Gepanschte Whiskies- bekannt bei UA?

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  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    M.W. unterscheidet sich Zuckerkulör chemisch nicht von der "natürlichen Farbe" im Whisky, dürfte also eigentlich nicht nachweisbar sein. Allerdings werden bei der industriellen Herstellung Katalysatoren verwendet, und ich habe keine Ahnung, wie vollständig die wieder entfernt werden und ob da Reste über der Nachweisgrenze sind.


    Aber davon abgesehen: Gerade UA, besonders kleine, bauen ihren Ruf oft auf "natürlich", Single Cask, ungefärbt, unchillfiltered. Jegliche Schummelei wäre da der sofortige Todesstoß fürs Image. Und es weiß immer mehr als einer davon und man kann nie wissen, ob der nette Angestellte von heute einen morgen immer noch leiden kann.

    Außerdem sind gerade die Fässer der Kleinen vorher schon in anderen Händen gewesen, bei einem größeren UA oder der Brennerei, von der sie erworben wurden. Es wurden Proben gezogen, das Faß wurde vermutlich mehreren Verkäufern angeboten. Irgendjemand weiß also, wenn der in der Flasche wunderschön dunkelbraune Whisky gestern im Fass noch pissgelb war.

    Und colafarbenen Whisky für teuer Geld verscherbeln, der nach totem 4th-fill-Hogshead schmeckt, kann man sich als UA auch nur einmal leisten, selbst wenn keiner beweisen kann, dass der gefärbt ist.


    Mir scheint eher, der nette Herr Brand Ambassador wollte die ungeliebte UA-Konkurrenz ein wenig madig machen.

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  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,623Bewertungen: 5
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    W-Sammlung schrieb:

    @Tier das muss ich mal googeln. Ich habe mich darüber auf der letzten Interwhisky in Frankfurt mit verschiedenen Brand Ambassadoren und Stillmastern unterhalten. Einer war Martin Markvardsen von HP. Das weiß ich auch nur noch, weil ich viele HP in meiner Sammlung habe und ihn so schon gut kenne. 


    @W-Sammlung 

    Und ich frag mich jetzt, warum ich verschiedenen Brand Ambassadoren und Stillmastern von OAs (!) glauben soll, wenn sie Gerüchte über unlautere Praktiken von UAs in die Welt setzen. Da liegt doch ein anderer Verdacht viel näher.
    KorhorrydRambo2 gefällt das
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 11.12.2018Beiträge: 7Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 10. März 2019 um 09:49
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    Am Ende ist das ganze Whiskybusiness eine riesige Vertrauensfrage. Wer weiß ob in einer dunklen Nacht ein paar alte Fässer Caol Ila umgesprüht wurden und dann im nächsten Batch Port Ellen verschwinden. Wer weiß was mit den Flaschen in der Whiskybar eures Vertrauens gemacht wird, wo findet man schon einen Vergleich zu Abfüllungen aus den 60er/70er Jahren? Anders sieht es bei Eiscreme ohne Farbstoff im Laden um die Ecke aus, oder um das gute Biobrot vom Heimatladen, etc. .


    Man muss an einigen Stellen einfach vertrauen, dass heißt nicht gutgläubig sein, aber ich habe nicht die Zeit und den Willen jedes UA Fass von einer Befüllung bis hin zu seiner Abfüllung zu begleiten. Die meisten Institutionen genießen erstmal ein gewisses Vertrauen bei mir, bis sie mir Grund für eine gegenteilige Annahme geben.

    abgeschlossene FT: 1., 2.

    Die Zukunft ist ziemlich sicher. Es ist die Vergangenheit die schwierig vorherzusehen ist.


  • pothy User pothy Dabei seit: 28.01.2019Beiträge: 3,868Bewertungen: 0
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    Ich bin der Meinung, dass man hier den Angaben auf dem Etikett vertrauen sollte. Ein alter Spruch bezüglich Qualität ist:


    Qualität ist, wenn der Kunde zurück kommt und nicht das Produkt


    Alle OA und UA leben vom Verkauf und manche würden dann nur einmal verkaufen (wie hier auch schon geschrieben wurde). Ob der guten Tropfen nun dunkler oder heller ist, ist für mich nicht kaufentscheidend.


    Der Whisky muss einfach nur schmecken und das zu einem vernüftigen PLV.

    under construction :exclaim:

  • Dronach_Aficionado User Dronach_Aficionado Dabei seit: 13.09.2017Beiträge: 12,422Bewertungen: 0
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    Erstmal generell: Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden warum OAs sich mit den UAs selbst unnötig Konkurrenz machen. Gibt man keine Fässer raus, gibt es keine UAs. Und welche Fässer verhökern die OAs wohl? Bestimmt die besten 10% :mrgreen:


    Und dass irgendwelche windigen UAs generell unglaubwürdiger sind - ohne jetzt konkret zu werden - liegt für mich auch auf der Hand. Irgendwie müssen diese UAs ja ihre Existenz rechtfertigen bzw. besser sein als OAs um Flaschen zu verkaufen. Aber da sie ja die Top-Fässer bekommen ist ja alles in Butter, da braucht nicht nachgeholfen zu werden  :wink:

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    FTs1 bis 100 I 101 I 102

  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,330Bewertungen: 3
    , letzte Änderung 10. März 2019 um 12:23
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    Erstmal generell: Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden warum OAs sich mit den UAs selbst unnötig Konkurrenz machen. Gibt man keine Fässer raus, gibt es keine UAs. Und welche Fässer verhökern die OAs wohl? Bestimmt die besten 10% :mrgreen:


    Und dass irgendwelche windigen UAs generell unglaubwürdiger sind - ohne jetzt konkret zu werden - liegt für mich auch auf der Hand. Irgendwie müssen diese UAs ja ihre Existenz rechtfertigen bzw. besser sein als OAs um Flaschen zu verkaufen. Aber da sie ja die Top-Fässer bekommen ist ja alles in Butter, da braucht nicht nachgeholfen zu werden  :wink:

    Winding? Es gibt keine Vorschriften bezüglich Umfüllen in andere Fässer zur Reifung, machen UA auch, die Fässer gehen meist frisch gebrannt raus - da weis man nicht was es wird. Aber iwoher muss die Fanboi Hörigkeit ja kommen :smile: 

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  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    Erstmal generell: Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden warum OAs sich mit den UAs selbst unnötig Konkurrenz machen. Gibt man keine Fässer raus, gibt es keine UAs. Und welche Fässer verhökern die OAs wohl? Bestimmt die besten 10% :mrgreen:


    Und dass irgendwelche windigen UAs generell unglaubwürdiger sind - ohne jetzt konkret zu werden - liegt für mich auch auf der Hand. Irgendwie müssen diese UAs ja ihre Existenz rechtfertigen bzw. besser sein als OAs um Flaschen zu verkaufen. Aber da sie ja die Top-Fässer bekommen ist ja alles in Butter, da braucht nicht nachgeholfen zu werden  :wink:

    Warum die Brennereien Fässer an UAs verkaufen?
    Vermutlich aus dem selben Grund warum sie Flaschen an Händler bzw. Endkunden verkaufen - um Geld zu verdienen.
    Was die Qualität der Fässer anbelangt, darf nicht vergessen werden, dass viele UAs ihre eigenen Fässer befüllen lassen und somit selbst für die Qualität der selbigen verantwortlich sind.
    Die "Existenzberechtigung" der UAs liegt mMn. darin, dass diese für Abwechslung sorgen. 
    Single Casks, untypische Fassart, Fassstärke...
    Leider werden die Bestände scheinbar knapp, sodass immer häufiger relativ junge Malts zu heftigen Preisen auf den Markt kommen.


    Blindverkostung öffnet die Augen...
    dRamboMacRunrig2 gefällt das
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 28.09.2016Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    MacRunrig schrieb:

    Ob Laboruntersuchungen auch die Herkunft eines vermeintlichen Single Malt aus unterschiedlichen Brennereien belegen können, weiß ich nicht. Falls dies möglich sein sollte, wäre es aber sicher eine aufwändige Sache, d.h. ein teures 'Vergnügen'. 

    Kann ich mir auch kaum vorstellen. Dazu müsste man ja eine Art DNA der Brennereien chemisch ermitteln können (wobei ich meine, dass ich so etwas tatsächlich schon einmal irgendwo gelesen habe), die auch Varianzen in der Produktion und der Rohstoffe berücksichtigen muss und sich auch von anderen Brennereien deutlich unterscheidbar sein muss.

    Und das Wesentliche passiert ja ohnehin im Fass und ist nicht mehr so sehr Brennerei-spezifisch.

    MISS YOU! 

    image

  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,623Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 10. März 2019 um 13:19
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    Erstmal generell: Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden warum OAs sich mit den UAs selbst unnötig Konkurrenz machen. Gibt man keine Fässer raus, gibt es keine UAs. Und welche Fässer verhökern die OAs wohl? Bestimmt die besten 10% :mrgreen:


    Und dass irgendwelche windigen UAs generell unglaubwürdiger sind - ohne jetzt konkret zu werden - liegt für mich auch auf der Hand. Irgendwie müssen diese UAs ja ihre Existenz rechtfertigen bzw. besser sein als OAs um Flaschen zu verkaufen. Aber da sie ja die Top-Fässer bekommen ist ja alles in Butter, da braucht nicht nachgeholfen zu werden  :wink:


    @Islay_Aficionado 


    Ich glaube, du überschätzt die Bedeutung eines Fasses mit Whisky für einen Whiskyhersteller. Das ist (bis auf ganz wenige Ausnahmen) kein Schatz, den er wie seinen Augapfel hütet. Das ist ein in Massen produziertes Industrieprodukt. Das kann man jetzt an ein anderes (ggfs. verbundenes) Industrieunternehmen zur Herstellung von Blends verkaufen. Oder man lässt es in Flaschen abfüllen und verkauft diese in der Regel an einen Großhändler, der dann an einen Einzelhändler und der dann an einen Endverbraucher. Oder man verkauft das Fass an ein anderes Unternehmen (UA), das es entweder gleich oder später (nach weiterer Reifung) in Flaschen abfüllen lässt und dann, ggfs. wieder über Zwischenhändler, an einen Endverbraucher verkauft. Das sind einfach unterschiedliche Absatzkanäle für dieselbe Plörre. Wenn man sich entscheiden muss (zu wenig Plörre da für alle), dann entscheidet man sich vermutlich für den Kanal mit dem höchsten Deckungsbeitrag. Wobei man nicht nur die aktuelle Lage, sondern auch die mittel- bis langfristigen Perspektiven berücksichtigen muss (und der Zeitraum ist beim Whisky halt vergleichsweise extrem lang).


    Warum verkauft Intersnack seine Erdnuss-Flips nicht nur unter eigener Marke funny-frisch (mit hohem Deckungsbeitrag) sondern auch mit deren Eigenmarken Sun Snacks, Feurich, Crusti Crock und ja an die Supermarktketten/Discounter (mit geringem Deckungsbeitrag)? Und das, obwohl jede verkaufte ja-Tüte potentiell eine nicht verkaufte funny-frisch-Tüte bedeutet? Weil sie genug für alle produzieren können und so verschiedene Kundensegmente bedienen.


    Das war bei Whisky lange auch so. In Zeiten knapper Fässer kann man als Hersteller auf die Idee kommen, den UAs nichts mehr abzugeben. Dann kommen die großen allerdings auf die Idee, selbst zu produzieren (SV, GM) und die kleinen gehen ggfs. pleite. Dann ist der Absatzkanal weg, wenn man irgendwann wieder genug oder sogar Überproduktion hat. Muss man halt alles bedenken.

  • Dronach_Aficionado User Dronach_Aficionado Dabei seit: 13.09.2017Beiträge: 12,422Bewertungen: 0
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    @Waschbär Ach Menno, schon wieder fällt ein Stück Whisky-Romantik in sich zusammen. Erst sind Dronach Single Casks keine Single Single Casks und jetzt Fässer keine Schätze.:wink::cry:

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