Akzeptanz NAS-Whisky Januar 2019

Classic · 4. Januar 2019 um 20:30

@kdurro Also als trinkbar kann ich mir den Glen Orchy schon vorstellen. Da hatte ich bestimmt auch schon schlimmeres im Glas. Aber deshalb gleich 'ne ganze Flasche davon? :eek:

Deine Berechnung pro Base Punkt trifft genau auf meine Beobachtung im Laden zu. Dort durfte ich auch mal zwei jüngere Herren bei der Auswahl beobachten. Letztendlich wurde nach langer Diskussion die Flasche ausgewählt mit dem besten PLV. Also die meisten Umdrehungen zum günstigsten Preis.

Also alles rein mathematisch und logisch komplett nachvollziehbar.

Waren aber nicht die beiden von dir gezeigten Flaschen, trotzdem faszinierend! :mrgreen:

JungleDram · 4. Januar 2019 um 21:32

@kdurro

Die Ortsangabe ist ein bisschen grob, sofern du nicht "genau in der Mitte zwischen ..." meintest. Aber der Glen Orchy geht klar. Ich hatte den blind und konnte es kaum glauben. Ist aber auch immer eine Frage des Vergleichs. Den 8er habe ich darauf auch mal probiert, ebenfalls ein sehr gutes PLV aber der Aha-Effekt vom 5er war nicht zu toppen.

kdurro · 5. Januar 2019 um 00:48

Classic schrieb:

@kdurro Also als trinkbar kann ich mir den Glen Orchy schon vorstellen. Da hatte ich bestimmt auch schon schlimmeres im Glas. Aber deshalb gleich 'ne ganze Flasche davon?

Genau mein Gedanke, als ich mir die Flasche ansah. Vielleicht ein Fall für eine Flaschenteilung? Da wäre bei 5 cl die Sampleflasche u.U. teurer als der Whisky :smile: Ich kaufe durchaus Whiskys mit 6 oder 8 Jahren Alter, wenn sie gut sind - warum nicht. Und einige sind hervorragend. Und was der blaugelbe Discounter kann, das sollte der Glenlivet doch eigentlich auch können. Erst recht bei Flaschen, die ab 50 Euro aufwärts kosten.

Um mal den Bogen zurück zum Thema zu schlagen: Ich würde mir wünschen, dass die SWA mehr Transparenz erlaubt, im Sinne einer Alters-Range oder gar des Mischverhältnisses, wenn der Hersteller das angeben will. Viele, oder zumindest einige Brennereien haben ja kein Problem, diese Infos mündlich weiterzugeben. Nur auf die Flasche darf es nicht ... ist doch eigentlich nicht nötig. Könnte mir denken, dass das von großen Herstellern unterbunden wird, die eben nicht wollen, dass ihre Intransparenz dann negativ auffällt. Was natürlich ein bisschen lustig ist, denn in den Kreisen, die sich mit Whisky intensiv beschäftigen, tut es das ja jetzt schon. Und die anderen Kundenkreise würde es vermutlich gar nicht stören.

Also für mich: Lieber einen ausgewiesen 5-8 jährigen Scotch als einen ohne Alter. Wobei ein guter NAS trotzdem durchaus mein Interesse wecken kann. In meinem Regal stehen aber im Moment nur zwei NAS, und bei beiden gibt es vom Hersteller an anderer Stelle schriftliche Infos über das Alter ... scheint mich also irgendwie doch vom Kauf abzuhalten, wenn es auch nicht gezielt passiert :smile:

[Gelöschter Benutzer] · 5. Januar 2019 um 01:23

@kdurro Cadenhead gibt für seine Blended (Vattet) Whiskys die enthaltenen Brennereien an und wie viel aus den letzten Vatts enthalten ist. Meiner Meinung schonmal ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Bruno59 · 1. Februar 2019 um 13:02

Fazit NAS-Akzeptanz Januar 2019

Umfrage: Würdet Ihr einen NAS-Whisky kaufen?

Umfragezeitraum: 02.01. - 31.01.2019

Teilnehmer: 66

Ergebnis (Antworten):

8% Nein, aus Prinzip nicht -> Wert Feb. 2017: 12%

15% Ja, wenn er preislich < 40 Euro (unteres Preislimit 10-12-Jährige) angesiedelt ist

-> Wert Feb. 2017: 21%

23% Ja, wenn er preislich < 100 Euro (oberes Preislimit 15-18-Jährige) angesiedelt ist

-> Wert Feb. 2017: 13%

55% Ja und ohne Preislimit, wenn er mich geschmacklich überzeugt

-> Wert Feb. 2017: 54%.

Fazit (unter Einbeziehung der textuellen Antworten):

Über 90% der Teilnehmer hat keine grundsätzlichen Bedenken hinsichtlich des Kaufs von NAS-Abfüllungen. Das Kaufverhalten ist aber nach wie vor sehr selektiv d. h. Vermeidung von NAS-Abfüllungen, wenn alternative AS-Abfüllungen zur Verfügung stehen.

Im Vergleich zu 2017 hat sich die NAS-Akzeptanz aber nochmals deutlich erhöht. Die Ursache ist sicherlich auch darin zu suchen, dass viele Whiskygeniesser mittlerweile auch positive Erfahrungen mit hochpreisigen NAS-Abfüllungen gemacht haben und die Whiskyindustrie dieses Segment auch qualitativ gut bedient. Auf der anderen Seite bringt die Whiskyschwemme aber auch mehr qualitativ schwache AS-Abfüllungen, die von vielen erfahreren Geniessern weniger gut honoriert werden.

NAS ist also angekommen. Nein! Eine Gruppe von unbeugsamen Nerds hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. :wink:

Ich hoffe, ich habe das Ergebnis möglichst objektiv zusammengefasst. :cool:

Hubertus · 1. Februar 2019 um 13:42

@Bruno59

Danke für die ausführliche Zusammenfassung. :cool:

Ich finde es ausserdem faszinierend wie du in die Zukunft schauen kannst :lol:

Bruno59 · 1. Februar 2019 um 14:00

Hubertus schrieb:

@Bruno59

Danke für die ausführliche Zusammenfassung.
Ich finde es ausserdem faszinierend wie du in die Zukunft schauen kannst

Mein zweiter Name ist Orakel. :wink:

Hubertus · 1. Februar 2019 um 14:37

Man sollte aber auch lesen was da steht und nicht, was man meint das es dasteht. :redface:

Hatte 02.01 - 31.12.2019 gelesen.

moots · 1. Februar 2019 um 15:26

Ich finde es auch irgendwo Verarsche am Kunden. Zumindest wenn man es so betreibt wie Macallan und Highland Park mit absurden Preisen. Im unteren Preisniveau lass ich es noch irgendwo gelten. Aber im Hochpreissegment finde ich es ein absolutes No-Go...

Es wird schon seinen Grund haben, warum das Alter nicht angegeben wird sonst wäre die Angabe ja kein Problem. Als hätte man was zu verbergen, will heißen, es handelt sich um teils junge Whiskys die zu Mondpreise angeboten werden...

[Gelöschter Benutzer] · 1. Februar 2019 um 15:34

@Bruno59

"NAS ist also angekommen. Nein! Eine Gruppe von unbeugsamen Nerds hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. :wink: "

Lang lebe der Widerstand! :smile:

Die Regulations würden es den Brennereien nicht verbieten auf eine

Kundenanfrage das Alter der verwendeten Whisky im Mix zu verraten.

Ich hab versucht das Alter von manchen NAS herauszufinden.

Aber immer die gleiche Antwort: Verraten wir nicht.

Mit mehr Transparenz auf Anfrage wäre für mich und sicher für viele

andere auch keine Altersangabe auf "labelling, packaging or Advertising" wie es die Regulations vorsehen kein Problem.

So habe ich bei NAS immer das Gefühl das die Brennereien mit NAS

jungen, billigen Whisky im Mix teuer verkaufen möchten und da greif ich lieber zum Age Statement Whisky.