren Scotch Whisky und rieche und schmecke immer noch recht grob. Macht aber trotzdem sehr viel Spaß. Es reicht völlig, wenn du zwischen Schmeckt mir und Schmeckt mir nicht unterscheiden kannst. 

Das lese ich gerne. Gut gegen die Zweifel. Danke. 

Waschbär

@Spody 

Bevor du dir 0,5 Liter vom zwar guten, aber inzwischen viel zu teuren Aberlour 18 kaufst, gönn dir lieber für fast dasselbe Geld 0,7 Liter vom Glendronach 18 Allardice. Der ist noch eine halbe bis eine ganze Klasse besser. Und billiger wird der auch nicht mehr.

galli

@Spody 

Warum nicht einfach ein paar Samples in der Samplebörse von hier bestellen? Kannst dich ja mal umschauen. Da kannst du dir ein paar Proben bestellen und bekommst einen schönen Überblick. So musst du dir nicht eine ganze Flasche kaufen, die dir dann eventuell gar nicht schmeckt. 

Spody

@galli 

Mit der Börse habe ich mich noch nicht beschäftigt. Muss ich mir mal anschauen, wie das funktioniert.

Hab sonst nur Minis aus dem Shop bestellt, sofern vorhanden.

Den 18er Glendronach schaue ich mir auch mal genauer an. Danke für den Tipp.

redy

Spody schrieb:

Hallo Forum.

Also worauf will ich hinaus? Was ist mein Gedanke bei dem Thread?

Ich erwarte nicht, das ich als Einsteiger sofort alles rausschmecke. Wahrscheinlich darf man sich von den Profi-Bewertungen auch nicht verrückt machen lassen.

Oder sollte man schon in der Lage sein, mehrere unterschiedliche Aromen zu schmecken? Bei mir beschränkt sich das aktuell auf: Süß. Weniger süß. Schwer. Leicht. Würzig. Honig.

Hallo Spody,

ich bin >50, trinke Whisky bewusst seit ca. 20 Jahren und schmecke auch nicht alles was die Herren da in ihren YT rauslesen koennen. Ich kann die unterscheidlichen Whisky zwar schon unterscheiden in der Nase, aber nicht benennen. Ist mir aber egal.

Noch eine kleine Empfehlung. Wenn du suess magst, dann probiere unbedingt den Overaged von Michele Couvreur. Ich glaube der wird dir sehr liegen.

lg redy

anamelessghoul

Herzlich willkommen im Forum @Spody 

Das wichtigste wurde eigentlich schon gesagt 

Die Hauptsache ist, dass es dir schmeckt und du Spaß daran hast. Solange das der Fall ist "taugst" du zum Genießer und es sind keine "Perlen vor die Säue"  Ob du das was du schmeckst aufdröseln und in Worte fassen kannst ist nebensächlich. 

Und da Whisky nunmal geschmackssache ist, bleibt dir schlussendlich nichts außer selbst zu probieren, um herauszufinden was dir schmeckt. (Auch wenn Empfehlungen natürlich hilfreiche Ansätze bieten können) 

Weswegen ich dir auch rate die hiesige Probenbörse mal ins Auge zu fassen. 

Und hier noch ein wenig Lektüre, die auch ein paar deiner Fragen thematisiert, und generell einen schönen Überblick liefert.

maltaholic

@Spody Geduld, mein lieber, das kommt mit der Zeit.

Meine Oma hat immer gesagt: „Übung macht den Meister!“

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