2018 - Das Jahr in dem Glendronach starb

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  • dirty_Frank User dirty_Frank Dabei seit: 16.07.2013Beiträge: 2,735Bewertungen: 0
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  • MacFreibier User MacFreibier Dabei seit: 08.06.2013Beiträge: 451Bewertungen: 1
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    @dRambo 70er Jahre Glendronach sind heutzutage leider, für die meisten, wirklich unbezahlbar. Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus. Früher (so um 2013) hat Alistair Walker auch noch schöne alte Tropfen zu den Tastings beim Berliner Whiskyherbst mitgebracht.


    Also dass das Fass den größten Einfluss auf den Whisky hat wird mittlerweile glaube ich von kaum jemandem noch bestritten. Zumindest liest man das fast überall und auch die Experten in den Brennereien äußern sich einhellig in diese Richtung.


    Meiner Meinung nach hat sogar der Fermentierungsprozess (vor allem die Länge und die verwendete Hefeart) und die Form der Potstill einen größeren Einfluss auf das Endprodukt als die Gerste.

  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,330Bewertungen: 3
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    MacFreibier schrieb:

    ..

    Meiner Meinung nach hat sogar der Fermentierungsprozess (vor allem die Länge und die verwendete Hefeart) und die Form der Potstill einen größeren Einfluss auf das Endprodukt als die Gerste.


    Unbestritten hat das Einfluss - aber das wie, wieviel usw - woher wissen wir das? Du kannst nur fermentieren was du hast - und dazu musst du zuvor Mälzen.... und schon schließt sich der Kreis.

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  • dirty_Frank User dirty_Frank Dabei seit: 16.07.2013Beiträge: 2,735Bewertungen: 0
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    Ich kenne den Prozess wie Whisky hergestellt wird. Aber eben auch nur durch Bücher und einige 6-7 Brennereibesuche. Ich kann allerdings nicht beurteilen, auf welche Schritte es genau ankommt und wer früher was besser oder schlechter wusste. 


    Wenn ich aber versuche, das ganze rational zu sehen, dann erschliesst sich mir erstens, die Gier der Menschen hat schon viele Sachen zerstört, Wälder, Tierarten, Leben und (ja) auch Whiskybestände! Wer am Ruder sitzt, und die schnelle Kohle will, muss halt verkaufen. Und was eignet sich hierfür besser, wie die besten Leckereien des Warehouses?


    Glenfarclas hat da eine ganz andere Philisophie, weil man seine naechsten Generationen nicht im Regen bei miesen Restbeständen zurücklassen will. Grosskonzerne denken aber nicht so. Grosskonzerne versuchen mit Werbung und Medien das wett zu machen, was in Sachen Abverkauf verloren ging. Geld ist nicht alles. Es gibt Sachen, die man mit Geld nicht kaufen kann, nämlich Zeit. Und Zeit ist halt ein nicht unwichtiger Faktor bei Whisky. Ich rede hier nicht nur von Reifezeit, sondern auch von der Zeit, die der Sherry im Fass liegen muss, bevor man ein ordentliches Butt hat, aus welchem man halt top Whisky generiert.


    Die Fässer werden nicht besser - soviel ist klar!


    Was den Brenn -und Mälzprozess angeht, wie gesagt, da werde ich keinem sein Wissen abschwatzen. Allerdings wäre es aus der Sicht eines aktuellen Mälzers/Brennmeisters taktisch recht ungeschickt, zuzugeben, dass seine Vorfahren früher alles besser gemacht haben.

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  • MacFreibier User MacFreibier Dabei seit: 08.06.2013Beiträge: 451Bewertungen: 1
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    @dirty_Frank Die Whisky-Kuh wird überall gemolken, auch bei Glenfarclas, und je mehr man seine alten Restbestände zurückhält, desto mehr kann man später dafür verlangen:


    https://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Highlands/Glenfarclas-Family-Cask-Trunk.html


  • dirty_Frank User dirty_Frank Dabei seit: 16.07.2013Beiträge: 2,735Bewertungen: 0
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    MacFreibier schrieb:

    @dirty_Frank Die Whisky-Kuh wird überall gemolken, auch bei Glenfarclas, und je mehr man seine alten Restbestände zurückhält, desto mehr kann man später dafür verlangen:


    https://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Highlands/Glenfarclas-Family-Cask-Trunk.html


    Natürlich wird sie überall gemolken.
    Es macht aber einen Unterschied ob ein Warehouse von einem Grosskonzern aufgekauft wird, oder ob es seit Jahrzehnten in fester Familienhand ist. Natürlich kann auch Glenfarclas keine besseren Whiskys mit schlechteren Fässer produzieren, aber das Management der Restbestände werden sie sicherlich anders angehen - als Diageo, Chivas und Konsorten.


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  • James.Braddock
    Themenersteller
    User James.Braddock
    Dabei seit: 15.09.2015Beiträge: 1,538Flaschensammlung:James.Braddocks SammlungBewertungen: 0
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    Stef_D schrieb:


    angelshare schrieb:

    Es geht bei Glendronach nicht nur um die Fässer und die älter als angegebenen Destillate, sondern es gibt noch drei andere wesentliche Faktoren zur Geschmacksentwicklung:


    1. Uralte, originär sherrygereifte Fässer, die auch mit Kontakten heute nicht mehr zur Verfügung stehen (z.T. in den 80ern auch noch als ganzes transportiert und nicht wie heute nur die Staves, bzw. dass die Fässer heute i.d.R. in Schottland konditioniert werden).


    2. Mit der Einmottung wurden die GD eigenen Floormaltings eingemottet, die nie wieder reaktiviert wurden. GD hat bis 1996 sein eigenes Malz hergestellt und über Kohle getrocknet. Heute beziehen sie wie die anderen auch großindustriell produziertes Malz. Das schmeckt eben auch beliebiger.


    3. Kurz nach Wiedereröffnung 2002 wurde GD nochmals für mehrere Monate stillgelegt, da von direkter Kohlefeuerung auf indirect heating umgestellt werden musste (EU-Vorgabe). Das diese Umstellung der Befeuerung gänzlich andere Rohbrände produziert, kann bei bei Glenfarclas nachlesen, die dies einmal versuchsweise gemacht haben und ihren eigenen Whisky nicht mehr wiedererkannt hatten.


    Egal was Rachel also anstellt - das Geschmacksprofil der Whiskys bis 1996 wird sie nie wieder 1:1 replizieren können.

    Von daher hat der Thread-Ersteller recht: es waren bei GD sehr spezielle Umstände, die dieses alte, urtypische Sherry-Profil aufgrund größerer Bestände (wegen damaliger Erfolglosigkeit) sowie der Schließung in die Neuzeit gerettet bzw. verlängert hatten. Diese Zeit läuft jetzt leider sukzessive ab ...



    So ein Blödsinn mit den Floormaltings.

    Woher nehmt ihr alle denn die Information das das anders schmeckt.

    Die Qualität des Malzes der alten Tennenmälzereien war oftmals eher unterdurchschnittlich bis mißerabel.


    Da kommt heute von den Großmälzereien ein viel besseres Malz.

    Der Geschmack den das Malz abgiebt basiert vielmehr auf der Malzsorte bzw. Der Malzmischung die Hergenommen wird.

    Auch das Darren über Kohle oder eben Gasbrenner oder gar ölbrenner hat keinen Einfluss. 

    Allein Torf/Holz und dessen Raucht verändert das Endprodukt entsprechend und dessen Einflüsse kennen wir ja.


    Wenn jetzt Laphroaig die wenigen % an Malz die sie eben selbst mit Torf konditionieren nicht mehr selbst herstellt dann könnte man an Geschmacksveränderung denken. Aber nicht bei ganz normalem Malz.

    Danke für die Aufklärung über das Halbwissen, allerdings treffen deine Ausführungen auch irgendwie nur halb das Thema des verschwindenden alten GD Sherry Styles:razz:, oder:question:.

    So ein Blödsinn mit den Floormaltings. Woher nehmt ihr alle denn die Information das das anders schmeckt.
    :arrow: Durch unsere Gaumen. Der Rachel Revival schmeckt nun mal anders als der Billy Revival.

    Die Qualität des Malzes der alten Tennenmälzereien war oftmals eher unterdurchschnittlich bis mißerabel.
    :arrow: Das mag in einigen Fällen eventuell so gewesen sein. Für den alten GD Sherry Style scheint die damalige Qualität aber die richtige gewesen zu sein, die an diesem wunderbaren Geschmack zumindest nichts negativ beeinflusst hat.

    Da kommt heute von den Großmälzereien ein viel besseres Malz.
    :arrow: Da kann man sicher stundenlang diskutieren. M.E. ist es aber bei Rohstoffen wichtig die richtige Güteklasse in der Qualität zu haben, die benötigt wird um das Produkt so herzustellen, wie man es haben möchte. So könnte es z.B. bei der Herstellung von Eistee viel sinnvoller sein, günstige, kräftige Qualität zu nehmen, als hochfeine FirstFlush Darjeelings, die dann von der Zitrone und dem Zucker so dominiert werden, dass am Ende kaum mehr Teegeschmack im Eistee ist. :arrow: Es kann also durchaus sein, dass das "bessere" Malz der alten GD Sherry Style verändert hat.

    Der Geschmack den das Malz abgiebt basiert vielmehr auf der Malzsorte bzw. Der Malzmischung die Hergenommen wird.
    :arrow: Das wäre sicher eine gute Frage, ob sich in der Hinsicht bei GD auch etwas geändert hat.

    Auch das Darren über Kohle oder eben Gasbrenner oder gar ölbrenner hat keinen Einfluss.
    :arrow: Kann ich selbst nichts zu sagen, habe da aber auch schon anderes gehört. Vielleicht nicht 1 zu 1 vergleichbar, aber ein seit Jahrzehnten erfahrener Raucher meinte mal, dass er in den ersten Zügen der Zigarette schmecken könnte ob er die mit Feuerzeug oder Streichholz angezündet hat. Brennende Kerze hatte er auch mal genommen und das hätte wohl einen furchtbaren Geschmack mitgebracht...

    Allein Torf/Holz und dessen Raucht verändert das Endprodukt entsprechend und dessen Einflüsse kennen wir ja
    :arrow: Das ist sicher ein Faktor, aber am Ende wird es wohl eine Kombination aus Herstellungsverfahren, Rohstoffen und Fassqualität sein, die das Endprodukt ausmacht. Und m.E. hat die Fassqualität davon den größten Einfluss.


  • James.Braddock
    Themenersteller
    User James.Braddock
    Dabei seit: 15.09.2015Beiträge: 1,538Flaschensammlung:James.Braddocks SammlungBewertungen: 0
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    dectel schrieb:

    Vielleicht haben die nach der Wiedereröffnung auch den Produktionsablauf anderweitig “optimiert”.


    Ansonsten ist die Quelle allem Übel meiner Meinung nach das Fehlen von “echten” Sherryfässern.


    Mit echt meine ich Fässer aus europäischer Eiche  die über längere Zeit richtigen Sherry gesehen haben.  


    Das sehe ich ganz genauso. Und die werden leider immer weniger...


  • Stef_D User Stef_D Dabei seit: 26.11.2017Beiträge: 2,226Bewertungen: 0
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    @James.Braddock 


    Danke für deine Ausführung. Damit kann man was anfangen.


    Natürlich gehen meine Aussagen am Thema ein Stück vorbei, da ich mir nur einen Teil herausgepickt um ihn nach meinem Wissen richtig zu stellen.


    Warum der style weg ist, hat vermutlich viele Faktoren. Diese ohne Internas ausfindig zu machen wird aber unmöglich sein.


    Bei meiner Frage nach der Information das es anders schmeckt war nicht von Whisky zu Whisky die rede. Das der neue Revival anders als der alte schmeckt ist wohl unbestritten. 


    Ich habe aber die erfahrung gemacht das 90% der Leute (grob geschätzt) noch nicht mal ein Pils von einem Hellen im Blindtest unterscheiden können. 

    Beim Blind Guardian Battle sehen wir wie schwierig selbst die Fassart ist. Sogar bei Rauch scheiden sich ab und zu die Geister.

    Da Frag ich mich halt wie man die Art derMalzherstullng, die direkte oder inderekte Befeuerung der Brennblase, die Befeuerung der warmen Luft mit der das Malz hergestellt wird und so weiter....schmecken kann

    Aktive Flaschenteilung: nix

    Samplebörse: Samples von mir


    Blind Guardian Battles:

    VII - 2terXI - geteilter 2ter

    XII - MittelfeldplatzXIII - Vorderes Drittel

    XIV - weit abgehängt


    Erfolgreich abgeschlossene Flaschenteilungen: III, III

  • kl_2015 User Dabei seit: 18.02.2015Beiträge: 218Bewertungen: 0
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    @Stef_D 

    Ich denke, dass diese Erfahrung jeder hier unterschreiben kann - Blindverkostungen sind wahre Augenöffner. :-)

    Allerdings glaube ich nicht, dass das Argument in dieser Diskussion hier valide und zielführend ist: Um einen Unterschied zu erkennen, muss man nicht den Grund identifizieren können.

    Ein Beispiel: Nehmen wir an, du verkostest 50 Whiskys, die Hälfte davon mit unterschiedlich starkem Rauch, die andere Hälfte ohne. Wenn dir nun beispielsweise alle "rauchigen" Whiskys besser schmecken, ist das eine Evidenz dafür, dass dir diese rauhige Richtung zusagt ... dabei ist es aber völlig unerheblich, ob du in den besagten Whiskys Rauch blind erkannt hast oder nicht.

    dRamboJdH2 gefällt das
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